Bayern - Würzburg - Fahrpostaufgabescheine

  • Hallo zusammen.

    Im Anhang noch 2 Scheine der Königlich bayerischen Hauptexpedition fahrender Posten.

    Der erste Schein wurde am 29. Januar (?) 1840 aufgegeben. Die Destination kann ich leider nicht entziffern. Stellt sich die Frage, ob es sich beim Gewicht und der Jahreszahl um eine 4 oder 5 handelt.

    Der zweite schein stammt aus dem Jahr 1863 vom 15. Juli (?). Das Franco betrug 7 Kreuzer. Was bedeutet die 40?

    Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,

    den Zielort des 1. Scheines kann ich leider auch nicht lesen - ich fürchte, das konnte der Schreiber damals selbst auch nicht.

    Das Datum ist richtig - der Zahlenkrüppel ist eine 4.

    Der 2. Schein stammt vom Februar. Die Rötel oben rechts war eine Notierung des Absenders, die intern gewesen sein dürfte. Der Zielort war Ochsenfurt.
    Die lila Paraphe über den Wertangaben des Scheines stammen stets von Revisoren, die die Kostenrechnung später anhand der vorhandenen Postscheine prüften.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Jetzt wird es spannend. Der 1. Schein kann nicht von 1840 sein, denn die Scheingebühr ist 3 statt 4 Kr.
    Bei Joel sieht es in dieser Zeit unklar aus, da die Abbildungen zu seinen Beschreibungen fehlen, als da wären:

    Nr. 71 - 3 Kr. - 1849 - 51 (Würzburg - Schreibweise mit Ü statt UE) und oben links die Nummer als Nr. (statt No oder Nro) geschrieben. Auch wird unterschieden, ob bei der Datumszeile unter dem "ten" zwei Striche sind oder nicht.

    Interessant wieder die 2-stellige Jahreszahl, da diese doch einen Jahrzehntewechsel leicht überstand (bei 184 ist man 1850 in Nöten und muss handschriftlich korrigieren). Also ich gehe von 1850 als Verwendungszeit aus, wobei ich das andere auch nicht lesen kann (kommt sehr häufig vor!). Ach ja, bei den Fahrpost-Aufgabescheinen wird auch noch der rückseitige Text und die dortigen Unterschiede beachtet, doch dazu mehr an an anderer Stelle.

    Der 2. Schein ist auch nicht besser einzuordnen. Weil wieder Jahreszahl 2-stellig (Abb. bei Joel 3-stellig).
    Denke, das ist die Nr. 76 "Inhalt" mager, ten mit den Unterstrichen, jedoch Jahreszahl 3-stellig - evtl. Joel unbekannt?
    Gerade deshalb wäre es wichtig, alle Scheine bildlich zu erfassen und dann eine Nummerierung vorzunehmen. Ich wäre für eine Systematik, die nur die "Haupttypen" (also welche das sind ist auch noch zu klären) und dann darunter mit A-Z alle Kleinigkeiten aufführt (Joel ist ja Pionier auf diesem Gebiet und seine Arbeit war die eines Herkules würdig! Da kann ich nicht mal das Wasser reichen!). Besitze leider auch nur Kopien des Würzburger Teils, nicht das ganze Loseblatt-Werk.

    Beste Grüße von Luitpold

  • Hallo zusammen.

    Habe doch noch einen Fahrpost-Aufgabeschein von Würzburg gefunden und zwar aus dem Jahr 1872 (11 März?). Leider kann ich sehr wenig entziffern. Das Gewicht betrug 30 Gramm, das Franco 25 Kreuzer.

    Liebe Grüße

    Christian

  • Hallo Christian,

    der Wert betrug 41 Gulden und 35 Kreuzer. Gewicht und Franko hast du richtig gelesen. Der Brief ging an das Amtsgericht Landsberg und datierte vom 11.12.1872.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Noch schnell nachgereicht zum ersten Schein im ersten Beitrag:
    Ich schlage als Zielort "Sulzh[ei]m" vor, das ist nicht weit von Würzburg.

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!