Portofreiheiten

  • Hallo Filigrana


    soweit ich gefunden habe, war das Höchstporto auf 2 Sgr. für ein einfach schweren Brief festgesetzt. Der Beleg wird aus dem Jahre 1851 stammen, wenn man sich die auf der Siegelseite abgeschlagenen Streckenstempel betrachtet.
    Die Entfernung von Torgelow nach (Bad) Wilsnack, ist über 20 Meilen und damit kam der Beleg in den Genuß der Begrenzung des Portos.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Guten Abend,
    bis Antwort zum Portobeschränkung von Ulf kommt, versuche ich bisschen weiter „raten“.


    "daß die gute Albertina auf dem Pfarr-
    xxxxx sich in gesegneten Leibesum-
    ständen befindet. Das Unrechte bei der
    Sache ist nun aber die, daß sich zu dem
    neuen Weltbürger welchen sie angenommen
    hat, kein Vater finden wird."


    Gesund sind wir Gott sei dank ja auch noch,
    und wenn xxx immer so xxx.
    Unsere Orts xxx ist ja auch
    noch immer auf der Beinen, barrs(?)
    Mich und wunschst Gxx barsten
    Sehe was und schreibe und
    ... bald wieder, und ...
    ... die Herzlichsten Grüßen
    von uns allen, namentlich von
    deinen
    aufrichtigen Brüder
    Augnet Albrecht


    LG F

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Preussen_fan,
    Hallo Filigrana,


    ich habe dies noch aus dem Taxregulativ, gültig ab 01.01.1825.
    Danach galt es für in Reih und Glied stehende Soldaten.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Gesund sind wir Gott sei dank ja auch noch,


    hallo Filigrana,
    ich denke es heißt weiter folgendermaßen:
    und dann gehts immer so fort
    Unsere Orts Polizei ist auch noch immer auf den Beinen, kommt
    meist nur recht xxxxxxxxx

    mfg
    preussen_fan
    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Brief aus dem Jahr 1831 von Lauenburg nach Stargard, gerichtet an "An / Den Königlichen Geheimen Regierungs- / Rath und Landrat / Herrn von Schoening / Hochwohlgeboren / zu /Stargard".
    (Brief leider nicht aus meiner eigenen Sammlung).


    Rechts oben die "8" ist wohl ein Registraturvermerk.


    Bei dem Vermerk links unten, der evtl. auf die Portofreiheit Bezug nimmt, habe ich Probleme die Abkürzung zu deuten: "Kl. B? S." (Königliche B? Sache).


    Rückseitig befindet sich noch ein Vermerk, der wohl nicht postalisch ist, oder? Gebührenvermerke in Preußen waren doch in roter Tinte.



    Beste Grüße,
    André

  • Hallo André,


    es war eine Königliche Bau Sache.


    Was du als "8" oben rechts interpretiert hast, ist der Strich über dem kleinen "u", der etwas ornamentiert ausgefallen ist.


    Hinten könnte es eine Kartierungsnummer sein; an 4 Groschen Gebühr glaube ich nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    herzlichen Dank! Die Entfernung zwischen den beiden Orten müßte zwischen 30 und 40 Meilen gelegen haben = 6 Silbergroschen. Diese rückseitigen Vermerke finde ich häufig auf preußischen Briefen, vermute aber auch, dass es keine Gebührenangabe ist. Bei meiner Suche nach Portofreiheit bin ich auf folgende interessante website gestoßen:
    http://www.philhaha.de/post/portofrei/portoverg.html


    Beste Grüße,
    André

  • Liebe Sammelfreunde


    hier ein unscheinbarer Brief vom 22.08.1830 aus Magdeburg, welcher adressiert wurde "An den Herrn Superintendenten Fischer hochwürden zu Sangerhausen" und portofrei als "Herrschaftliche Geistliche Sache" gesendet. Wie man siegelseitig sieht, war die Zustellung nicht davon befreit, denn 1/2 Sgr. Bestellgeld wurde erhoben. Beim Ausgabestempel wurde beim stecken von Tag und Monat beides vertauscht.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hier eine kleine Sammlung von preußischen Portofreiheits-Vermerken auf Hüllen:

    H. Schul Sachen

    H. Forst S.

    H. Landes Kultur S

    H. Feuer Societ. S. (kannte ich bisher nicht)

    H. Landes Cult. S.

    Die beiden R2 packe ich der Einfachheit halber mit dazu.

  • Liebe Freunde,


    bei Bayern waren auch viele Sachen "optisch" portofrei, wurden jedoch intern notiert und später den Behörden (Ministerien) rückbelastet. Vlt. war das bei Preussen auch so?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    mir ist nicht bekannt, daß die Beträge intern verrechnet wurden. Das weiß ein langjähriger Preußen-Experte wie Michael aber vermutlich besser.


    Hier nun eine H(errschaftliche) Kirchen S(ache) aus Posen (heute Poznan, Polen) ins ca 90 km entfernte Schlichtingsheim (heute Szlichtyngowa, Polen) vom 29.7.1840. Gerichtet ist das Schreiben

    An

    den Herrn Pfarrer Karthaus

    Hochwohlehrwürden

    in

    Schlichtingsheim


    Bei diesem gedruckten Schreiben vom 16.7.1840, das auf der Vorderseite rechts oben eine Akten-Nummer trägt, geht es um den Befehl des erst seit ca. 6 Wochen im Amt befindlichen Königs Friedrich Wilhelm IV, des Prinzen und der Prinzessin von Preußen in den Kirchengebeten besonders zu gedenken. Dazu wird sogar der Text vorgegeben. Dieses hektographierte Schreiben ging anscheinend an alle Pfarrer in der Provinz Posen. Da damals jedes kleine Dorf einen Pfarrer (oder Pastor) hatte, kann man sich vorstellen, daß die Schreiber etliche Tage mit der Ausfertigung der Schreiben incl.Ausgangsbuch zu tun hatten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_IV.


    Dieter

  • Hier ein Beleg aus Pr.(eußisch) Stargard (heute Starogard Gdanski, Polen) vom 2.6.1838 nach Marienwerder (heute Kwidzyn, Polen). Gerichtet war das Schreiben

    An

    Ein Königliches Ober Landes Gericht

    in

    Marienwerder


    Sportelfreie Justiz Dienst

    Einrichtungs Sache

    mit Einlagen

    Diesen Beleg zeige ich wegen dieses ellenlangen Dienst-Vermerkes.


    Oben links das Gewicht von 1¾ Loth und rechts das Ankunftsdatum 3/6.

    Die Post in Stargard hielt es anscheinen nicht für nötig, daß eine Acten-Nr und die Berechtigung angegeben wurden. Auf der 2. Seite innen ist ganz unten klein vermerkt: der Kreis Justiz Rath, Unterschrift. Anscheinend kannte man sich.

    Marienwerder war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhts ein wichtiger Verwaltungsort im Osten. Im Markt findet man sehr viele Belege mit Herkunft oder Ziel Marienwerder.


    Dieter

  • Liebe Freunde,


    Beifang aus Erfurt von 1825 nach Bad Tennstedt als Herrschaftliche Justiz Einrichtungs Sache (ich muss sagen, dass man in Preussen Franchisen findet, die äußerst vielfältig sind). Der Stempel sieht etwas sonderbar aus, nicht wie bei Feuser die 890/9.

    Siegelseitig sehe ich eine 13 und vorne oben rechts auch - postalisch?

  • Liebe Freunde,


    hier eine Briefhülle aus Schwetz (Beschreibung der Auktion: Schweiz) nach Marienwerder

    An

    Eine Königl. Hochlöbliche Regierung

    Abtheilung für direkte Steuern

    Domainen und Forsten

    zu

    Marienwerder

    Hf Dom. S.


    Der Brief wog 3½ Loth. Da die Hülle heute nur noch 6,2 gr wiegt wurden einige Blätter für die Akten entnommen.

    Der Brief stammt aus der Zeit 1825 - 1829, da seit 1830 ein K1 im Einsatz war.

  • Lieber Dieter,


    eine schöne herrschafftliche Domainen Sache hast du da - und dass jemand bei einem Auktionshaus SCHWEIZ gelesen hat, war mir fast schon vor dem Lesen klar ... :D:D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.