Bayern - Lübeck vor dem Postverein

  • Liebe Sammlerfreunde,


    anbei zeige ich einen Brief aus Lübeck vom 31.7.1818/19 in die Pfalz, dessen Taxen ich wie folgte deute:
    TT Lübeck > Worms (?) 16 Kreuzer = 8 Schillinge (auf der Rückseite umgerechnet), die der Absender zahlte (teilfrankiert / diagonaler Federzug). Für die Strecke Alzei > Speyer fielen 3 Kreuzer an, die der Empfänger zahlte. Wer kann etwas zur rückseitigen Taxe "9 ß" sagen?


    Gruss
    1870/71

  • Lieber 1870/71,


    ein toller Brief! :P


    Das Zeichen "ß" war die Abkürzung für Schilling.


    Man zahlte zwei Beträge:


    8 Schillinge, die 16 Kreuzern entsprachen und 9 Schillinge die 18 Kr. entsprachen. Bis wohin frankiert wurde, kann ich leider nicht sagen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    wenn 1870/71 vlt. die Thread - Überschrift etwas abändern könnte, indem er "Vorphila" einfach weg lässt, dann müsste dieser Brief gut passen.


    In Nürnberg sandte das lokale Kreis- und Stadtgericht am 6.7.1851 eine Armensache nach Lübeck. Der schöne Teilvordruckbrief weist noch 2 Passer - Kreuze auf, die bitte nicht nekrologisch zu interpretieren sind, wenn gleich die Mortalität des Prekariats damals wie heute hoch war.


    Die Aufgabepost ließ ihn ohne Taxansatz, die Abgabepost ebenso. 1/4 lübbischen Schilling für die Bestellung dort vermag ich eben so wenig auszumachen, wie einen Transit- oder Ankunftsstempel.


    Die Problematik? Lübeck wurde offiziell zum 1.1.1852 Teil des Postvereins, so dass wir de jure einen Brief Bayerns ins Postvereinsausland vor uns haben. De facto war aber allein durch die taxischen Posten in den Freien und Hansestädten mit dem 1.5.1851 (dem Eintritt von Taxis in den DÖPV) auch Briefe in die Hansestädte als Postvereinsbriefe anzusehen, weil sie ja nicht postalisch nicht in die jeweiligen Hansestädte selbst, sondern durch Vermittlung der Taxispost zugeleitet worden waren und die war eben ab dem 1.5.1851 als Teil des DÖPV anzusehen.


    Eine zweite, portofrei Armensache von Bayern nach Lübeck kenne ich jedenfalls nicht (Danke Schorsch für diese Rosine!).


    Gerne höre ich mir alternierende Meinungen zu dem Brief an.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,


    ein "Aviso", also eine Warenankündigung, wurde in Nürnberg am 2.5.1841 an den verehrlichen Kunstverein Lübeck gesandt. Nürnberg notierte 6x in blau für Bayern bis zur Grenze bei Hof.


    Am 7.5.1841 schlug er in Lübeck bei der dortigen Taxispost ein. Etwas zu den Gebühren von 13 und 16 würde ich gerne mal wissen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    Liebe Grüsse vom Ralph



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