Halbkreisstempel

  • Hallo zusammen,

    ich amüsiere mich jedes Mal, wenn wieder mal eine Riesendiskussion losgetreten wird über .... NICHTS.

    Kann es sein, dass der Urheber Mathelehrer ist oder war ? Dann könnte ich ja noch Verständnis haben....

    Und noch ein toller Kompromissvorschlag: "Bogenstempel" :P;):evil:


    Schönen Restsonntag

    weite Welle

  • Lieber Ralph,


    ein reaktivierter Stempel der Vormarkenzeit aus Fürth (1842–1852), schon so plattgeklopft, dass das Trema des »Ü« schon nicht mehr erkennbar war. Erinnert an den fast zeitgenössisch umgemodelten Stempel aus Kaufbeuren, ebenfalls mit römischer Monatszahl, aber ohne »Vm«. Wenn man beim Bestücken auf den Bruchstrich des Datums verzichtete, war im Stempelschacht genug Platz, um drei Bestandteile unterzubringen.


    Damit man sich auch vorstellen kann, wie der Kopf eines solchen Stempeltyps im Original (Neuburg a[m]. Rh[ein]., 1865 eröffnet) aussah, hier ein Bild aus den Fränkischen Postgeschichtsblättern Nr. 27 (1969), S. 11 (Vorlage aus der Postabteilung des damaligen Nürnberger Verkehrsmuseums).



    Man sieht sehr gut die massive Feststellschraube, die nötig war, um die wenigen losen Teile an Ort und Stelle zu halten, und die fest im Kopf eingravierte Ortsangabe.

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

    Einmal editiert, zuletzt von Erdinger ()

  • Lieber Dietmar,


    ein wundervolles Bild eines alten Stempels - kaum zu glauben, dass man noch so etwas hingezimmert hat.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammerfreunde,

    Danke Dietmar fürs Einstellen !
    Spitze, dass dieser Stempel überlebt hat. Ich hoffe, nicht nur das Foto.
    Weiß jemand, wo sich dieser Stempel jetzt befindet?
    Erkennbar ist, dass im leeren Bereich nach dem A. der Anpressdruck im Laufe der Zeit auf den Rahmen gewirkt und diesen deformiert hat. Wenn es ein gravierter Stempel war, warum nur hat man diesen Bereich so tief herausgraviert. :/

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Lieber Dietmar,

    vielen Dank fürs Zeigen dieses Stempels :thumbup::thumbup:

    Jetzt habe ich eine Ahnung, mit welchen Geräten sie damals gestempelt haben.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Man sieht sehr gut die massive Feststellschraube, die nötig war, um die wenigen losen Teile an Ort und Stelle zu halten, und die fest im Kopf eingravierte Ortsangabe.

    Ich sehe zwei Feststellschrauben. Eine Rändelschraube unten und oben eine Flügelschraube. Hielt die eine Schraube das Tagesdatum und die andere Schraube den Monat?

  • Hallo wuerttemberger,


    das ist nicht auszuschließen, aber das könnte man tatsächlich nur am Original feststellen. Vielleicht liegt es noch in Nürnberg, vielleicht auch nicht. In den öffentlich zugänglichen Inventaren der Museumsstiftung ist das Stück leider (noch) nicht verzeichnet.

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Liebe Sammlerfreunde,


    Die Abbildung des Segmentstempels ist doch recht unscharf und pixelig.
    Ist das Originalfoto in der zitierten Zeitschrift ebenso unscharf?
    Verfügt jemand über eine bessere Abbildung ?
    wuerttemberger
    Möglicherweise hält die untere Schraube auch den großen Ortsnameneinsatz.
    Es wäre natürlich enorm wichtig, diesen Originalstempel diesbezüglich genauer untersuchen zu können.
    Von der kreisförmigen Rändelschraube finden sich auch gelegentlich Abdrücke auf Briefen.
    Das lässt vermuten, dass die Segmentstempel baugleich waren und von einem einzelnen Lieferanten geliefert wurden.
    Hinweise, ab wann Abdrücke der Rändelschraube auf Briefen auftauchen, lassen unter Umständen weitere Schlüsse zu.
    Zur Klärung der Frage, ob der Ortsname graviert war oder als Einsatz fest eingebaut oder auch eventuell mit nicht sichtbaren Schrauben von oben fixiert war ist wahrscheinlich eine Begutachtung des Originals unabdingbar. Daher stelle ich auch nochmals die Frage nach dem Verbleib des Originalstempels.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Liebe Sammlerfreunde,


    Ich habe noch nie einen Segmentstempel "Neuburg am Rhein" gesehen.

    Kann jemand einen zeigen?

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Der Ortsname war sicherlich graviert, denn warum sollte der austauschbar sein? Das wäre ein größerer Aufwand ohne erkennbaren Nutzen. Ich habe mir die Stempel im Verkehrsmuseum Nürnberg und in Berlin sehr genau angeschaut. Die Ortsnamen waren alle fest im Stempel eingraviert und nur die beweglichen Teile in den Stempeln wurden unterschiedlich durch Schrauben fixiert. Leider hatte ich damals noch kein Smartphone, um das zu dokumentieren.

    Ich zeige mal einen Stempel aus der Pfennigzeit Württembergs, der auch mit Stecktypen ausgestattet war.


    Die untere Schraube fixiert die Uhrzeit und die obere Schraube ist für Tag, Monat und Jahr zuständig.

    Bei diesem Stempel war es nicht möglich die Stecktypen zu vertauschen. Kopfsteher bei Tag und Monat waren aber möglich. Der Stempel befindet sich in meinem Besitz und der Prüfer weiß Bescheid. ;)

  • Lieber Dieter,


    Nein, warum, ich hätte nur gerne mal einen gesehen.
    Es sind hier im Forum doch ein paar Bayernsammler, von denen vielleicht einer den Stempel zeigen kann.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo,

    mittlerweile habe ich auch einen dieser ungewöhnlichen Halbkreisstempel von Fürth auf einem Brief von Bamberg vom 19.8.1868 bekommen.


    Gibt es schon neue Erkenntnisse, wie er einzuordnen ist, als 11 v - Variante oder doch eine eigener Stempeltyp?

    Herzliche Grüße

  • Gibt es schon neue Erkenntnisse, wie er einzuordnen ist, als 11 v - Variante oder doch eine eigener Stempeltyp?

    Hallo Stempelfreund,


    für einen eigener Stempeltyp sollte es wohl nicht ganz reichen. Winkler setzt in ähnlichen Fällen oft ein 'S' dahinter. In dem Fall müsste es dann '11bS' lauten.


    Für mich fast noch erstaunlicher als der Fürther Stempel ist aber diese Sondertype von Bamberg (bei Winkler übrigens 21S), von der ich noch nie einen solchen Luxusabschlag gesehen habe.


    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo maunzerle.

    danke für die Antwort und auch für den Hinweis auf die Besonderheit des Bamberg-Bahnhofstempels.

    Einen schönen Sonntag noch wünscht der

    Stempelfreund