• Gibraltar - Ludwigshafen a.Rh. 15.10.1894


    Hallo zusammen,


    über drei Wochen hat`s gedauert, bis die nachstehende Poka da war. Aber so wie`s ausschaut hat es sich gelohnt - die Abschläge sind schon recht ordentlich, die Destination wohl auch. Immer mal was Neues. ;)


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    ui - wer hat so etwas schon gesehen? Gibraltar nach Bayern ist sehr selten und in die Pfalz wird es schnell ganz eng. Tolle Karte! Wenn ich nur wüsste, wie sie gelaufen ist?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,


    die nachstehend abgebildete Postkarte zeigt bildseitig die Gibraltar westlich gegenüberliegende spanische Hafenstadt Algeciras. Wenn man die verwendete Marke mit der Poka aus post1 vergleicht, dann wird man sofort den Unterschied bzgl. der Währungseinheit erkennen (...) Am 01.01.1886 hatte die Kolonialregierung von Gibraltar auch die Zuständigkeit für die Postdienste übernommen.


    Für die Übergangsphase wurden brit. Bermuda-Ausgaben in verschiedenen Farben mit der Aufschrift „Gibraltar" bedruckt. Die beiden ersten Postkarten stammten ursprünglich aus Natal und St. Vincent. Wahrscheinlich hatte es dort größere Restbestände gegeben, die nun an anderer Stelle aufgebraucht werden konnten. Im Dezember 1886 wurden diese Provisorien durch eigene Postwertzeichen abgelöst. 1887 - 1889 erschienen die ersten eigenen Ganzsachen, dies zunächst in britischer Währung.


    Von 1889 an wurden Briefmarken auf Gibraltar in der Handelswährung Peseten herausgegeben, deswegen findet man auf der Auslandspostkarte in post1 die 10 Centimos. 1898 wurde dann wieder auf britische Währung umgestellt. Wir sehen, Gibraltar zeigt auch postalisch eine bewegte Geschichte......an der auch der Absender ein kleines Stück weit mitgeschrieben hat. Horatio Carolus Schott (1846-1913) war zweitjüngster Sohn des deutschstämmigen Kaufmanns Ferdinand Schott.


    Jener hatte in die befreundete spanische Großgrundbesitzerfamilie Larios eingeheiratet, welche auf Gibraltar eine Sommerresidenz unterhielt. 1884 wurde Horatio Schott zum Honorarkonsul für Siam und die Republik Hawai'i ernannt. Diese beiden Ämter bekleidete er bis 1888, das ihm 1884 ebenfalls verliehene Amt des k. u. k. Honorarkonsuls in Gibraltar sogar bis 1913. Er war wie wir Philatelist und hatte wie man sieht eine unverkennbare Handschrift.


    + Gruß


    vom Pälzer


    verwendete Quellen:

    http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=4044&da=1&F=1
    http://www.gibraltar-stamps.com/indexDe.php
    http://gibraltar-intro.blogspo…suls-el-patio-schott.html

  • Britische Briefmarken für Gibraltar wurden erstmals vom 03.09.1857 bis zum Ende des Jahres 1885 herausgegeben, zunächst mit den Nennwerten 1, 4 und 6 Schilling.


    Hallo Pälzer,


    bist du sicher, dass es nicht Pence waren= Shilling scheint mir von der Nominale her ein wenig hoch zu sein (aber Gibraltar ist ein böhmisches Dorf für mich).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Pälzer,


    ich wundere mich nur - 1 Sh waren 12 Pence = 36x. 4 Sh dann 144x und 6 Sh dann 216x - das waren ja allerhöchste Werte dann ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    also denen schreib ich jetzt mal ne mail. Bis dahin wird das o.a. Zitat sicherheitshalber ausgesetzt.


    Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pälzer


    Es ist pence.
    Die ersten Marken waren normale britische Briefmarken. Man kann Marken nur durch den Entwertungsstempel erkennen wie zB A26.
    Nennwerte 1, 2, 4 und 6 Pence + 1 Shilling 1857-59. Ab 1859 von 1/2 pence bis 5 Shlling.
    Die erste eigene Marken kam erst 1886.



    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    tja, man kann`s kaum glauben, dann muss Gibraltar Stamps wohl mal seine homepage umschreiben. ^^


    Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,


    jetzt also auch einmal ein Briefbeleg, hier aus der zwischen 1889-1898 währenden Phase mit Währungsbezeichnung der Marken in Peseten und adressiert an den ehem. Bürgermeister Otto Just im südpfälzischen Kandel.


    + Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    klasse - Gibraltar in die Pfalz, hat man nicht so oft.


    Der Schrift nach muss es ein Deutscher (Pfälzer?) gewesen sein, der ihn addressiert hat. Aber welcher Deutsche kam schon dorthin? Tourismus war es wohl nicht - Seemann vlt.?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    gute Frage. Der Kreuzfahrt-Tourismus geht deutscherseits ja bekanntlich auf den einstigen Generaldirektor der HAPAG LLoyd Albert Ballin ( 1857-1918 ) zurück, welcher zwecks verbesserter Auslastung der Schiffe ab Winter 1891 begann Kreuzfahrten zu veranstalten, zunächst in den Mittelmeerraum, später auch zu anderen Zielen.


    Auf der Rückseite des Belegs findet man nun unverkennbar das Symbol der Norddeutschen LLoyd, die ab 1891 auch eine Passagierschiffahrtslinie von Genua (später Neapel) über Gibraltar nach New York betrieb. Dafür waren die "Fulda" und die "Werra" von der Bremen-New York-Route abgezogen worden.


    Es ist also davon auszugehen, dass es sich um einen Passagier eines der o.g. Schiffe gehandelt hat, welcher sich an dem i.d.R. von der Schiffahrtsline in der Kabine zur Verfügung Briefpapier etc. bedient hat. Ob man eine Mitfahrt auf der o.a. Route als Tourismus bezeichnen kann, wage ich zu bezweifeln, das war beim Zwischenhalt in Gibraltar vermutlich eher noch ein Nebeneffekt.


    + Gruß !


    vom Pälzer


    verwendete Quellen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Norddeutscher_Lloyd
    http://www.norwayheritage.com/p_shiplist.asp?co=ndlaa

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer ()

  • Hallo Pälzer,


    Toller Beitrag! :thumbup: :thumbup:


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Pälzer,


    super Antwort! :P:P


    Ich würde diese, auch wenn letztenendes das ein oder andere leicht spekulativ sein könnte, auf alle Fälle im Rahmen einer Ausstellung auch so zu Papier bringen, denn die Frage, die ich gestellt habe, werden sich sicher noch andere Sammler auch stellen, wenn es um solch ausgefallene Destinationen bzw. Herkunftsländer handelt. Jetzt wird ein Schuh draus. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    gute Frage. Der Kreuzfahrt-Tourismus geht ja bekanntlich auf den einstigen Generaldirektor der HAPAG LLoyd Albert Ballin ( 1857-1918 ) zurück, welcher zwecks verbesserter Auslastung der Schiffe ab Winter 1891 begann Kreuzfahrten zu veranstalten, zunächst in den Mittelmeerraum, später auch zu anderen Zielen.

    Hallo Pälzer


    Darf ich dein Wissen hier etwas ausweiten? (etwas spät :D )


    Der Britische "Peninsular and Oriental Steam Navigation Company", kurz P&O, hat mit Kreuzfahrt-Tourismus schon in 1844 angefangen. Zuerst in Mittelmeerraum. Auf dei erste Fahrt war es unter anderen auch Deutschen dabei. Diese Deutschen kamen aber ganz sicher nicht reisend aus Deutschland nur für den Kreuzfahrt.
    Deutsche Touristen in Gibraltar in die 90-er Jahren waren dann wohl keine grosse Besonderheit, denke ich.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Auslands - Doppelkarte ( Frage- und Antwortkarte) zu 15 Centimos. Die Karte wurde am 2. Juni1897 in Gibraltar aufgegeben und kam am 9. Juni in Pola an. Die Postkarte war an den K. u K. Linienschiffslieutenant Paul Stupar adressiert, mit der Bitte derselbige möge alle Karten und Briefmarken aufbewahren.

    Die Karte ist noch vollständig (mit anhängender Antwortkarte).

    Pola, heute eine Stadt in Kroatien, war der Hauptkriegshafen der österreichisch-ungarischen Monarchie.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Auch wenn der Tourismus Anfang des 20.Jahrhunderts noch nicht so verbreitet war wie heute, so gab es doch auch damals schon Kartengrüße nach Deutschland. So eine Ansichtskarte möchte ich euch heute zeigen, gelaufen am 3.2.1904 von Gibraltar nach Lübeck.





    Viele Grüße

    Ingo