Preussen - Entfernungsprogression

  • In Preussen war ja ab 1850 für einfache Briefe bis 1 Loth bis 10 Meilen 1 Silbergroschen zu bezahlen. Ab 10-20 Meilen 2, usw...


    In der Anlage ein Brief:




    Coeln – Faltbrief nach Hachenburg, berechnet man die Entfernung mittels der Tax Quadranten: Coeln 68/192, Hachenburg 74/184 erhält man als Entfernung genau 10 Meilen mit 1 Sgr.


    Demnach wurden bis einschl. 10 Meilen die 1 Sg. verlangt. War das korrekt oder sagt da die Verordnung etwas anderes?


    (Real hatten wir 68 km Luftline und unter 10 Meilen)

    Bilder

    „Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.“


    – Ernest Shackleton

    • Offizieller Beitrag

    Hallo woermi,


    richtig interpretiert, in den Verordnungen steht für die 2. Entfernungsstufe: über 10 Meilen bis 20 Meilen


    Viele Grüße
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • iebe Sammlerfreunde,

    bei folgendem Brief kann ich die Porti nicht nachvollziehen. Er lief von Coeln nach Harsewinkel. Die Entfernung betrug knapp 19 Meilen, also 2. Entfernungsstufe zu 2 Sgr. Der Postler warf aber zuerst fälschlicherweise 1 Sgr. aus. Er bemerkte den Fehler und strich die 1 Sgr. Dann warf er 3 Sgr. aus.

    Wer hat eine Idee, wo der Fehler liegt, oder war der Brief um 1 Sgr. überfrankiert?



    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    fachlich bin ich überfragt, weil ich die innerpreussischen Tarife nicht genau kenne - aber "überfrankiert" ist bei einem Portobrief nicht der richtige Ausdruck, eher zu hoch, oder zu niedrig taxiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    da können wir uns drauf einigen, zu hoch frankiert, wobei frankiert wohl auch nicht korrekt ist. Man müsste wohl sagen , es wurde ein zu hohes Porto ausgeworfen

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Bin kein Preußenkenner, aber m.E. betrug die Entfernung Coeln - Harsewinkel über 20 Meilen und daher waren die 3 Sgr. doch passend. Ob durch den senkrechten Strich zunächst 1 Sgr. für die Entfernung von bis zu 10 Meilen angezeigt und später korrigiert wurden, bleibt das Geheimnis des damaligen Postbeamten.


    Gruß

    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.


    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Laut luftlinie.org sind es weniger als 20 Meilen. Aber weiß jemand, was in den Listen Stand? Ich habe jetzt keine Lust, die Taxquadrate nachzusehen und auszurechnen.


    Dieter

  • In welchem Werk hast du das gefunden?

    Im 8-bändigen Münzberg und Preussen, Postgeschichte und Postanstalten ist 367 angegeben. Das kann aber nicht stimmen, da nicht weit genug nördlich. Das Gebührenfeld 1204 ist in beiden Werken aber korrekt den TQu 307 zugeordnet.


    viele Grüße

    Dieter

  • Und wie berechne ich jetz die beiden Zahlen für Cöln 390 und Harsewinkel 307?


    Ich habe die Taxquadratwerte Cöln 68, 192 und Harsewinkel 56, 178.

    Berechnung:

    68 - 56 = 12

    192 - 178 = 14

    12 2 + 14 2 = 144 + 196 = 340

    Wurzel aus 340 = 18,43

    Abgerundet 18 Meilen

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    hattest Du nicht schon mal einen Brief nach Köln, der höher als erwartet taxiert war?

    Solche Belege kommen bei mir in ein Kistchen "unter Beobachtung". Dann suche ich immer mal wieder vergleichbare Belege, um eine These zu stützen bzw. zu widerlegen. Wenn Du weitere Briefe Köln-Harsewinkel vv. findest, klärt isch so etwas.

    Heute ist bei Googlemaps der Mittelpunkt von Köln direkt am linken Rheinufer. Damals gehörten die rechtsrheinischen Teile (Deutz) noch nicht zur Stadt, evtl. hat man da anders gerechnet.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    ich habe nur diese Überfrankatur gefunden, aber das ist wohl Ei anderer Fall:

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan