Thurn und Taxis nach Österreich

  • Hallo Torsten,


    könnte der Brief aus Hattersheim stammen? Dann wären hinten 2x für den Landboten und 3 Kreuzer fürs Franko angeschrieben worden sein. Reco bei Taxis war damals, glaube ich, 4x bar per Postschein.

    Ich denke, der Brief lief über FFM (blaue Reco-Nr. 1 oben links). Der weitere Postlauf ist mir nicht bekannt.

    Österreich setzte als Transitporto 16x CM im Zähler und 14x CM als Porto für Österreich = 30x CM an. Tatsächlich hat man sich bei der Addition dann vertan und nur 20x CM notiert.


    Vlt. ist auch alles falsch, was ich geschrieben habe ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... ich lese auch Hattenheim und Eltville. 16x Transit für Bayern und 14x Inland für Österreich halte ich für wahrscheinlich.


    Inland TT könnte Nils recht haben mit Batzen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Im Beitrag 33 dieses Themas ist ein ähnlicher Brief. Es sind nicht 16x Transitporto für Bayern, sondern "T6" also Transit 6x. Dann passt es auch wiedermit der Summe von 20x für den Empfänger.

    Aber die Frankotaxierung auf der Rückseite???

  • ... ja, du hast Recht T6 = Transit Bayern 6x CM ist richtig.


    Hinten vlt. 3 Batzen = 12x bis zur bayer. Grenze und 1 Batzen für die Recommandirung?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgende Dienstsache vom Hofkassenamt in Sigmaringen (Fürstentum Hohenzollern - Sigmaringen / Thurn und Taxissche Lehenspost) vom 1. April 1847 an den Fürstlich Hohenzollern Sigmaringenschen Herrn Bath, Administrator der Fürstlichen Besitzungen in Böhmen in Prag (Böhmen - Österreich). Der Empfänger bezahlte 18 Kreuzer C.M. Porto.

  • Lieber Dieter,


    vielen Dank. Die Dienstsache war in Hohenzollern und in Württemberg gebührenfrei (Hohenzollern und Württemberg hatten zu dieser Zeit jeweils eine Thurn und Taxissche Lehenspost). Lt. dem Postvertrag Österreich - Bayern vom 1.10.1842 war dieser Brief in der zweiten Gewichtsstufe (1/2 bis 1 Loth schwer) und kostete dem Empfänger 18 Kreuzer C.M. Porto.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Dieter,


    ich hoffe, ich liege richtig. Muß bei Gelegenheit den Postvertrag "Thurn und Taxis - Österreich" aus dieser Zeit suchen und lesen.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Dieter,


    nach dem Postvertrag "Thurn und Taxis - Österreich vom 30. Januar 1843" sind die Württ. und die Hohenzollerischen Postämter aufgeführt. Bei Sigmaringen sind für den einfachen Brief 12 Kreuzer rh. genannt. Bei Briefen zwischen 1/2 und 1 Loth sind es 18 Kreuzer rh. Bei den Transitgebühren waren bei Württemberg und den Fürstentümer Hohenzollern 4 Kreuzer C.M. für den einfachen Brief festgelegt. Bei einen Brief in der zweiten Gewichtsstufe waren es 6 Kreuzer C.M. Bei einen einfachen Brief wäre das Gesamtporto in Österreich 14 Kreuzer C.M. für einen Brief von Sigmaringen nach Prag. Bei einen Brief in der zweiten Gewichtsstufe 21 Kreuzer C.M. Porto für einen Brief von Sigmaringen nach Prag in Böhmen. Auf 18 Kreuzer C.M. Porto komme ich somit nicht. Evtl. ist es doch so, daß der Brief in Württemberg und in Hohenzollern gebührenfrei war und dementsprechend nach dem Postvertrag "Bayern - Österreich vom 1. Oktober 1842" behandelt wurde. In der zweiten Gewichtsstufe von 1/2 bis 1 Loth kostete der Brief 18 Kreuzer C.M. Porto.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein Brief, der von Homburg vor der Höhe (Hessen) nach Wien lief, am 13.August 1844.

    Links unten der Vermerk "frei Parth. D. S.", Parteidienstsache?. Aber war der Brief wirklich frei?

    Rückseitig die Taxierungen 18/14. vorn links mit roter Tinte 28x. In Rötel 14x für Österreich.

    Für mich ist das Datum deutlich das Jahr 1844, auch im Stempel. Nun hab ich ja zu Weihnachten den Feuser geschenkt bekommen, da ist der Stempel von Homburg unter der Nummer 1547-5 abgebildet mit der Jahresangabe 1849. Ich habe allerdings die Ausgabe von 1990. Ist das in der neueren Ausgabe auch so?

    viele Grüße

    Torstenaltpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/92191/

  • Hallo Gerd, das ist jetzt aber interessant. Im Brief steht sehr deutlich August 1844. Der Stempel ist zwar etwas undeutlich, aber wie 1849 sieht das nicht aus.

    Viele Grüße

    Torsten

  • Hallo Torsten,


    im Briefinhalt steht ja eindeutig:


    "... 13 ten August 1844."


    Damit muss auch der Stempel von 1844 sein.


    Das wäre also ein Fall für eine Nachmeldung an den Peter Feuser.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Naja, mal ein Jahr früher wie angegeben kann schon sein, Aber hier sind es ja 5 Jahre, das da noch kein weiter Brief aufgetaucht ist???

    Ich kann ja mal bei Feuser anfragen.

    Einen schönen Gruß

    Torsten

  • Hallo Torsten,


    zu den Taxen wäre zu klären, ab wann es einen Gemeinschaftsvertrag TT - Österreich gab. Ich meine ab 1843. Da hier 2 Portoteile notiert wurden, müsste das bedeuten, dass es eine Gemeinschaftstaxe und einen Zuschlag für TT gab. Ich habe Literatur darüber, aber es wird etwas dauern, bis ich das gefunden habe.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralf,

    Ja, Am 4. Februar 1843 wurde ein Vertrag zwischen TT und Österreich geschlossen. Leider ist grade dieser beim Projekt Postverträge vom DASV nicht verfügbar. Sonst hätte ich da nachschauen können.

    Viele Grüße

    Torsten

  • Hallo Torsten,


    vorne auf deinem Brief steht mit roter Tinte neben dem Frankovermerk 11-28x. Das hat m. E. der Empfänger in Wien notiert, mit hinten vorhandenen, internen Nummern, die also nicht postalisch sind.


    Der Postvertrag Österreichs mit TT ist m. E. sehr schwierig und ausgeklügelt. Es sollte siegelseitig von der Aufgabepost das bezahlte Franko notiert werden in der Form, dass im Zähler das Gemeinschaftsfranko und im Nenner das Transitfranko notiert wurde, also hier bei 18 / 14 wären das 18x rh. für TT und Österreich und 14x rh. für Bayerns Transit, den TT zu zahlen hatte (Leitung Bad Homburg - FFM - Aschaffenburg - Würzburg - Nürnberg - Regensburg - Linz - Wien).

    In Wien hatte man mit Rötel 1 L für 1 Loth, also das 2. Gewicht notiert und mit "1" auch das Bestellgeld von der Wiener Stadtpost bis zum Empfänger mit 1x Conventionsmünze notiert.


    Rechnet man die von dem Empfänger in Wien kolportierten 11x CM um, kommt man auf die hinten notierten 14x rheinisch, wie auch diese 14x rh. und die 18x rh. zusammen 32x rh. ergaben, dem Äquivalent von den vorne notierten 28x CM.


    Das wäre meine Interpretation, aber es mögen andere richtig(er) sein ... Der PV trat übrigens zum 1.5.1843 in Kraft und galt bis zum Eintritt von TT in den DÖPV:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.