Social Philately, kurz Sophy

@alle

Hier noch der Brief an "Papa Neipperg" , Gouverneur von Luxemburg

LIebe Lulu,

es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, wie man anhand eines Siegels des Absender ausfindig machen kann. Ich habe da leider NULL Erfolg gehabt mit meinen Briefen und freue mich umso mehr, dass dir das (wie?) gelungen ist.

Liebe Lulu,
ich liebe deine Beiträge, was viele lenkst aufgegeben hätten, gelingt dir bis unglaubliche Details zum bearbeiten und uns so vorstellen.

Hallo BS,
wenn dein Brief Inhalt hat aber kein Unterschrift – ist die Suche viel einfacher, weil man hier schon die Anhaltspunkte hat nach wem man Suchen muss. Ein Siegel diente oft auch als Unterschrift und Absender Adresse. Musst erstmals feststellen welche Art von Siegel das ist: Präge Siegel, Oblaten Siegel, Wachs Siegel , Hänge Siegel ..usw. und ob Absender als Person oder Behörde in fragen kommt. Wenn keine Datierung von Inhalt oder keine Inhalt vorhanden ist hilft die Empfänger Name und Titel. Wichtig ist das Siegel Bild: ein Profil Bild, ein Heiliger, Wappen. ..Wenn kein Inschrift vorhanden ist ist die Suche schwierig aber möglich. Beispiele für die Orientierung für Abbildungen findest in Internet: Siegel der adeligen, Reitersiegel, Wappensiegel, Siegel der Städte, Siegel der Gerichte, Siegel de Zünfte, Siegel de Päpste, Kardinale.. usw.
Man muss sich in der alte Zeit ein bisschen rein setzen, wer sich welche „Stempel“ (Bullenstempel, Stempel zur Anfertigung von Siegellack oder Oblatensigel, Ring Stempel..) leisten könnte.Nur wenige von Stempeln sind noch vorhanden, weil sie vernichtet nach der Tod der Besitzer würden, aus wertvollen Material hergestellt wahren welches man wieder verwenden könnte..aber die Abbildungen von Siegel bringen einen weiter. Nach viel Googeln kann man solche interessante Antworten finden wie Lulu.
LG F

Zitat von Bayern Social

Hast Du da einen Tipp, wo die Heraldik nachgesehen werden kann, oder heisst es da einfach "fleissig googeln?".

In diesem Falle Googeln ohne Ende. Ich hatte fast aufgegeben (23:30) als ich das Wappen schliesslich entdeckte und die abgebildeten Tiere übereinstimmten.

Viel Aufwand für einen schlichten Beleg

Gekauft für meine kleine, noch unscheinbare, Heimatsammlung zwischen Donauwörth und Augsburg.
Erst als das Teil dann ankam sah ich das es an den Grafen Ernst Fugger - Glött zu Oberndorf ging.

Mit dem Kauf des Schlosses von Oberndorf im Jahr 1533 durch Anton Fugger kam es mit den umliegenden Orten immer wieder zu Verhandlungen und Streitfällen. Das Patronatsrecht und den Kirchensatz von Eggelstetten erwarb das Haus Fugger im Jahre 1537, den von Oberndorf im Jahre 1539. Im Jahr 1576 wurde ein Vertrag zwischen der Herrschaft Oberndorf und der Stadt Rain geschlossen. Aus einer Originalurkunde ist die Einleitung des Vertrages zu lesen, die Übersetzung in heutiger Schrift folgt nachstehend.

„Zu Wissen und Kund sei allgemein, dass zwischen dem wohlgeborenen Herrn Marx Fugger, früher zu Kirchberg und Weißenhorn, als Inhaber der Herrschaft Oberndorf zum einen und dem Bürgermeister und dem Rat der Stadt Rain von gemeiner Statt wegen anderteils beiderseits zu selber guter Gelegenheit folgende Verwechslung und gütlicher Vertrag auf ein stets unwiderrufliches Ende errichtet, abgeredet und beschlossen worden.“

In diesem Vertrag beschreibt die Herrschaft Oberndorf die Grenzen des Bayerngrießes und dem Fuggerwald. Als sogenannte Marksteine wird ein „koppelter Felber“, der Mühlbach, ein „zwuzleter Birnbaum, darin ist ein Kreuz gehauen“, drei Eichenmarkstellen, welche eine „Kröde nach über den Lech auf ein koppedes Birnbäumlein“ nennt, angegeben. Neben dem Bayergrieß wird auch von dem sogenannten Zankgrieß berichtet. Die Herrschaft Oberndorf besaß auch die Gerichtsbarkeit. Dies dürfte der Anlass zur Errichtung eines Schnellgalgens gewesen sein. An welcher Stelle dieser Galgen jedoch errichtet wurde, ist aus dem Brief von Kurfürst Ferdinand an Graf Fugger nicht ersichtlich.

Auf Grund der Rheinbundakte 1806 kam die Herrschaft im Rahmen der Mediatisierung zum Königreich Bayern. „Am Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Fugger-Glött die 1537 erworbene Herrschaft Glött und die Herrschaften Hilgartsberg, Oberndorf am Lech und Ellgau.

der berühmtere Sohn des Empfängers

Eventuell kann jemand noch etwas sagen zu:
- Markentype
- Stempeltypen
- Siegel

Hallo Minimarke,

das soll wohl 1864 heißen. Von München gibt es zahlreiche Fehleinstellungen, auch völlig verrückte (1684 statt 1864 z. B.).

@ Minimarke

Klasse dein "Fuggersche" Fund. Es hat etwas gedauert bis ich denn treffenden Beleg in meinem Fundus gefunden habe. Auch wenn sich jetzt bei so manchem Altpostler die Haare kräuseln.....

Jakob Fugger genannt der Reiche geboren am 6.3.1459 in Augsburg, ein geschickter Geschäftsmann und Bankier.

http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Fugger

Ein Fuggersche Bankenbrief wäre der Hammer    

Für alle Sophy Fans, ein Beitrag aus meinem Exponat vom Wochenende: die Collart Brüder

Charles wird am 12.2.1829 in Dommeldingen geboren. Er heiratet am 17.5.1854 Henriette d’Anethan. Ab 1855 ist er Schöffe der Gemeinde Eich und Abgeordneter in der Chamber. Er stirbt am 15.6.1910 in Dommeldingen auf seinem Schloss, heute im Besitz der Gesandtschaft von China.

Jules kommt am 1.7.1831 in Dommeldingen zur Welt. Er heiratet Louise de Scherff. 1874 errichten sie das Schloss in Steinfort. Er stirbt am 24.10.1917 in Steinfort.

1856 erwirbt die Mutter Anne-Maire Collart-Laval das Hüttenwerk in Steinfort, mit anhängendem Wald, von Guillaume Pescatore für einen Preis von 65.000 Gulden. Noch im selben Jahr, am 1.6. wird die Gesellschaft Charles & Jules Collart gegründet. Die Leitung übernimmt der 23 jährige Jules. Ab 1857 wird moderniersiert. Die Holzkohle wird durch Koks ersetzt, Alluvialerz durch Minette. Alsbald folgen Dampfmaschinen und ein weiterer Ofen wird gebaut. Durch diese Massnahmen konnte die Produktion von 3.5 auf 12 Tonnen gesteigert werden. Im Jahre 1865 produzierte die Schmelze bereits 24 Tonnen. Der Anschluss an die Eisenbahn eröffnet dem Unternehmen neue Absatzmärkte. 1879 lag die Tagesproduktion bei 70-80t.

1869 kommt es zu einer Joint Venture mit Thomes Byrne gebürtig aus Rümelingen. Sie erwerben die Konzession zum Abbau von Eisenerz in der Gemeinde von Pettingen und agieren unter dem Namen Collart & Byrne. 1872 erfolgt die Gründung der Société anonyme des Hauts Fourneaux de Rodange.

1. Bild der beiden Brüder
2.3 Faltbrief von Collart & Byrne an die Gebrüder Charles und Jules Collart, maîtres des forges in Steinfort. Frankiert mit 10c, abgestempelt in Bascharge am 30 November 1869.
4. Ansichtkarte der Schmelze in Steinfort
5. die Seite im Exponat

...ja Bombe !

Hallo Lulu,

einfach schön, was du alles hervor zauberst. Gefällt mir ausnehmend gut. Danke fürs Zeigen.

...hochinteressant hier vor allem auch noch ein klitze-kleines Detail:

Man schlug für den Inlandsverkehr einen PD-Stempel ab !

Hab` ich so auch noch nicht gesehen !

+ Gruß !

vom Pälzer

Meine Sammlerkollegen waren schon positiv eingestellt, was mich sehr gefreut hat. Aber so viel Lob von eurer Seite , da bin ich jetzt doch peinlich berührt. Vielen Dank

Ich liefere noch die Seite aus dem Exponat zu Post # 116

P.S PD Stempel auf normal Briefen war bei uns Usus

Hallo Lulu,

diese Serie darfst du von mir aus endlos fortsetzen. Es gibt viele Briefe an den von Neipperg, jedenfalls habe ich sicher 100 schon gesehen, aber nach Luxemburg habe ich noch keinen gesehen, von daher Chapeau. Immer schön, wenn man ein Bild des Empfängers zur Hand hat - wüsste man jetzt noch (über die Handschrift) den Absender und hätte von dem auch ein Abbild, wäre alles perfekt. Aber vlt. bekommst du mal einen Brief zu Gesicht mit identischer Handschrift UND Inhalt, dann hat sich das schnell geklärt.

@ BK

so sei es !

Ich habe gestern einen super Beleg an Land gezogen. Muss das Ganze aber noch gebührend verpacken ehe ich hier im Sophy Thread posten kann

...wir sind schon ganz kribbelisch [Blockierte Grafik: https://cdn.webde.de/cdn/mail/client/wicket/resource/static-res/---/mc/img/smileys/animated/smileys063-vEr-3863623731383237.gif]

Gruß !

vom Pälzer

+1 !

Zitat von Zockerpeppi

Ein Fuggersche Bankenbrief wäre der Hammer

sollte einer auftauchen bitte ich um umgehende Nachricht!
Würde sich gut in meiner Augusburger Heimatansammlung machen!