Portofrei war auch die Post selbst

  • Lieber Bayern Klassisch


    ich gehe davon aus, dass man in Cöthen auch so verfuhr. Jedoch ist es so, dass der Aufgeber scheinbar nur behauptete, dass er ein Paket aufgab. Selbst eine Hausdurchsuchung beim annehmenden Postbeamten ergab nichts.

    Einen hochgestellten Verwalter glaubte man sicher erstmal. Wenn jedoch keine Aussage über den angeblichen Inhalt gemacht werden könnte, stellt sich schon die Frage, ob... naja.

    Vielleicht finden sich noch mehr Belege zu dieser "verrückten" Sache. Interessant wäre hier die Korrespondenz zwischen dem Postamt in Cöthen und der Oberpostdirektion Magdeburg zu diesem Fall.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    selbstverständlich kam es vor, dass Postler Poststücke von Wert unterschlugen - aber welcher Kunde geht vom Schalter, ohne seinen Postschein? Und wenn er ihn verloren hätte, hätte man über das Rapular nachschauen müssen und etwas gefunden.

    Dass man sogar eine Hausdurchsuchung polizeilich/richterlich anordnete, spricht eher dafür, dass der Annahmebeamte vlt. schon mal aufgefallen war - ansonsten wäre die Anschuldigung der Unterschlagung von Wertgegenständen haltlos gewesen und gar nicht erst verfolgt worden.

    Oder Aufgeber und Annahmebeamter waren sich, aus welchen Gründen auch immer, spinnefeind, das gab es ja auch ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    ich gehe davon auch aus, dass im Annahme- und auch im Ausgangsbuch bei der Übergabe auf die Eisenbahnlinie nach Ascherleben nichts von dem Paket steht.

    Möglich ist schon, dass der Postbeamte Sendungen unterschlug, jedoch hier eher m.E. unwahrscheinlich. Es wäre eine schwere Straftat und hätte sicherlich erhebliche Konsequenzen für ihn gehabt, Davon ist bisher nichts aus den Inhalten zu entnehmen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,


    im Falle der Überführung wäre er wohl aus dem Staatsdienst fristlos entlassen worden, seine Kaution war weg und ein Besuch im Kaffee Viereck war auch sicher. Auswandern war damit erledigt und wenn er in sein Zeugnis eingetragen bekam, dass er zukünftig nicht mehr in Amtsdiensten beschäftigt werden darf, dann war die bürgerliche Existenz fast schon zerstört. Das für ein Paket? Eher weniger, da bin ich ganz bei dir ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    in Magdeburg befand sich, zumindestens um 1835 das Gefängnis fast gegenüber dem Postamt. Wie schon geschrieben, bisher habe ich 3 Belege hierzu, eventuell sind noch mehr im "Umlauf". Vielleicht kann ich auch etwas über die Familie Walkhoff erfahren...


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Viel Glück dazu - wäre phantastisch. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,


    ich LIEBE Abschläge von nagelneuen Stempeln wie hier - man wird den niemals mehr besser bekommen, als auf deinem Brief. Klasse! :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Charge Brief vom Mergentheimer Postmeister Louis Breuninger, mit rückseitigem Siegel: "KÖNIGL. WÜRTTEMB.POSTAMT MERGENTHEIM", an die kgl. Oberpost - Direktion Stuttgart vom 10. Oktober 1818. Bekanntlich bestand in Mergentheim ab 2. Juni 1809 bis 30. September 1819 eine württ. Landespostanstalt. Ab 1. Oktober 1819 bis 30. Juni 1851 war dann in Württemberg die Thurn und Taxis'sche Lehenspost und ab 1. Juli 1851 wiederum die württ. Landespost.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,


    ein wundervoller Brief - ich kann den Inhalt leider nicht gut lesen, aber es könnte fast ein Auskunftsbrief sein, daher der dienstliche Hintergrund.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ... nicht wirklich. Da wird wohl unser lieber Gerd ran müssen, der liest das mit links.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Mergentheim den 10. 8bris 1818


    Postmeister Breuninger daselbst

    äußert sich wegen dem von dem

    hießigen Cameral Amt noch resti=

    renden Ausstand von 59 f 19

    vom 2. Quartal 1818


    Königl. Ober Post=

    Direction


    habe ich auf den Befehl vom 28. v.

    Mths zu berichten, daß der Aus=

    stand von 59 f 19 x vom 2 Quart:

    d: J: von dem Königl. Cameral-

    Amt dahier herrührt, und daß

    selbe aller Sonden ungeachtet,

    biß jetzt noch nicht berichtigt wurden.

    Mich damit etc.

    K. Postmeister Louis Breuninger


    Daß diese 59. f 19 x einge-

    gangen sind, und somit

    der Saldo vom 2. Quart.

    1818 vollends berichtigt worden ist

    Stuttg.

    d. 15. Oct. 1818. T. Daser


    (die Vermerke zur Aktenablage links unten erspare ich mir und euch)

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!