Bayern und Tirol 1.1.1809-30.11.1810 ein Land?

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    Hallo Freunde


    Ab 1. Januar kostete ein Inlandbrief nicht länger 20 Kreuzer (10 Kreuzer Franko+10 Kreuzer Porto), sondern 16 Kreuzer Rh wo der Absender immer noch die Hälfte bezahlen musste und der Empfänger die andere Hälfte bezahlen musste. Innerhalb Tirol gab es keine Entfernungsstufen. Diese Fast 2 Jahren in Tirol war aber wenig von Portostufen beeinflusst, sondern eher kriegerische Ereignisse und Ergebnisse. In März 1809 hat die Tiroler Befreiungskriege angefangen, und Bayern hat hier gezeigt dass die das Gebiet nicht im Griff hatten. Weder in Nord-Tirol noch in Süd-Tirol. Bayern hat nicht Tirol verloren, aber die südlichen Teilen von Tirol ist von Italien/Napoleon übernommen.
    Den Postverkehr war stark durch diese Ereignisse beeinflusst. Teils war die Poststrassen gesperrt. Mehr davon hoffe ich mal dass ich hier zeigen kann, falls ich solche beeinflusste Briefe mal finden kann.


    Jetzt will ich aber einen Brief zeigen der vor die Schlachten abgeschickt war. Von Roveredo nach Bozen 26. März 1809 geschrieben. Der Brief hat der Absender 8 Kreuzer Rh gekostet, ist aber nicht rückseitig vermerkt. Vorderseitig sehen wir die 8 Kreuzer Porto für den Empfänger. Obwohl es Muster ohne Wert ist, gibt es keine Spuren von ein ermässigten Franko/Porto.


    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Ich zeige hier ein identischer Brief aus Mai 1810, und noch ist es kein Spur von Änderung.
    Absender wie Empfänger bezahlt je 8 Kreuzer Rh für diese kurze Strecke zwischen Roveredo und Bozen.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ich möchte Heute ein Brief zeigen der von Roveredo nach Augsburg gelaufen war, und hier war alles normal. Wie es schon Sommer 1808 möglich war, konnte man jetzt die Briefe von und aus Bayern ganz Porto senden. Vorher also nur "Franko Grenze". Deswegen sehen wir jetzt Briefe mit 2 Portogebühre bei diese Bayern-Tirol-Briefe, während die reinen Tirolbriefe immer noch den Halbport/Halbfranko hatte. Es war also kein einheitlichen Gebührensystem für die zwei Staatsgebiete.


    Also dieser hier gezeigte Brief ist in Januar 1810 abgeschickt und zeigt den Kostenstruktur bei einfache Briefe wie es sein sollte. Der Empfänger in Augsburg musste hier also 16 Kreuzer Rh bezahlen, und der Absender jetzt nichts.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Es war also kein einheitlichen Gebührensystem für die zwei Staatsgebiete.

    In Tirol gab es ein Halbporto/Halbfranko System wie schon erwähnt. Mit die zwei 8 Kreuzer Taxen, wie oben gezeigt, konnte man glauben dass es auch zwischen Tirol und Bayern ähnlich sein konnte. Dieser Brief aus April 1810 zeigt dass es so nicht sein konnte. Der Brief zeigt die vorgeschriebene 8 Kreuzer für den einfacher Brief bis tiroler-bayerischer Grenze. Weiter ist der Briefgebühr innerhalb Bayern 12 Kreuzer, was eigentlich die 2. Gewichtsstufe bedeuten sollte. Wie oben gezeigt kostete einen einfacher Brief nach Augsburg 8 Kreuzer Rh. Nach meinem Wissen war in Bayern und Tirol die Lothgewichte gleich, aber es kann wohl sein dass es nicht so war. Oder dass der Brief irgendwo falsch gewogen war.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Auch nachdem Süd-Tirol politisch italienisch geworden war, waren die Gebühren vorläufig wie vorher. Erst 1. September 1810 kam es neue Gebühren für Alto Adige. Italien und Bayern hat die endgültige Grenzziehung und Eröffnung die neue Grenze 27. Juni 1810 gefeiert. Damit ist dieser Brief aus 20. Juli 1810 aus Italien geschickt, aber als Portobrief abgeschickt. Ob Italien für diese Leistung vor 1. September etwas von dem Geld bekommen hat, weiss ich nicht.
    Hier also einen Brief von Roveredo nach Augsburg der den Empfänger insgesamt 16 Kreuzer Rh gekostet hat.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ich will auch einen Brief zeigen der in der Gegenrichtung gelaufen ist. Diesmal von Augsburg nach Bozen.


    22. August 1810 ist dieser Brief geschickt, also kurz vor die Übergang zu die italienische Gebühre. Etwas anders als die vorher gezeigten Briefe ist dieser Brief aber Teilfrankiert. Der Absender musste bis Tiroler Grenze 8 Kreuzer Rh Bezahlen, und der Empfänger musste auch 8 Kreuzer Rh bezahlen. Ein Teilfrankierung war also möglich.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Nach längeren Pause hier zeige ich ein Inlandbrief. Oben habe ich zwei Briefe von Roveredo nach Bozen gezeigt. Dann passt wohl auch ein in der Gegenrichtung?


    Absender wie Empfänger hat hier 8 Kreuzer Rh bezahlt. Ja, und Datum ist 17.3.1809.
    Der Stempel ist der aus 1807 stammende bayerisch Stempel.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Guten Abend Ihr Spezialisten!
    Hätte heute eine grosse Bitte an Euch Ihr Spezialisten?
    Zum Ersten habe ich heute eine Art Receptisse eingestellt die mir Rätzel aufgibt. Gibt es solche Receptissen die nur zur Übersenden von Geld
    verwendet wurden Datum und Betrag des Geldes ist ersichtlich am Beleg.
    Zum Zweiten habe ich einen Brief eingestellt. Gelaufen ist der Brief von Meran nach Brunekken am 6. August 1812. Beim Laufweg stehe ich vor einem Rätzel.
    Kann dieser Brief über den Jaufen befördert worden sein weil Sommer war und keine weitere Gebühren angeschrieben sind. Richtung Bozen wären
    Italienische Gebühren fällig gewesen,über der Reschen wären die Gebühren sicher höher gewesen.
    Nun richte ich meine grosse Bitte an Euch: Bitte helft mir das Problem zu lösen.
    Einstweilen vielen Dank und liebe Grüsse: Planke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Planke


    Zwei sehr schöne Belege zeigst du hier :) :)


    Zuerst zu deinem Brief. Der Empfänger hat 12 Kreuzer für diesen Brief der in der 5. Gewichtsstufe lag bezahlt. So schwere Briefe sieht man nicht so oft. Und wie du vermutest war dieser Brief über den Jaufenpass (Meran-Sterzing) befördert. Nicht nur war diese Route im Sommer verwendet, aber auch im Winter. Diese Route war von Bayern eingerichtet nachdem den Weg über Bozen jetzt gesperrt war. Der Absender in Meran, wie der Empfänger in Meran, musste aber immer 3 Kreuzer extra bezahlen, was man selten ob überhaupt auf die Briefe sehen kann.


    Zu dein Schein kann ich leider wenig sagen da ich selbst keine habe. Aber ich glaube nicht dass Briefpost und Fahrpost hier verschiedene Scheine hatten.


    Glückwünsche zum guten Fang :) :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Planke,


    ein herrlicher Postschein - schön und sehr selten. Wenn "Postwagen ..." da steht, war es immer die Fahrpost. Von diesen Scheinen gibt es kaum ein Dutzend - Peter Feuser hat vor 25 Jahren mal ein paar aufgetan; viel nachgekommen ist nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch ()

  • Hallo Bayern Klassisch!
    Danke für Deine Mühe. Überhaupt seit ich vor nicht zu langer Zeit mich auch mit der Postgeschichte Südtirols
    befasse ist das Suchen von solchen Belegen ein mit Spannung gefülltes Hobby.
    Nochmals recht herzlichen Dank und liebe Grüsse. Planke

  • Hallo Ihr Forumbenützer!
    Habe heute noch einen Brief bei dem ich mit der Porto Auslegung Schwiegigkeiten habe eingestellt. Der Brief wie Ihr seht kommt aus Amerika
    und ist adressiert nach Gröden.Bitte der Eine oder Andere kann sicher eine genaue Beschreibung dazu machen. Habe die Rückseite auch eingestellt.
    Bitte recht herzlich um Ihre Hilfe.Auch Bayern Kkassisch ist wieder gefordert.Verzeih die Formulierung.
    Bayers Nils bitte um die Einstellung in das entsprechende Forum.
    Mit vielen Dank im Voraus grüsst: Planke

  • Hallo Planke,


    zum vorherigen Thema: Dann hoffe ich für dich, dass du ein paar dieser Scheine noch einsammlen kannst - wie du an deinem siehst, hatte man noch die alten Scheine mit Vordruck der Jahreszahl "1809" und brauchte sie im Lauf des Jahres 1810 auf (aus 1811 kenne ich keinen überschriebenen mehr). So viele gab es also schon damals nicht.


    Dein schöner Brief aus Baltimore nach Gröden an die bekannte Adresse Purger ist recht leicht zu beschreiben - nur das Heraussuchen des Schiffes muss ich auf später terminieren, das geht aus der Hüfte nicht.


    Postlauf USA - GB - Frankreich - Österreich. Es war ein Teilfrankobrief, für den der Absender 10 Cents (blau) bar bis zum Ausschiffungshafen der USA zahlte. Wie du anhand des Farbspiels erkennst, hat hier allein die Aufgabepost ihren Ortsaufgabestempel, den PAID - Stempel und die Gebühr i. H. v. 10 US - Cents abgeschlagen. Damit war er bis Boston bezahlt. Ob er via Boston, Baltimore, Philadelphia oder New York lief, muss ich noch versuchen heraus zu finden.


    Siegelseitig (danke fürs zeigen derselben, denn ohne diese wäre es nicht möglich, ihn gänzlich zu beschreiben), lesen wir SHIP - Liverpool, womit der Laufweg klar ist. Über London lief er dann mit britischem Schiff nach Boulogne und Paris, wo er den Stempel "Angleterre 2 Boulogne" erhielt.


    Gem. des Postvertrages GB - Frankreich wurde er nach dem Art. 13 des Postvertrages verrechnet, das heißt, man kaufte sich die Briefe je Unze zu einem fixierten Preis ab (dieser stand im Vertrag, nicht auf den Briefen!).


    Auch der franz. Taxanteil brauchte nicht notiert zu werden, weil im Postvertrag Frankreichs mit Österreich die Gebühren für dergleichen Briefe festgezurrt worden waren - hier 59 Kreuzer Conventionsmünze bei der Leitung über die Schweiz im geschlossenen Transit über Bregenz.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Planke,


    auch nach großer Mühewaltung kann ich leider keinen Dampfer finden, auf den die Daten passen. Vermutlich ist dein Brief mit einem Segler transportiert worden, für die keine Listen verfügbar sind.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Vielen Dank für die Beschreibung. Wenn die Beschreibung für Sie nichts Besonderes war,für mich immer
    da ich mich erst seit einigen Jahren mit dieser Postgeschichte befasse.Solche Briefe sind auch nicht alltäglich zu finden
    So möchte Ich mich bei Ihnen recht herzlich bedanken für die Beschreibung.
    Noch einen schönen Sonntag wünsche ich Ihnen und viele Grüsse: Planke

  • Liebe Sammlerfreunde,
    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Lindau (Kgr. Bayern) vom 25. November 1809, nach Bozen (Tirol - Kgr. Bayern).
    Der Absender bezahlte 6 Kreuzer bei der Briefaufgabe und der Empfänger 8 Kreuzer Porto.
    Ankunftsvermerk: 9. Dezember 1809.
    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender außergewöhnlicher Brief:
    "Portobrief in Tirol (Kgr. Bayern) bis 31.10.1810"
    Parteisache, als Portobrief (Auf - und Abgabe 32 Kreuzer) von Brixen (Kgr. Bayern - Tirol),
    nach Bozen (Kgr. Bayern - Tirol) vom 21. November 1809. 16 Kreuzer Aufgabefranko und
    16 Kreuzer Abgabeporto taxierte man als Gesamtporto von 32 Kreuzer und damit beide
    Gebührenteile und machte den Brief damit zum Portobrief, was nicht zulässig war. Bis
    31.10.1810 galt in Tirol (Kgr. Bayern) das alte Halbfrankosystem.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo Sammler und Experten!

    Nach längerer Zeit möchte ich einen Brief zeigen den ich mit Freude gekauft habe, aber mit der Beschreibung dessen mir die Sicherheit fehlt. Datum: 1. Oktober 1810. Gelaufen ist der Brief von Verriers über Straßburg - Augsburg - Bozen und der Postvertrag von 1809 zwischen Bayern - Italien und mit dem L. T. Stempel. Die Gebühr für Frankreich bis Füssen betrug 7 Decimes und ab Füssen bis Bozen war die Gebühr 54 centesimi. Gilt hier auch laut Vertrag daß Italien an Bayern für den Transit 150 centesimi je unze bezahlt hat, wie es im Vertrag steht. Auf der Siegelseite ist nicht vermerkt. Hier fehlt mir meine Sicherheit. Bitte um Ihre Hilfe den ich möchte hier schon die Beschreibung mit Sicherheit darlegen den die Experten die hier am Werk sind, sind Spitze.

    Danke im Voraus und liebe Grüße: Planke