Niederlande - Bayern

  • Hallo Michael,


    herzlichen Dank für die Klarstellung, dann kann ich mich ja mal an den Weitertransport von Oberhausen nach Speyer vertiefend dranmachen.


    Schönen Abend Dir + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    Koblenz - Bingerbrück - Mainz - Ludwigshafen war der Laufweg deines sehr seltenen und außergewöhnlich schönen Briefes. Gerade Privatbriefe wie hier sind kaum einmal zu finden, weil sich die Verwandschaftsverhältnisse kaum einmal in solchen Fernbriefen widerspiegeln und üblicherweise fast nur Firmenkorrespondenzen erhalten blieben. Frankierte Briefe aus den NL in die Pfalz kenne ich dank deines Exemplars schon 3 ... nicht viel für 30 Jahre der Beobachung.


    Im umgekehrten Fall hätte man von Bayern aus 12x frankiert, wovon 8x für Bayern waren und 4x an die NL als Weiterfranko abzuführen waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    auch Dir recht herzlichen Dank. Bahnkurs Emmerich - Oberhausen rechtsrheinisch, da wird es dann wohl in Köln wieder rlinksrheinsch geworden, über Bonn auf die (Ende der 1850er Jahre feriggestellte) Mittelrheintalbahn Koblenz - Bingerbrück und auf die hessische Ludwigsbahn Richtung Mainz geleitet worden sein. Der Rest ist klar. Wie schaut`s mit der Statistik bei den rechtsrheinschen x-Zeit-Hollandbriefen aus, auch eher mau ?


    + Gruß


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,


    NL nach "Restbayern" gibt es den Faktor 40 oder 50. Die meisten waren aber in den 1850er Jahren unfrankiert - erst später, als unfrankierte teurer waren, als frankierte, änderte sich das allmählich. Aber so schön frankierte Briefe sind nach ganz Bayern selten und begehrenswert. Ich habe/hatte davon 3 oder 4 in meinen Sammlungen, wobei man sagen muss, dass in den NL die Barfrankatur gang und gäbe war und diese Briefe sind natürlich lange nicht so attraktiv, wie deiner hier.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Pälzer,


    aus den Netherlands (Amsterdam) wieder zurück (ohne Belege) muss ich dir zu diesem schönen Stück gratulieren.


    Selbst dort konnte ich keinen Beleg ausfindig machen.


    Grüße
    Plattenfehler

  • Hallo liball,


    danke, dass du mir den Ball zugespielt hast - ja, den kenne ich gut - ein sehr schönes Stück mit allen Stempeln, die man sich wünscht. Prima, dass er in einer hervorragenden Sammlung gelandet ist. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,


    eine - auch und gerade bei incoming-mail - nicht allzu häufig anzutreffenede Versandform ist der Postauftrag, hier gelaufen im April 1915 von Heeg aus der niederländischen Provinz Friesland ins pfälzische Kaiserslautern. Der unten stehenden Quelle zu Folge wurde die absendende Zuivelfabrik (Molkerei) in Heeg von einem Jan Lankhorst am 09.05.1889 gegründet und nach fast 100 Jahren Produktion zum 01.10.1986 geschlossen. Leider wird uns wegen der o.a. Versandart der Adressat verborgen bleiben, es wird in Kriegszeiten aber höchstwahrscheinlich um die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln gegangen sein. Der Tarif von 22 1/2 ct entspricht dem eines Auslandseinschreiben.


    + Gruß


    vom Pälzer


    http://www.dorpsarchieven.nl/d…pen_id=51&archief_id=4005

  • Hallo Pälzer,


    phantastisches Stück - so noch nie gesehen. Innerbayerische Postaufträge gibt es seit der Aufdeckung dieser Korrespondenz einige, aber aus dem Ausland kannte ich bisher noch keinen, dazu noch unter Kriegsrecht. Ein echtes Schmankerl. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    wenn man günstig dran kommt, darf man auch mal etwas schnappen, das nur in einer Nebensammlung sein Dasein fristen wird.


    Ein Kuvert aus Almelo wurde am 17.11.1855 auf seine Reise nach Possenheim geschickt. Der Absender notierte brav "Bayern" und "über Frankfurt A. M.", womit er schon klar machte, welche Leitung er wünschte.


    Mit dem ab 1.4.1851 gültigen PV zwischen den NL und Preußen waren die Gebühren reduziert worden und Bayern hatte über die Schiene DÖPV daran wohl partizipiert. Briefe aus den NL des 1. Rayons kosteten nur noch 4x je Loth und bei gleichem Gewicht je nach Entfernung zum Zielort 9x über 20 Meilen wie hier. So schrieben die NL nur 5 Cents = 1 Sgr. = 4x (paritätisch!) auf den Brief und spedierten ihn Preußen zu.


    Preußen addierte die o.g. Porti zu 13x in blau. Siegelseitig ebenfalls in blau notiert ist eine weitere Addition: 1 Gulden 29x und 52x = 2 Gulden 21x. Darunter noch eine "1", wofür das auch immer gut war (Abrechnung intern oder von der Abgabepost, oder vom Empfänger?). Es wird sich schwerlich klären lassen, fürchte ich.


    Den siegelseitigen, wie ich denke preußischen Stempel kann ich leider nicht lesen, wüsste aber gerne, wie er instradierte. Frankfurt stempelte üblich in schwarz bei Portobriefen. In Possenheim kam er am 21.11. an, doch war der Empfänger, kein geringerer als der Herr Graf Ludwig von Rechteren - Limpurg - Speckfeld ( http://de.wikipedia.org/wiki/Rechteren-Limpurg ), auch als erblicher Reichsrath in Bayern just an diesem Tag nicht vorrätig.


    Er konnte demnach nicht zugestellt werden, denn die 13x hatte niemand bezahlt, jedoch wusste man die neue Adresse in "Markt Einersheim", wohin man den Brief nachschickte. Da er definitiv nicht ausgeliefert worden war, den Postweg also nicht verlassen hatte, auch nicht poste restante gestellt war, halte ich das Weiterleitungsporto von 3x für einen Witz. Entweder man lieferte den Brief aus, dann hätte man 13x kassiert und im Falle einer späteren Weiterleitung nach Verlassens des Postweges neu taxieren müssen, oder er verließ erst gar nicht den Postweg, dann hätte man kein weiteres Porto ansetzen dürfen, denn mehr als 9x im Postverein gab es gar nicht bei einfachen Briefen wie hier.


    In jedem Fall hat man 16x notiert und wollte für die Weiterleitung 3x haben, die seine Erlaucht auch sicher bezahlt hat, denn er wollte ja wissen, was ihm die Verwandschaft in den Niederlanden zu sagen hatte und auf 3x kam es seiner Gnaden wohl nicht an.

  • Hallo Pälzer,


    dein neuer Name ist "Adlerauge". :P:P


    Super - jetzt ist die Beschreibung komplett, viele Dank.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo zusammen,


    nun also auch einmal der blaue Teil der internationalen Antwort-Poka "in Aktion". Es ist ja immer so eine Sache; einerseits wünscht man sich die Kartenkombination noch zusammenhängend, andererseits kommt - wie in post12 - getrennt echt gelaufen auch nicht schlecht. Der im vorliegend zusammen gebliebenen Fall vom niederländ. Absender - ein Carousselbesitzer in Winschoten / Provinz Groningen - gewünschte Lampendeal wird wohl auch ohne Benutzung der Rückantwort des Enkenbacher Fabrikanten auf die Reihe gekommen sein.


    Schönen Abend noch wünscht alleseits


    der Pälzer

  • Hallo zusammen,


    selten hat man ja Besonderheiten in der Sammlung, die kaum noch zu toppen sind. Die nette Kleinigkeit im Anhang sollte allerdings dazu gehören. Eine im wahrsten Sinne des Wortes bilderbuchmäßige Behandlung einer UPU-Postkarte, die von dem hierfür gültigen Tarif von 5 cents zur Drucksache (Poka ohne Mitteilung) umgewandelt wurde und insofern nur mit 2 1/2 cents freigemacht werden musste.


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    ich frage mich nur gerade, wieso jemand aus den Niederlanden einem Pfälzer ein Bild eines Rangierbahnhofs schickt?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ...Eisenbahnromantik :thumbup:


    ...oder Ansichtspostkartensammler...da kommt`s auch her ;)


    + Gruß


    vom Pälzer

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  • ... ah, Liebhaber nostalgischer Sendungen der Dritten Programme! :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Sammlerfreunde.


    anbei wieder mal ein Beleg aus der Kreuzerzeit. Kenne mich jetzt nicht im Detail mit den Taxen aus, aber da muss es gegen Ende der 1860er Jahre wohl eine deutliche Gebührenerleichterung für Auslandsbriefe gegeben haben. Warum man hier die Marken an Ober- und Unterrand angeschnitten erschließt sich mir nicht, hat jemand eine Idee ?


    In der Übergangsphase der geschnittenen zu den gezähnten Ausgaben beobachtet man das ja schon hin und wieder einmal, dass der eine oder andere Postexpeditor trotz Zähnung noch zur Schere gegriffen hat. Aber die Zeiten waren in den Niederlanden im Jahre 1869 ja auch schon längst vorbei. Zur Transcription bin ich leider noch nicht gekommen, mir glühen noch die Augen von einem anderen Beleg...uff.


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    ein hübscher Brief in einen ganz kleinen Ort der Pfalz - so etwas muss man erst einmal finden.


    Das Franko von 10 Cents = 2 Sgr. = 7x war korrekt für einfache Briefe bis 1 Loth. Über Emmerich - Oberhausen lief er mit der Eisenbahn des Norddeutschen Bundes quick in die Pfalz.


    Der Inhalt ist zu voluminös, als dass ich am Samstag Abend das noch schaffen würde - das können andere ja auch.


    Die Trennung der Marken konnte ja auch der Absender verzapft haben und wer gut mit der Schere war, der brauchte die Zähnung sicher nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.