Bayern - Frankreich bis 1821

  • Hallo Karl,


    der Brief zeigt den Vermerk "franco frontière", also grenzfrankiert. Damit meinte der Absender sicher Strasbourg. Hinten müsste dieses Franko notiert worden sein.


    Falls hinten nichts zu sehen sein sollte, wäre eine Portofreiheit in Frankreich zu vermuten.


    In jedem Fall hat ihn Baden mit 10x taxiert und Nürnberg 6x für Bayern dazu geschlagen, das sehe ich auch so.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Karl,


    danke für den Scan - ja, dann ist der Brief mit 7 Decimes bis Kehl teilfrankiert und sonst wie besprochen.


    Ich kenne aber mehrere Teilfrankaturen in dieser Zeit vor dem 1822er Vertrag nach verschiedenen Destinationen, von daher scheint man das noch gerne gemacht zu haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    am 28.12.1812 sandte man von Immenstadt aus (3. Rayon zu Frankreich) einen frankierten Brief "Muster ohne Werth" nach Collmar, heute nur noch mit einem "l" geschrieben, wofür man satte 25 Kreuzer für die Wegstrecke bis zum Rhein bei Kehl/Strasbourg und 9 Kreuzer für Frankreich bis zum Zielort frankierte.


    In Kehl/Strasbourg wurde das Weiterfranko von 9 Kreuzern korrekt in 3 Decimes reduziert und mit roter Tinte wie üblich siegelseitig notiert.


    Muster ohne Wert - Briefe aus der Zeit von dem 1. großen Vertrag vom 1.1.1822 sind m. E. größte Seltenheiten und ich kann nur diesen hier zeigen (aus der Sammlung Pietz).

  • Liebe Freunde,


    und gleich einer hinterher, weils so schön ist: Portobrief aus Kempten (man achte auf die Schreibweise des Stempels!) vom 10.12.1812 an Herrn Linzmaier Kammerbotte bey der königl. Regierung zu Speier am Rhein.


    Nun, die Regierung Frankreichs war in persona von Kaiser Napoleon natürlich kaiserlich, nicht königlich, da hat der Absender aus dem Allgäu wohl etwas verwechselt, aber egal, die Pfalz, längst ein Teil Frankreichs geworden, hat das wohl nicht so streng gesehen.


    Bayern taxierte ihn bis Mannheim mit 16 Kreuzern, die ca. 5,5 Decimes entsprachen und Frankreich notierte in Worms gleich das Gesamtporto beim Empfänger mit 7 Decimes (ca. 20 Kreuzer).

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Bayernfreunde,


    zur Wiederbelebung des Themas:

    Kompletter Brief, "Nürnberg, den 23 Mertz 1799" nach Beaune.

    Rückseitig die Absendertaxe 8 Kr., vorderseitig der Grenzübergangsstempel von Straßburg "DÁLLEMAGNE", Empfängertaxe 24 Decimes und 1 Decime Botenlohn.


    Alles richtig?


    Beste Grüße, Siegfried


    altpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/85116/

  • ... ich glaube das waren nur 24 Sols, keine Decimes damals ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... und damit noch älter, als wir 2 zusammen! :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:

    Brief aus München vom 17. Juni 1812, franko Kehl (Baden) mit drei P.P. Stempel nach Straßburg (Frankreich). Siegelseitig 6 und 18 Kreuzer Franko und eine "2", ich denke 2 Decimes, die der Empfänger für die Strecke Kehl nach Straßburg als Porto bezahlte.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    hübscher Brief, aber der Absender zahlte 18x für Bayern bis Kehl und 6x für Frankreich ab da bis zum Zielort = 24x. Der Empfänger hatte gar nichts zu zahlen. 6x entsprachen postalisch 2 Decimes.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Ralph,


    vielen Dank.

    Für mich stellt sich auch die Frage, warum "frco Kehl" vermerkt ist. Wenn ich mich nicht irre, waren Franko - und Portobriefe, sowie auch Teilfrankobriefe erlaubt.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,


    man konnte auch ganz frankieren - bei einem Teilfranko hätten 6x keinen Sinn gemacht und auch 2 Decimes wären als Teilporto vorne zu sehen, statt hinten bezahlt worden zu sein.


    Richtig: Man hätte den Absender die Adresse korrigieren lassen müssen, aber das hat man oft verabsäumt. Aber das liegende X vorne verdeutlichte auch das Ganzfranko (gemacht in München).

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Portobrief aus Salzburg (1810 bis 1816 zum Kgr. Bayern) und erst ab 23. März 1811 galt in den zu Bayern gekommenen Gebieten der 1801 zwischen Thurn und Taxis und Frankreich ausgehandelte Rayonvertrag. Absender Sigismund Haffner aus einer sehr bekannten Familie in Salzburg. Der Brief ist vom 16. Oktober 1811 und lief über Straßburg (Stempel "ALLEMAGNE PAR STRASSBOURG") nach Paris. Porto 12 Decimes vom Empfänger. Ankunftsstempel vom 24. Oktober 1811.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    viele Briefe dieser Art kenne ich nicht - Glückwunsch zu dem Prachtstück! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber Hermann,


    und ich fürchte, es wird für einige Zeit auch der Letzte sein ... ich habe gar keinen und kaum welche überhaupt mal gesehen.


    Noch interessanter wären Frankobriefe - von denen kenne ich gar keine.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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