Stempel Aus dem Briefkasten

  • Hallo Erwin,


    immer vorausgeschickt, dass ich KEIN NDB/Preussenspezi bin, würde ich nach dem Ausschlussprinzip vorgehen und die blauer Tinten-Notierung prinzipiell der Expedition zuordnen. Wenn jemand abweichend davon jetzt etwas in schwarzer Tinte vermerkt hat, dann kann das nach meinen Dafürhalten nur der/ein Briefträger gewesen sein.


    Geht man so davon aus, dann ergeben sich auch die von Dir schon konturierten Vorgangs-Varianten:


    Variante 1: Der Brief rutschte wegen dem Nachporto zum Briefträger durch, der nichts von der Ablagevereinbarung wusste und damit am 2.4 vor der Haustüre des Herrn Oekonomie-Rath stand. Dort musste er sich wegen der/einer Ablagevereinbarung "rund machen lassen" und wieder unverrichteter Dinge zurück ins Amt damit. Dort hat er den Vermerk angebracht.


    Variante 2: Er hat sich und seiner Expedition diesen Ärger erspart, weil er über die Ablagevereinbarung im Bilde war und den Brief mit dem Vermerk wieder direkt zurück gegeben. Aber wenn er darüber im Bilde gewesen war, dann muss man sich schon die Frage stellen, warum der Vorgang dann noch 2 Tage gedauert hat.


    Liebe Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Erwin,


    was will man noch mehr (rausholen) ? Ich für meinen Teil habe sehr viel dazugelernt.


    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Tim,

    danke, du hast mt deinen Ideen dazu beigetragen, dass wir ein vorzeigbares Ergebnis erhalten haben.

    Auch den andern, die sich beteiligt haben, sage ich meinen herzlichen Dank.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Michael,


    wenn die Bereitstellung in ein Brieffach der letzte Schritt am 2.4 gewesen sein soll, warum wurde dieser Stempel und damit der dazu gehörige Bestellvorgang an eben dieses Brieffach mit blauem Durchstrich wieder annulliert ? Weil der Empfänger, der eine Ablagevereinbarung gehabt hat ihn am Ankunfttag nicht abgeholt hat ? Kann so ja nun nicht sein, denn er hatte lt. Postgesetz die Möglichkeit ihn noch am Tag nach der Ankunft, d.h. den 3.4. abzuholen. Was für einen Grund sollte die Annullation sonst gehabt haben ? Der Stempel ist auch nicht vom 2.1. sondern vom 2.4., der Monat sieht wegen dem Freistellen in schw/w nur wie eine 1 aus, ist aber bei genauer Betrachtung eine nicht vollständig getroffene 4.


    Viele Grüße

  • lieber Tim,

    meine Vermutung ist, dass der Ausgabestempel am 2.4. aufgesetzt wurde und dann der Brief entweder ins Postfach gelegt wurde (wozu ich eher tendiere) oder dem Briefträger übergeben wurde. Nachdem der Brief nicht abgeholt wurde, strich man den Stempel vom 2.4. und setzte den Stempel vom 4.4. auf. Das eventuelle Bestellgeldkürzel auf der Rückseite wurde mit dem gleichen Blau geschrieben.

    Also ich tendiere sehr stark zum Deutungsversuch 1. Was meint ihr, Michael und Tim?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Ewein,


    ok, diese Abfolge passt, dann sollte man die eher dann unwahrscheinliche Varainte 2 besser auch ganz weglassen.


    Man lernt halt nie aus ^^


    Viele Grüße

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Variante 2 halte ich für unwahrscheinlich. Variante 1 bildet einen (sehr) wahrscheinlichen Ablauf. Nur der Grund, warum die rückseitige Bemerkung notiert wurde, ist mir unklar und Überlegungen dazu gehen ohne weitere Kenntnisse ins Spekulative.

    Der erste Ausgabestempel bildete den Abschluss der postalischen Behandlung. Der Brief war zur Selbstabholung "ausgeliefert" (ins Brieffach gelegt) worden. Als der Adressat auch am nächsten Tag den Brief nicht abgeholt hatte, griffen die ergänzenden Bestimmungen der Instruktion. Die erfolgte "Auslieferung" (ins Brieffach) war hinfällig, der entsprechende Stempel wurde mit Tinte annullliert; evtl. um eine klare Trennung von dem Ausgabestempel des folgenden Bestellgang / der folgenden Bestellgänge bis zur erfolgreichen Zustellung ins Haus zu erreichen. Schließlich lagen zwischen diesen beiden "Auslieferung" 2 Tage, üblicherweise erfolgte bei einem misslungenen Zustellversuch der nächste noch am selben bzw. spätestens den nächsten Tag.


    Gruß

    Michael

  • liebe Sammlerfreunde,

    ich habe in den letzten Tagen Einiges in verschiedenen preußischenPostgesetzen nachgelesen und bin auf eine Stelle gestoßen, in der beschrieben wird, wie mit unterfrankierten Sendeungen, die in den Briefkasten gelegt wurden, zu verfahren ist. Ich kann diese Stelle beim besten Willen nicht mehr finden. Wer kann mir weiterhelfen?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • liebe Sammlerfreunde,

    wie in #156 beschrieben, gab es in den 1850er Jahren einen Paragrafen in den Postgesetzten, aus dem hervorgeht, dass unterfrankierte Briefe aus dem Briefkasten einen Vermerk mit Unterschrift erhalten sollten, dass diese Belege aus dem Brifkasten waren.

    Nun habe ich etliche Belege, die nur den Hinweis tragen "reicht nicht" und dann habe ich noch ein paar Belege, auf denen gar kein Hinweis steht, nur die Bachtaxierung. Diese letzteren Belege zeige ich nachfolgend.

    Weiß jemand, ob diese Verordnung im Laufe der Zeit gestrichen wurde oder sind das alles Contraventionen?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Erwin,


    die Frage ist, ob alle diese Briefe, incl. des Wertbriefs (!), aus einem Briefkasten stammen ...

    Bist Du dir bei dem Barmer Brief (NDP-Zeit) sicher, dass die Preußenmarke schon damals drauf klebte? Sie sieht relativ frisch aus.


    Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    Bei dem Barmer Brief kann ich natürlich nicht sicher sein, ob die Marke später drauf geklebt worden ist.

    Aber wenn die anderen Briefe aus einem Briefkasten stammen, sind es dann Contraventionen?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammlerfreunde,

    ich konnte meiner "Briefkasten"-Sammlung ein weiteres Albumblatt mit dem zweizeiligen Nebenstempel IM BRIEFKASTEN VORGEFUNDEN. von Magdeburg zufügen. Dieser zweizeilige Textstempel wurde am Hauptpostamt Magdeburg verwendet, während das Bahnhofspostamt den einzeiligen Rechteckstempel "Aus dem Briefkasten" führte.


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan