Österreich - Frankreich

  • Lieber Ö-Transit,


    du hast Recht - man soll nicht zu komplziert denken, wenn das Offensichtliche liegt so nah. ;( Danke für die Aufklärung - ein sehr schöner Brief in jedem Fall, von vorn und hinten.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ö-Transit


    Ich habe versucht die zwei Stempeln zu vergleichen, und meiner Meinung nach sind die zwei Stempel identisch.


    Ein sehr interessanter Fall. Für mich sieht es Farbenmässig so aus ob der Stempel in Salzburg angebracht war. Es heisst aber nicht dass der Stempel dort abgeschlagen war.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Nils,



    das wäre natürlich sensationell! Ich glaube aber doch eher an den "Transit Basle". Ich bleibe aber dran und versuche eventuelle Referenzstücke zu finden...


    Vielleicht wäre ein Aufruf bei der Arge Bayern klassisch erfolgreich? Wer weiß ^^



    Liebe Grüße
    Ö-Transit

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Hier wieder ein Kleinigkeit der in Odessa 15. Oktober 1822 abgeschickt war. Wie der Brief zum Post in Brody geschickt war, weiss ich nicht. Ein Vermittler in Brody ist aber nirgends erwähnt. Von Brody nach Rheims ist der Brief mit 14 Kreuzer CM bis Grenze Frankreich Taxiert geworden und mit Port 14 Decimes für den Empfänger belastet. Obwohl es heisst dass es nur bis Grenze Österreich taxiert war, war die tatsächliche Frankierung bis Huningue in Frankreich.


    Auch in Brody hat man hier ein Frankokreuz angebracht.


    Ein recht hübscher Brief finde ich. :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Der unten abgebildete Brief aus Troppau (österr. Schlesien) nach Straßburg, über Eger und Forbach, ist nicht datiert. Auf Grund des Stempels "7", der ab 1829 verwendet wurde und des Stempels "Troppau No", der 1824 bis in die 1830er Jahre nachgewiesen ist, kann man den Brief einordnen.


    Österreich: Tarif 1.6.1817, 5. Entfernungsstufe, über 12 Poststationen, 14 Kreuzer C.M. einfach, 1 Loth = 14 x 2 = 28 Kreuzer C.M. franko. Rekommandation: 4 Kreuzer C.M.


    Frankreich: Tarif 1.1.1828, deutsche Strecke 7 Décimes + franz. Strecke/Forbach - Straßburg (81-150 km) 4 Décimes = 11 x 2,5 (15 Gramm) = 28 x 2 für die Rekommandation = 56 Décimes.


    Ich habe weiter Briefe nach Straßburg, bei denen der Magistrat Straßburg immer als portofrei behandelt wurde. Warum bei diesem Brief nicht?


    Was meint die Runde?


    hk1190

  • Hallo hk 1190,


    mich würde einmal interessieren, warum man einen Brief nach Strasbourg, der noch dazu vom Absender richtig laufwegsvorgegeben wurde, über Frankfurt, Saarbrücken und Forbach leitete. Damit impliziert war natürlich, dass für die französische Strecke deutlich höhere Gebühren anfielen, noch dazu unter Recommandation. Da ist schon das erste Mal etwas schief gelaufen.


    Offenbar hat man den Brief nicht angenommen, weil einem 56 Decimes zuviel Porto waren - denn er hat ja den Vermerk "Eger", was auf eine Rücksendung nach Österreich schließen lässt (oder steht Eger darunter?).

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Ob Eger überstempelt wurde, kann ich nicht erkennen. Zurückgeschickt wurde er meiner Auffassung nach nicht, weill er keinen wie immer gearteten Retourvermerk trägt, nebst Streichen der ursprünglichen Adresse.
    LG hk1190

  • Hallo hk 1190,


    dann müsste man "Eger" auf dem Hinweg aufgeschrieben haben. Aber warum nur? Die Post brauchte sicher keinen Tipp, wie ein Brief nach Frankreich zu leiten war. Mysteriös das ganze ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • So fraglich finde ich den Hinweis auf den Pakteschluß "Eger" nicht. Augsburg schrieb - wie bekannt - sehr oft das Amt auf den Brief, mit dem es wechselte!


    Der Postvertrag Österreich - Thurn & Taxis vom 16.9.1829 räumte im Art. 13 Österreich die Befugnis ein, auf dem Postkurs von "Eger" über Schleiz und Frankfurt nach Forbach gesiegelte Briefpost- und Zeitungspakete mit den franz. Posten zu wechseln. Österreich zahlte an TT für die Hin- und Hersendung der Pakete pro Unze (2 Loth Wiener Gewicht) 18 Kreuzer C.M.


    Herzlichen Gruß
    hk1190

  • Hallo hk 1190,


    das ist schon klar, aber wenn Augsburg den Brief gehabt hätte, hätte man ihn über Kehl nach Strasbourg geleitet, weil Augsburg einen eigenen Paketschluß hatte; man hatte aber keinen Paketschluß mit Forbach ... alles ein bißchen wirr das ganze.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    der folgende Brief wurde vertragswidrig ohne Berührung Bayerns über die Schweiz nach Frankreich geleitet, obwohl der Absender den Leitweg über Wien, Prag und Staßburg vorgegeben hatte. Der Brief ist aus Müglitz in Mähren (Österreich) vom 20. Juni 1827 und ging nach Sennheim im Elsaß (Frankreich).


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    der lief die Standard - Route und hatte daher eine andere Kostenstruktur über eigenes Territorium und die Schweiz, als über Bayern, Württemberg und Baden.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo,


    nachdem mir bayern klassisch den angeschriebenen Leitweg "per Basel et. Rüfach" an anderer Stelle erläutert hat, möchte ich hier den Brief erläutern.
    Geschrieben wurde der Brief am 24.6.1816 in Andelsbuch im Bregenzerwald. Der Lingenauer Both brachte den Brief nach Bregenz und gab ihn dort zur Post. Bezahlt wurden 16 Kr. bis zur bayerischen Grenze und 6 Kr. für die Rekommandation.
    Der auf dem Brief angegebene Leitweg entfaltete keine Wirkung, da der im Vertrag von 1816 zwischen Österreich und der Schweiz vereinbarte unentgeltliche schweizer Transit für Briefe nach Frankreich erst rund 2 Jahre später umgesetzt wurde.
    So lief der Brief über Augsburg und Kehl nach Straßburg. Dort ist meines Erachtens das Porto falsch berechnet worden. Für das fremde Porto für Briefe aus Österreich (Stempel d'autriche) wurden 7 Decimes angesetzt. Das Inlandsporto bis 100 km lag bei 3 Decimes = 10 Decimes, für Rekommandation x 2 = 20 Decimes. Angesetzt wurden jedoch nur 18 Decimes. Vermutlich hat man sich an Bregenz R.3 orientiert, denn bei Briefen aus dem 3. Rayon wurden für das fremde Porto nur 6 Decimes angesetzt, dies ergäbe 6 + 3 = 9 x 2 =18, oder hat jemand eine andere Idee?


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    ein wundervoller Brief!


    Für mich stellt sich die Frage, warum er von Andelsbuch nicht gleich nach Lindau gelaufen ist? Er hätte dann ganz frankieren können und nicht 16x CM verbrannt. Auch die Recogebühr hätte er sich sparen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball


    Ein sehr interessanter Brief :)


    Ich habe auch versucht den Rätsel zu lösen, aber ich finde keine besser Lösung als du schon hast.


    Nur kommt die Frage - war es wirklich so dass die 7(6) Decimes sich verdoppelte? War es nicht so dass den Inlandteil nur sich verdoppelt hat? Falls, dann wird die Lösung eine ganz andere.


    Viele grüsse
    Nils

  • Hallo zusammen,


    Meiner Meinung nach wog dieser Brief zwischen 11 und 15 g, also 2. Gewichtsstufe. Sieh die "2" oberhalb des Stempels von Bregenz.
    Das doppelte Porto eines Briefes des 3. Rayons ist 12 décimes (6 décimes*2).
    In 1816 war Gebweiler wahrscheinlich vom Postamt Rouffach versorgt.
    Die Distanz zwischen Straßburg und Rouffach ist 91 Kilometer (nach Google maps). Das Inlandsporto des Briefes ist also 6 décimes (3 décimes*2).
    Der Empfänger hat also 18 décimes bezahlt.
    Das "Chargé" Stempel wurde geschlagen, weil eben das Postamt Straßburg aus irgendeinem Grund beschlossen hat, diesen Brief zu chargieren. Das war für den Empfänger kostenlos. Dieser Brief kann als "Chargé d'Office" betrachtet sein.
    Wenn der Absender den Brief chargieren wollte, hätte er das Porto im voraus bezahlen sollen.


    Viele Grüsse.
    Emmanuel.

  • Hallo Bayern-Nils und vals59,


    vielen Dank für eure Bemerkungen.
    sicher ist, dass der Absender den Brief in Bregenz als Charge-Brief aufgegeben hat. Er bezahlte dafür 6 Kr. Zudem wurde der Nota-Bene-Vermerk in Rötel in Bregenz angeschrieben. Sicher ist auch, dass der Charge-Stempel nicht in Bregenz abgeschlagen wurde, denn diesen Stempeltyp gab es nicht in Bregenz. Ich vermute, dass dieser Stempel in Augsburg gestempelt wurde.
    Bei der 2 über Bregenz handelt es sich meines Erachtens um die Reconummer.
    Ich weiß nicht, ob es zu dieser Zeit überhaupt möglich war, dass von Österreich aus über Bayern nach Frankreich das gesamte Porto im voraus zu bezahlen war.


    Grüsse von liball

  • Hallo,


    dieser Brief vom 1.7.1837 wurde mit 14 Kr. C.M. bis zur österreichischen Ausgangsgrenze bezahlt.
    Mit dem direkten Paketschluss Eger-Forbach über Hof, Schleiz, Frankfurt, Saarbrücken gelangte der Brief nach Frankreich.
    Es dürfte sich um einen Nachsendebrief handeln. Wer kann mir den gestrichenen Ort und den unten neu angeschriebenen Ort nennen?
    Entsprechend der Taxierung hat die Nachsendung keine Portokosten verursacht?


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    sehr schönes Stück - hätte ich auch genommen ... :P


    Aix ist richtig - die Weiterleitung war in Frankreich gratis. Nur die Zustellung im 2. Ort kostete eine Decime für die Landzustellung.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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