• Hallo Nils,

    eben die Benachrichtigungsmail von Merkurphila erhalten - danke für den Tipp, ich habe diesen hier bekommen:

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/1843c36126ac09c36126ac28c36126acjpg.jpg]

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMGa7ab85b9jpg.jpg]

    Da der Scan des Auktionskataloges entnommen ist, kann ich zur Siegelseite nichts sagen, aber er sollte wohl zuerst teilfrankiert abgehen, s. die 25 Cents in rosa vorderseitig (28.9. Aufgabe- und Franco Coblentz - Stempel). Irgendwie bekam man den Brief aber nicht weg, denn am 1.10. (Danke für die falsch eingestellte "1") schlug man den Aufgabestempel nochmals ab, warum auch immer, denn der blaue Rotterdam Franco - Stempel war ja falsch.

    Preußen setzte 2 1/2 Sgr. Transitporto an und 1 3/4 Sgr. für den TT - Transit. Gleichzeitig strich man die postvertraglich falsche Ortsangabe "bei Lindau in der Schweiz", was völliger Blödsinn war, denn Lindau war ja bayerisch und nicht wie der Zielort Dornbirn österreichisch, wenn gleich von den NL aus die grobe Richtung stimmte.
    Diese 4 1/4 Sgr. wurden von Bayern in Augsburg mit 12 Kr. rh. in den Auslagestempel geschrieben.

    Österreich verlangte nun 20 Kr. CM von seinem Empfänger, wobei Bayern wohl 18 Kr. CM = 22 Kr. rh. von Österreich vergütet bekam, denn Briefe von Bayern nach dorthin um diese Zeit kosteten nur 2 Kr. CM österreichisches Porto.

    Hoffentlich haben sie dort zu diesem Zeitpunkt in Voralberg nicht rheinische Kreuzer kassiert, weil meine These dann etwas problematisch wird ... :S

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    P.S. Der Brief ist vom 26. Okt. 1843, nicht wie oben notiert von 1842.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    2 Mal editiert, zuletzt von bayern klassisch (16. November 2011 um 16:22)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Preußen setzte 2 1/2 Sgr. Transitporto an und 1 3/4 Sgr. für den TT - Transit. Gleichzeitig strich man die postvertraglich falsche Ortsangabe "bei Lindau in der Schweiz"

    Wenn man hier genauer sein will, sieht man dass 4 1/4 gleichzeitig mit 2 1/2, Lindau und Schweiz gestrichen hatte und den Zielland geändert hatten. Für die Strecke nach Österreich war es also kein 4 1/4 angesetzt, wie ich es verstehe.
    Ich habe die Taxierungsverfahren hier nicht im Kopf. Muss ich später nachschauen.

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Die Taxierung in Österreich waren ab 1. August 1842 entweder 6 oder 12 Kreuzer. Die 6 Kreuzer war bis 10 Meilen und galt auch bei Briefe von Ausland. Ab 1. Oktober 1841 war auch der Bayerisch-Österreichische Vertrag wirksam. Es sollte in diesem Fall keine rolle spielen.

    Dann wird die richtige Taxierung hier 14 Kreuzer CM bis österreichischer Grenze + 6 Kreuzer CM für Österreich.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo bayern klassisch,

    dies ist ein interessanter Brief. Das österreichische Porto setzt sich wie folgt zusammen:

    Österreichisches Transitporto für einlangende Auslandsbriefe: 14 Kr. C.M., Österreichisches Inlandsporto: 6 Kr. C.M. Ich habe einen Artikel über Briefe mit Franco Coblentz, alle gelaufen nach Dornbirn, geschrieben, der im nächsten Rundbrief unserer ARGE erscheinen wird. Hier habe ich eine Vielzahl verschiedener Portostufen in Vorarlberg beschrieben.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe einen Artikel über Briefe mit Franco Coblentz, alle gelaufen nach Dornbirn, geschrieben, der im nächsten Rundbrief unserer ARGE erscheinen wird.

    Hallo liball

    Ich freue mich dein Artikel zu lesen :)

    Darf ich eine Bitte äussern?
    In viele Artikeln die ich gelesen habe bin ich unsicher ob es Kreuzer CM oder Kreuzer Rh gemeint ist.
    Kannst du bitte das im Kopf haben so dass es auch für die die wenig weiss verständlich wird?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    leider ist der Brief noch nicht bei mir, so dass ich zum Datum nichts sagen kann.

    Ab dem 1.10.1842 galt der neue PV Bayerns mit Österreich, dann hätte man auch den BOC - Stempel abschlagen können, der hier fehlt.

    Ich freue mich schon jetzt auf den Artikel von liball - das wird sicher ein "Highlight" des neuen Rundbriefes im März 2012 werden. :P:P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Ab dem 1.10.1842 galt der neue PV Bayerns mit Österreich, dann hätte man auch den BOC - Stempel abschlagen können, der hier fehlt.

    Hallo bayern klassisch

    Ein BOC Stempel war wohl so wie so nicht hier zu finden, weil die BOC Stempel waren nure für die bayerische Briefe gemeint.

    Das Jahr habe ich von Brief geholt, kann aber auch falsch sein. Ist oben mit Bleistift geschrieben.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    diesen Bleistiftangaben traue ich nicht - eher dem Inhalt. Aber wenn er wirklich am 1.10.1842 abgesandt worden wäre, wäre das mal ein schönes Datum, gell? :thumbup::thumbup:

    Schauen wir mal, wann er bei mir aus Österreich kommend einschlägt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Nils,

    bezogen auf die Briefe mit FRANCO COBLENTZ wurde in Österreich immer in Kreuzer C.M. taxiert. Die Ausnahme war jedoch Vorarlberg. Dort war die Reichswährung noch bis ca. 1838 in Umlauf. Sie wurde so gut wie immer in Rötel angeschrieben.

    Auf den Briefen ist dies jedoch meist nachvollziehbar. So auch bei diesem Brief aus London, der 1835 in Rotterdam zur Post gegeben wurde. Bayern nahm seinen Transit mit 12 Kr. rhein. in Auslage. In Bregenz wurden 16 Kr. C.M. angesetzt. Sie setzen sich zusammen aus 14 Kr. C.M. Transitporto für einlangende Briefe aus den Niederlanden + 2 Kr. C.M. Inlandsporto. Umgerechnet entsprachen 16 Kr. C.M. 20 Kr. rhein. (16 x 1,2 = aufgerundet 20). Nachdem Dornbirn zu dieser Zeit noch kein Postamt hatte, kamen noch 2 Kr. rhein. Botenlohn von Bregenz nach Dornbirn hinzu. Gesamtporto somit 22 Kr. rhein.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Besten dank für deine Ausführliche Antwort und Beschreibung von deinem Brief.
    Wenn du es so schreibst ist eigentlich ganz übersichtlich :)

    Und somit kann ich diesen Brief auch ohne Probleme beschreiben.

    Der Brief lief von Amsterdam nach Dornbirn in April 1846. Wie immer wenn Franko Coblenz kostet der Brief für Absender 50 Cents bei einfache Briefe. Rückseitig sehen wir nur die Vergütung von Niederlande an Preussen 4 Silbergroschen.
    Vorderseitg ist die 12 Kreuzer Rh für Bayern mit rot notiert. In Österreich hat man die 14 Kreuzer CM Transitgebühr + 8 Kreuzer CM notiert. Die 8 Kreuzer CM ist von Innlandgebühr 6 Kreuzer CM und 2 Kreuzer CM Botenlohn zusammengesetzt.
    Also musste der Empfänger hier 22 Kreuzer CM Porto bezahlen.

    Die Briefe sind also hier teuerer geworden.
    Oder stimmt etwas nicht mit meine Beschreibung?

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo in die Runde,

    hier einer vom 31.8.1848 aus Rotterdam mit gleichfarbigem Franco Coblentz nach Dornbirn. Wieder die 4 Sgr. Weiterfranko für Preußen, nun aber ohne Auslagestempel und 18 Kr. CM (?) angeschrieben für den Empfänger.

    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG0012ecc4cc79jpg.jpg]

    Der Absender war ein Großer: Bunge in Rotterdam; nach dahin gibt es sicher über 100 frankierte Bayernbriefe.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (9. November 2011 um 18:04)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Diese Beschreibung ist nicht meine, aber ich habe ähnliche gesehen und hier war die direkte Pakete zwischen Köln und Bregenz erwähnt. Für diese Transite bekam Bayern nur 12 Kreuzer CM (statt 14) + Innlandstaxe 6 Kreuzer CM welche 18 Kr CM macht.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    diese Beschreibung wird stimmen - aber ab wann gab es diese Briefpakete?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch

    Ich kann meine Quellenursprung nicht finden (habe es nur notiert ohne ein Ref.). So ich weiss es nicht. Wahrscheinlich ist diese Möglichkeit schon im 1844 Vertrag erwähnt, um nicht direkt, dann implizit.
    Sicher ist das es irgendwie zwischen unsere zwei Briefe liegen ;)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    so wird es gewesen sein - ich habe auch 1843/1844 in Erinnerung, aber das muss nicht stimmen. Sicher weiß der liebe liball mehr. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    ich fange mit dem Brief von bayern klassisch an, das ist ein "normaler" Brief, während beim Brief von Nils bei den österreichischen Taxierungen nicht viel zusammen passt.

    Mit dem Postvertrag Österreich - Preußen vom 3.1.1844, der am 1.5.1844 in Kraft trat, wurde ein direkter Paketschluss Cöln - Bregenz eingeführt. Damit konnten Briefe nach Vorarlberg im stillen Transti durch Bayern befördert werden. Daher befindet sich auf diesem Brief auch keine bayerischer Auslagestempel. Für die auf preußische Rechnung durchgeführte Spedition vergütete Österreich 12 Kr. C.M. für den einfachen Brief an Preußen. Zuzüglich des Inlandportos von 6 Kr. C.M. errechnet sich eine Gesamtportobelastung von 18 Kr. C.M.

    So eine Taxierung wie auf dem Brief von Nils habe ich noch nie gesehen. Die angeschriebene 12 ist wiederum die Vergütung von Österreich an Preußen, aber 12 Kr. C.M. Nun aber passt nichts mehr. Ein Botenlohn war nicht mehr fällig, da Dornbirn am 1.2.1840 ein Postamt erhalten hat. Die Taxierung müsste eigentlich genau so aussehen, wie beim Brief von bayern klassisch. Die Taxierungen in Vorarlberg zu dieser Zeit lassen sich jedoch des öfteren nicht aus der Vertragslage deuten. Ich kann daher auch nur spekulieren. 14 Kr. C.M. war das alte Transitporto, das jedoch nur bis 1844 galt. Einen Portoansatz von 8 Kr. C.M. gab es zu dieser Zeit in Österreich überhaupt nicht. Vielleicht hatte der Beamte noch die alte Taxierung im Kopf, 6 Kr. C.M. Inlandporto + 2 Kr. C.M. Botenlohn = 8 Kr. C.M. Tatsache ist, dass der Empfänger 22. Kr. C.M. bezahlten musste, obwohl nur 18 Kr. C.M. fällig gewesen wären.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Danke für die Antwort :)

    Nachdem ich mein Brief gezeigt habe, bin ich unsicher geworden eben wegen der Preussen-Österreich Vertrag. Und der von mir genannte Botenlohn passt ja auch nicht nach 1840.

    Kann es sein dass man hier tatsächlich in Kreuzer Rh. gerechnet haben? Eigentlich sollte dass ab 1842 vorbei sein. Es würde aber passen mit 14 und 8 Kreuzer Rheinisch. Ein sehr grossen Zweifel habe ich aber zu diese Theorie.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    bist du auch sicher, dass der Brief aus dem Jahr 1846 stammt. Ab 1839 kommt der rheinische Kreuzer in Vorarlberg auf Briefen nicht mehr vor. Deine Theorie könnte passen, wenn der Brief ein früheres Datum hätte, wenngleich ich noch nie einen Brief gesehen habe, bei dem der Gebührenbaum bereits in rhein. Kreuzer angeschrieben wurde. auf allen Briefe die ich kenne, wurde der Gebührenbaum in Conventionskreuzer angeschrieben und dann in einer Summe in rhein. Kreuzer umgerechnet.

    Grüsse von liball

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Ich muss Heute Abend es alles untersuchen. Es ist schon eine weile her ich den Brief eingescannt habe, so ich erinnere was es drin zu finden war nicht. Es ist durchaus möglich dass ich das Falsche Jahr notiert habe. Ich habe auch diese Gedanken Heute nacht gehabt ;)

    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liball

    Ich habe ein falsches Jahr angegeben, es ist in April 1842, und nicht 1846. Die Unterschied war schwer zu sehen und auf ersten und zweiten Blick ist es 1846, aber ein Beilage hat 1842 bestätigt.

    Wie war es dann. Fest steht wohl die 14 Kreuzer CM Transitgebühr. Die neue Gebührstufen kamen erst 1. August 1842. So, wie kam man zu die 8 Kreuzer CM? Wenn der einfacher Brief nach Dornbirn 4 Kreuzer CM kostete, kostete ein doppelter 8 Kreuzer. Der Brief war nicht unwahrscheinlich um oder über ein halben Loth, wegen ein Beilage.

    Viele Grüsse
    Nils