Bayern-Tirol 1814-1819

  • Liebe Sammlerfreunde,


    am 7. Juli 1814 kam Vorarlberg wieder zu Österreich.
    Hierzu folgender Brief kurz nach diesem Datum:
    Brief aus Lindau vom 9. Juli 1814, der am 10. Juli als Teilfrankobrief aufgegeben wurde. Siegelseite 3 Kreuzer rh. bis zur bayerisch österreichischen Grenze. Von da bis Hohenems (Vorarlberg - Österreich) fielen 3 Kreuzer C.M. Porto an, zuzüglich 2 Kr.C.M. für den Boten von Hohenems nach Dornbirn (Vorarlberg - Österreich). 5 Kr.C.M. zahlte der Empfänger Porto. Oder waren es Kr.rh., die noch lange Zeit in Vorarlberg im Umlauf waren ?


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    toller Brief - ich denke, der Absender zahlte 3x rh. und der Empfänger 5x rheinisch.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:

    Eingeschriebener Brief vom 15. Juli 1814 "gegen Retour-Recepisse" von Salzburg (Kgr. Bayern / ab 1.5.1816 zu Österreich) nach Bruneck (Tirol - seit 24.6.1814 zu Österreich). Der Absender bezahlte bei der Briefaufgabe 45 Kreuzer Franko, zuzüglich 4 Kreuzer Charge und 12 Kreuzer Retour-Recepisse. Diese beiden Gebühren wurden auf dem Postschein verrechnet. Die bayerisch österreichische Grenze war seit dem 24.6.1814, also seit 3 Wochen in Waidring, knapp 6 Meilen von Salzburg entfernt, das ist die erste Entfernungsstufe. Bei 45 Kreuzer Franko müßte der Brief bis 14 Loth schwer gewesen sein. Heißt das Porto in Österreich 7 Gulden 44 Kreuzer, oder 1 Gulden 44 Kreuzer. Sehr verwirrend, aber ein ausgezeichneter Brief. Mit Retour-Recepisse hatte ich bisher noch keinen Brief in meiner Sammlung.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    vorzügliches, äußerst seltenes Stück - wird man je ein 2. finden?


    Ich lese 1 f 44, also ein sehr schwerer Brief. Glückwunsch zu dieser Pretiose. :):):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,


    wenn es dein erstes Stück mit Retour-Recepisse in dieser Sammlung ist, dann hat sich das Warten absolut gelohnt. Ein großartiger »Grenzgänger« aus einer Zeit, in der die Grenzen nicht lange Bestand hatten. Gratulation dazu!


    Viele Grüße

    Dietmar

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Dieter, Ralph und Dietmar,


    vielen Dank.

    Hinten steht, so denke ich, ein Franko von 45 Kreuzer rh.; Dazu kommt die Charge Gebühr von 4 Kr.rh. und 12 Kr.rh. für die Retour-Recepisse. Dabei wurden die 4 - und die 12 Kr. auf dem Postschein verrechnet. Der Absender hat damit insgesamt 61 Kreuzer rh. bezahlt. Wenn der Brief von Salzburg über Lofer und Waidring gelaufen ist, was naheliegend ist, war die erste Gewichtsstufe bis 1/2 Loth bei der ersten Entfernungsstufe von 1 bis 6 Meilen, 3 Kr.rh. Es müßte der Brief zwischen 13,5 und 14 Loth schwer gewesen sein, um diese 45 Kr.rh. bis zur bayerisch österreichischen Grenze zu erreichen. In Österreich war die Auslandstaxe pro 1/2 Loth 16 Kreuzer C.M., darum meine Frage ob es 7 Gulden und 44 Kreuzer C.M. sind, denn 1 Gulden und 44 Kreuzer C.M. wären bei einen Gewicht bis 14 Loth zu wenig.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Hermann,


    ich lese auch 1f 44x. Mir war der Gedanke gekommen, daß eventuell der alte innerbayerische Tarif gerechnet wurde. Das ist allerdings bei der Post des recht bedeutenden Salzburg wohl auszuschließen. Für euch Tarifexperten eine schöne Nuß, die es zu knacken gilt. ;)


    viele Grüße


    Dieter

  • Hallo Dieter,


    es kann evtl. so sein, daß die Österr. Tarife noch nicht bei der Übergabe von Bruneck an Österreich am 24. Juni 1814 galten. Bei der Briefaufgabe am 15. Juli 1814 waren es gerade 3 Wochen her. Bei Salzburg hat mir mal ein österreichischer Sammlerfreund eine amtliche Verfügung gezeigt, daß die österr. Tarife erst später galten, nicht ab der Übergabe an Österreich am 1. Mai 1816. Werde mal eruieren, ob ich diese von Salzburg, bzw. evtl. eine von Tirol auftreiben kann.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    ich habe mich mal eingelesen. Im Buch "Postbeziehungen Bayern - Österreich vom Münchener Briefmarken - Club e.V." steht auf Seite 99 oben: Im Innkreis blieb der bayerische Tarif sogar bis 31. August 1814 in Kraft. Der Innkreis, zu dem auch Bruneck gehörte, kam am 24. Juni 1814 zu Österreich. Bis zum 31. August 1814, also über 2 Monate wurde dort noch nach dem Kgl. Bayer. Generaltarif vom 1.12.1810 taxiert. Auch folgendes ist noch interessant: Auf Seite 153 oben steht folgendes: Entsprechend dem Abtretungspatent vom 30. April 1816 wurden das Inn - und Hausruckviertel, das Amt Vils und das Fürstentum Salzburg wieder nach Österreich zurückgegliedert. Seit 8. Oktober 1816 waren diese Gebiete auch postalisch wieder österreichisches Inland. Dazu ist auch ein Beleg abgebildet. Wenn z.B. ein Brief aus diesen Gebieten, wie z.B. von Salzburg nach Wien geschickt wurde, mußte dieser bis zur früheren Salzburgisch Österreichischen Grenze frankiert werden und in Wien bezahlte der Empfänger ab dieser Grenze das Porto in dem Zeitraum vom 1. Mai 1816 bis 7. Oktober 1816, also über 5 Monate.

    Also macht euch jetzt auf die Suche nach solchen Belegen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern