Der deutsch-französische Krieg 1870/71

  • Sehr interessant, klasse! :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Das von mir gesagte fand ich sehr schön skizziert in einer Reisebeschreibung von 1872: (die preußische Dienstordnung soll auch für alle deutschen Feldpostanstalten gegolten haben)


    Screenshot - Feldpost-Skizzen und Reisebilder aus Frankreich - Google Books


    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Ergänzung zu #1.062


    Die Beschreibung bezieht sich zwar auf die badische Feldpost dürfte aber auch bei der bayrischen Feldpost so gewesen sein, zumindest was die Übergabe von der Feldpost an das Militär betrifft.

    Daher war die detailierte militärische Absenderangabe - wie hier auf der Feldpost-Correspondenzkarte vorgeschrieben so wichtig.



    Die "Heimatpost" konnte so Briefbunde für die einzelnen Truppenteile fertigen und dann die Feinverteilung dem Militär überlassen (wenn ich das so formulieren darf :) ). Luitpold


    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • zu #1.063


    Auch ein theoretisches Sammeln macht Freude vor allem bei dem Versuch die geschichtlichen und sozialen Zusammenhänge der Entstehungszeit der Schriftstücke einzuordnen. Können wir überhaupt nachempfinden, wenn 1887 in "Unser Volk in Waffen" u.a. über die Feldpost steht:


    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Werner,


    vielen Dank - sehr aufschlußreich und ob badisch, bayerische, württembergische oder sonstige Feldpost, das dürfte nicht wesentlich sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    extra für Dich noch ein Gedicht (zum Schluß, dann schweige ich auch schon).


    Evtl. noch eine Frage erlaubt, ob da der Ort Livry geschrieben wurde, was davor steht kann ich nicht lesen. Danke und besten Gruß von Werner



    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Werner,


    Humor in schwerer Stund - ja, das gelingt nicht jedem, so zu dichten.


    Danke dafür!


    Der Ort heißt Lirey, südöstlich von Paris.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen zusammen,


    der Beleg anbei bereitet früher wie heute Schwierigkeiten, interessant ist er aber allemal. Aufgegeben wurde er am 29. August 1870 in Meerane, ca. 40 km westlich von Chemnitz. Adressiert wurde, wenn ich das alles überhaupt korrekt lese an einen Herrn Bachstein Diener in der Frohnhütte Chemnitz, wo er am 30. August ankam und sofort als Unbestellbar retourniert wurde, mit dem Bemerken: Ist jetzt auf dem Kriegsschaupl(atz).


    Der Adressat war also in Chemnitz klar bekannt, nur momentan nicht erreichbar. Nachdem der Absender wie üblich nicht kenntlich gemacht war, ging die Sendung mit dem entsprechenden Zusatz Abs. unbekannt der Postexpedition Meerane an die zuständige Retourecommission, hier der OPD Leipzig. Der Brief wurde dort auf der linken Seite eröffnet, nach Feststellung des Absenders wurde dessen Name vorne unten links in Rötel angebracht: Absdr. Fesl (<???) Vögler.


    Der Wiederverschluss erfolgt durch das Siegel "Amtlich eröffnet durch die Oberpostdirektion in Leipzig" , eine an sich schon sehr seltene Sache, die mit dem Kriegsbezug natürlich noch viel interessanter wird. Aber da läuft man leider ins Leere mit. Ein Herrn Bachstein Diener findet man im einschlägigen Adressbuch Chemnitz 1870 nicht, nicht mal eine Chemnitzer Frohnhütte lässt sich ergoogeln (heißt das etwa anders ?)


    https://adressbuecher.sachsend…/Book/list/chemnitz/1870/


    In den sächsischen Verlustlisten findet man 3 x den Eintrag für einen Bachstein, aber keinen aus Chemnitz.


    https://des.genealogy.net/verl…chsen1870-71/search/index


    Wenn jemand noch etwas Erhellendereres dazu beitragen könnte, ich bin mit meinem Latein total am Ende.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Morsche Tim,


    da hast du einen Lesefehler: Es heißt Fronfeste Chemnitz:


    https://mapcarta.com/de/N759942360


    Ein Diener war als niedrigste Charge wohl kaum wert, über sein Leben hinaus bekannt zu sein, daher wirst du über den kaum etwas im Netz finden (es sei denn, er hätte Moltke das Leben gerettet). ^^


    Ein in allen Teilen sehr interessanter Brief, wie es ihn kaum wieder so schnell geben dürfte. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch ()

  • Guten Tag zusammen,


    anbei etwas off-topic ein Beleg aus jüngerer Zeit, anlässlich der "Denkmal- und Friedensfeier in Landau (Pfalz) vom 25. Juni 1911". Hierzu ist anzumerken, dass die hierzu von der "Pfälzischen Kampfgenossenschaft" verausgabte Karte ein am Landauer Nordring errichtetes Denkmal anspricht, auf welchem die drei rückseitig abgebildeten Angehörigen des preussischen und bayerischen Köngishauses eingemeißelt sind. Inhalt der Karte wie folgt:


    Gedenkt einer großen Zeit

    Friedrich Wilhelm

    Kronprinz von Preußen

    https://de.wikipedia.org/wiki/…ich_III._(Deutsches_Reich)


    verlegte am 3ten August 1870 sein Hauptquartier von Speyer nach Landau und befahl hier der ihm unterstellten, um den deutschen Norden und Süden versammelten III. Armee den Vormarsch in Feindesland. Sie betrat am folgenden Tage - vom ganzen deutschen Heere zuerst - den französischen Boden und erfocht den Sieg von Weißenburg für Deutschlands Ehre und Einigung.


    Leopold

    Prinz von Bayern / Hauptmann und Batteriekommandant


    (Anm.: später Generalfeldmarschall im 1. WK)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_von_Bayern


    Arnulph

    Prinz von Bayern

    Unterleutnant im Königl. 1. Infanterie-Regiment "König"


    (Anm.: später kommandierender General des I. Königl. Bayerischen Armeekorps)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Arnulf_von_Bayern


    Nach dem Krieg 1870/71 hatten sich überall "Kriegervereine" formiert, die sich zu Regional- und Landesverbänden zusammenschlossen. In der Pfalz bildete sich ab 1873 die „Pfälzische Kampfgenossenschaft“, mit letztendlich über 30.000 Mitgliedern. Zweck des Verbandes war die Pflege "vaterländischer und monarchischer Gesinnung", aber auch die Unterstützung in Not geratener Kameraden. Drei Jahre nach Verausgabung der Karte war es dann bekanntlich "wieder einmal soweit", die Begeisterung aller anfangs genauso groß, doch im Stellungskrieg an der Westfront schnell dahin. Da halfen auch markige Worte und Erinnerungen an "große Zeiten" wie oben nichts.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Guten Tag zusammen,


    bei dem Beleg anbei war es einfacher den Hergang der Dinge im Kriegsgeschehen (Regimentsgeschichte verfasst von Hptm. v. Dambrowski, Hannover 1878), als den Zielort zu ermitteln. Bei Fürth denkt man ja ad hoc an Bayern und nicht wie vorliegend adressiert an den Regierungsbezirk Düsseldorf. Nach einiger Suche ließ sich dann ein Stadteil von Grevenbroich identifizieren, Elsen, das wiederum aus einem Ortsteil Elsen-Fürth besteht. In dem folgenden link ist unten rechts eine Karte aus dem Jahre 1807 abgebildet, in welcher man das dann auch unschwer nachvollziehen kann.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Elsen_(Grevenbroich)


    Der wohl von dort stammende Absender war Angehöriger der 1. Kompanie (1. Batallion) des Infanterie-Regiments Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) No. 15, das in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 1870 den Mobilmachungsbefehl erhielt. Das Regiment sammelte wie vorgesehen bis zum 24. Juli in der an der Bahnstrecke Minden - Köln gelegenen Stadt Bünde und wurde von dort aus am 25. Juli über Münster, Köln, Düren bis nach Kall in der Nordosteifel befördert, dem damaligen Endpunkt der erst im Jahre 1875 durchgängig befahrbaren Bahnstrecke Köln - Trier. Nach dort zum 26. Juli erfolgter Einquartierung ging es am 27. Juli auf den weiten Marsch Richtung Saarbrücken über den Raum Daun (28. Juli), Eisenschmitt (29. Juli) Trier-Erang (30. Juli), Saarburg (2. August), Raum Merzig (3. August), Raum Hüttersdorf (4. August). Nach bis dahin glühender Hitze trat anhaltender Regen ein.


    Am 6. August überschritt man bei Völklingen die Saar und hatte gegen Nachmittag gerade die Vorbereitungen zum biwakieren im Raum Geislautern abgeschlossen, als die Meldung eintraf, dass sich die 14. Division bei dem ca. 12 km weiter südlich gelegenenen Spicheren in einem sehr ernsthaften Gefecht mit feindlichen Truppen befände. Es war wie sich später herausstellte nach Wissembourg (4. August) die zweite, vorentscheidende Grenzschlacht zu Beginn des Konflikts. Der Regimentskommandeur Oberst von Delitz folgte dem Aufruf des General-Kommandos dort nach Kräften Unterstützung zu leisten und ließ das Regiment bis zu Beginn der Abendstunden über staubige Straßen und Höhenzüge Richtung Stiring-Wendel marschieren, wobei der Geschützdonner des durch den Adjudanten des General-Kommandos vermeldeten Gefechts immer deutlicher anrollte.


    Die Vorhut konnte in der einsetzenden Nacht schon die Laufbahnen der Kanonenkugeln ausmachen. Nach einer enormen Tagesmarschleistung war das Regiment in der Nacht an der Saarbrückener Chaussee eingetroffen, in das Geschehen musste hingegen nicht mehr eingegriffen werden, die Schlacht war bereits entschieden, die Franzosen schon auf dem Rückmarsch Richtung Metz. Man sah noch den Feuerschein der durch die Kämpfe in Brand geratenen Stiringer Eisenhütte. Danach erfolgte der Vormarsch Richtung Metz, wo das Regiment zum ersten mal am 14. August in der Schlacht von Colombey (1. Schlacht von Metz) zum Einsatz kam. Was im Zusammenhang mit diesem - immer noch recht frühen - Beleg eindrucksvoll wird, ist der planmäßige Ablauf von der Mobilisierung bis zum hier fast ersten Einsatz an der Grenze bei Spicheren, der u.U. mitentscheident hätte werden können.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Verehrte Sammlerfreunde,


    obwohl in vielen Tageszeitungen schon gegen Ende Juli 1870 bekannt gemacht worden war, dass an die mobil gemachte Truppe adressierte Correspondenzkarten nicht porto- bzw. frankaturpflichtig waren, ist es auch im vorliegenden Fall - erfreulicherweise - wieder einmal nicht notwendigerweise passiert. Diesmal allerdings von der Heimat an die Front nach Frankreich…und wieder zurück. Warum ?


    Aufgegeben wurde die Karte am 11. August 1870 in Hohenmocker / Mecklenburg-Vorpommern, das im Jahre 1871 aus insgesamt 19 Wohnhäusern mit 34 Haushaltungen und 187 Einwohnern bestanden hatte. Bei dem vom Wortlaut her jugendlich wirkenden Absender wird es sich um den Pfarrerssohn und Hilfspfarrer Friedrich („Fritz“) Karl Gustav Wendlandt (1850-1918) gehandelt haben, welche der nachstehenden Quelle zu Folge damals gerade 20 Jahre alt gewesen ist.

    Seiner Karte fügte die Zivilpost vorn mit blauem Wachsstift „Feld“ hinzu, um die Weiterleitung bzw. Übergabe an den Feldpostdienst hervorzuheben. Adressiert war an den Freund Clemens Engel, der als Einjährig-Freiwilliger im Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment No. 1 diente. Auch er war nach der Mobilmachung Ende Juli per Eisenbahn (Güterwaggon) nach Mannheim transportiert worden und von dort aus durch die bayerische Pfalz über Kaiserslautern, Homburg gegen Frankreich losmarschiert:


    An den


    Einjährig Freiwilligen Herrn Clemens Engel, bei der 9ten Compagnie des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments No. 1


    Lieber Clemens: Diese meinige Zeilen nur, um Dir zu zeigen, dass ich Deiner fortwährend gedenke. So viel ich aus den Zeitungs-Berichten habe ersehen können, ist Dein Regiment, wie überhaupt die Garde bis jetzt noch nicht vorgewesen. Wenn Du Zeit und Lust hast, bitte gib mir bald einmal kurze Nachricht, ob Du wohl bist und wo Ihr den Franzosen auf den Pelz wirken werdet, ich würde mich sehr freuen. Wenn Du nach Paris kommst und auf den Montmartre, dann denke nur du noch, gerne wäre ich doch mit dabei. Gott sei mit Dir täglich und stündlich, er helfe Euch die Franzosen ferner zu schlagen. Mit vielen herzlichen Grüße von allen Meinigen und mir in treuer Liebe

    Dein Fritz Wendlandt

    Hohenmocker den 11/8/70


    Die guten Wünsche des Hilfspfarrers Wendlandt mögen dem Adressaten vielleicht eine Art Schutzengel gewesen sein, denn er wurde der Regimentsgeschichte zu Folge sieben Tage später am 18. August 1870 bei der Schlacht von St. Privat (3. Schlacht von Metz) verwundet, aber "nur" an der Hand. Sein Regiment selbst wurde mehr als hart getroffen, es hatte eine der höchsten Verlustraten des Krieges überhaupt, 13 Offiziere fielen, 14 wurden verwundet, darunter zwei Batallionskommandeure.


    Die Mannschaften erlitten Ausfälle von rd. 820 Mann (Gefallene und Verletzte). Für den kampfunfähigen Clemens Engel war der Krieg erst einmal vorbei. Als die Karte bei seinem mittlerweile schon auf dem Weitermarsch Richtung Westen (Verdun) befindlichen Regiment eintraf, vermerkte vorderseitig ein Sergant Fischer, vermutlich sein Zugführer: Adressat verwundet, befindet sich im Lazareth.


    Da jener offenbar nicht wusste wo und in welches, ließ er die Karte gemäß Vermerk oben rechts am 23. August vom Marschlager bei Hannonville wieder retour an die Mecklenburgische Seenplatte gehen, drei Tage bevor auch die Garde den berüchtigten Rechtsschwenk Richtung Sedan antrat, dort aber am 1. September nicht eingreifen musste.


    + Gruß

    Pälzer


    verwendete Quellen:

    https://gedbas.genealogy.net/person/show/1171961644

    Bild: Scheibert, Krieg 1870/71, S.241, Berlin 1914

  • Hallo Tim,


    Gratulation zu der phantastischen Karte, die in dieser Form nicht häufig vorkommt.


    Bitte ändere in der zweiten Zeile deiner Beschreibung "gebührenpflichtig" in "portopflichtig".


    Gruß


    Rudolf

  • Hallo Rudolf,


    danke für Deinen Zuspruch, an "gebührenpflichtig" werde ich dennoch weiter festhalten, denn wie Du weisst gab es für Feldpostkarten kein Porto (des Empfängers), weder aus noch nach dem Feld.


    Gruß


    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo zusammen,


    die nächste Karte wurde ebenfalls von einem Angehörigen des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment No. 1 aufgegeben, aber erst weit weit später im November 1870 vom Grenadier Mühsam aus Berlin von der 3. Compagnie des Ersatzbatallions, um die Ausfälle des vor den Toren von Paris liegenden Regiments auszugleichen. Er schreibt bei seiner Anreise auf Zwischenstation am Bahnhof Saarbrücken:


    Geliebte Eltern !


    Ueber Halle, Erfurt, Marburg, Giessen, Frankfurt, Mannheim, Kaiserslautern nahe der französischen Grenze glücklich angekommen. Wunderschöne Gegend, Ritterburgen, Weinberge gesehen, durch Tunnels von 1/8 Meile Länge, über den Rhein gefahren, Aufenthalt nirgnds genommen, befinde mich ganz wohl, eiligst Wilhelm


    20. November 70 Mittag


    Bei der Zieladresse Alexanderstraße 22 in Berlin handeltes es sich lt. dem Adressbuch Berlin 1870 um die Kaserne des Regiments, das am 10 Tage nach Aufgabe der Karte bei dem Sturm auf Le Bourget nochmals 50 Mann verlor...ohne den Verfasser, der auch in den späteren, sehr deutlich weniger umfangreichen Verlustlisten seines Regiments nicht aufgeführt ist.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Tim,


    Portofrei steht für die Befreiung von der Frankierung. Der Vermerk "Feldpostbrief" ist demnach ein Portofreiheitsvermerk und kein Gebührenfreiheitsvermerk. Gebühren sind stets Nebenleistungen, wie z.B. Einschreiben.


    Gruß


    Rudolf

  • Hallo Rudolf


    Postgebühren umfassen im Prinzip nicht nur Gebühren für Zusatzleistungen, sondern auch die Gebührensätze für zum Freimachen von Postkarten, Briefen, Packeten etc., was bei der Feldpost nicht erforderlich war.


    https://books.google.de/books?…201870%20Preussen&f=false


    ...siehe auch hier:


    https://www.reichstagsprotokol…Gesamt_bsb00018728_001373


    Redenumnmer 10


    Aber ok, ich habe nochmal im Posttaxgesetz des NDP nachgeschaut und dort ist Rede vom "Briefporto", so dass man auch nichts falsch macht, wenn man für die Feldpost "nicht portopflichtig" schreibt. Man ist als Altpostbriefsammler mit dem Begriff "Porto" halt vorsichtiger geworden. Ich habe dann geändert.


    + Gruß


    Tim

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  • Guten Abend,


    altpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/92910/

    Absenderin der Korrespondenzkarte war Agnes, deren familiäres Verhältnis zur Familie Bischof ich nicht klären konnte. Empfängerin war die Ehefrau des bekannten Chemikers und Geologen

    Dr. Gustav Bischof, der gut zwei Monate später am 30. November 1870 starb.


    Agnes schrieb aus Genthin am 7. September (1870) abends:

    Soeben erhalten wir von Egon vom 30 Sept. (Irrtum, muß August heißen)

    Abends 9 1/2 Uhr gute Nachrichten. Es ist ge-

    sund und sendet Euch herzliche Grüße.

    Er hat die Schlacht bei Beaumont* mitge-

    macht, ist stark im Kugelhagel gewesen,

    mehrere Mal ist sein Nebenmann erschossen,

    sein bester Freund ist ebenfalls geblieben,

    Egons Armeecorps hat d. feindliche Centrum gesprengt

    und 2000 Gefangene gemacht und 10 Geschütze ge-

    nommen. Näheres werdet Ihr durch die Zeitungen

    sehen.

    altpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/92911/

    * Das Gefecht bei Beaumont fand am 30. August 1870 im Vorfeld der Schlacht bei Sedan statt. Teile

    der 3. und 4. Armee schlugen Teile der franz. Chalons-Armee, die die eingeschlossene Rheinarmee

    entsetzen sollte, sich nun aber nach Sedan zurückzog und drei Tage später kapituliert.


    Gruß

    1870/71

  • Guten Morgen Rudolf,


    irgend etwas stimmt mit den Bildern nicht, sie werden bei mir jedenfalls nicht angezeigt. Auch wenn man auf den link geht kommt nur die Meldung, dass die Seite nicht angezeigt werden kann.


    + Gruß

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