Der deutsch-französische Krieg 1870/71

  • Dankeschön an Alle für die Hilfe.


    So ist das also ein Militärbeamter gewesen, wie ich lese, waren diese Auditeure ohne bestimmten Militär-Rang, also wie die z.B. die Militärgeistlichen (gehörten nicht zum Soldatenstand). Damit hat er auch keine militärischen Großtaten vollbracht und keine Spuren in der verfügbaren Literatur.


    Aber eine graußliche Aufgabe fiel ihnen zu:




    Durch den Hinweis von Pälzer hier nachgeschaut, dürfte dann passen zu den "übrigen Teilen des VI. Armee-Corps":

  • Welch eine Stenstunde für historisch interessierten Sammler :)


    Die Stimmung in der Bevölkerung der damaligen Zeit kann oftmals nur über die damaligen Zeitungen oder Tagebücher erfasst werden, oder wie in meinem Falle eines Briefes.



    Zugegeben, auf Marke(n)/Briefe fokusierter Sammler beachtet einen solchen Umschlag nicht.

    Doch wenn darin ein Schreiben steckt (und nach Betrachtung identisch mit dem Umschlag ist), dann sind die paar Euros ein gringes Eintrittsgeld für eine Reise in eine aufgestachelte Kriegsstimmung in Deutschland des Jahres 1870.



    Zitat aus dem Brief: D


    "Hoch Deutschland! Jetzt kann man wieder sehen, daß der Deutsche stets einig ist, wenn das Vaterland in Gefahr ist. Rußland soll Frankreich ebenfalls den Krieg erklärt haben. Amerika soll Preußen seine Flotte zur Verfügung gestellt haben, wenn Frankreich die deutschen Häfen zu blockieren versuchen sollte. Wehe Dir, armes Frankreich, Dein Stolz wird gebrochen werden".


    Zu diesem von einem zum Unterlieutenant befördernden Offizier des 9. Infanterie-Regiment Wrede passt aus deren Geschichte entnommen Vorwort zum Kriege 1870/71:



    Wir wissen es heute besser wer da gezündelt hat, Stichwort "Emser Depesche". http://www.documentarchiv.de/nzjh/ndbd/emser-depesche.html

    Und übrigens, die Überlebenden des Krieges 1870/71 nannten sich stolz Kriegsveteranen. So habe ich diese Bezeichnung auch auf einem Grabe unter einem Namen lesen können.


    Da der Brief vor Abmarsch nach Frankreich geschrieben wurde, enthält er noch einige perönliche Dinge, was der Herr Unterlieutenent in spee zu regeln hatte. Ob das die Leser interessiert?


    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Lieber Werner,


    viele hier wird es interessieren - andere weniger. Postgeschichte ist ja von der Geschichte nicht zu trennen und Menschen ohne Geschichte sind wie Blätter im Wind ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    solche Schreiben wird es aus der Zeit öfters gegeben haben, allein wo sind sie geblieben ? Natürlich aber ist die Geschichte nicht so verlaufen, wie sie der übermotivierte Unterlieutenant es darstellt: Rußland hatte Frankreich nicht den Krieg erklärt.


    Vielmehr hatte Zar Alexander II, der schon die Kanditatur des Erbprinzen von Hohenzollen offen missbilligt hatte, noch am 16. Juli dem preussischen ersten Botschafter Prinz Heinrich VII. Reuß zu Köstritz in St. Petersburg mitgeteilt: Wenn Sie dem Könige schreiben, so theilen Sie ihm dies mit, es wäre gewiß sehr zu wünschen, daß man den Franzosen keinen Vorwand zum Krieg gäbe. Doch da war nach der Emser Depesche (13. Juli) der Teufel in der französischen Presse längst schon los.


    Vor diesem Hintergrund konnte Alexander II. nichts anderes mehr tun, als einer noch weiter reichenden Eskalation vorzubeuen. Das war wie schon an anderer Stelle berichtet seine über Telegramm des norddeutschen Geschäftsträgers in St. Petersburg an Wilhelm I. zum 17. Juli übermittelte Zusage, dass im Fall das Österreich aus seiner Neutralität heraustreten sollte, der Kaiser eine Armee von 300.000 Mann an der Grenze aufstellen würde, um die Streitkräfte Österreichszu parallelisieren. Sollten die kriegerischen Verhältnisse es erheischen, so würde der Kaiser eventuell zur Besetzung Galiziens schreiten. - Der Kaiser ist natürlich sehr betrübtdarüber, daß der Krieg nun entschieden ist.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

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  • .... der übermotivierte Unterlieutenant ...

    Danke lieber Ralph und Pälzer für Antworten.


    Es doch wie heute, dass nur das geschrieben werden kann, was in der Öffentlichkeit die Runde macht. Internet gab es damals ja noch nicht, die Möglichkeit zu hinterfragen haben nur wir.


    Zur Geschichte dieses Offiziers, Hermann Donner, kann gesagt werden, dass er als junger Mann, so 18 - 19 Jahre jung, gleich vom Gymnasium "zum Militär austrat". Das war im Jahr 1866 (!). Er hat also 4 Jahre gebraucht, um mit der Chragé "Junker" ein Offiziers-Aspirant 1. Klasse beim 9. Infanterie-Regiment Wrede zu werden. Als er den Brief schrieb, stand bereits seiner Beförderung zum Unterleutnant fest, sie war nur noch nicht im Militär-Verordnungsblatt verkündet (dort gab es dann eine seitenlange Beförderungliste aller Chargén).



    Wie er schreibt kam er kaum noch aus der Kaserne, bei all den Vorbereitungen wegen der Mobilisierung. Dennoch denkt er auch daran, dass er nicht wiederkehren könnte "Wenn nicht ..."


    Ich verstehe ihn sehr gut, erzogen (ich denke da an die Szenen vom "Untertan") im Schulwesen der damaligen Zeit (die Kriege und deren Daten waren Hauptteil des Geschichtsunterrichtes), dann gleich zum Drill in die Kaserne. Und dann sofort die Möglichkeit das Vaterland zu verteidigen und sich auszu-

    zeichnen. Und er war ein gehorsamer und dankbarer Sohn (der Vater war evangelischer Pfarrer).



    Nur so lässt sich erklären, warum die Soldaten und Offiziere sich "heldenmüthig" in die Schlachten begaben und oftmals ohne Rücksicht auf Verluste gegen die französichen Stellungen angingen. Und nur so konnten sie die sogenannten Siege erringen. Wenn ich die Schilderungen der Schlachten lese, kann ich nur den Kopf schütteln, da doch die modernen Kriegswaffen eine neue Taktik gefordert hätten. Unten Ausschnitt aus der Geschichte des 9. IR Wrede zur Schlacht bei Wörth am 6. August mit den Toten und Verwundeten.


    Auch wenn solche Recherchen weit über die Philatelie hinausgehen. Durch die Verknüpfung von Geschichte und Philatelie anhand von Originalzeugnissen lässt sich doch die damalige Zeit authentisch (wie man damals die Zeit erlebte) erfahren. Und in Bezug auf die heutige Zeit oftmals erkennen, in welchen "Luxus" wir heute leben können.


    Übrigens: Hermann Donner hat den Feldzug nicht als Held beendet, also nicht "Für Gott, König und Vaterland" den Heldentod erlitten, keine Auszeichnung errungen, sondern einfach überlebt. Er ist, zumindest was nachzulesen war nach den Kriege beim Miltär geblieben und im Laufe der Karriere bis zum Hauptmann befördert worden.


    Beste Grüße

    Luitpold


  • Wieder ein Briefumschlag, als Feldpostbrief in Würzburg aufgegeben, offensichtlich bei einem Zwischenhalt des Transportes nach Frankreich, 11. August 1870, PA II (Bahnhof).


    Der Absender war Wilhelm Born, Zahlmeister aus Schleßien, der im Kgl. Preuß. 2. Husaren-Regiment Nr. 14 diente und 1870 als Kriegszahlmeister zum 11. Armee-Corps versetzt wurde. Auch hier wieder der Nachweis, dass Verwaltungsbeamte nachrangig den aktiven Truppen hinterreisten. Verstorben ist er 1885 und war auch schon 1866 noch auf hessischer Seite gegen Preußen dabei. Er wurde 1871 ausgezeichnet mit dem rothen Adler Orden 4. Klasse und dem bay. Ritterkreuz II. Klasse des Militär Verdienst-Orden.


    Der Empfänger des Briefes kann ausführlicher vorgestellt werden, nachdem er sogar einen Wiki-Eintrag hat. Aber das passt unter diesem Thema besser:


    Dokumente jüdischen Lebens aus unseren Briefsammlungen


    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

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  • Lieber Luitpold,


    ein sehr schönes Kuvert und man fragt sich bei der gewährten Portofreiheit immer, wie man sie gewährte: War der Absender an den Postschalter getreten in Uniform? Hat er sich irgendwie legitimiert? Gab er seine Briefe mit denen anderer Soldaten einem Adjutanten, der sie gesammelt der Aufgabepost vorlegte? Warf er ihn in den Briefkasten ein (Legitimierung dann wie erfolgt)?


    Ich fürchte, wir werden es nie wissen und bisher habe ich auch so gut wie keine "reclamierten" Feldpostbriefe gesehen, die man nachträglich taxiert hätte.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ralph,


    wer weiss, was noch auf der Rückseite steht, evtl. ein Dienstsiegel. Deswegen zeige ich immer alles oder sage wenn`s hinten leer geblieben ist. Der Kriegszahlmeister vom Husaren Regiment Landgraf Friedrich II. von Hessen-Homburg (2. Kurhessisches) Nr. 14 hatte nach der Schlacht von Woerth-Froeschwiller am 6.8.1870 höchstwahrscheinlich einen "Extra-Job" bekommen. Denn die Attacke der 4. Eskadron bei Gunstedt war dermaßen erfolgreich, dass man 1 Geschütz, 2 Feldschmieden, 4 Munitionswagen, 16 Fahrzeuge und sage und schreibe 256 Pferde erbeutete, darunter das Leibpferd des geschlagenen Marschalls Mac Mahon. Hieraus wurde auch für spätere Feldzüge des Regiments im Krieg 70/71 ein Beutegeldfond gegründet, von dessen Zinsen seine bedüftige Soldaten unterstützt wurden.


    LG

    Tim


    verwendete Quelle:

    http://www.husaren14.de/index.php?id=18

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  • Morsche Tim,


    ich gehe davon aus, dass wenn nichts in einem Beitrag erwähnt wird, hinten auch nichts zu erkennen ist, aber du hast natürlich Recht, wer weiß?


    Das war ja von dir wieder super recherchiert - 256 Pferde allein waren ein Vermögen, weil es ja im Krieg nicht Klepper waren, die man nutzte, sondern eher das bessere "Material" ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Tim,


    eine sehr schön recherchierte Ergänzung zu Luitpolds Beitrag. :) :thumbup:

    Was die Rückseite angeht, bin ich ganz bei dir. Ich zeige meist sogar die leere Rückseite. Nur bei "modernen" Belegen zeigt sie meist nichts.


    beste Grüße

    Dieter

  • Tschuldigung, aber rückseitig nur preus. Einkreis vom 15. (abgesendet 14. oben Schreibfehler).


    Wenn man nachliest, welche Begeisterung Truppentransporte bei ihrem Halt auf den Bahnhöfen entgegenschlug, dann wird man wohl auch Briefe und Karten gerne der Post übergeben haben.

    Natürlich waren alle in Uniform, was sonst, wenn man dienstlich unterwegs war.


    Bitte beachten, Kriegszahlmeister zum 11. Armee-Corps versetzt ...


    Wie das genau ablief? Vielleicht findet Pälzer dazu was, denn die Truppenteile waren flexibel eingesetzt.

    Hier z.B.



    Ach ja, Pferde. Man wird wohl alle tauglichen Pferde genommen haben, bei der Anzahl, nicht nur das beste Pferd im Stall. Wie gelesen, je nach Verwendung, also Kavallerie, Zugpferd Attillerie, Train usw.



    Luitpold


    PS - Gerade gesehen, so wurden Pferde für das Militär "eingezogen" - siehe S. 178 "Die Augmentationspferde":

    https://www.google.de/books/ed…PA177&printsec=frontcover

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  • Bitte beachten, Kriegszahlmeister zum 11. Armee-Corps versetzt ...

    ...ähm, wann ? Quelle ? Dem XI. Armeecorps (von Bose) war gemäß Orde de Bataille u.a. auch das Husaren Regiment Landgraf Friedrich II. (2. Kurhessisches) Nr. 14 unterstellt.


    + Gruß

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  • Da ich hier keine wissenschaftliche Arbeit abliefere, verzichte ich auch wegen Beschränkung des Beitrags oftmals auf Quellenangaben. Meine "Funde" mache ich in "Google Books", wo sie jeder selbst machen kann. Zudem bin ich kein Militärexperte und taste mich vorsichtig in die Geschichte.


    So findet sich eben zum Kriegszahlmeister ein Hinweis zur Verleihung eines Ordens, dass er Kriegszahlmeister im XI. Armeekorps war. Er war also vom Zahlmeister zum Kriegszahlmeister "befördert" und danach wohl wieder Zahlmeister bei seinem Regiment in Kassel.


    Lieber Pälzer, das schreibe ich für Dich mit der Bitte die Anhänge anzusehen, die hoffentlich etwas zur Klärung beitragen. Wie gesagt, ich bin kein Fachmann für den Krieg 1870/71. Aber nachdem eben Belege aus Würzburg in diesem Zusammenhang existieren, ist das halt Teil meines Interesses.


    Viele Grüße von Luitpold


    Das ist die Verleihung des bay. Ordens, Ritterkreuz 2. Klasse. Im Dateinamen ist die Quelle angegeben!



    So könnte also schon 1870 die Aufstellung der Kriegszahlmeister ausgesehen haben. Als Quelle habe ich einfach das jeweilige Titelbild darüber gestellt. Die Auszüge sind also aus diesen Werken.



    Das hier zum Thema Uniform. Man sieht, dass Kriegszahlmeister damit schon höher als Zahlmeister gestellt wurden.


    Und noch zu Stilling, aus dem Wiki-Adressbuch von Kassel 1870: es gab also 2 x Dr. Stilling in Kassel. Nur wer war gemeint? War der jun. evtl. im Kriegseinsatz? Hier endet meine Recherche und die Frage bleibt unbeantwortet.

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  • Hallo Luitpold,


    bin auch kein Militärexperte, kann auch nicht mehr machen, als vorhandene Quellen auszuwerten und habe den Born in der Rang- und Quartiersliste 1870/71 als Regimentszahlmeister stehen gesehen. Deswegen hatte ich gefragt, wann er die Korps-Kommandierung hatte, schon am Tag der Briefaufgabe in Würzburg oder erst (weiter) danach. Wenn er den Brief am 14. August in Würzburg aufgegeben hat, dann ist er offenbar nicht bei der mobilen, längst tief in Frankreich operierenden Truppe dabei gewesen, d.h. weder bei seinem Regiment, noch beim Armeekorps. Evtl. hatte er etwas aus der Etappe heraus zu organisieren gehabt, aber in welchem Auftrag, lässt sich im Moment offenbar nicht sagen. Deswegen werde ich mich weder auf die eine noch andere Richtung festlegen.


    Viele Grüße

    vom Pälzer

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  • Hallo Pälzer,


    erstmal Danke für Deine Meinung. Was mich wundert, es liegen doch Nachweise vor, dass er Kriegszahlmeister am 14.8. war. Und - meine Meinung - die nicht kämpfenden Stellen, also Verwaltungsbeamte wurden hintergeschickt. Diese Beamten wurden erst später benötigt. Es spielt doch keine Rolle, ob er jetzt beim Stab oder Regiment war, sondern einzig seine Benennung. Vielleicht finden sich weitere Belege von Verwaltungsbeamten, die erst später - kurz nach Beginn der Kampfhandlungen - noch in Deutschland waren.


    Beste Grüße Luitpold

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  • Hallo Luitpold,


    Was mich wundert, es liegen doch Nachweise vor, dass er Kriegszahlmeister am 14.8. war.


    ...ich stehe auf dem Schlauch, aus welcher Quelle geht hervor, dass er am 14.8 Kriegszahlmeister beim XI. Korps war ? Auf was willst Du mit dem bzgl. der Korpskommandierung betontem "bitte beachten" hinaus, dass es Dir so wichtig erscheint ? Ich habe nirgends in Frage gestellt, dass er dort in dieser Funktion war, ich sehe nur nicht ab wann.


    + Gruß

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  • Tschuldigung, habe Dich nicht richtig verstanden.


    Ich gehe davon aus, dass nach der Mobilmachung der Zahlmeister zum Kriegszahlmeister ernannt wurde. Er hätte ja dann nur Zahlmeister geschrieben, wenn dem so nicht gewesen wäre. Allerdings, ob ich da die "Stecknadel im Heuhaufen" suchen soll (also eine "Ernennungsmitteilung")? Ich denke es ist nicht wichtig, jeder kann seinen Standpunkt vertreten. Mir geht es immer nur darum soviel wie möglich in Erfahrung zu bringen, wobei immer wieder ungeklärte Fragen bleiben. Also nichts für ungut :)


    Besten Gruß von Luitpold

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  • Guten Abend Luitpold,


    alles gut, man sieht wieder mal, auch das www hat seine Leistungsgrenzen. In einem normalen Gespräch am Tisch mit einem vollmundigen Frankenwein (z.B. der Domina (feinherb), die ich auf ARGE-Treff Geiselwind mehrfach im Glas hatte) wäre das in 3 Minuten erledigt gewesen 8o


    Lieben Gruß

    vom Pälzer

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  • Ich fürchte, wir werden es nie wissen und bisher habe ich auch so gut wie keine "reclamierten" Feldpostbriefe gesehen, die man nachträglich taxiert hätte.


    Guten Morgen lieber bayern klassisch,


    dazu fand ich eine Vermeldung aus dem Preußischen Staatsanzeiger von 1870.


    Luitpold

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  • Lieber Werner,


    das trifft das Thema leider nicht - klar waren die Vergünstigungen der Portofreiheit für Poststücke an und von Militärangehörigen überall in den Vertragsstaaten gegeben, aber die Frage ist ja: War nachweisbar, dass diese Vergünstigung einem zustand, oder nicht und zwar nicht aus vertraglichen Gründen, wie oben beschrieben, sondern weil man ja als Zivilist hätte jedem schreiben können und nur "Portofrei lt. Verfügung vom ..." oder "Feldpostbrief" hinzu fügen konnte und schon wären alle Posten kostenlos eingespannt worden.

    Wenn Oma Laufer solch einen Brief ohne Marke am Schalter aufgegeben hätte, wäre das ja auch möglich gewesen, wenn der Emfpänger ein Militärangehöriger gewesen wäre, aber ich kenne auch portofrei belassene Briefpostsendungen mit "Feldpostbrief" an Firmen, die nur innerhalb Deutschlands liefen und optisch mit dem Krieg gar nichts zu tun hatten.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.