Beiträge von Hesse

    Hallo preussen_fan,

    möglicherweise gab es in und um Brandenburg mehrere kleine Haltepunkte, z.B. Götz oder Groß-Kreutz, an denen der Brief in den Zug gelangt sein könnte. Der Bahnpostbeamte hat dann den Ort mit der nächsten Poststelle vermerkt und den Brief gleich wieder zum Ausladen vorgesehen. Das Porto deutet ja auf nahe Entfernung hin. Somit war der Brief nur kurz auf der Bahn, vielleicht sogar nur eine Station.

    Beste Grüße,

    Hesse.

    Der Zukunft von Philatelie und Postgeschichte ist nicht gedient mit wenigen hochqualifizierten Experten und Großsammlern, die sich nur untereinander austauschen und zu beeindrucken suchen. Gebraucht wird eine breite Basis, die interessiert daran ist, Kenntnisse zu erwerben und zu vertiefen sowie ihre Sammlungen entsprechend auszubauen.

    Hallo Altsax,

    genau das ist es, was ich mit "Fußvolk" meinte - dieses darf sich nicht "abgehängt" fühlen, sondern muss ebenfalls begeistert werden. Das klappt z.B. so, indem man auch "kleine" Belege wertschätzt, darin etwas Besonderes sieht und jeden zu weiterer Beschäftigung ermuntert - und zum Zeigen und Diskutieren weiterer Briefe und Sammelstücke.

    Übrigens haben auch schon viele auch über die "Social Philately" zur Postgeschichte gefunden, denn oftmals weckt der geschichtliche Hintergrund von Zeit, Absender und/oder Empfänger die Lust, sich näher mit diesen tollen alten Briefen zu befassen.

    Viele Grüße,

    Joachim / Hesse.

    Hallo allerseits,

    diese Frage der Zukunft des DASV und anderer ArGen bewegt auch mich schon lange. Vor etlichen Jahren hatte ich dazu mal einen Leserbrief für den DASV-RB geschrieben, wie man die Kommunikation der Mitglieder untereinander und damit die fachliche Weiterentwicklung auf eine breitere Basis stellen könnte, denn im RB melden sich bis heute nur einige wenige großartige Experten mit längeren und sehr fundierten Beiträgen, aber das "Fußvolk" bleibt außen vor, denn die Hemmschwelle für einen eigenen Beitrag ist hoch.

    Mittlerweile hat sich - was ja sehr erfreulich ist - die Kommunikation hier ins Forum verlagert, wo sich weit mehr Philatelisten beteiligen als durch RB-Beiträge. Dadurch lebt die Philatelie und Postgeschichte, durch Austausch und Weitergabe von (Er-)Kenntnissen, Fragen und Antworten.

    Trotzdem, denke ich, ist ein regelmäßig erscheinendes Periodikum (gedruckt oder als PDF) auch ein Bindeglied unter den Mitgliedern, für Übersichts- oder Grundsatzbeiträge oder Vereinsinterna.

    Wer die RB der ArGe NDP kennt, weiß, dass sich dort schon lange die Kommunikation durch Kleinbeiträge der Mitglieder auch im RB abspielt. Deswegen hat sich dort auch kein Forum dieser Art entwickelt.

    Letztlich sehe ich diese lebendige Kommunikation als "Überlebenskriterium" einer ArGe. Wenn erstmal alle zur schweigenden Mehrheit geworden sind, findet sich weder jemand für Ehrenämter noch für eigenverfasste Beiträge, und damit ist die ArGe tot.

    Wie wir alle wissen, macht lebendiger Austausch über postgeschichtliche Themen große Freude. Dafür müssen wir mehr Leute begeistern, sonst wird die Zukunft trübe.

    Beste Grüße,

    Joachim.

    Liebe Sammlerfreunde,

    einen interessanten Brief vom UK in die Schweiz (Tessin, Umgebung von Locarno) 1860 hat man mir kürzlich vorgelegt. Er ist mit 10 1/2 d bezahlt, das war damals das Porto mit "Prussian Closed Mail via Belgium" in die Schweiz. Aber o Wunder, auf der Rückseite sind zwei Stempel von Hamburg, vom Stadtpostamt und der Taxis-Stempel. Und was bedeuten die weiteren Taxvermerke, vor allem die 6 1/2 ???

    Florian Berger nennt eine Rate (1855-67) von 6 1/2 Schilling von Hamburg mit der Taxis-Post in den II. Schweizer Rayon. Die 6x sind der der Schweiz zustehende Inlandsanteil. Was bedeutet die rote 2, und wie und warum kam der Brief nach Hamburg? Die Postschiffe nach Hamburg gab es zu der Zeit schon nicht mehr. Privatschiff? Oder Umweg? Falscher Beutel , also Irrweg? Bin auf Eure Hinweise gespannt.

    Beste Grüße,

    Hesse.

    Hallo Theo,

    ja, danke für den Hinweis, ich bin Mitglied der FAI und befasse mich seit vielen Jahren mit irischer Auslandspost. Und Du hast natürlich recht, Briefe in die USA sind häufig. Mir ging es aber tatsächlich um eine Einschätzung des Gebrauchs dieser und bestimmter anderer GB-Marken in Irland. Sicher geben die Katalogwerte nicht immer eine Relation an, die auch für eine Verwendung in Irland gilt. Ich habe z.B. auch eine 10d-Marke auf einem R-Brief in die USA, die ich ebenfalls kein zweites Mal auf einem Irland-Brief kenne (das ist natürlich subjektiv). Ich vermute, dass nicht alle Marken in gleicher Weise in Irland verteilt wurden, manche vielleicht nur an große Ämter. Wie das in GB gehandhabt wurde, wisst Ihr bei der FGGB sicher besser. Man müsste mal eine Statistik machen, welche Verwendungen bekannt sind. Da sollte mein Beispiel ein Anfang sein mit der Frage, wer weitere Stücke kennt.

    Leider haben auch die FAI oder der IPC bislang keine "Aufstellung" zu dieser Frage. Ich hatte auf die Neuauflage des "Hibernian" gehofft, aber leider fehlen dort diese GB-Marken, da vor 1922.

    Beste Grüße,

    Joachim.

    Liebe Sammlerfreunde,

    erst ab 1.3.1951 wurden die irischen Gebühren für Luftpost-Briefe vereinheitlicht.

    Vorher gab es (wohl jährlich) eine Liste, in der für jedes Zielland die jeweiligen Gebühren für Luftpost angegeben waren.

    Wir arbeiten seit vielen Jahren an einer Zusammenstellung dieser Gebühren und suchen dafür diese Gebührenblätter ("Air Mail Leaflets"). Auch in der irischen Nationalbibliothek sind davon nur einzelne Jahre vorhanden.

    Ich zeige hier ein Beispiel aus dem Jahr 1939. Wer kann solche Blätter von weiteren Jahren zeigen?

    Viele Grüße,

    Hesse.

    Liebe Sammlerfreunde,

    die Bewertung britischer Marken können wir in den einschlägigen Katalogen nachsehen und danach die Seltenheit beurteilen.

    Meines Wissens gibt es aber keinen Katalog, der eine ähnliche Bewertung für in Irland verwendete brit. Marken (oder Ganzsachen) bis 1922 vornimmt.

    Viele Einschätzungen beruhen daher auf persönlichen Beobachtungen. Diese müsste man einmal zusammentragen, um ein einigermaßen zuverlässiges Bild zu erhalten.

    Als Beispiel hier ein Brief mit einer brit. 2 sh-Marke, verwendet in Irland auf einem Brief der 2. gewichtsstufe nach den USA.

    Dies ist die einzige mir in langen Jahren bekannt gewordene Verwendung einer 2 sh-Marke in Irland vor 1922.

    Wer kann weitere Seltenheiten beisteuern?

    Viele Grüße,

    Hesse.

    Liebe Sammlerfreunde,

    wenn in einem großen Postamt die Zeit fehlte, kam es auch noch nach Einführung der Briefmarken vor, dass man die Zahlung des Francos nur durch einen Stempel bescheinigte, Marken wurden dann nicht verklebt. So auch hier im Jahre 1859: Seit 1. Juli 1859 war das Porto für den einfachen Brief nach Deutschland auf 6d ermäßigt worden. Diese 6d wurden mit roter Tinte links vermerkt und mit dem ebenfalls roten Stempel „PAID AT DUBLIN“ am 16. August bescheinigt. Auch London bestätigte beim Durchgang am 17. August mit „LONDON PAID“ und stempelte – ebenfalls rot – eine große „3d“ für den Portoanteil, der dem UK zustand, sowie ein rotes „P“ (Paid). Der fünfte rote Stempel kam bei der Bearbeitung im Zug von Ostende nach Aachen/Köln am 18.8. auf den Brief: „AUS ENGLAND PER AACHEN FRANCO“. Dann ging es weiter nach Dresden, wo der rückseitige Ausgabestempel vom 19.8. eine Laufzeit von 3 Tagen bestätigt. Zur Vorsicht strich man in Dresden die 6 durch, damit der Postbote dies nicht irrtümlich für einen noch zu kassierenden Betrag hielt. Die 5 roten Stempel machen den Brief zu einem tollen Stück!

    Viele Grüße,

    Hesse.

    Liebe Sammlerfreunde,

    immer diese langweiligen Frankaturen mit einem Penny - aber wer hat sowas schon mal gesehen? Offenbar hatte der Absender dieses Briefes noch ein paar ungenutzte Streifbänder übrig, die einen Wertstempel von je einem halben Penny trugen. Kurzerhand schnitt er zwei solche Wertstempel aus und klebte sie im April 1914 schön nebeneinander als Ein-Penny-Frankatur auf einen Brief von Belfast nach Norwood in Südengland. Mit dem Maschinenstempel entwertet, sind sie heute eins meiner Lieblingsstücke aus Irland. Wer kann weitere Aufbrauchsverwendungen britischer Wertstempel in Irland verwendet zeigen?

    Viele Grüße,

    Hesse.

    Hallo Martin,

    ja, danke, diese Vfg vom 16.1.68 hatte ich ja auch zitiert, aber es stimmt so vieles nicht:

    - wie gesagt, keine Bearbeitungsvermerke, weder "London PAID" noch Ankunft USA

    - ein Stempel "Franco" wie beim Leitweg über Bremen und nicht via Cöln-Verviers

    - und warum sollte man den Brief erst nach Süden schicken und dafür noch 2 Gr. mehr bezahlen als gleich ab Bremen?

    All das waren uns zu viele "Stolpersteine" als dass die Sache klar wäre. Aber Probleme sind ja auch eine Herausforderung!

    Beste Grüße,

    Joachim.

    Liebe Sammlerfreunde,

    der vorliegende Brief zum Postwagenkurs Schlüchtern-Schweinfurt wirft weitere Fragen auf.

    Der Brief trägt eine handschriftliche Entwertung: “Cours Schlüchtern-Schweinfurt“.


    Beim Kurs Schlüchtern-(Brückenau)-Schweinfurt muss es sich um einen Postwagenkurs handeln, denn eine Bahnlinie gab es zu dieser Zeit (1.7.1871) dort nicht. Der Brief stammt von einem Pfarrer aus Mottgers, und der Umweg über Brückenau ist beträchtlich. Der Postwagen nahm den Brief von Mottgers nach Brückenau mit, und der Brief wurde dann von dort vom Landbriefträger nach Zeitlofs zugestellt. Der direkte Weg von Mottgers nach Zeitlofs wäre noch nicht einmal 6 km weit gewesen, also durchaus fußläufig zu erreichen.

    Im Inhalt des Briefes geht es um die Beschaffung notwendiger Papiere für eine Hochzeit.

    Im Katalog der NDP-Bahnpoststempel auf Seite 52 ist der Brief abgebildet und als vom Kondukteur des Eisenbahnpostwagens entwertet beschrieben. Aus den genannten Gründen kann das aber nicht sein.

    Die portopflichtige Dienstsache der Kirchengemeinde in Mottgers (Kreis Schlüchtern), ehemals Kurhessen, dann preußisch, war an das lutherische Pfarramt in Zeitlofs bei Brückenau in Unterfranken gerichtet, der Brief überschritt also eine Grenze. Geographisch liegen die beiden grenznahen Orte kaum eine Meile auseinander. Der Postweg ging von Mottgers vermutlich nicht über die zuständige Postanstalt in Sterbfritz (die Marken hätten sonst dort den Aufgabestempel erhalten), sondern wurde in Mottgers direkt der Kutsche in Richtung Brückenau mitgegeben. Deswegen wurden die Marken in der Kutsche handschriftlich entwertet. In Brückenau (jetzt Bad Brückenau) wurde der Ankunftstempel der für Zeitlofs zuständigen Postanstalt abgeschlagen.

    Wer weiß etwas über die 1871 bedienten Postwagenkurse in dieser Gegend? Über die Bahnlinien haben wir gute Publikationen, über Postwagenkurse ist die Information leider noch dürftig.

    Viele Grüße,

    Hesse.

    Volkszählung 1871

    Liebe Sammlerfreunde,

    wir zeigen hier eine der gesuchten Bundes­dienstsachen, und dies noch zu einem interessanten Thema, das eine Recherche herausgefordert hat.

    Postsendungen in Angelegenheiten des Norddeutschen Bundes waren im NDP portofrei.

    Zum Empfänger: Im Braunschweiger Adressbuch von 1871 ist als Ortsvorsteher der Gemeinde Wieda im Amtsbezirk Walkenried, genannt: Zolleinnehmer Carl Jörn, pensioniert. Nach einer Familien­chronik soll die Familie Jörn, ursprünglich Bergbautreibende aus Schottland (von "earn", d.h. "die in Erz arbeiten"), vor dem Jahr 1700 nach Wieda gekommen sein, wo sie Gruben betrieben. Nach 1800 ging der Bergbau dort allmählich ein. Wieda verlor in jener Zeit Bevölkerung an Nachbar­gemeinden und durch Auswanderung.

    Weder der Absender (sicher der Landkreis Blankenburg) noch der Empfänger waren Bundes­behörden, hier aber waren sie in einer Bundessache tätig, der Durchführung einer nationalen Volkszählung.

    Von 1834 bis 1867 führte der Deutsche Zollverein regelmäßig alle drei Jahre Volkszählungen in den Mitgliedsländern durch, jeweils am 3. Dezember. Die Zählung 1870 entfiel wegen des laufenden Krieges gegen Frankreich.

    Im Deutschen Kaiserreich fanden Zählungen zuerst 1871 und von 1875 bis 1910 alle fünf Jahre statt, bis 1916 immer am 1. Dezember.

    Für die Volkszählung 1871 konnte auf die Vorplanungen einer Kommission des Deutschen Zollvereins aus 1870 zurückgegriffen werden. Ehrenamtliche Helfer teilten die Zählpapiere aus und sammelten sie auch wieder ein. Die Zählung erfolgte namentlich. Es gab Haushaltungslisten oder aber Zählkarten für Einzelpersonen, die in sog. Zählbriefen haushaltungsweise zusammengefasst wurden.

    Die Resultate der Zählungen, für die größeren Verwaltungsbezirke aufbereitet, wurden dem Kaiser­lichen Statistischen Amt zugeliefert. Dies waren: Fläche, Anzahl von Wohnhäusern und Haushaltun­gen, letztere nach Einzel-, Familien- und Anstaltshaltungen gegliedert, ortsanwesende Bevölkerung nach Geschlecht, Geburtsjahr und -ort, Staatsangehörigkeit, Religion, Schulbildung, Behinderungen (genannt "Gesundheitsdaten") sowie weitere aggregierte Daten. Der Geburtsort wurde in den Folge-Zählungen weggelassen. (Beispiel einer Tabelle, für den Kreis Harburg, bei Luca Seehafer, S. 225) Die Ergebnisse der Volkszählung von 1871 waren die ersten, die (endgültig im März 1873) für das Reich veröffentlicht wurden.

    Eigentlich müsste man von dieser Volkszählung Belege aus allen Ecken Deutschlands finden, da dies ja die erste Zählung nach gleichen Standards in ganz Deutschland war. Das Datum der Zählungen, Anfang Dezember, war nicht zufällig gewählt. Man wollte zu einem Zeitpunkt zählen, an dem möglichst niemand auf Reisen war und alle Bevölkerung schön daheim.

    Quellen:

    1. Zum 70. Jahrestag der ersten reichsdeutschen Volkszählung vom 1. Dezember 1871, in: "Wirtschaft und Statistik", 1941, 2. November-Heft, 21. Jahrgang, Nr. 22 https://www.statistischebibliothek.de/mir/servlets/M…tik-1941-22.pdf

    2. Luca Seehafer, Volkszählung "gestern" - Die Volkszählung 1871 und die Viehzählung 1873 in der Provinz Hannover im Königreich Preußen, in: Statistische Monatshefte Niedersachsen 5/2014

    3. Christine von Oertzen, Die Historizität der Verdatung: Konzepte, Werkzeuge und Praktiken im 19. Jahrhundert, Artikel in NTM, Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin 25, Seiten 407-434 (2017) https://link.springer.com/article/10.1007/s00048-017-0183-6

    Die Arbeit von Chr. v. Oertzen beleuchtet insbesondere die technischen Aspekte der Zählung. Das Verfahren wurde an sich bereits zur Zeit des Zollvereins entwickelt und nun auf das ganze Reich ausgedehnt. Diese Zählkarten waren der eigentliche Schlüssel zum Erfolg als frühe Möglichkeit, Daten in normierter Form aufzunehmen und in verschiedenen Schritten (also mehrfach) auszuwerten. Das war damals das non-plus-ultra der Datenerhebung! Man musste zwar kistenweise Papiere zwischen vielen Zählenden (Hilfspersonal) hin- und her bewegen, aber die Zuarbeit war so gut organisiert, dass man überhaupt dazu kam, nach einem halben bzw. eineinhalb Jahren korrekte Ergebnisse veröffentlichen zu können.

    Die erste Quelle stellt vor allem die historische Entwicklung heraus. Die zweite Quelle, Luca Seehafer, ist weniger tiefgreifend als Nr. 3, dafür konzentriert sie sich auf das Land Hannover, was es anschaulicher macht.

    Wer hat weitere Belege zu diesem Thema?

    Beste Grüße,

    Hesse.

    Liebe Sammlerfreunde,

    beim hier gezeigten Brief ist mir Leitweg und Porto nicht klar.

    Der Brief mit (etwas schwachem) F-Stempel aus Bremen vom 30.3.1868 ging nach Mexiko und zeigt einen zunächst unverständlichen Tarif. Wie sind diese 10¼ (oder heißt es 11¼ ?) zu erklären? Und die rote 10 in der Mitte? Oder ist das ein „W“? Der Brief sollte über Southampton laufen, trägt aber nicht den sonst abgeschlagenen Durchgangsstempel von London.

    Eine Möglichkeit ist, gemäß Verfügung vom 16.1.1868: Briefe nach Mexiko via USA kosteten 10¼ Groschen.

    Man findet diesen Tarif auch im Steven (S. 64 und S. 168); dort wird ein 10¼ Gr.-Tarif erwähnt, der ab April 1868 gültig sei und über Aachen/Ostende - Transit UK - nach New York (6 Gr.) und dann mit US-Dampfern in den Golf nach Tampico und/oder Vera-Cruz (4¼ Gr. entspr. 10 US-¢) zur mexik. Küste lief.

    Aber es ist jedoch dagegen zu argumentieren, dass weder von England noch von den USA Bearbeitungsvermerke sichtbar sind. Zumindest in den USA müsste doch der übliche Eingangsstempel drauf sein.

    Welche Erklärungen habt Ihr?

    Viele Grüße,

    Hesse.

    Liebe Sammlerfreunde,

    die bisherigen bekannten Plattenfehler bei NDP-Marken (inkl. Okkupationsmarken von Elsass-Lothringen) sind bereits im Plattenfehler-Handbuch veröffentlicht.

    Aber es gibt Kandidaten und Neuentdeckungen, die erst durch weitere Meldungen bestätigt werden müssen. Vielleicht habt Ihr ja einiges in Euren Sammlungen.

    Hier ein erster Kandidat - wer hat Weiteres?

    Da bei der Marke rechts noch ein Stückchen vom Seitenrand anhängt, wissen wir, dass dieser Fehler bei einer Marke am rechten Bogenrand vorkommt.

    Viele Grüße,

    Hesse

    NDP-Rundbrief 115 (Juni 2021) ist erschienen: 85 Seiten mit folgendem Inhalt (Auswahl):


    Thema

    Marken und Ganzsachen

    Randstücke mit Reihenzähler

    Die vorschriftswidrige Entwertung von Innendienstmarken während der Norddeutschen Post

    Gebühren

    Landbestellgebühr bei Fahrpostbriefen, Expressgebühr für Pakete

    Rundungsprobleme bei Postgebühren in Sachsen

    Dienstpost / Portofreiheiten

    Averszettel in Mecklenburg-Schwerin

    Dienstpost des Bundes: Volkszählung 1871

    Als „Militaria“ waren auch Postanweisungen portofrei

    Stempel

    Statistik Auslandsbriefe mit F-Stempel

    Die drei Methoden zur Erfassung, Verrechnung und Nachweisung von Franco-Beträgen

    Weiterverwendete Braunschweig-Nummernstempel

    Bahnpost

    Postwagenkurs Schlüchtern-Schweinfurt

    Bahnpost Nürnberg-Frankfurt

    Elsaß-Lothringen / Krieg 1870/71

    Panzerfregatte „König Wilhelm“

    Französische Regierungs-Depeschen und Nachrichten während des Krieges 1870/71

    Auslandspost

    Rätsel um einen Brief nach Trinidad

    Brief nach Mexiko mit seltsamen Taxen

    Nachsendung eines eingeschriebenen Portobriefs in die Schweiz war nicht möglich

    Formulare

    Spätverwendetes Correspondenzkarten-Formular

    Seltenes Formular zur Abrechnung des Botenlohns bei Eilzustellung

    Telegrammumschlag per Expressen und rekommandiert

    Weitere interessante Themen

    Briefporto – dem Gehalt und anderen Kosten gegenübergestellt

    Papiergeld zur NDP-Zeit

    Wie lange waren Reklamationen bei der Post möglich?

    Die ArGe NDP bietet digitale und gedruckte Literatur an.

    Die digitale Literatur ist zum großen Teil kostenfrei als Download verfügbar, darunter hochprämierte Sammlungen, historische Dokumente und mehr.

    Das gedruckte Literaturangebot hat sich im Laufe der Jahre sehr umfangreich entwickelt, da sich die ArGe bemüht, in jedem Jahr eine Jahresgabe herauszubringen, die an die Mitglieder kostenlos abgegeben wird, darunter Standardwerke von teils mehreren hundert Seiten. Die bekanntesten sind sicherlich die Kataloge der Franco-Stempel und der NDP-Bahnpoststempel, oder das Kompendium der "Daten & Fakten des NDP".

    Auch die Rundbriefe sind geduckt beziehbar; frühere Rundbriefe sind im Mitgliederbereich zum Download verfügbar.

    Die Forschungsprojekte der ArGe NDP

    Oftmals steht ein interessanter Beleg nicht allein, sondern wirft einen ganzen Komplex von Fragen auf, die entsprechend zusammenhängen. Die Forschungsarbeit in solchen Projekten zieht sich manchmal über viele Jahre hin, oder es kann durch immer neue Entdeckungen nie ganz abgeschlossen werden.

    Das wichtigste Projekt des NDP ist sicher die Erforschung der zur NDP-Zeit neu eingeführten Stempel, der sogenannten „NDP-Stempel“. Die Liste der bisher bekannten Stempel mit Frühdaten ist komplett im Internet verfügbar, so dass jeder neue Entdeckungen melden kann.

    Weiterhin erfassen wir die Feldpoststempel im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Auch hier ist die Liste im Internet verfügbar, einfach Link anklicken.

    Weitere kleinere Forschungsprojekte haben wir unter dem Thema „Registraturen“ zusammengefasst. Hier gibt es eine Vielzahl von Themen, zu denen uns ständig neue Entdeckungen gemeldet werden, die das Bild vervollständigen.

    Wer Vorschläge für neue Projekte hat, kann sie gerne posten. Viel Spaß beim Forschen wünscht

    Hesse.