Hallo in die Runde,
hier kommt eine Antwort auf einen früheren Post zwischen Mikrokern und Nils, zu dem ich gerne eine Anmerkung machen möchte:
Ein Begriff wie Social Philately ist in sich problematisch, und ist überhaupt nicht einfach anzuwenden.
Den Link ist ob so oder so genannt interessant
Latein kenne ich leider nicht. Dass haben wir im hohen Nord nie gelernt
Viele Grüsse
Nils
erstmal finde ich den Brief ebenso wie Nils auch sehr interessant und schön
Zum Begriff der "Social Philatelie" möchte ich gerne noch beitragen, daß es ja ein Wortspiel aus dem
Englischen Begriff "Social", also Sozial und dem Wort Philatelie.
Eine Mögliche Definition/Interpretation von Social könnte folgende sein:
Das Wort sozial (von lat. socius‚ gemeinsam, verbunden, verbündet‘) bezeichnet wechselseitige menschliche Bezüge
als eine Grundbedingtheit des Zusammenlebens(der Mensch als soziales Wesen).
Eine Mögliche Definition/Interpretation von Philatelie könnte sein:
Der Begriff Philatelie wurde von dem Franzosen Georges Herpin in der ersten Ausgabe der Pariser Briefmarkensammlerzeitschrift Le Collectioneur de timbres-postes am 15. November 1864 geprägt. Er bedeutet übersetzt aus dem Griechischen „Freund dessen, was frei von Abgaben (an den Staat) ist“ (griech. philos = Freund, griech. ateleia = Abgabenfreiheit). Die Wendung „was frei von Abgaben (an den Staat) ist“ steht für gestempelte Briefmarken, da der Poststempel den Absender von weiteren Abgaben befreite. Eine andere Deutung ist die Zusammensetzung aus den griechischen Wörtern philos (= Freund) und atelos
(ohne Ende), also „Freund dessen, was nie endet“, was auf eine Briefmarkensammlung, wegen der stets neu erscheinenden Marken, ebenfalls zutrifft.
(In unserem Fall der Altpostgeschichte sind es natürlich nicht laufend neue Marken, sondern laufend neue Aspekte, wie zum Beispiel Contraventionen oder hier die Sophie)
Und ohne wissentschaftlichen Anspruch auf Vollständigkeit könnten wir den Begriff der "Social Philatelie" dann so verwenden, daß damit der
"Wechselseitige menschliche Bezug der Briefe, die in einer philatelistischen Sammlung gezeigt werden" bezeichnet werden kann.
Also quasi die menschliche Seite der Postgeschichte, die uns bei genauem Betrachten der 100 und 200 Jahre alten Belege auffällt.
in Bezug auf Absender, Adressat, Inhalt,Vermerke, Historisches Umfeld, Gestaltung der Belege an sich, Beziehung der Korrespondenz
untereinander, wirtschaftlich, gesellschaftlich, private Aspekte, aus Forschungszwecken, aus Zwecken der Zusammenarbeit,Postgeschichtliche
Aspekte,wissentschafliche und kulturelle Dokumente,Kriegs-und Friedenszeiten, Königshäuser und deren Beziehungen usw, usw
Spannend können Originalbelege sein, die das Entstehen von Büchern, Kunst, Postgeschichte, Geschichte an sich, Krieg oder Frieden zum Inhalt haben,
so kann aus einem eher unscheinbaren Beleg ein spannendes Stück Zeitgeschichte und manchmal sogar ein Unikat von musealem Wert werden.
Gelungene Beispiele hierfür zu zeigen, kann die anspruchsvolle Aufgabe dieses Teils unseres Altpostgeschichte Forums werden.
Es würde mich sehr freuen, euere Meinung zu dem spannende Thema zu erfahren und die interessierten unter euch können sich gerne per PN melden,
um die Forschung in dem Bereich weiter zu führen, denn ich bin sicher, daß hier ein spannendes Betätigungsfeld auf uns wartet, welches auch nach 162
Jahren noch in den Anfängen steht.
Herzliche Sammlergrüsse
Bayern Social