Niederlande - Bayern

  • Hallo Ralph,


    leider habe ich noch keinen v.d.Linden, um den blauen 'Franco Grenzen' erklären zu können. Ich würde aber Aachen vermuten, da im Feuser ein ähnlicher gelistet ist. Da kurz vorher die Trennung von Niederlande und Belgien stattfand, könnte der Plural 'Grenzen' auf Aachen hinweisen. Die blaue Farbe des Stempels verwirrt mich jedoch.


    beste Grüße


    Dieter

  • Hallo Dieter,


    gut beobachtet - auch ohne den van der Linden; die Stempel Franco Grenzen, Franco Aschaffenburg, Franco Füssen usw. kamen immer von der Aufgabepost auf die Briefe.


    Franco Grenzen meinte nur, dass der Brief für die Inlandsstrecke freigemacht worden war, wie man hinten an der Taxe 50 sieht.


    So, jetzt geht es weiter. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    nun also auch einmal ein Expressbrief aus den Niederlanden mit Hervorhebung durch Blaukreuz auf der Vorderseite. Neben der recht netten Optik erfreulichweise auch mit einem Ankunfststempel versehen, der nebenbei die Dauer des Zwischenschritts der Zensur definiert (hier Auslandsprüfstelle am Grenzübergang Emmerich).


    Am 05.05.16 in Amsterdam aufgegeben, Eingang dann am Zielort in Speyer am 07.05.16 um 11 Uhr vormittags, das läßt sich während Kriegszeiten dann doch durchaus sehen. Bei dem Tarif kann ich nur vermuten: 12 1/2 Cents für den Auslandsnormalbrief und weitere 10 Cents für die Expressbestellung. Hat jemand evtl. dazu eine Tabelle ?


    + Gruß !


    vom Pälzer

  • Pälzer


    12 1/2 für den Auslandsbrief Tarif vom 1.10.1907. Der Express Tarif betrug seit 1875 15 c und hätte so meine Quelle erst 1921 geändert. Dann wäre das Porto 27 1/2


    22 1/2 + 5 = 27 1/2 ..... falls ich die Zahlen auf den Marken richtig deute :S



    Quelle : Binnenlandse en Internationale Posttarieven van Nederland 1850-1990 , Mrs W.s. da Costa


    Seite 75, 89

  • ... da hoffen wir doch mal, dass man in der Westpfalz auch niederländisch lesen und verstehen konnte. :D


    Schöne Karte, da kann man nicht meckern!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen zusammen,

    .

    das älteste Postkartenformular der Niederlande ist das anbei zwar nicht, aber fast und im Moment mit Abstand das älteste der IM-Sammlung. Der Absender in Rotterdam Steinmetz & Petit / Rotterdam meldet den Empfang von 30 Ballen Caffe aus London und dass aufgrund der niedrigen Wasserstände des Rheines derzeit keine Agentur für Schnellgüterboote zum Transport der Ware zu beauftragen sei.

    .

    Insofern wäre man gehalten selbige aufzulagern, was man nun rasch zu erledigen beabsichtige. Dem Adressat, dem Germersheimer Kaufmann Johann Martin Bernion wird allerdings auch die Möglichkeit eines Bahnversandes eröffnet, für dessen evtl. Veranlassung man allerdings erst einmal um dessen Bericht ersucht. Bemerkenswert auch hier wieder die Postbeförderungsdauer von lediglich einem Tag.

    .

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ... ja ja, Holland - Pfalz an einem Tag, davon können wir heute träumen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    oft findet man sie nicht, die Portobriefe aus dem Ausland, aber wenn einer so daher kommt, konnte ich ihn nicht liegen lassen.


    Amsterdam, 7.1.1866, via Preussen und Taxis nach Mittenwald an die Firma Neuner & Hornsteiner.


    Maßgebend war der PV vom 1.1.1864 mit der Modifikation vom 1.1.1866. Portobriefe unter 1 Loth (15g) wie hier kosteten 14 Kreuzer.


    Frankierte Briefe kosteten 8 Kreuzer für Bayern und 4 Kreuzer für die Niederlande = 12 Kreuzer, Portobriefe aus Bayern wurden mit 2 3/4 Silbergroschen für Bayern angerechnet, die paritätisch gerechnet 10 Kreuzern entsprachen. Die Niederlande bekamen also immer 4 Kreuzer, egal ob Franko oder Porto hin bzw. her, aber bei einem Portobrief Bayern - Niederlande bekam Bayern 10 Kreuzer gut geschrieben, bei einem Frankobrief aber nur 8 Kreuzer.


    Die hier taxierten 14 Kreuzer entsprachen paritätisch 4 Silbergroschen, so dass bei diesem Brief Preussen von Bayern 14 Kreuzer erhielt als 1. Aufgabepost im Postverein und man 3,5 Kreuzer = 1 Silbergroschen an die Niederlande abführte. Bayern erhielt von den 14 Kreuzern hier gar nichts.


    Der Gewinner war Preussen, die de facto 3 Silbergroschen einsackten.

  • Hallo,


    hier ebenfalls ein Portobrief nach Mittenwald vom 21.6.1860. Die Taxierung erfolgte nach dem PV Niederlande-Preußen vom 13.3.1851. In diesem Vertrag war das Niederländische Postgebiet im Gegensatz zum Vertrag von 1864 noch in zwei Tax-Rayons unterteilt.

    Rotterdam lag im 2. Rayon und belastete den Brief mit 10 Cent. Gemäß der Reduktionstabelle entsprach dies 7 Kr. Mit dem Postvereinsanteil von 9 Kr. errechnete sich ein Gesamtporto von 16 Kr., wobei Bayern wieder leer ausging.

    Beim Postaufgabestempel Rotterdam wurde zudem die Jahreszahl verkehr eingesetzt und steht daher auf dem Kopf.


    Grüße von liball

  • Hallo liball,


    solch einen Kopfsteher habe ich bei den Niederländern noch nicht gesehen, obwohl ich schon viele Belege gesehen oder in den Händen hatte. Etliche sind auch in meiner Sammlung. Aber verwunderlich ist so etwas nicht, da irren bekanntlich menschlich ist.

    Was zeigt die Rückseite?


    beste Grüße


    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Hallo Dieter,


    die Rückseite zeigt einen schwach abgeschlagenen Stempel des preußischen Eisenbahnpostamtes Nr. 15 - EMMERICH - OBERHAUSEN


    Grüße Karl

  • Guten Morgen Sammlerfreunde,


    so ein - doch recht ansehliches - "Postblad" (Kartenbrief) zu 5 cent hatte ich schon einmal in einer 1 EUR Wühlkiste auf GT gefunden, allerdings hat jemand die Auffrankatur entfernt, so dass das leider nur kalter Kaffee für die Sammlung war. Jetzt hat sich das Blatt gewandelt, die 12 1/2 cents für den Auslands-Normalbrief sind anbei auch gut lesbar abgestempelt. Adressatin war die Ehefrau des Mitinhabers der Speyerer Tabakfabrik Wellensiek & Schalck, Hermann Wellensiek, wohnhaft in einer Villa am Fischmakt.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • ...und weil es grade so schön daherkommt, gleich noch das "Postblad" zu 3 cents, das mit 2 cents und 7 1/2 cents zu den 12 1/2 cents für den Auslandsnormalbrief auffrankiert wurde. Sagenhaft hier die Beförderungsdauer: Vormittags in Amsterdam abgeschickt, nachmittags schon in Speyer aufgeschlagen.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Dieter,


    der Amsterdam-Emmerik ist ein Bahnpoststempel ? Das wäre ja richtig Prämium.


    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis