Der deutsch-französische Krieg 1870/71

  • Lieber Dieter,

    ja, vielen Dank, habs korrigiert. Bis dato hatte ich keinen Beleg mit bayer. Relevanz zu den innerfranzösischen Nachkriegsereignissen (Kommune von Paris). Jetzt noch so einer in die Pfalz ... 8o8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Da wirst du mit Tim streiten müssen. ;)

    ... ach wo, den bekommt der Tim natürlich überlassen, ist doch eh klar. Wer sich so toll engagiert, muss protegiert werden. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ihr Beiden,

    Ihr habt beide Recht, den auf die ersten Sätze wenig geschichtsträchtigen - nach Lindau am Bodensee gelaufene - Beleg kann sich Ralph rahmen lassen. Denn der 9. April 1871, für den der Verfasser Flüchtlinge und schweres Geschützfeuer vermerkt, ist jener Tag, welcher im Prinzip die militärische Wende des "Aufstands der Kommunarden" einläutete:

    https://raspou.team/1871/sortie-dasnieres/

    Die gegen den Aufstand unter der Regierung Thiers aufgestellte "reguläre Armee", auch "Versailles-Armee" genannt, war aufgrund der im Präliminarfrieden definierten Bedingungen zunächst auf 40.000 Mann begrenzt. Insofern war das - von den deutschen Truppen streng überwachte - Kontingent anfänglich auf die Einschließung und Beobachtung von Paris reduziert.

    Auf Bitten der Thiers-Regierung wurden zahlreiche Kriegsgefangene, darunter auch Marschall Mac Mahon beschleunigt entlassen, so dass die Regierung Anfang April über 65.000 Mann, Ende April sogar über 170.000 Mann verfügen konnte. Deren Oberbefehl übernahm der Marschall (...und spätere Staatspräsident).

    Am 8. April 1871 begann der erbitterte Kampf um Neuilly-sur-Seine (nordwestlich des Zentrums), wo der Oberkommandierende der Kommune, General Jarosław Dąbrowski die Versailles-Armee überraschenderweise stoppen und am Folgetag, den 9. April dann sogar den Vorort Asnières-sur-Seine erobern konnte, Als - erbarmungsose - Antwort drauf begann die Versailles-Armee noch am gleichen Tag zum ersten mal mit Artillerie in die Stadt zu schiessen, ein paar "Ergebnisse" dessen hier:

    https://www.alamy.com/stock-photo-ru…1-59693935.html

    Neuilly-sur-Seine konnte von den Kommunarden sogar noch bis zum 21. Mai gehalten werden, nachdem aber auch in der Provinz alle Aufstände niedergeschlagen waren, endete die Pariser Kommune am 28. Mai 1871 mit der Erschiessung der letzten Widerstandskämpfer. Die Gefechte hat der Oberlieutenant Kinkelin aus dem Fort bei Nogent-sur-Marne, d.h. reichlich unmittelbar "dran am Geschehen" mit beobachten können. ;)

    https://www.alamy.de/im-fort-de-nog…e226952428.html

    Viele Güße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    5 Mal editiert, zuletzt von Pälzer (24. Oktober 2021 um 09:33)

  • Lieber Tim,

    danke für die vielen Links - werde ich mir alle abspeichern. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    für Ersttagsbriefe habe ich mich noch nie interessiert, bei einem solchen wie den hier würde ich aber schon mal `ne Ausnahme machen.

    @Dieter: einfach copy&paste und ins google-translate, hat bei mir geklappt

    LG

    Tim ;)

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Tim,

    die Mühe ist nicht notwendig. Windows 10 bringt Google Translate automatisch ins Spiel. Du brauchst nur noch entscheiden, ob du bei Französisch bleibst oder die Übersetzung wünschst. Das habe ich hier genutzt. Mein heimischer Rechner macht das auch so. Bei Englisch und Italienisch verzichte ich allerdings meist auf eine Übersetzung.

    beste Grüße

    Dieter

  • Lieber Ralph,

    du darfst davon ausgehen. dass die Karte privat aus dem Feld nach Lindau mitgenommen wurde

    und dort aufgegeben wurde. Im Anhang findest du eine weitere Karte von einem Commitémitglied

    des Kitzinger Hilfsvereins.

    Es sei erwähnt, dass die Militärs zwar Portofreiheit besaßen, jedoch nicht vom Bestellgeld für

    Sendungen im Orts- und Landzustellbezirk befreit waren.

    In beiden Fällen liegt eine Kontravention vor.

    Gruß

    1870/71

  • Lieber Rudolf,

    warum sollte einer Hunderte von Kilometern eine portofreie Postkarte von Paris nach Lindau schleppen, um sie dann statt der Empfängerin, der Post auszuhändigen?

    Danke fürs Zeigen deines Pendants - hätte ich auch genommem.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    weil es mitunter schneller ging, denn nicht immer war eine Feldpostanstalt in der Nähe.

    Ich erinnere an meinem Beitrag "Wo bleibt die Post?" im Rundbrief der Arge Bayern.

    Gruß

    1870/71

  • Lieber Rudolf,

    es mag ja sein, aber wäre es nicht ein riesengroßer Zufall, wenn im Fort Nogent einer aus Lindau unseren Absender aus Lindau gekannt hätte und just diese Karte nach dorthin zu befördern?

    Die Karte wurde am 9.4. geschrieben und kam am 13.4. in Lindau an - das waren 4 Tage, die ich bei der Feldpost und der Entfernung sicher nachvollziehen kann - aber hätte einer, der in den Zug steigt und in Lindau aussteigt nicht das ganze in der halben Zeit (oder weniger) geschafft? Ist eben diese zeitliche Differenz nicht eher ein Argument für die Post und gegen die private Mitnahme?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Correspondenz-Karte als Feldpostbrief, aufgegeben in Würzburg 8. August 1870, wohl auf der Fahrt an die Front.

    Adressiert an Frau Rittergutsbesitzer Grospietsch in Bellwitzhof (bekannt für eine Schlacht von 1813

    https://www.bing.com/images/search?…st=0&ajaxserp=0 )

    Mich würde interessieren, ob aus dem linken Text abzulesen ist, welcher Einheit der Absender

    Benno Grospietsch angehörte. Er war in späteren Jahren Landgerichtsrat in Breslau. Ein Bruder von ihm war zu dieser Zeit schon an der ersten blutigen Schlacht in Frankreich beteiligt. An seinem Beispiel könnte man nachzeichnen, dass Kriege Beförderungen "beförderten". So stieg dieser Fedor Grospietsch vom Unteroffizier bis zum Secondelieutenant auf und erhielt auch noch einen Orden 2. Klasse.

    Beste Grüße Luitpold

    PS Es wäre auch interessant, warum die Fahrt über Würzburg und nicht direkt über Kassel - Frankfurt

    ging.

  • ...ganz schwer zu entziffen, hier was ich gerade so hinbekommen habe:

    Feld ....isteur ...dem Etappen Hauptort ...bten mobilen Armee Corps ...den Rest müssen andere machen. Aber jetzt muss auch ich mal um eine bessere scan-Auflösung ersuchen.

    Viele Grüße!

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ad1: ...es heißt eindeutig Feld... und nicht Ritt...

    ad2: ...das mit dem eindeutig siebten ist leider auch nicht so eindeutig, das 7. Armeecorps (General von Zastrow), das in Saarbrücken über die Grenze ging ...mit Etappen-Hauptort in Würzburg ?

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Dietmar,

    das hört sich sehr gut an, der Feldauditeur passt zur späteren juristischen Laufbahn, auch die Anmarschrichtung des 6. Armeekorps (General von Tümpling), nämlich aus Schlesien passt auf eine Etappe über Würzburg und zugleich zur Korrespondenz nach Schliesen.

    top-job !

    LG

    Tim....der an dieser Stelle für die scans vom Postarchiv recht herzlich dankt !

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