Guten Morgen,
es wurde ja in der letzten Zeit schon an anderer Stelle darüber diskutiert, das Hinnehmen von - mitunter deutlichen - Qualitätsmängeln. Das vorliegend ist ein solcher Fall. Trotz heftigen Bug durch den 15 C-Wert hat er doch ein Gesicht und zeigt einen interessanten industrietechnischen Zusammenhang: Bei dem Absender Mistral Ferers / Saint-Rémy-de-Provence handelte es sich um ein Unternehmen, das sich auf die Erzeugung von Kardensdistel, die Weberkarde (oder auch Weberdistel, Wolfskamm früher Bendektinerkraut) spezialisiert hatte.
Das Weber-Kraut leitet sich davon ab, dass die dornenförmigen, aber elastischen Spitzen des getrockneten Fruchtstandes geeignet sind, um die Oberfläche von Wollgewebe aufzurauen, ohne sie zu zerreißen. Es wird so eine flanellartige flauschige Oberfläche erzeugt. Dafür war auch im pfälzischen Lambrecht der schon seit 1585 agierende Tuchmacherbetrieb J.J. Marxx Abnehmer, der seit 1839 Woll-Filztücher für die Papierindustrie erzeugt, welche von dort aus auch mit Nassfilzen sowie gewebten und spiralisierten Trockensieben beliefert wird.
Viele Grüße
vom Pälzer