Thurn und Taxis nach Österreich

  • Hallo Ralf,

    vielen Dank für diese ausführliche Interpretation. Einige Postverträge, Österreich betreffend, habe ich in der letzten Zeit gefunden und heruntergeladen. Für TuT hatte ich leider nichts. Aber das Buch von Jo Helbig "Die Postverhältnisse von TuT und Österreich" gibts zum Geburtstag. :)

    Einen schönen Abend

    Torsten

  • Hallo Thorsten,

    das Buch habe ich - ist klasse, wie alle Bücher von Achim. Da machst du dir eine große Freude.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke lieber Ralph für die "Blumen".

    Das Buch ist insofern auf halber Strecke stecken geblieben, als es bisher nicht zu dem zweiten geplanten Band kam, um all diese Quellen in die Praxis, sprich Briefe, umzusetzen. Ob da noch was draus wird, weiß ich nicht. Es sind ja noch soviele Quellen dazugekommen, dass ein weiterer Quellenband notwendig wäre. Alleine die wunderbare Welt der Österreich-Württemberg Briefe würde einen Band füllen.

    LG Achim

  • Lieber Achim,

    alle, die wie ich dein Buch besitzen, sind sehr froh darum. Wenn noch eines folgt, ist das nur umso besser. Hoffen wir mal, dass sich noch etwas tut in dieser Richung. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    ich habe mir den nicht ganz einfachen Postvertrag von 1843 angeschaut. Danach komme ich beim gemeinschaftlichen Franko auch auf 18 Kr. (über 10 Meilen = 12 Kr. x 1,5). Beim Transitporto hätte die II. Klasse angewendet werden müssen (Korrespondenz Landgrafschaft Hessen - Homburg nach Wien = 8 Kr. x 1,5 = 12 Kr.). Tatsächlich wurden jedoch 14 Kr. angesetzt.

    Zudem mussten alle Taxierungen in C.M. Wiener Währung vorgenommen werden.

    Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,

    daher war ich mir ja nicht sicher, also danke fürs Nachrechnen. Vlt. hat man mal rh. Kreuzer und CM Kreuzer verwechselt? Kam ja schon mal vor ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen

    Ich hatte vor einigen Tagen eine Diskussion über die Entschädigung (Portoanteil) von Strubelbriefen aus der Schweiz in den DÖPV.

    Ich habe folgende zwei (Währungs) Möglichkeiten verstanden, bezugnehmend auch auf diese gemachten Ausführungen:

    Briefe aus der Schweiz in den DÖPV nach Österreich wurden in Conventionsmünze Kreuzer (C.M.) für die österreichische Post entschädigt und Briefe aus der Schweiz in den DÖPV nach den dt Gebieten wurden in rheinischen Kreuzern (Abkürzung: rh.Kr.?) an die deutsche Post entschädigt. Die Kreuzerzahl wurde rückseitig angeschrieben.

    Ist dies so genau richtig?

    Sammlergruss

    Martin

  • Hallo Martin,

    Portobrief CH - Österreich ab 1.11.1852: Die CH belastet das österreichische Kartenschlußpostamt bei direktem Austausch mit der CH - Forderung von z. B. 20 Rappen bei einem einfachen Brief von Genf. Das österreichische Kartenschlußpostamt belastet die Abgabepost mit dem Gesamtporto, z. B. 15 Kr. CM. Der Empfänger bezahlt das Porto und die Abgabepost überweist diese 15 Kr. CM an das öster. Kartenschlußpostamt. Dieses erhält nun 15 Kr. CM und gibt davon der CH 20 Rappen, postalisch 6 Kr. CM.

    Frankobrief CH - Österreich ab 1.11.1852 im direkten Austausch: Die CH kassiert 50 Rappen vom Absender (2. Rayon CH in den 3. Rayon von AT) und kreditiert dem öster. Kartenschlußpostamt 30 Rappen = postalisch 9 Kr. CM weiter. Die Abgabepost hat keine Arbeit, außer den Brief auszuliefern.

    Portobrief CH - Österreich im offenen Transit durch Baden/Württemberg/Bayern: Die CH belastet, der Einfachheit halber lassen wir ihn über Baden-Württemberg-Bayern nach Wien laufen, nun Baden als Vereinsaufgabepost mit 20 Rappen = 6 Kr. rh.. Baden addiert 9 Kr. CM und belastet das öster. Kartenschlußpostamt bzw. die Abgabepost in Wien mit 15 Kr. CM. Der Empfänger in Wien zahlt diese 15 Kr. CM (postalisch 15 Kr. rh.) und Wien bonifiziert diese komplett als 15 Kr. CM an Baden. Baden erhält diese 15 Kr. CM, behält für sich 9 Kr. rh. und gibt 6 Kr. rh. = 20 Rappen der CH.

    Frankobrief CH - Österreich im offenen Transit durch Baden/Württemberg/Bayern: Die CH kassiert 50 Rappen vom Absender und bonifiziert Baden 30 Rappen = 9 Kr. rh.. Baden schickt ihn weiter nach Wien, wo er ausgeliefert wird. Alle haben, was sie wollten.

    Wenn man diese Briefe 100%ig beschreiben möchte, müsste man noch die sog. stillen Vereinstransite erklären, also musste Baden (auf den Briefen nicht zu sehen, wurde nur über die Briefkarten verrechnet), das ja immer 30 Rappen bzw. 9 Kr. rh. erhalten hatte, intern die Transitdienstleister Württemberg und Bayern abfinden. Aber das ist zu komplex und für eine gute beschriebene CH-Sammlung daher ohne wirklichen Belang.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • P.S. Gerade gesehen, falscher Thread (besser CH - Österreich).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Brief vom 16.05.1851 von Frankfurt nach Franzenbad "pr Eger Böhmen" "Poste Restante"

    Brief ist in der T&T Vormarkenzeit, aber bereits aus der DÖPV Zeit!

    12 Kreuzer sind aus meiner Sicht für einen Portobreif über 20 Meilen korrekt, aber für die ganze Strecke.

    Warum hat Würzburg diese in Auslage genommen, war doch nicht mehr notwendig?

    Sollte jemand die Adresse für mich transkribierenkönnen wäre das super, eine Idee zum Absender wäre auch super.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    feines Stück! TT hatte 12x notiert, war aber erst kurz im DÖPV - daher hat man in Würzburg routinemäßig seinen Auslagestempel abgeschlagen, ohne groß überlegt zu haben.

    Anschrift: A Madame La Comtesse de Camberg née Comtesse de Sternberg à Franzensbad

    An Frau Gräfin von Camberg, geborene Gräfin von Sternberg

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ulrich

    Absenderin war die Tochter der Adressatin, wie der Text zeigt:

    Heute hatte ich mit Theresel einen großen Dispute, ich sagte nähmlich so (?) Franz der Großmama ihr Enkel sei - da wurde sie sehr böse u. sagte immer "nein ich bin der lieben Großmama ihr Enkel, der Franzi nicht; der ist der Enkel von der Tante Inga (?) " - (...) sie war sehr ungehalten; die kleine Person will allein in dem Herzen ihrer guten Großmama sein.

    Adieu mein liebes Muttcherl ich küsse dir innigst u. dankbar die Hände und bin deine zärtliche Tochter

    Carpedine (?)

    (Bei den kursiven Stellen bin ich mir nicht so ganz sicher ...)

    Österliche Grüße von der Frankenhöhe nach Bempflingen

    Gerd

  • Liebe Freunde,

    als Beifang bekommen: Brief aus Hamburg Thurn und Taxis vom 16.6.1849 an Firma Burger in Gröden in Tirol (Österreich) mit Gemeinschaftstaxe 12 Kreuzer Conventionsmünze, halbscheidig zwischen Taxis und Österreich zu teilen und 10 Kreuzer CM Zuschlag für Taxis wegen der weiten Entfernung = 22 Kreuzer CM für den Empfänger am 25. Juni in Klaussen, Tirol.

    Ob der Transit durch Bayern lief, kann ich nicht beweisen, nehme es aber an.

  • Gerade eingetroffen.

    Brief mit Inhalt vom 20.12.1821 (handschriftlich Inhalt) an die Hochlöbliche Stiftsherrschaft zu Klosterneuburg in Niederösterreich nächst Wien. Abgang von Hochheim (Herzogtum Nassau/Thurn und Taxis) mit dem Rayonstempel angezeigt. Von diesem Stempel habe ich nur 8 Belege im Zeitraum 1810 bis 1825 registriert.

    Vorderseitig die Angabe frey bis an die östreichische Gränze. In Rötel die Taxvermerke 42 und 44.

    Siegelseitg weitere Taxangaben.

    Für mich nicht lösbar. Sorry. Superschön das der Inhalt erhalten blieb. Es ging um die Entlassung der M. Hofmann aus dem Herzoglich Nassauischen Unterthans Verband.

    Für 1 Pizza Dollar (inkl. Gebühren und Versand :) ) von einem Auktionshaus war meine Freude echt groß.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Mensch Harald, da hast du aber eine Rosine geschossen - und für 1 BP$ hätte ich den auch geholt.

    Der Absender zahlte 7- = 7 1/2 Batzen für TT und 7- = 7 1/2 Batzen Weiterfranko.

    Ein Batzen entsprach 4 Kreuzern, daher daneben korrekt reduziert in 30 Kreuzer / 30 Kreuzer.

    Der Brief lag in der 3. Gewichtsstufe (über 1 Wiener Loth bis 1,5 Wiener Loth, das Loth wog damals ca. 17,4g)., daher wurde der österreichische Gebührenanteil (es herrschte noch Grenzfrankozwang!) mit 3 mal 14 Kreuzer Conventionsmünze = 42x CM richtig errechnet, dazu kamen 2x CM Bestellgeld = 44x CM total.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Frankobrief nach dem Postvertrag "Österreich - Thurn &. Taxis" vom Januar 1843 aus Hamburg mit Stempel "T. T. HAMBURG 10. Juni 43", nach Karlsbad (Böhmen - Österreich). Ankunftsstempel "CARLSBAD 15. Juni.". An Franko wurde vermerkt: 14 + 18 Schilling ?. Rückseitig noch "16" in Rötel vermerkt. Wahrscheinlich wurde der Brief am 16. Juni 1843 bestellt.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    ein sehr schöner Brief - ob hinten die Währung allerdings HShC steht, wage ich zu bezweifeln, da auch TT in Hamburg nach dem Süden Briefe in Kreuzern taxierte und mit 14 und 18 HScC viel Franko wären für einen offensichtlich nicht allzu großen Brief.

    Ich glaube, dass es für TT einen Zuschlag gab bei Briefen nach Österreich, der im Nenner stehen sollte, also 18x Gemeinschaftsfranko und 14x Zuschlag für Österreich wegen der weiten Entfernung und geschlossener Transitkosten. Aber ich bin ohne Literatur derzeit - Achim hat mal ein Buch über diesen Vertrag heraus gebracht in grünem Einband - da stehen die Taxen drin bei diesem Gemeinschaftsvertrag.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.