GB - Schweiz

  • Liebe Freunde,


    leider nicht mir, aber einem lieben Freund, daher zeige ich das Ausnahmestück hier mal. Für die, die Probleme mit dem Zungeschnalzen haben, rate ich, sich das Stück ein paar Minuten anzuschauen - danach klappt das mit dem Zungeschnalzen wunderbar, jede Wette. :P:P:P

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    leider nicht mir, aber einem lieben Freund, daher zeige ich das Ausnahmestück hier mal. Für die, die Probleme mit dem Zungeschnalzen haben, rate ich, sich das Stück ein paar Minuten anzuschauen - danach klappt das mit dem Zungeschnalzen wunderbar, jede Wette. :P :P :P

    Hallo Ralph,


    das mit dem Zungenschnalzen hast du m.E. vollkommen untertrieben, ich würde eher von "Augen wegschmelzen" sprechen !!! :thumbup:
    Wahnsinn, ganz tolles Stück, zum "Dahinschmelzen" :rolleyes:


    Liebe Grüße


    Kevin

  • Lieber Bayern Klassisch,


    wie hat mal ein Philatelist geschrieben: "Lange genug die Lippen gespitzt, jetzt wird gepfiffen" 8o:thumbup::thumbup:


    Dem Posting vom briefmarkenwirbler24 kann ich mich nur voll und ganz anschließen :thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo zusammen,


    drei Portobriefe aus den Jahren 1857 und 1858 möchte ich zeigen.


    Ab dem 01.01.1857 war der Postvertrag GB/FR von 1856 gültig. Mit der Schweiz hatte GB noch keinen eigenen Postvertrag. Aus den Briefen "1857.05.04" und "1858.07.29" kann abgeleitet werden, dass das Porto je Gewichtsstufe 65 Rappen war. Weiss jemand, wie die Gewichtsprogression für Portobriefe war? Vielleicht 7,5 Gramm, da es im Frankofall 1/4 Unze war? Und: Von wann bis wann galt diese Gebühr?


    Etwas "ärgerlich" ist der dritte Brief "1858.06.11", da er mit 60 Rappen taxiert wurde, obwohl er zeitlich zwischen den beiden ersten Briefen liegt. Wie passt das zusammen? Mir fällt als Antwort nur Fehltaxierung ein.

    [By the way - Eigentlich habe ich den dritten Brief gekauft, da er zunächst fehlerhaft mit "PD" gestempelt wurde, was danach mit einem Diamantstempel (Nummer 12) sowie handschriftlich wieder annulliert wurde.]


    Viele Grüße,
    nitram

  • Lieber nitram,


    da muss ich morgen mal schauen, was meine Literatur her gibt. Einfach ist aber anders ... ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    ein von Filigrana geschickter Weblink, für den ich mich auch an dieser Stelle noch einmal bedanken möchte, lässt den Schluss zu, dass für Portobriefe im Gegensatz zu Frankobriefen aus GB keine einheitliche (neudeutsch) flatrate definiert war, sondern vielmehr nach unterschiedlichen Rayons taxiert wurde. Damit kann die von mir angenommene Fehltaxierung höchstwahrscheinlich ausgeschlossen werden. Allerdings stellt sich mir jetzt die Zusatzfrage: Wieviele Rayons waren denn wie bei Portobriefen aus GB definiert?


    Für jegliche Hilfestellung bedankt sich schon im Voraus
    nitram


  • Lieber nitram,


    auch von mir der umsichtigen und fleißigen Filigrana vielen Dank für den tollen Link :P


    In der Schweiz galten für Briefe aus und via Frankreich bis 14.12.1854 noch die alten Briefkreise 1 (bis 10 Wegstunden), 2 (über 10 bis 25 Wegstunden), 3 (über 25 bis 40 Wegstunden) und 4 (alles über 40 Wegstunden), wobei eine Wegstunde 4,8 km exakt betrug.


    Mit dem 15.12.1854 gab es nur noch 2 Briefkreise in der Schweiz, wie seit dem Okt. 1852 mit dem DÖPV auch: Bis 10 Meilen und über 10 Meilen (1 Meile jetzt 7,45 km großzügig bemessen). Der Unterschied betrug nur 5 Rappen zwischen diesen beiden Briefkreisen (im Vergleich zu dem DÖPV 10 Rappen!). Portobriefe kosteten 10 Rappen mehr, als frankierte Briefe.


    Dieser Tarif galt bis zum 14.08.1859.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bayern klassisch,


    vielen Dank für diese wertvollen Informationen, die mir sehr weiterhelfen. :thumbup:


    Jetzt macht alles Sinn, da der Brief mit 60 Rappen nach Basel ging (bis 10 Meilen), während Glarus und Wangen klar im zweiten Rayon liegen. Bleibt nur noch eine Frage offen: War die Gewichtsprogression wie von mir oben angenommen 7,5 Gramm inklusiv bzw. exklusiv?


    Viele Grüße,
    nitram


  • Lieber nitram,


    Verzeihung - hatte ich wohl überlesen: Via Frankreich immer 7,5g auf Wunsch der Franzosen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • @bk: :thumbup:


    Ich nehme an inklusiv, ohne es genau zu wissen? Von GB nach FR war auf jeden Fall ab 01.01.1855 der Wechsel von exklusiv nach inklusiv.


  • Lieber nitram,


    alle meine Quellen sagen "je 7,5g", also inklusiv. Die Schweizer hätten auch exklusiv gar nicht rechnen können, weil sie keine geringeren als Halbloth - Gewichte hatten und das waren ziemlich genau 7,5g.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Brief aus Bath vom 18.4.1863 via Frankreich an Monsieur Le Maire Chiffelle Neuveville Suisse Lac de Bienne Berne, also den Bürgermeister in Neuveville am Bieler See im Kanton Bern.


    Der Absender frankierte 1 Shilling (= 12 Pence = 36 Kreuzer = 1 Franken 20 Rappen) in der Annahme, dass der Brief über 7,5 bis 15g schwer wäre, mithin also die 2. Gewichtsstufe.


    Doch schon in London fiel auf, dass der Brief schwerer war, als gedacht und in die 3. Gewichtsstufe fiel. Daher erhielt er den Stempel "INSUFFICIENTLY PREPAID" und der Diamantstempel "50" von London killte den falschen P.D. - Stempel. Wäre der P.D. - Stempel nicht "gekillt" worden, hätte man vom Empfänger nichts nacherheben können.


    Oben links wurde noch 16g und 3fach notiert.


    Wegen der Leitung über Frankreich galt der Brief nun als völlig unfrankiert. Über Belgien/Preußen/Baden in die Schweiz hätte das volle Loth gegolten und die ungenügende Frankataur wäre nicht verfallen. So aber taxierte ihn die Schweiz mit 1 Franken 80 Rappen (= 54 Kreuzer = 1 Shilling 6 Pence) als reinen Portobrief und der Wert der 1 Shilling Marke war verfallen.


    Ein gutes Geschäft für alle beteiligten Postverwaltungen - nur nicht für den Absender, dessen Shilling futsch war und den Empfänger, der 1.80 Franken nachzahlen musste.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bayern klassisch,


    Der Brief erzählt durch Dich als Interpreter eine wunderschöne Geschichte und ein ein Augenschmaus ist er auch noch. Danke fürs Zeigen!


    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,


    vielen Dank für die überaus nette Kommentierung meiner Interpretationsbemühungen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bayern klassisch,


    ein sehr interessanter Brief. :P


    Allerdings hätte über Preußen das verklebte Franko ebenfalls nicht ausgereicht, da dann je 1/2 Unze 8d. hätten frankiert werden müssen (und nicht 6d. wie von Dir vermutet). Der nachfolgende Brief zeigt das sehr schön. Und zwar sind die verklebten 8d. vermeintlich gebührengerecht. Da aber kein Leitweg über Ostende oder so vermerkt ist, wird (völlig korrekt) über Frankreich als dem normalen Leitweg versendet. Jetzt ist der Brief aber wegen der anderen Gewichtsprogression (1/4 Unze) um 4d. unterfrankiert. Da unterfrankiert = unfrankiert gilt, werden 120 Rappen als Belastung für den Empfänger notiert.


    Viele Grüße,
    nitram

  • Eine Ergänzung noch:


    Es ist vollkommen richtig, dass die verklebten 1sh. auch über Ostende nicht ausgereicht hätten. Allerdings wären Sie bei der Berechnung der vom Empfänger zu zahlenden Gebühr angerechnet worden (im Gegensatz zu der Versendung über Frankreich).


    Viele Grüße,
    nitram


  • Lieber nitram,


    danke für deine Korrektur - also einfacher Brief bis 1/4 Unze 8 Pence = 24 Kreuzer = 80 Rappen.


    Aber: Wenn er in der 3. Stufe lag, wären dann 2 Shilling zu frankieren gewesen. Da das verklebte Franko nicht angerechnet wurde, waren 2 Shilling = 72 Kreuzer = 240 Rappen, also 2 Franken 40 Rappen. Wieso wurden dann nur 1. 80 notiert, oder mache ich einen Denkfehler?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bayern klassisch,


    zu dem Zeitpunkt der beiden Briefe galt: Über Frankreich 6d. je 1/4 Unze und unterfrankiert gleich unfrankiert sowie über Preußen 8d. je 1/2 Unze und unterfrankiert gleich unfrankiert, aber die verklebten Marken werden angerechnet. Von daher hätten über Frankreich 1sh./6d. für die dritte Gewichtsstufe verklebt werden müssen und die notierten 180 Rappen sind OK.


    Viele Grüße,
    nitram


  • Lieber nitram,


    vielen Dank für die Aufklärung - dann sind die Unklarheiten beseitigt. Demnach hat es die Schweiz gerne gesehen, wenn Briefe aus GB über Frankreich unterfrankiert einliefen und weniger über Belgien/Preußen, wo der Verdienst eher gering war.


    Wohl dem, der ein Gebiet sammelt, wo es so tolle und spannende Briefe gibt. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    der anhängende Brief von Bradford (22.07.1870) nach Oberkulm (29.07.1870) ist rätselhaft. Mit anderen Worten: Ich verstehe ihn nicht!


    Aufgegeben ist er als Frankobrief der ersten Gewichtsstufe (bis 1/2 Unze) und für den Leitweg über Belgien sind gebührengerecht 3d. verklebt. Der "PD"-Stempel, der noch schwach unter dem Aachener Vertragsstempel zu erkennen ist, bestätigt dies.


    Aber jetzt kommt es: In der Schweiz wird der Brief wie es scheint mit 65 Rappen nachtaxiert. Wieso das denn? In London wurde der Brief doch als voll bezahlt angesehen. Wurde der "PD"-Stempel in der Schweiz unter dem Aachener Stempel übersehen?


    Daneben: Hat jemand eine Idee, welche Bedeutung das blaue Gekritzel links und rechts auf der Vorderseite des Briefes haben könnte?


    Das Datum 22.07.1870 ist natürlich nicht uninteressant. Nach meinen Unterlagen war aber am 22.07. die Leitung in die Schweiz über Belgien (genau wie über Frankreich) noch möglich. Erst ab dem 30.07. konnte für einige Wochen nur über Frankreich in die Schweiz geleitet werden.


    Wie gesagt, alles sehr rätselhaft. ;(?(:wacko:



    Viele Grüße,
    nitram