Briefe an Mitglieder der regierenden Häuser

  • @ BK


    Zu deinem Beleg, einige meiner Gedanken und ich hoffe du kannst mir da Nachhilfe geben :


    1. was lässt dich auf Portofreiheit schliessen ?


    Bei Portofreiheit hat die Betreffende Institution ihren Stempel auf dem Beleg abschlagen müssen! Je nachdem in rot oder schwarz. Diese Portofreiheit wurde im Prinzip kontrolliert und hierfür gab es wiederum spezifische Stempel oder gar einen handschriftlichen Vermerk. Hierfür gibt es auf ersten Blick keine Anzeichen. Lediglich findet sich der Stempel Rn°2 auf dem Beleg, Stempeltype welche auf einen Vertrieb durch T&T schliessen lässt. Dies lässt die Vermutung nahe dass Frankreich ein Teil vom Porto zugute kam


    2. Wo soll der Beleg über die Grenze gegangen sein?


    je nachdem hier der vermeintliche Fr Part, sehen wir mal von Portofreiheit ab: von Büro zu Büro auf dem kürzesten Weg, Tarif von 1806, in Klammern Tarif von 1802:


    Louvain - Neuss = 157km = 4 décimes (3d)
    Louvain - Köln = 175 km = 4 décimes (3d)
    Louvain - Aachen = 106km = 4 décimes (3d)
    Louvain - Strassburg = 403 km = 7 décimes (6d)


    Auch hierfür gibt es eigentlich keinen Hinweis auf dem Beleg. Hat Frankreich mit T&T anders abgerechnet


    :?:

    Phila-Gruß


    Lulu

  • Hallo Lulu,


    die 1. Frage kann man leicht beantworten: Es wurde nichts bezahlt und es wurde in Frankreich nichts taxiert. Daher schließe ich, dass der Absender portofrei war durch sein Siegel (sind ja 2 Siegel verwendet worden, wo auch immer).


    Die Portofreiheit konnte, meine ich, auch bewirkt werden, wenn der Postler den Absender kannte und eine Instruktion hatte, dessen Briefe nicht zu taxieren. Bayern war mit Frankreich verbündet - da kann ich mir gut vorstellen, dass man solch hohen Personen diese Portofreiheit gewährte, ohne eigene Stempel hierfür zu besitzen.


    Die Abrechnungsmodalitäten kenne ich nicht, aber aus der Höhe des von ihm in Bamberg geforderten Portos kann man schließen, dass nur TT sein Porto erhoben habe. Bei deinem günstigsten Fall wären ja minimal 4 Decimes = 12 Kreuzer angesetzt worden nur bis zur Grenze (Rhein). Dazu kämen dann noch die Kosten, die notiert wurden.


    Strasbourg kann man ausschließen, weil so weit südlich vom Norden Frankreichs her nichts nach Nordbayern geschickt wurde, hingegen halte ich Köln für wahrscheinlich (ohne Neuss ausschließen zu wollen). Aachen war ja noch französisch und von Aachen bis zur Rheingrenze waren es ja noch ein paar Meilen, so dass ich Aachen ausschließe.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammelfreunde


    ich versuche das eine oder andere von Dessau zu bekommen und so habe ich nachfolgenden Umschlag erworden:


    Adressiert ist er "An Ihre hochfürstli(chen) durchl(auchtigste) der Prinzeßin Amalia Henriette von Anhalt Dessau" ursprünglich nach Dessau, gestrichen und schlußendlich nach Frankfurth am Main gesendet. Declariert ist er als H(errschaffliche) Landes S(ache)?
    Das "Siegel der Kriegs- und Domänenkammer des Herzogtum Magdeburg" läßt dies zumindestens vermuten und auch ist Magdeburg als Aufgaberort denkbar.


    Hier mal weitere Informationen zur Empfängerin:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…u_%281720%E2%80%931793%29


    Steht neben fr(anco) 0 ???


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    die Franchise deute ich auch so - aber Franco Null steht da sicher nicht - neben Franco sollte der Namen des Beamten stehen. Dux oder so könnte hin kommen, in jedem Fall war es ein kurzer Name.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber VorphilaBayern,


    so ist es - klasse!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:


    Eingeschriebener Brief mit der Größe von 68 x 44 mm aus Esselbach
    (Großherzogtum Frankfurt) an "Monsieur Le Duc de Baviere" (an den
    Herrn Herzog in Bayern) vom 21. November 1812 nach Bamberg. Ich
    denke, es ist Herzog Wilhelm in Bayern. Er war der Vetter von König
    Maximilian I. von Bayern. Geboren 1752 in Gelnhausen, gestorben 1837
    in Bamberg. Er liegt in der Familiengruft der Herzöge in Bayern am
    Tegernsee begraben. Der Herzog genoß gänzliche Portofreiheit.


    Beste Grüße von Vorphila Bayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    geschrieben vom Sohn Pius August an den Vater Wilhelm von Bayern - aus dieser Korrespondenz kenne ich einige Briefe und auch die Schrift seines Sohnes.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber VorphilaBayern,


    ein wunderschönes Stück Geschichte, welches Du uns da zeigst.....Vielen Dank dafür.... :thumbup::thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo,
    ich liebe alte Briefe, dieser bayrische hat mir gefallen.
    Leider kann ich das vorderseitig links unten geschriebene nicht lesen. Ist der Brief mit der Post oder per Boten in München befördert worden?
    Die Raute unten und die 39 links vorderseitig und die 45 rückseitig verstehe ich auch nicht.
    Schönes Siegel, aber ich erkenne nicht wer den Brief geschrieben hat.
    Viele Fragen für einen Brief, wer kann helfen.
    Beste Grüße Bernd

  • Lieber Bernd,


    vorne links unten steht:


    München Im höchstlöblichen Gehmeinde Rhat.


    Der Brief hat 2 Daten - München 15.2.1730 und den 22.2.1730 - evtl. ist er hin und her geschickt worden, wofür auch die beiden Manualnummern sprechen (= postalische Beförderung).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bayern klassisch,
    danke für deine Hilfe. Wunderbar, wenn er postalisch gelaufen ist, nur die suche ich( von Bayern, bei Sachsen ist es egal).
    Beste Grüße Bernd

  • Verehrte Freunde,


    grad gesehen, dass man kann noch einen draufsetzen kann: nicht im Gemeinde-, sondern im Geheimben Rhat.


    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Hermann,


    Wunderschön, phänomenal, ein Traum! Ich gratuliere herzlichst zu diesem Schmuckstück!


    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber VorphilaBayern,


    schwer zu toppen - auch kalligraphisch besonders wohl gestaltet - tolles Stück! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber VorphilaBayern,


    auch von mir die besten Glückwünsche zu dem tollen Stück :thumbup:


    Laasphe ist ja bei mir um die Ecke...ich habe nur eines VON Wilhelm an die Königin in Podsdam, aber bei weitem nicht so schön, wie der Brief von Ihnen :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Sammelfreunde


    ich brauche Hilfe!
    Zur Zeit sitze ich über eine Sammlung von Köthen. Diese soll nach den aktuellen Kriterien neu aufgezogen werden. Desweiteren sind noch "neue" Briefe einzuarbeiten, so wie dieser Brief.


    Der Brief dürfte aus Dessau, höchstewahrscheinlich aus dem fürstlichem Hause dort stammen. Das Jahr ist 1687 und adressiert ist er an den Fürsten Emanuel Lebrecht in La Hage? Er ist komplett in französisch.
    Meine Fragen:
    Von wann ist er den nun genau?
    Wo lief er hin?
    Kann mir jemand eine Übersetzung, auch kurze Inhaltsangabe geben?


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf


    https://de.wikipedia.org/wiki/…_%28Anhalt-K%C3%B6then%29

  • Lieber Magdeburger,


    die Stadt in den Niederlanden heißt heute Den Haag - die Hauptstadt dort.


    Die Datierung war der 1. Okt. 1687 bzw. der 11. Okt. 1687 - es gab ja mehrere Kalender in Europa, hier die 10 Tage Unterschied des gregorianischen zu julianischen Kalender.


    Für den Inhalt reicht mein Französisch leider nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.