• Lieber Ralph,


    ja das sind so Dinger, die schaut man sich gerne länger an, wir schauen dann auch mal im Stadtarchiv FT nach, wo der Bamberger seine Schlosserei hatte 8o


    LG

    Tim :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... hoffentlich findet sich da noch etwas - möchte nur zu gerne wissen, was da noch alles gelagert sein wird ... :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    hier ein weiterer Brief in die Pfalz aus Belleville nach Kusel vom 7.12.1859.

    Mit 30 Cents voll frankiert, befördert über New York, mit der City of Manchester nach Liverpool.

    Das Franko setzt sich zusammen aus 5 Cents Vereinigte Staaten, 20 Cents Seeporto (britischer Transit 18 Cts., belgischer Transit 2 Cts.), 5 Cts. Preußen. Die Vereinigten Staaten vergüteten an Preußen insgesamt 7 Cents, nämlich 5 Cts. für Preußen und 2 Cts. belgischer Transit.

    Handelt es sich beim rückseitig abgeschlagenen Durchgangs-Stempel um Landstuhl?


    Grüße von liball

  • Hallo Liball,


    sehr schöner Beleg, organgene Marke auf gelben US-Kuvert, und auch alle Stempel klar präsentierend :thumbup:


    Sehr interessant auch hier wieder mal zu erkennen, dass wieder mal auf der linken Seite der/einer Marke mit der Schere abgetrennt wurde, obwohl es ja längst gezähnte Werte waren. Ich sinniere mehr und mehr nach einem tieferen Grund dessen. Nur die Gewöhnung aus der Vergangenheit ?


    Und ja, der HK ist auf jeden Fall der von Landstuhl. Da ist die Sendung von der Bahn runtergekommen. Die Bahnstrecke Landstuhl - Kusel wurde als Zweigstrecke der Ludwigsbahn Ludwigshafen - Bexbach erst 1868 eröffent.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Toller Brief Karl - kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen - eine Freude fürs Auge und auch sonst alles. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Abend liebe Freunde,


    der Aufgabeort Cincinnati / Ohio des Überseebriefs anbei ist eine der von frühen deutschen Auswanderern mitbegründeten Städte der USA.


    In dem heuer als ziemlich gefährlich geltenden Viertel "over the rhine" lag der Schwerpunkt der Niederlassungen deutscher Immigranten, die dort u.a. Gasthäuser, Hotels, Bäckereien und Bierbrauerein gründeten. Der Begriff "over the rhine" kommt, daher, dass das Viertel nur über den Miami Canal erreichbar war, so dass man ihn wegen der darüber hinweg hauptsächlich deutschstämmigen Bevölkerung spaßeshalber "rhine" nannte. Wahrscheinlich wird von dort aus auch der schöne 15 Cent-Beleg anbei mit drei verschiedenen Werten der banknote-issues (2, 3 und 10 Cents) auf den Weg nach Übersee gebracht worden sein.


    Er könnte vom November 1870 stammen, also aus inmitten der Zeit des Deutsch-Französischen Krieges. Auch in den USA mussten deutsche Auswanderer um das Wohl ihrer daheim gebliebenen Verwandschaft fürchten. Am Anfang betraf dies fast die gesamte Bevölkerung im vorliegend adressierten linksrheinischen Bayern, später waren es noch angehörige Soldaten, die im Feld in Frankreich standen. Einige Auswanderer trafen sogar die Entscheidung zurückzugehen und sich freiwillig als Soldat zu melden, was, da im Prinzip wieder das zurückgelassene monarchisitische Sytem unterstützend von vielen US-Auswanderen zwielichtig betrachtet wurde.


    Bei dem Adressat handelte es sich um den Bürgermeister-Adjunkt und das Gemeinderatsmitglied Jalob Lambach der heute der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern angehörigen Weinbaugemeinde Niederhorbach (Südpfalz) . Der Brief weist kein Datum auf, der rote NEW YORK PAID ALL kommt der Type 233 im Hubbart / Winter gleich, der im Zeitraum August 1868 - Juli 1871 verwendet worden sein soll. Bei den Schiffsverbindungen passt dazu das eine oder andere mehr oder weniger, ich wage mich da aber im Moment noch nicht so richtig festzulegen. Wenn jemand mit Bestimmtheit raufkommt wäre das super, ansonsten frage ich mal bei den us-amerikanischen Sammlerfreunden.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Lieber Tim,


    beeindruckendes Briefchen - klasse!


    15 US Cents waren, wenn ich mich nicht täusche, die Rate über Bremen/Hamburg - mit Katze auf Bauch tippe ich auf den Laufweg des Norddeutschen Lloyds New York - Bremerhaven.


    Wenn das nicht stimmen sollte, gucke ich morgen mal im Winter nach ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo liebe Freunde,


    nach den ganzen schönen Briefen zeige ich hier mal ein häßliches Entlein;)


    Dieser auffrankierte Ganzsachenumschlag vom 13.02.1914 von der Automobile Chamber of Commerce nach München sieht wirklich ganz schön ramponiert aus, hat aber trotzdem seinen Reiz, denn wenn man sich die Rückseite anschaut, hat man es schriftlich, dass der Brief an der Auslandsbriefstelle in New York bereits im schlechten Zustand ankam und dann dort mit 4 Siegelmarken offiziell zugeklebt wurde.


    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker


    .... ach ja, falls jemand Spaß an diesem Beleg hat .... ich würde gegen einen schönen Mühlradbeleg tauschen ...:)

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)


    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • ... besser als Luxus ist der mit seinem Gesicht allemal ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    wozu hat man in den USA einmal einen 13 cent-Wert verausgabt ? Ab dem 2. November 1917 wurde der US-Inlandstarif von 2 auf 3 cents erhöht. In der Kombination mit einem Einschreiben (Gebühr dafür 10 cents) ergab sich die Zweckmäßigkeit einer solchen Marke, die später noch sehr lange angehalten hat. Für den Auslands-Normalbrief haben dann im Jahr der Aufgabe, hier 1920, nur noch 2 cents gefehlt, die vorliegend mit einer 1 cent-Ganzsache und den im Jahre 1913 verausgabten 1 cent-Wert Vasco Núñez de Balboafrankiert wurden, jenem spanischen Entdecker, welcher im Jahre 1513 den Pazifischen Ozean entdeckt hatte. Der mit dem Adressaten offensichtlich verwandte Absender vermerkte unten links das nach dem 1. WK von den französischen Streitkräften "occupied territory" in der bayerischen Pfalz, wahrscheinlich um klarzustellen dass man A) um diesen Umstand in Kenntnis war und B) damit indirekt zu erkennen gegeben hat, dass die Reco-Sendung nichts überprüf- oder sanktionierwürdiges enthielt. Was aber bedeutet der Vermerk unter dem Reco-Abschlag ??? Amt übergeben ?


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,


    anbei ein optisch durchaus ansprechender Überseebrief, am 9. März 1901 in St. Louis aufgegeben und am 22. in der bayerischen Pfalz angekommen. Das ist somit zu Zeiten der Atlatikquerung ausschließlich noch per Schiff besser gelaufen, als so manchens, was man heute per Luftpost von "über dem Teich" bekommt. Adressat war das Ludwigshafener Landhandelsunternehmen Weingart & Kaufmann, Absender kein geringerer als die für das us-amerikanische Budweiser Pils bekannt gewordene Anheuser-Busch Brewery Association.


    Der 1842 aus Rheinhessen (Bad Kreuznach) nach St. Louis ausgewanderte Eberhard Anheuser (1806-1880) hatte sich dort als Kerzenhersteller und Seifensieder ein kleines Vermögen anhäufen können und übernahm im Jahre 1860 die am Standort bereits 1852 von Georg Schneider gegründete Bavarian Brewery. Zehn Jahre später trat sein Schwiegersohn Adolphus Busch aus Kastel bei Mainz als Geschäftspartner auf. 1879 wurde das Unternehmen schließlich in Anheuser-Busch Brewing Association umbenannt.


    1891 wurde mit dem Kauf der Brauerei von Carl Conrad auch dessen bereits 1878 eingetragene Schutzmarke „Budweiser Lagerbier“ erworben. Anheuser-Busch ließ 1907 zusätzlich die Schutzmarke „Budweiser“ registirieren. Es entbrannte deswegen der älteste und längste Schutzmarkenstreit. In den USA und Kanada besitzt Anheuser-Busch mittlerweile die Markenrechte für Budweiser. Das tschechische Budweiser wird dort als Czechvar vertrieben, während das Bier von Anheuser-Busch in Europa als American Bud vertrieben wird.


    Viele Grüße

    vom Pälzer


    verwendete Quellen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Budweiser-Streit

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anheuser-Busch_Companies

  • ... ein eyecatcher mit feiner Geschichte (und ich mag diese Werbeumschläge sehr). :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph,


    so seh`ich das auch, und man fragt sich schon irgendwie, warum es so eyecatcher heuer nicht bzw. kaum noch zu sehen gibt.


    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ... ich glaube, dass die meisten unserer Altvorderen weniger an Graphik interessiert waren, sondern eher daran, dass sie mit diesen amerikanischen Marken durch Ablösung derselben 2 Felder mehr im Vordruckalbum füllen könnten. Heute kosten diese beiden Marken (ich habe keine Ahnung davon) vlt. 1 - 2 Euro, aber damals gab es nicht so leicht viele Quellen, aus denen man hätte den Wunsch nach fremden Marken stillen können und es wurde zuerst einmal abgelöst, was an Post herein kam. Was wir heute als feine Ästhetik sehen, war 1910 vlt. so üblich und Standard, dass man es gar nicht erst geschätzt hat ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ...sorry, da hatte ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich frage mich, warum man heutzutage nicht mehr solche eycatcher produziert.


    LG

    Tim

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  • ... keine Ahnung - vlt. weil Briefeschreiben eh out ist? Oder 1.000 Kuverts mit Zudruck kosten 10 Euro mehr, als ohne und das ist den Leuten zuviel? Es gibt ja noch Ausnahmen, aber ein 1870er Brief in leuchtendem Orange mit Firmenzudruck ist optisch schon der Knaller - da braucht es nicht mal eine Marke ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen


    man kann es nicht 100% sicher sagen, aber der mit lediglich 2 cents freigemachte Übersee-Beleg anbei wird sehr wahrscheinlich nach dem zum 01.01.1909 wirksamen Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und den USA über die begünstigte Beförderung "direkter Weg" bzw. "direct sea route", d.h. ohne fremdländischen Zwischenstop über Hamburg oder Bremen befördert worden sein. Der Bickerdike Flaggenstempel zeigt als Aufgabeamt in New York Brooklyn Station V, das lag an der Ecke 5th avenue / east 9th street.


    Hier noch der link zu der auf us-amerikanischer Seite von Präsident Theodore Roosevelt verabschiedete Convention bzgl. der direct sea route:


    https://books.google.de/books?…21909%22%20direct&f=false


    + Gruß

    v. Pälzer

  • ... ich wundere mich immer wieder, wie viel interessante und schöne Poststücke es nach dem kleinen Deidesheim gibt. Sehr schönes Stück und ein Hingucker für den avancirten Pfalz - IM - Sammler. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.