MiNr. 4 II - 6 Kreuzer braun

  • Hallo Sammlerfreunde,

    anbei aufgrund der Adressierung ein - etwas ungewöhnlich - unten links freigemachter Beleg, innerbayerisch gelaufen von Regensburg nach Landau i.d.Pfalz. Adressat war der Königliche Oberlieutenant Rudolph Büchner, seines Zeichens Angehöriger des Königlich Bayerischen 11. Infanterie-Regiments "Ysenburg" (benannt nach dem 1860 verstorbenen Generalmajor Wilhelm Christoph Graf von Ysenburg).

    Büchner ist im Militärhandbuch des Königreichs Bayern zuletzt im Jahre 1862 als Hauptmann mit Wirkung vom 16. Mai 1859 benannt, in den folgenden Ausgabe von 1864 ist er nicht mehr erwähnt. Sein Regiment weist auf eine sehr bewegende Geschichte zurück:

    https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6ni…r_Tann%E2%80%9C

    Wie daraus u.a. hervorgeht, war es von Oktober 1853 bis Anfang 1860 in Teilen in die Garnisonsstädte Landau in der Pfalz, Ingolstadt, Straubing und Germersheim ausgelagert worden und lag ab 1860 wieder geschossen im Aufgabeort des Belegs in der Stammgarnison Regensburg.

    Am 28. April 1867 ernannte König Ludwig II. Generalleutnant Ludwig von der Tann-Rathsamhausen zum Inhaber des Regiments, das dann bis zu seiner Auflösung am 15. Dezember 1918 die Bezeichnung Königlich bayerisches 11. Infanterie-Regiment "von der Tann" behielt.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Freunde,

    völlig unverhofft schneit mir gerade dieser Brief ins Haus. Völlig unverhofft deswegen, weil mir mein Mittelsmann im Auktionssaal Kirstein mitgeteilt hatte, dass ich nur der Zweitbieter gewesen sei. Wie es nun aber dazukam, dass ich den Brief doch erhielt, mag im Dunklen bleiben, und es ist mir auch egal.

    Auf jeden Fall freue mich über diesen optisch an einen Bischofsbrief erinnernden Beleg, den ich gekauft habe, weil ich auf einer Großseite mit kalligraphisch schön gestalteten "Kirchenbriefen" noch einen Platz frei hatte.

    Die Marke ist von Platte 1, das Jahr 1853.

    Sophyisten, zu denen ich aber nicht (mehr) gehöre, mögen über den Adressaten einiges Interessannte ergoogeln. Das ist aber nicht mein Feld.

    Viele Grüße von maunzerle:)

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    Gratulation zu dem Hingucker. In der gleichen Auktion war noch ein ungewöhnlicher Bischofsbrief, optisch nicht annähernd so perfekt, aber historisch interessant. Vielleicht ist er ja hier im Forum gelandet?

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Dietmar,

    der ist ja optisch direkt eine Beleidigung für den Bischof. Hoffentlich hat er den nicht "zu höchst dero eigenen Händen" bekommen!8o Der edle Absender hatte es anscheinend nicht nötig, wie andere dem Kirchenfürsten hinzuschleimen.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo liebe Freunde,

    maunzerle - der passt doch viel besser in meine Sammlung ........ ok, Spass ....... ich gratuliere dir zu dem schönen Brief.:P

    da kann ich hier nur ein paar einfache Briefe zeigen ....;(

    GMr. 18 Augsburg vom 25.11.1853 nach Kirchdorf

    GMr. 23 Bayreuth vom 30.11.185(?) nach Augsburg

    GMr. 37 Bayreuth vom 20.12.1857 nach Neunburg

    GMr. 155 Kempten vom 01.03.1856 nach Pfullendorf

    GMr. 228 Neuhaus vom 24.05.1856 nach Marktbreit

    GMr. 280 Regen vom 21.06.185(?) nach Passau

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Freunde,

    gestern lief bei ebay eine 2 II3 mit dem doch seltenen gMR 357 von Oberammergau Ob. aus. Obwohl die Marke längst nicht so schön wie meine 4 II3 war, mußte der Kaufer immerhin über 64 € dafür auf den Tisch legen.

    Mein Briefstück mit diesem Stempel gab's vor kurzem bei ebay zu Preis von - nein, nicht eines Pizzabrötchens - sondern zum Preis einer Krakauer mit Brötchen und Senf auf dem Kölner Weihnachtsmarkt.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Liebe Freunde,

    hier ein Brief mit 600dpi - Scan aus Erding nach Landshut an den berühmten Advocaten Götz vom 12.7.1852.

    Abgesehen davon, dass die Marke unten rechts nichts verloren hatte, zeigt das Mühlradstempelbild gewissen Auffälligkeiten und ich bin mir nicht sicher, ob damals alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ja, das könnte so sein - habe leider nicht die technischen Möglichkeiten und wohl auch das gute Auge, das sicher festzumachen, aber es könnte durchaus sein, dass hier eine dünn gestempelte Marke zum Schaden der Postbehörde wieder verwendet wurde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    das ist die typische rußige Stempelfarbe von Erding in dieser Zeit, die auch ein wenig zu Schmierspuren neigt.

    Bei eBay gab’s ja mal einen Sem-attestierten Brief mit wiederverwendeten Marken, ebenfalls vom Landgericht, auch aus dieser Zeit. Der tauchte dann dieses Jahr bei Gärtner und danach bei den Auction Galleries auf, wo er dann verkauft wurde, wenn ich mich recht entsinne.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Dietmar,

    vielen Dank für deine Einschätzung - vlt. gebe ich ihn mal dem Franz mit, wenn ich ihn wieder sehe. Mehr als "verschmiert" kann er mich nicht schreiben und wenn es tatsächlich ein 2. Brief von Erding wäre, der etwas Besonderes auf sich vereinen würde, wäre das ja ein ganz klares Indiz für einen kriminellen, dortigen Expeditor.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ich habe den Stempel mal herausgearbeitet und auf 800 dpi gebracht. Eins habe ich dabei gesehen: Deine Scansoftware bearbeitet das Rohbild. Zwar nicht so schlimm, wie ich das schon von HP-Kombigeräten gesehen habe, aber man sieht es deutlich. Wenn möglich, solltest du das in den Einstellungen abschalten.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    danke für die Vergrößerung - wenn du mir jetzt noch sagst, was ich an meinem HP optimieren soll und wie das genau geht, bin ich dabei.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Scanner-Experten,


    da ich auch nur so eine Eierlegende-Wollmilchsau von HP (Officejet) besitze, wäre ich ebenfalls an Hinweisen zu optimalen Einstellungen interessiert.


    Vielleicht kann dazu jemand einen eigenen Thread anlegen (ich hab noch nicht rausgefunden, wie das geht 😢).

    Dort könnten evtl. auch Erfahrungen mit eigenen Scannern und optimales Scannen von Belegen zum Hochladen in diesem Forum mitgeteilt werden.

    Alle Neulinge im Forum wären wohl dankbar.


    Danke und beste Grüße

    Will

  • Hier auch an das liebe Forum die gleiche Bitte von mir!

    Auch ich wäre froh hier über eine richtige Anwendung des Skanners und über das richtige Einstellen hier im Forum zu erfahren. Zur Zeit habe ich nur einem provisorischen Zugang zum Internet. Hatte wohl vor zwei Wochen eine Glasfaser erhalten aber zum Anschluß fehlte bis dato die Zeit, da die AnschlußFirma wegen des Unwetters im November überlastet ist. Im Laufe des Jänners soll es erledigt werden. In der Hoffnung dass es klappt grüßt und dankt : Planke

  • Hallo Bayern-WB.


    Vielleicht kann dazu jemand einen eigenen Thread anlegen (ich hab noch nicht rausgefunden, wie das geht 😢).

    Dort könnten evtl. auch Erfahrungen mit eigenen Scannern und optimales Scannen von Belegen zum Hochladen in diesem Forum mitgeteilt werden.

    Da ich selbst von solchen Problemen betroffen war, hat unser admin Michael dankenswerter Weise bereits einen solchen thread angelegt, hier der link:

    Technische Probleme Scanner

    Zu dem aktuellen Fall fällt unabhängig von den scanner-Voreinstellungen bei dem von Klesammler sauber vergrößert herausgearbeiteten Detailbild auf, dass der mit gMR75 satt überstempelte, unleserliche Erstabschlag unten über den Markenrand hinaus mit drei Mühlradspitzen auch recht satt auf den Brief übergeht. Das spricht von der Faktenlage her nicht (unbedingt) für eine wiederverwendete Marke, sondern eher nach einem zuerst schlechten und in der Folge darüber zusätzlich noch aufgesetzten, deutlichereren Abschlag.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (22. Dezember 2019 um 12:56)

  • Guten Abend,

    möchte hier einen Brief von Bamberg nach Kaiserslautern vom 28. Sep. 1855, frankiert mit einer 4-II-1 für die Gewichtsstufe 1 zwischen Bayern und der Pfalz, zeigen. Gekauft habe ich den unscheinbaren Brief, da er nicht mal 1 Pizza gekostet hat, von Oberfranken in die Pfalz lief und nicht zuletzt zwengs weil des Titels der Empfängerin. (Frauen waren trotz Liberalitas Bavariae erst 1903 zum Universitätsstudium zugelassen)

    Aufgeklappt zeigt der Brief eine sehr schöne Prägung, keinerlei Bezug zur Fraa Doggder, sondern eine "Besuchsanfrage".

    "Liebe Luisa,

    Ich bin es, deine alte kleine Freundin Amanda, die an dich schreibt, um dich zu fragen, ob es dich nicht geniert, wenn ich Samstag den 6. Oktober mit dem ersten Zug von Neustadt bei dir eintreffe, um bis zum Nachmittagszuge bei dir zu bleiben.

    Die Mutter und ich machen eine Reise durch die Pfalz, und da möchte ich dich auch gar zu gerne nach so langer Zeit einmal wiedersehen. Schreibe mir nur wenige Worte darüber , ob ich, oder ob ich nicht kommen kann, nach Frankenthal, wo wir schon am 3ten eintreffen werden.

    Adresse: Frl. Amanda Dall'Armi bei Herrn ... ... Substitut in Frankenthal"

    Die Dall'Armi waren damals eine der einflussreichsten und angesehensten Familien in München. Andreas Michael Dall'Armi (*1765 Trient; + 1842 München)

    seit 1786 verheiratet mit der Bankierstochter Maria Elisabeth Nockher, organisierte 1810 anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten des damaligen Kronprinzen Ludwig ein Pferderennen auf der Theresienwiese, aus dem sich das Münchner Oktoberfest entwickelte   https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Michael_Dall%E2%80%99Armi

    Weiter möchte ich mich auf das Glatteis der Social Filatelie nicht begeben

    (nachdem ich einige Seiten des entsprechenden Threads gelesen habe).

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    Einmal editiert, zuletzt von oisch (5. Januar 2020 um 21:52)

  • Lieber Klaus,

    entnehme ich deinen Ausführungen, dass die gute Dame ihren akademischen Titel im Ausland holen musste, weil Bayern hier sehr restriktiv war?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Bayern war diesbezüglich weder restriktiver noch fortschrittlicher als die übrigen Staaten des nachmaligen Dt. Reichs. Dorothea Erxleben (geb. Leporin), die erste 1754 in Medizin promovierte Frau in Deutschland benötigte hierfür eine Anordnung Friedrich II. von Preussen. Seit 1876 praktizierten etwa 20 Medizinerinnen in Deutschland, doch diese hatten ihr Studium im Ausland abschließen müssen

    (https://www.welt.de/print-welt/art…-Examen-ab.html). Im vorliegenden Fall der Frau Doktorin Jakobi geb. Lichtenberger bin ich mit den Recherchemethoden des nur beschränkt handlungsfähigen Guugelusers nicht weitergekommen

    ... und auf die Machointerpretation lasse ich mich nicht ein :pinch:

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !