• Hallo Nils,

    phantastischer Brief. Wohl mit 15 Nkr. und 15 Nkr. für den österreichischen Lloyd über Österreich taxiert.

    Könnte es 10 Soldi und 10 Soldi sein für den Lloyd und Inland? Über Frankreich lief der Brief sicher nicht - dafür müsste er den Marseille - Stempel tragen. Leider kann ich mit 8 kg Katze keine Reduktionstabelle von 1860 finden zu ital. Währungen und Neukreuzern.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Nein, Soldi nach Toscana ist es nicht, die hatten Crazie. Und die toskanische Gebühre sind nie als Gebührenbaum angezeigt. Eine Reduktion zu österreichische Soldi glaube ich auch nicht, warum sollte man das in Egypt machen.

    Es ist nicht nur ein Stempel von Marseille der fehlt. Hier sollte es auch ein Stempel von Livorno sein, was aber auch fehlt. Daher glaube ich dass der Brief privat befördert war.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,

    der Brief zeigt den Poststempel der Lloydpostamts von Alexandria mit der Lloyd-Taxe. Stimmte deine These, hätten sie den Brief dort angenommen, taxiert, die Taxe geändert und dann den Brief dem Absender, der am Tresen warten musste, wieder auf dessen Wunsch hin zurück gegeben. Ich halte das zwar für möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.

    Fehlende Ankunfts- und Transitstempel sind ja keine Seltenheit, vor allem dann, wenn es schnell gehen musste, wie hier durchaus möglich. Die Frage wäre: Wo hätte der Lloyd den Brief angelandet? Normalerweise doch in Triest(e)? Auch dort hätte man ihn als Brief des ÖIPV ähnlich taxieren können. Da er porto lief, kamen keine P.D. - Stempel zum Einsatz, also hat man sich die ganze Stempelei versagt und ihn einfach so weiter spediert. Es kann aber auch alles ganz anders gewesen sein und der Absender hatte tatsächlich einen gefunden, der ihn mit anderem Schiff direkt nach Livorno brachte. Aber auch das wäre sehr ungewöhnlich und kaum zu finden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ich habe bei diesem seltsamen Brief folgende Vermutung: Noch bei der Aufgabe im österreichischen Postamt merkte man, daß Livorno zur Toskana an der Westküste gehörte. Ein Versand über Triest machte keinen Sinn, da es von Triest nach Livorno schon 360 km Luftlinie sind. Der Landweg dürfte damals ca 450 - 500 km betragen haben. Da damals auf ein schneller Transport wichtig war, wurde eine andere Möglichkeit gesucht. Der Vermerk links oben (p battello francese) deutet darauf hin. Da sich erstaunlicherweise kein Stempel von Livorno oder Marseille findet, denke auch ich an einen privaten Transport. Warum aber die mit 10 / 10 überschriebene Taxierung?

    beste Grüße

    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Ich halte was du zuerst schreibst für wahrscheinlich hier. Nicht nur fehlt Transit- und Ankunftsstempel, sondern hier ist auch der Stempel von Alexandrien gestrichen. So deute ich den Röten über den Stempel. Warum sollte man sonst der Stempel streichen wenn es nicht um eine Änderung ging? Aber wie auch Dieter fragt, warum ist es hier 10/10 vermerkt aber nicht gestrichen. Ich weiss nicht ob man weg eine Antwort finden kann...

    Hallo Dieter

    Eine Leitung nach Livorno über Trieste war nicht unbedingt so selten. Die Schiffe liefen nicht jeden Tag so man öfters den schnellsten Leitweg benutzt. Ich habe ja hier im Thread auch einen Brief von Alexandrien über Marseille nach Wien gezeigt. Schien ein riesigen Umweg zu sein, aber ging an den Absenderdatum halt schneller.

    Ich kann auch einen Brief der über Triest spediert war zeigen. Von Alexandrien mit Lloyd Austriaco 21. Januar 1853 geschickt. Der Brief kam 27. Januar Triest an und dann endlich in Livorno 30. Januar in Livorno.

    Der Empfänger hat 18 Crazie bezahlt, also ein doppelter Brief mit 1,5 mal 12 Crazie. Lusti ist es aber dass die Österreicher 18 + 18 Kreuzer CM vermerkt hatten. Also 2 mal Gebühre für den einfachen Brief.

    Wert zu Merken ist auch die relativ späte Verwendung von den Austria Stempel.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,

    vom Verhältnis der Gebühren liegt das aber schon recht nah: 10 zu 10 bzw. 18 zu 18. Andere Laufwege würden ja nicht in diesem Verhältnis bleiben, meine ich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Gebührenbaum ist wie du schreibst wie bei Lloyd Austraico, hast du wie schon recht. Es war aber hier zwei unterschiedliche Währungen, so 15/15 wäre in 1860 richtig.

    Aber schau mal die Gebühre noch mal an. Meine Augen waren auch nicht so gut offenbar. Es ist nicht 10/10 geschrieben sondern 00/00. So die Sache ist dann wohl erledigt glaube ich.

    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,

    es stimmt!! 00 / 00, aber solche Nullen, bei den man zweimal ansetzt, habe ich noch nicht gesehen. Die Philatelie hat nun mal immer wieder Überraschungen parat.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Nils,

    ja, sollte 00/00 sein. Merkwürdig, dann ist der Brief wohl reclamirt worden - wow !!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Mit Vorphila oder anderen ganz frühen Poststücken kann ich nicht dienen, denn ich bin vorrangig Ganzsachensammler, aber auch aus dem Bereich gibt es allerlei Interessantes zu zeigen. So zum Beispiel diese Konsulatspostkarte (Ascher P 3) vom 23.12.1896, die von Ras-El-Tin, dem ehemaligen ägyptischen Königspalast, über das Zentralpostamt von Alexandria nach Kiel gelaufen ist. Warum die Karte nicht am 6.6.1896 nach der Ausfertigung in Kairo, wo sich offensichtlich das kaiserlich deutsche Konsulat befand, sondern erst ein halbes Jahr später in Alexandria abgeschickt worden ist, geht aus der Karte nicht hervor.



    Viele Grüße

    Ingo

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein (Inlands)brief vom 31.10.1867, von Mansura nach ?????.

    Leider kann ich den Bestimmungsort nicht entziffern.

    Es dürfte sich um einen Inlandsbrief handeln.

    Al-Mansura , auch Mansoura genannt, ist eine Stadt im Nordosten Ägyptens im Nildelta .

    Die Stadt liegt etwa 120 Kilometer nördlich von Kairo am östlichen Arm des Nils.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Franz macht es sich einfach. Anstatt für seine philatelistische Weltreise endlich arabisch zu lernen verläßt er sich auf andere! ;)

    ... das ist doch clever - würde ich auch so machen. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.