Portobriefe (innerbayrisch) ab 1.11.1849

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Portobrief aus Döggingen bei Nördlingen, sicherlich Mönchsdeggingen bei Nördlingen, vom 7. Oktober 1850, wahrscheinlich den im Brief genannten Forwarder nach Augsburg gesandt, der ihn am selben Tag aufgab. Der Empfänger bezahlte 6 Kreuzer Porto (2. Entfernungsstufe) + 3 Kreuzer Zuschlag bei unfrankierter Absendung, zuzüglich 1 Kreuzer Bestellgeld von Röthenbach nach Heimenkirch.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    mir scheint, daß die Postler ziemlich findig waren. Da steht für mich Rettenbach bei Heimenkirch. Es gibt in Bayern zwar mehrere Rettenbach, aber in der Nähe von Heimenkirch nur Röthenbach. Wieder einmal Respekt für die damaligen Postler.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier war man sich wohl nicht ganz einig, ob portofrei oder nicht. Letztendlich wurden aber 11 Kreuzer Porto erhoben.

    Die Vermerke sind bis auf das Wort unter franco gut zu lesen. Kann das jemand entziffern und hat jemand eine Erklärung für das Durcheinander?

    Gruß

    bayernjäger


  • ... von wann ist der Brief?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... "cessirt" hieß so viel wie gestrichen, weggefallen usw.. Die Post durfte "franco" eigentlich nicht streichen. Auch war jede P.S. portopflichtig und untere Behörden hatten an Mittelbehörden zu frankieren.


    Tatsächlich scheinen aber doch 11x bezahlt worden zu sein - vlt. hat man sie intern der Absenderbehörde wieder in Rechnung gestellt.


    Vermutlich waren 11x eh zu teuer, weil ab 1868 Parteisachen nur nach den Frankotaxen taxiert werden sollten, also bis 1 Loth 3x Porto und über 1-15 Loth 7x Porto. Das haben sie in Bayern aber nie so recht verstanden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

    dieser mit einem Frankovermerk versehene Brief wurde ohne Francomarke in Bayreuth im Briefkasten vorgefunden.

    Folglich erhielt er den Vermerk "Boite 6" und ging am 19.7.1861 als Portobrief auf den Weg nach Pegnitz.

    Ob der Brief ohne Francomarke in den Briefkasten gelegt wurde oder diese dort abgefallen ist, wird sich nicht mehr klären lassen.

    Gruß

    bayernjäger


  • Zuerst mal die Frage, ob der Themen-Titel etwas "Suchfreundlicher" geschrieben werden kann.


    Hier soll es um in der Markenzeit verwendete Portobriefe gehen. Das Thema findet sich in der Unterteilung erst nach dem Gültigkeitszeitraum des Posttarifes Bayern 1.7.1849-31.12.1875.


    Forum für Altpostgeschichte und Markenfreu(n)de -

    Bayern

    Bayern 1.7.1849-31.12.1875

    Bayern Postgeschichte 1849-1875


    Portobriefe (innerbayrisch) ab 1.11.1849


    würde eine Suche vereinfachen - oder:?: Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).


  • Portobrief: Würzburg - Pleinfeld, 9 Kr. Porto - Faltbrief vom 24. Januar 1857 (rückseitig kein Ankunftstempel, keine Vermerke).


    Inhaltlich ein Avis von J. A. Weis jun., worin eine Sendung von Wein- und Arrack-Fässchen angekündigt wird. Diese soll Carl Werzinger - Handlung mit Specereien, Schnitt - und Eisenwarenhandlung, also alles was man so zum Leben brauchte - an den Essig- u. Liquer-Fabrikanten Reicheneder in Eichstätt weiterleiten.



    Die Frage, warum die Sendung nicht direkt nach Eichstätt expediert wurde, könnte daran liegen, dass eine Eisenbahnverbindung nach Eichstätt noch nicht bestand (erst 1867 Eichstätt-Bahnhof, hoch über den malerischen Ort mit Burg an der Altmühl gelegen).


    Der Brief wurde an einem Samstag, 24.1. geschrieben und war lt. Eingangsvermerk am 25.1. in Pleinfeld. Der Transport erfolgte am gleichen Tag auf der 18 Meilen langen Strecke bis Pleinfeld (bis Eichstätt waren es 5 Meilen weiter, als es die Eisenbahnverbindung gab).


    Zur Frage, Portobrief: Es war Samstag, das Avis eilig, da die Sendung unterwegs war, es war Winter und Flüssigkeiten drohten Schaden zu nehem, also Briefeinwurf in den Postkasten. Und, der Empfänger sollte nachzüglich seiner Spesen (wobei die 9 Kr. Porto nicht die größte Summe war) dem Herrn Fabrikanten weiterberechnen.


    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • kreuzer

    Hat den Titel des Themas von „Innerbayerische Portobriefe“ zu „Portobriefe (innerbayrisch) ab 1.11.1849“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Themenüberschrift ist wie gewünscht geändert.

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu ein Brief mit Teilinhalt aus Stadtprozelten vom 28. November 1853, mit Aufgabestempel ORB, 16. Januar, ich denke 1854, als Portobrief (bis 12 Meilen bis 1 Loth, bei unfrankierter Absendung = 6 Kreuzer), nach Stadtprozelten. Siegelseitig Stempel LOHR vom 19. Januar und Esselbach vom 21. Januar, sowie ein weiterer Halbkreisstempel. Unter Stadtprozelten steht Marktheidenfeld. Evtl. von Stadtprozelten weitergesandt und nochmals 6 Kreuzer Porto kassiert. Lt. Sem - Handbuch wurde am 1.4.1853 in Stadtprozelten eine Postexpedition eröffnet, die vor dem 31.5.1854 wieder aufgehoben wurde. Es gibt aber Belege lt. Herrn Sem von Stadtprozelten, z.B. vom 5.12.1855 und 18.9.1856. Auch gibt es den Mühlradstempel von Stadtprozelten Nr. 391 mit Aufgabe in Röthenbach Bhf. vom 22.12.1855 und 6.8.1856. Hier ist ein echter Wirrwar, der anscheinend noch nicht gelöst wurde. Evtl. war die Postexpedition in Stadtprozelten anfangs 1854 aufgehoben und die Zustellung erfolgte bei diesen Brief von Marktheidenfeld aus. Aber der Laufweg von diesen Brief ist aber trotzdem sehr komisch. Vielleicht kann jemand das auflösen.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,


    den folgenden Brief datiere ich auf 1872/73 aufgrund seiner Stempel und Stempelfarbe, aber das war nicht ausschlaggebend. Auch nicht, dass er von der Bayr. Hypotheken & Wechselbank Münchens an den Notar Hofmann in Mallersdorf verschickt und mit 7x Porto korrekt taxiert wurde.

    Nein, ausschlaggebend war allein die Vignette/Wapperl/Bapperl auf der Siegelseite, von dem man glauben könnte, es handle sich um eine Briefmarke mit Textumrandung und königlichem Wappen in der Mitte und das mit Zähnung - so etwas hatte ich bisher noch nicht gesehen.

    Diese Verschußetiketten gab es ja schon lange vorher, mal gummiert, mal ungummiert, mal zum Zurechtschneiden, mal mit einem fragilen Durchstich - aber gezähnte Wapperl in der Kreuzerzeit hatte ich bisher noch nicht gesehen und wir erinnern uns, dass Bayern erst zum Juli 1870 überhaupt gezähnte Marken herstellen ließ.

    Selbstverständlich war bei diesem Absender das briefliche Aufkommen sehr hoch, aber es zeigt doch, dass der Staat damals noch voran ging mit einer Technik, die sich dann allen erschloß und andere folgten allmählich nach und wünschten sich auch die modernste Technik bei ihren Absenderwäppchen.

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief: Portobrief von Rittersbach vom 15. September 1853, aufgegeben im 4 km entfernten Georgensgmünd am 17.9.1853 (Georgensgmünd hatte seit 1.10.1849 eine kgl. bayer. Postexpedition mit Bahndienst vereint), nach Absberg über Gunzenhausen. Siegelseitig Durchgangsstempel von Spalt (ebenfalls 17.9.) und Ankunftsstempel von Gunzenhausen vom 18.9.1853. Die Bahnstrecke "Nördlingen - Nürnberg" über Gunzenhausen und Georgensgmünd wurde am 1.10.1849 eröffnet. Lt. Katalog "Bayr. Bahnpost" von Roland Holzmayr wurden auf dieser Bahnstrecke erst ab Juni 1886 Bahnpostkurse eingerichtet. Es ist trotzdem verwunderlich, daß der Brief nicht mit der Bahn von Georgensgmünd nach Gunzenhausen befördert wurde, sondern mit der täglichen Karriolpost (siehe Scan aus dem Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz) von Georgensgmünd nach Spalt am selben Tag der Aufgabe des Briefes. Der Brief lief dann mit der Post von Spalt nach Gunzenhausen. Von Spalt nach Absberg waren es nur 6 km einfacher Fußweg. Von Gunzenhausen nach Absberg 12 km. Absberg gehörte jedoch zum Bestellbezirk von Gunzenhausen. Der Empfänger bezahlte 3 Kreuzer Porto zuzüglich 3 Kreuzer bei unfankierter Absendung, also 6 Kreuzer.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu ein weiterer Nachtrag: Mitte Oktober 1849 wurde bei der Karriolpost zwischen Spalt und Georgensgmünd folgendes festgelegt (Die VO ist als Scan beigefügt): Von Spalt ab um 6 Uhr früh; in Georgensgmünd an um 7 1/4 Uhr früh; Von Georgensgmünd ab um 8 1/2 Uhr früh; In Spalt an um 9 3/4 Uhr Vormittags. Der Brief wurde daher in der Früh in Georgensgmünd aufgegeben. Nachdem um 8 1/2 Vormittags die Karriolpost nach Spalt fuhr, gab der Post - und Bahnexpeditor den Brief nach Spalt mit, weil er evtl. dachte, das würde die Bestellung beschleunigen. Dem war aber nicht so, denn der Brief war erst am folgenden Tag in Gunzenhausen.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Beleg: Parteisache als Portobrief von Kirchenthumbach nach Waischenfeld in der "Fränkischen Schweiz" vom 24. Juli 1857. Erste Entfernungsstufe zwischen 1 - und 4 Loth = 6 Kreuzer, zuzüglich 6 Kreuzer bei unfrankierter Absendung = 12 Kreuzer Porto.


    Liebe Grüße,

    Hermann