Bayern-Tirol 1814-1819

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ich habe ein kleinen Rätsel, der ich gern lösen will, aber ich brauche Hilfe.


    Bis 31.8.1814 gab es immer noch die bayerische Gebühren in Tirol, ausser in Süd-Tirol wo schon die Roschman Tarif gültig war. Während das bayerische Taxssystem in Tirol gab es ab 1811 ein feste Preis für Briefe aus München, Augsburg und so weiter nach Tirol. Jeder Brief hatte 8 Kreuzer gekostet.


    Bis jetzt habe ich geglaubt dass mit dem Übernahme von Tirol von Österreich auch dieses Taxssystem fertig war, und die Briefe den normalen Gebühreinteilung gefolgt hatten. Also nach Distanz in gerade Linie bis Grenzübergang. War es vielleicht nicht so?


    Ich habe Briefe bis Februar 1816 aus München und Kempten wo der Absender alle 8 Kreuzer Rh bezahlt haben. Aus September 1816 kann ich einen Brief zeigen der mit 6 Kreuzer Franko bezahlt ist.


    Hoffentlich kann jemand etwas hierzu sagen, so dass ich die Briefe richtig beschreiben kann.


    Ich zeige hier drei Briefe die alle mit 8 Kreuzer taxiert sind, und gleichzeitig in der 1. Gewichtsstufe liegen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    der Roschmann-Tarif galt in Tirol bis zum 28.2.1815 (Ausländische einfache Briefe 12 Kr.). Vom 1.3.1815 bis 31.5.1817 galt der innerösterreichische Tarif vom 10.12.1813. Danach kostete ein einfacher ausländischer Brief 16 Kr.


    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball


    Danke für die Antwort.


    Die österreichische Taxen hier war gar nicht mein Rätsel, sondern die bayerische Taxen.
    Die von mir genannte Taxen war nur für die Verständnis wie die Zeit war und dass es schon ein Festtaxe nach Südtirol gab.
    (Es gab übrigens zwei Roschmantarife)


    Mit 8 Kreuzer für ein einfacher Brief konnte man ein Brief 18-24 Meilen schicken, und dass ist von München aus fast nach Bozen, und nicht über die normalen Grenzpunkten Mittenwald oder Kufstein. Und 8 Kreuzer von Kempten aus hat auch kein Sinn wenn wir den Distanz nach Füssen sieht. Warum kostet einen Brief aus Augsburg nach Bozen nur 6 Kreuzer in September 1816?


    Es geht nicht um Zufallsbriefe.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern


    Danke. :)


    Dann ist mein 6 Kreuzer Brief in September geschickt (nicht hier gezeigt) kein Zufall.


    Wie man die Taxierung verstehen soll, ist mir aber unklar. Gibt es hier im Forum vielleicht Briefe aus München oder Kempten die mit weniger als 8 Kreuzer frankiert sind?


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorhilaBayern


    Besten Dank fürs Zeigen :)


    Hier sind der Nördlingen nach Distanz bis Füssen richtig taxiert. Der Nürnbergbrief ist bis Mittenwald richtig Taxiert.


    Lindau Bregenz ist vielleicht falsch Taxiert wenn mit 4 Kreuzer frankiert. Also für eine Entfernung von 6-12 Meilen. Oder der Brief ist über Füssen spediert, was auch möglich war. Und vielleicht sogar von Bayern gewünscht.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,


    Ein Teilfrankobrief aus Augsburg vom 29.10.1812 an Tambosi in Rovereto kostet den Absender 10 Kr. bis zur Postgrenze und ab da 4 Decimi bis zum Empfänger.


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    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Die 4 Kreuzer Porto in Alto Adige passt leider nicht. Wenn es 4 Kreuzer Rh sein sollte, ist es nur 16 Centesimi, wenn es 4 Kreuzer CM sein sollte ist es nur 20 Centesimi. Ein Brief kostete aber 40 Centesimi für den einfachen Brief nach Roveredo, also dann 4 Decimi wie hier vermerkt.


    Danke fürs Zeigen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    danke für die Korrektur - schon geändert. :) Man soll halt nicht so sehr an die Kreuzer denken, wenn es nach Süden geht ... 8o


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Ja, man muss hier achten. Bis der Roschmantarif in September 1814 in Kraft getreten war, war Centesimi/Decimi das normale in Süd-Tirol. Es kam aber immer vor das man Briefe mit Kreuzer Rh oder Kreuzer CM bezahlt hatte und dass die Briefe entsprechend vermerkt waren, also in der Alto Adige Zeit in Süd Tirol. Den Rest-Tirol hatte wie bekannt eine Bayerische Posthoheit und dann auch normalerweise die Kreuzer Rh. Um die Verwirrung nicht grösser als notwendig zu machen, es geht um die Zeit vor 1814, und nicht wie der Thread hier zeigt, die Zeit 1814-1819. (Die Zeit ist nicht genau abgegrenzt um die Übergange zeigen zu können)


    Viele Grüsse
    Nils


    PS! Ich habe mal vor ein Themenordner für Tirol allein zu machen, wo man alles gesammelt darstellen kann, bei diesen sehr interessante Gebiet. :)

  • Hallo Nils,


    eigentlich ist mein Brief hier falsch eingestellt - 1812 ist zu früh und nach Österreich lief er auch nicht, sondern nach Italien. Vlt. könntest du ihn in die richtige Rubrik kopieren? :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch, der genauer lesen sollte ... :S

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Freunde,



    In die gleiche Patentzeit fällt ein weiterer Brief, der aber auch verschoben werden kann (Nils), wenn er hier nicht so gut aufgehoben sein sollte.


    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG00119272edccjpg.jpg]


    Jetzt sehen wir einen Teilfrankobrief aus München vom 2.8.1815, also voll im o. g. Zeitraum, der vom Absender mit 8 Kr. rh. grenzfrankiert worden war, ohne das dies vorderseitig zu sehen wäre.
    Hier notierte Österreich frontseitig das Porto von 16 Kr. WW mit Rötel.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bayern Klassisch


    Ich habe dieser Brief hierher kopieren lassen, weil es auch hier passen will. Und für mich auch interessant ist wegen die 8 Kreuzer Taxierung in Bayern. Es war dann auf jeden Fall bestätigt dass die Taxen bis Grenze immer noch 8 Kreuzer kostete von München aus.


    Danke fürs Zeigen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    vielen Dank.


    Zitat

    Es war dann auf jeden Fall bestätigt dass die Taxen bis Grenze immer noch 8 Kreuzer kostete von Augsburg aus.


    München kostete auch 8 Kr.. ;)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Ja, hier habe ich der Stempel falsch gelesen :( oder falsch getippt wie es auch heisst :D :D


    Ist geändert (bald)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen


    Die erste Erwähnung zur Familie Jenisch ist aus dem Jahr 1555. Über Generationen vertreten dehne Männliche Nachkommen sämtliche Stellen in Rat, Gesellschaftlich auf der Spitze als Fremdhändler, Bodenbesitzer aus der Reichsstädtische Seite Kemptens, eine Linie aus dieses Geschlechts ins Adel gehoben..


    Es gibt es unzählige Geschäfts Briefe von Firma Johann Jocob von Jenisch & Matthias an Gerg Anton Menz über viele Jahre hinaus.


    Bei gezeigte Brief aus 7.10.1815 hat Bayerische Post 12x kassiert, wieso so viel? Wie angedeutet Jenischs haben alltäglich Briefe und Wahren aus Kempten geschickt.
    LG A

  • Zum angeblichen Festpreis für Briefe aus Bayern nach Tirol. Ich weiss nicht mehr, wer diese These aufgebracht hat, aber sie entbehrt nach meiner Beobachtung jeder Grundlage und widerspäche der Gebührensystematik in Bayern.
    Ich habe nur einmal oberflächlich überprüft. Von den Briefen aus Augsburg (etwa 40 angesehen) aus dem Jahr 1811 sind etwa die Hälfte mit 8 die andere Hälfte mit 10 bzw 12 taxiert. Von denen aus dem Jahr 1812 (etwa 50 Stück) sind 90 % mit 12 kr einige mit 10 und nur einer mit 8 kr taxiert.
    Wer auch immer diese These aufgebracht hat, mag eine konkrete Quelle aus den Akten nennen oder schweigen.