Österreich - TT - Frankreich 1802

  • Hallo Nils,


    wenn der Brief hier nicht gezeigt werden soll, bitte verschieben.


    Ein Dienstbrief von Graz (6.11.1802) lief über Bayern nach Frankreich (Strasbourg). Der Brief war betitelt mit "in causa criminali", also eine Criminalitätssache und wohl als solche in Österreich portofrei. Jedenfalls kann ich keine bezahlte Gebühr auf ihm finden.


    Der Stempel D´AUTRICHE könnte die van der Linden Nr. 925 von Kehl sein, der just ab 1802 bekannt ist. Dass er über Kehl nach Strasbourg lief, steht wohl eindeutig fest, denn eine typische Strasbourger Hand vermerkte oben links das Gewicht mit 11g, womit er für Frankreich in der 4. Gewichtsstufe lag, wenn ich nicht irre. Der Empfänger, die Munizipalität, durfte auch satte 14 Decimes Porto bezahlen.


    Wer kann mehr über ihn heraus finden?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    wenn der Brief hier nicht gezeigt werden soll, bitte verschieben.

    Hallo bayern klassisch


    Ja, wenn du ein Threadordnername nicht lesen kannst, muss ich helfen :)
    Ich rechne dieser Brief als Auslandsbrief, und daher nicht Inland. ;)


    Und ein interessanter Brief :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    bitte verzeihe einem armen, kranken, alten gleitsichtbebrillten Bayernsammler, dass er den vielfältigen Möglichkeiten der Threadeinstellung fremder Postgebiete nicht gewachsen war. ;(


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Sonst gibt es auch hier eine Möglichkeit.


    d`autriche




    Bei Stempel einfach den Suchfunktion benutzen. Jetzt wenn es so viele Möglichkeiten gibt, muss man halt suchen.


    Hauptregel hier im Forum ist, dass Threads nach Abstemplungsort geordnet sind. Bei Transitbriefe ist es ab und zu anders.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    prima - es ist kaum zu glauben, wie groß dieses "kleine" Forum in 16 Monaten geworden ist - mit der Suche habe ich ab und zu noch meine Probleme, aber ich bin lernfähig.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Unfrankierter Brief aus Wien (Österreich) über Frankfurt
    nach Trier (Dep. Sarre Frankreich) vom 12. September 1806.
    Präsentiertvermerk am 23. Sept. 1806 und Portovermerk 17
    Decimes. Der AUTRICH Stempel kam in Nürnberg auf dem Brief.
    Nürnberg wurde am 15. September 1806 bayrisch, dementspre-
    chend war Nürnberg zum Zeitpunkt des Abschlags des AUTRICH
    Stempels bereits bayrisch.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Geschätzte Runde!


    Ich lege eine Brief vor, der am 24.1.1810 (= julianisch = 5.2.1810 gregorianisch) in KIOW (KIEW?) geschrieben und durch den Vermittler Hausner & Violland in BRODY (Gali-zien/Österreich) aufgegeben wurde.
    Leitweg: BRODY – WIEN – AUGSBURG (handschriftlich v. Wien und Stempel d’autriche) – KEHL (Stempel PASSE PAR KEHL) – STRASSBURG – RHEIMS. Un-ter dem Kehler Stempel steht ein Datumsvermerk mit 17.3.1810.
    Grenzfranko Österreich, Taxordnung vom 1.11.1806-30.6.1810: ½ Loth, 24 Kreuzer in Bankozetteln (Inflations-Papiergeld) für den Auslandsbrief. Interessant ist, daß neben den 24 Kreuzern an Franko, durch einen Bruchstrich getrennt, 6 Kreuzer zu lesen ist. Das weist auf eine Rekommandation hin, wofür auch die beiden Nummern auf der Briefvorderseite oben sprechen.
    Bayern wendete weiterhin den Postvertrag zwischen Frankreich und Thurn & Taxis 1801 an und Frankreich zahlte pro 30 Gramm an Briefen aus dem 4. Rayon 46 Kreuzer rheinische Währung. Der französische Empfänger zahlte für den einfachen Portobrief an fremden Gebühren 7 Décimes. Zum fremden Porto von 7 Décimes kam noch das Porto für die Inlandsstrecke zwischen Straßburg und Rheims (über 300-400 km) von 6 Décimes (Tarif vom 24.4.1806), ergibt 13 Décimes. Auf dem Brief stehen 15! Bleibt noch Möglichkeit einer höheren Gewichtsstufe, obwohl auf dem Brief nichts darauf hindeutet: bis 6g exklusive: einfach, 6-8g exklusive: Porto des einfachen Briefes + 1 Décime, 8-11g exklusive: einfaches Porto x 1,5, … Man kommt nur dann zu einem Ergebnis, wenn man eine Entfernung von über 400-500 km annimmt und die zweite Gewichtsstufe: 7+7+1 = 15 Décimes. Keinesfalls jedoch wurde der Brief als rekommandiert betrachtet, weil das Porto dann zu verdoppeln gewesen wäre.


    Was meint der Expertenkreis?


    Mit freundlichen Grüßen
    hk1190

  • Hallo hk1190,


    eine Recommandation würde ich hier nicht unterstellen - kein Stempel deutet darauf hin, der Absender hat keinen Vermerk in dieser Hinsicht notiert und Frankreich hätte ihn auch als Recobrief gekennzeichnet - all das ist unterblieben.


    Die Addition der Gebühren ist häufig nach heutigen Quellen nicht nachvollziehbar - macht das Gebiet nur spannender.


    Schöner Brief - danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo hk1190,


    nach meinen Unterlagen beträgt die Entfernung Straßburg - Rheims 285 km. Ein Brief ab 8 g würde somit 15 Decimes kosten (7+8).


    Die zusätzlich angeschriebenen 6 Kr. deuten meines Erachtens schon auf eine Rekommandation hin, auch wenn er in Frankreich eindeutig nicht als rekommandiert angesehen wurde.


    Grüsse von liball

  • Der Stempel von Kehl deutet sehr wohl auf die Rekommandation hin, denn
    dieser Stempel mit dem zugesetzten Datum kommt ausschliesslich in diesem Zusammenhang vor.
    Frankreich sah das wohl anders, weil kein ausdrücklicher rekostempel vorhanden war.
    Gruess Achim

  • Lieber Achim,


    wieder etwas dazu gelernt. Vielen Dank!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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