Nr 5, 9 Kreuzer Blau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Die Marke die es bei mir am meisten gibt ist, die 9 Kreuzer Marke. Diese Marke war ja für den Postverein für die Entfernung über 20 Meilen passend, und daher auch für viele Briefe nach Bayern.


    Wie man die verschiedenen Markentypen hier von einander halten kann, weiss ich leider nicht. Hoffentlich können wir es auch hier im Forum mal erklären können. Ich weiss aber dass es schwierig sein kann.


    Der erste Brief die ich zeigen will, ist von Wien nach Schweinfurt in Bayern in Oktober 1850 geschickt. Dann ohne Zweifel der Typ von Handpapier gemacht wenn ich mich nicht irre.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ein sehr schöner Brief der 9 Kr. HP (Handpapier) Type I.


    Es ist nicht schwierig, die einzelnen Typen und Platten zu unterscheiden. Damit Du einen Anhaltspunkt hast: In der Literatur Huber / Wessely werden die frühesten, bekannten Verwendungsdaten aufgelistet. Bei der 9 Kr. sind Type I/1 1.6.1850, IIb/3 4.3.51, IIc/3 25.4.51, IIa/2 7.11.51 usw. Wenn Du willst, sende ich Dir einen scan mit Daten aller Marken der 1. Ausgabe.


    Herzliche Grüße


    Ottakring


    P.S. In der Literatur gibt es auch sehr schöne Bilder der einzelnen Typen! ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Auch Heute ein Brief mit der Nummer 5. Aus Linz in März 1853 nach Kufstein geschickt. Der Brief lief über Salzburg, Berchtesgadener Land nach Kufstein. Also auch dieser mit ein bayerischen Beziehung. Dann wohl auch auf Handpapier.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Laurent,


    das ist einer der großen Vorzüge des Sammelgebietes Österreich - dort gibt es Stempel, dass man fast wahnsinnig wird - alle Farben und Formen, die man sich denken und wünschen kann.


    Wenn du davon noch ein paar vorstellen könntest, wäre das phantastisch. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    warum mich ausgerechnet diese Marke schon immer faszinierte, kann ich gar nicht sagen. Vlt. war es mal der Anblick von Tausenden von Briefen mit ihr bei einem österreichischen Händler vor über 3 Jahrzehnten, der einen solch bleibenden Eindruck bei mir hinterließ (und wäre ich nicht auf Urlaubsfahrt gewesen, mit noch weniger Zeit als Geld, hätte ich sie wohl alle auf einen Schlag gekauft, jedenfalls würde ich das heute tun).


    So ab und zu findet dann einer dieser Briefe Eingang in mein Album, auch wenn er unter strengen Kriterien gar nicht so recht passen will und auch passt.


    Der hier vom 15.11.1854 aus Triest lief nach Verona über 20 Meilen und war noch am selben Tag dort. Der Vermerk "Ferma in Posta" bedeutete poste restante, so dass der Brief dort kostenlos erst einmal 3 Monate lang im Postbüro von Verona liegen bleiben sollte.


    Bei seiner Ankunft hatte der Empfänger jedoch schon seine neue Adresse in Venedig hinterlassen, so dass der Brief entgegen der Weisung des Absenders sofort nach Venedig weiter geleitet wurde, wo er noch am selben Tag (15.11. !!!) dort ankam. Als Zeichen, warum man ihn nicht liegen ließ, hatte Verona noch "partito" = abgereist, vermerkt.


    Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen gewöhnlichen, geschweige denn einen poste restante gestellten Brief gesehen, der nach der Leitung und Weiterleitung am Aufgabetag ankam. Für mich hat der alles, was es braucht, um ein Hammer zu sein.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph


    Ja, dank die Bahnentwicklung in Nord-Italien war das möglich. Mit Reitpost war das ja unmöglich gewesen.
    Zwischen Venedig und Verona gab es die Ferdinandsbahn, aber zwischen Triest und Venedig gab es wohl jetzt nur Reitpost.
    Man kann sich deswegen fragen ob der Venezia Stempel auf den Weg nach Verona abgeschlagen war und nicht auf den Rückweg. Man sieht Häufig nach meine Beobachtungen dass es ein Stempel gibt wo der Brief den Wechsel zwischen Reit- und Bahnpost vorgenommen hat.
    Ob das hier den Fall ist weiss ich nicht.


    Die österreichische Marken hat was, das ist ganz sicher. Grossen Vielfalt :)


    Interessanter Brief :) :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,


    vielen Dank für eure netten Kommentare - immer gerne gelesen. :)


    Nils - da könntest du Recht haben; vlt. hat Venedig nur Transit gestempelt und nicht Ankunft.


    Aber ich bin nicht sicher. Gerade bei poste restante - Briefen war der Ankunftsstempel äußerst wichtig, weil ab diesem Datum 3 Monate abgewartet werden mussten.


    Vlt. kann ein erfahrener Italien - Sammler uns sagen, ob es damals die Regel war, Transit zu stempeln von Venedig, oder ob es doch ein Ankunftsstempel war.


    Wie dem auch sei - ich liebe den Brief, auch wenn er mit Bayern gar nichts zu tun hatte und die Aura, die diesen frühen österreichischen Briefe eigen ist, fasziniert mich ungemein.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph


    Ja, hoffentlich kann jemand mit Erfahrung als ich es besser beantworten.
    Es ist ja richtig was du sagst dass Ankunftsstempel wichtig ist, nicht nur bei PR eigentlich.


    Was mich auch wundert ist der Distributionsstempel von Verona. Hier abgestempelt und dann weiter nach Venezia? Leider kenne ich die veronesischer Verfahren hier besonders gut.


    Lass uns hoffen dass die Antworte in deine Richtung geht :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ich weiß nicht, wer den Distributionsstempel abgeschlagen hat. Gibt es da eine Basis für Unterscheidungen zwischen Verona und Venedig?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Nils,


    dann müssen wir mal nach Distributionsstempeln von Venedig schauen - wegen des hohen Postaufkommens sollte das möglich sein (aber oft ist es so, dass man etwas häufiges sucht und seltenes findet, warum auch immer).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammelfreunde


    einige Belege mit dieser Marke habe ich ebenfalls - nur noch nicht nach Magdeburg :( .


    Hier mal zwei Belege jeweils in das Königreich Württemberg. Erster lief am 24.10.1852 von Linz nach Stuttgart - siegelseitig nur der Distributionsstempel.
    Der zweite Beleg lief am 09.07.1857 von Wien nach Aulendorf über Bodenbach - Ulm wie uns die Siegelseite zeigt.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    2 schöne Briefe zeigst du da - evtl. mit gleichem Laufweg, aber da sind die letzten Worte noch nicht gesprochen (jedenfalls von mir noch nicht). ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Magdeburger,


    auch ich finde...interessante Briefe. 8o


    Hallo Ralph,


    du meinst also dass der erste Brief aus 1852 auch über Bodenbach gelaufen ist? Wegen der Laufzeit? Österreich war ja noch nicht über die Eisenbahn mit Bayern verbunden, nur über Bodenbach.


    Das Datum im Distributionsstempel ist der ....?


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Christina,


    Linz - Bodenbach - Augsburg - Ulm - Stuttgart wäre eine Möglichkeit.


    Alternative: Linz via Bayern im Einzeltransit (dafür fehlen die Stempel) oder Linz über den Vorarlberg bis Bregenz - kurz über Bayern und nördlich nach Stuttgart (habe ich gesehen - hatten aber immer um diese Zeit herum Bregenzer Stempel, daher fällt diese Variante wohl auch aus und war wohl nur bis 1851 - Anfang 1852 in Gebrauch) oder geschlossen durch Bayern mit Briefepaket Linz - Ulm oder Linz - Stuttgart. Das wäre auch gut möglich.


    Ich lese den 29. als Ankunftstag, nur stark verwackelt. 24. Abgang, 25. Bodenbach, 26. Hof, 27. Augsburg, 28. Ulm und 29. Stuttgart würde m. E. passen.


    Beweisen kann ich es aber nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    ja das könnte über Bodenbach schon hinkommen, aber auch der Weg über Bayern ist mit 5 Tagen realistisch, da mit der Kutsche.


    Viele Grüsse
    Christian