Preußen - Sachsen

  • Lieber Jürgen,


    dann könnte er nur in ein Paket mit Auslandsbriefen (NL wäre mein Favorit) geschlüpt sein und man hätte den Fehler später entdeckt und den Brief amtlich retourniert. Weiter reicht meine (geringe preussisch-sächsische) Phantasie leider nicht ... vlt. haben unsere Preussen eine Idee?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde.

    ich habe einen sehr hübschen kleinen Brief bekommen von Salze (später Großsalze, dann zu Bad Salzelmen und heute zu Schönebeck/Elbe gehörend) an die Schumacher Witt?? Nagel Wohlgeboren Kleine Meißner Gasse in der Neustadt zu Dresden. Bin ungewiss, ob Nom. 5 die Hausnummer angibt oder für etwas anderes steht? Leider ist der Brief ohne Inhalt, weshalb die Datierung schwierig ist. Der Stadtpoststempel des Dresdner Hauptpostamtes war, wie Altsax weiter vorn schrieb von 1829-1853 im Einsatz. Leider kann ich die Taxierung nicht deuten und auch die Vermerke oben rechts und auf der Rückseite. Wer kann helfen?


    Beste Grüße

    vom Stempelfreund

  • ... es war die Wittwe und die Hausnummer 5 lese ich auch.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Stempelfreund,

    den Schuhmacher Nagel in der kleinen Meißner Gasse 5 findet man 1842 im Adressbuch.

    1845 ist er nicht mehr zu finden.

    Beste Grüße Bernd

  • Danke für die beiden Hinweise, die helfen mir zur Einordnung. Nun fehlt mir nur noch etwas zur Taxierung. Die Entfernung Schönebeck-Dresden scheint zwischen 210 und 220 km zu liegen, müsste also etwas unter 30 Meilen sein, was 5 Silbergroschen entspräche. Aber es waren 5 1/4 notiert gestrichen und dann mit rot? Diese Zahlen kann ich gar nicht deuten und ich weis auch nicht was die 5 auf der Rückseite besagt.

    Beste Grüße

    Christian

  • Hallo in die Runde,

    vielleicht war eine Experten in den Ferien, so möchte ich noch einmal fragen, ob mit jemand genaueres zur Taxierung des Briefchens von Salze nach Dresden (#62) und den Vermerken auf der Rückseite sagen kann.

    In der Hoffnung auf Hilfe

    Christian

  • Hallo Christian


    zwar habe ich keinen Postvertrag Preussen-Sachsen, gehe jedoch davon aus, dass die "27" eine Pfennigtaxe ist und so die Gebühren für Sachsen darstellen. Die 27 Pfennige entsprechen 2 3/4 Sgr. und 2 1/2 Sgr. würde m.E. auch als preussische Gebühr passen können.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    nach dem Preußisch-Sächsischen Vertrag von 1837 betrug der preußische Taxanteil 2 1/2 Sgr, der sächsische 2 1/4 GGr. (rd. 2,8 Sgr.).

    Die 5 1/4 Sgr. Gesamttaxe paßt also ebenso wie der sächsische Anteil von 27 SPfg.

    Es spricht alles dafür, daß der brief aus der Zeit nach dem Währungswechsel in Sachsen (1840) stammt.


    Siegelseitigwurde das Bestellgeld notiert (meistens aber nicht). Es betrug 3 Pfg., paßt also nicht zu den dort vermerkten Ziffern.


    Beste Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen


    danke für die Informationen. Ich glaube auch, dass die beiden siegelseitigen Ziffern Kartierungsnummer sind, wozu ich auch die Zahlen neben dem Ortsstempel rechnen würde.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Der folgende Brief ist in jedem Falle falsch taxiert:



    Für einen einfach schweren Brief in den 2. vereinsländischen Rayon hätten die 2 Sgr. des Wertstempels ausgereicht. Ein Doppelbrief hätte mit 3 Sgr. Porto belastet werden müssen.


    Erstaunlich ist eine solche Fehltaxierung deshalb, weil Korrespondenz zwischen Dresden und Görlitz nicht selten ist, die Postler also die Taxen kennen müßten.

  • Liebe Freunde,


    hier ein Brief aus Düsseldorf vom 11.3.1833 an die Firma Breitkopf & Härtel in Leipzig, die, 1719 gegründet, damals schon weithin als Musikverlag bekannt war. Dementsprechend ist der Inhalt die Bestellung von 3 Partituren einer Osterkantate.

    Mit dem Franco komme ich nicht klar. Für die 390 km = 52 Meilen waren 8 Sgr zu zahlen. Aber woher kommt der ¼ Groschen?


    Dieter

  • Lieber Dieter,


    mir liegt nur das preußische Circular Nr. 14,189 v. 23.4.1837 vor, lt. dem die Taxe von Düsseldorg bis zur sächsischen Grenze 8 Sgr. und ab Grenze bis Leipzig 3/4 Ggr. betrug.


    Beste Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,


    die Information habe ich auch. Auf einfachen Briefen kennt Preußen außerdem nur Schritte von ½ Sgr. Deshalb erstaunt mich die angeschriebene sehr.


    viele Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,


    hier ein Briefchen (9,6 x 4,5 cm) aus Görlitz nach Baruth bei Bautzen, adressiert an Frau Gräfin Ida zur Lippe. Hierbei handelt es sich wohl um Ida Gräfin zur Lippe-Weißenfeld (geb. 16.1.1819 in Teichnitz, gest. 18.3.1878 in Baruth),

    Der Brief wurde direkt am Görlitzer Bahnhof aufgegeben und zeigt den nicht ganz so häufigen Rahmenstempel GOERLITZ / PER BAHNHOF / 1 5 * 10 - 11

    Taxiert wurde er von Preußen mit 1/2 Sgr. Porto, was dem preußischen Anteil bei dem Kartenschluss Görlitz-Bautzen aus der Zeit vor dem Eisenbahnbau entspricht.

    In Sachsen wurden 17 (Pfg.) notiert. Gemäß der alten Tax-Tabelle beanspruchte Sachsen für diese Briefe bis Bautzen 1 gGr., was rechnerisch 12 Pfg. entsprechen könnte. Zusammen mit dem preuß. Anteil käme man auf die notierten 17 Pfg.

    Stimmt diese Überlegung?

    Wenn ja, würde dies bedeuten, dass die Adressatin ihre Post in Bautzen abholen ließ?



    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    ist das Datum des Briefes bekannt? Schönes Stück, "by the way". :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    ups, vergessen :wacko:

    Der Brief ist vom 1.5.1850.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,


    nicht der Rede wert - deine Beschreibung klingt für mich perfekt. :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.