Beiträge von Michael

    Warum wurde Postvorschuss gestrichen und Nachnahme hingeschrieben, obwohl Herr Feibes den Betrag sofort ausgezahlt bekam

    Vermutlich hat der Absender die erste, gestrichene Zeile vor Aufgabe notiert (wurde in früheren Jahren manchmal so notiert). Ab 1852 war aber die Regel, dass der Betrag erst an den Absender ausgezahlt wurde, wenn die Einnahmebestätigung vom Zielpostamt eintraf. Dies wurde hier wohl zur Verdeutlichung bei der Aufgabepost in Abstimmung mit dem Absender so korrigiert.

    Deshalb veränderte sich ja auch die Bezeichnung dieses Postdienstes langsam von Postvorschuß in Nachnahme. Insofern ein Beleg, der diese Vorgehensweise schön zeigt.

    Viele Grüße
    Michael

    Die Ganzsachen wurden 1862/3 herausgegeben. Die Rückseite sieht so aus, als hätte sie eine lange Gummierung, dann wäre es 1863.
    Für den Stempel ist es meines Wissens in jedem Fall ein neues Spätdatum.

    Daher würde ich hier einen Bahntransport vermuten.

    Ein interessanter Brief!

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief, wahrscheinlich von 1852, aus Coeln sauber adressiert an Herrn Alexander Forid bei Tischlermeister H. Dreising Adalbertstraße zu Aachen. Eine Zustellung erfolgte nicht, wie die Rückseite zeigt:
    Zunächst war in Coeln versäumt worden, die hinten verklebte Marke für die Bestellung zu entwerten, was in Aachen mit dem Nummernstempel 1 nachgeholt wurde. Darüber wurde notiert Verzogen ohne Angabe wohin. Links bestätigten 5 Briefträger mit Unbekannt und ihrer Unterschrift, dass der Empfänger nicht in ihrem Bezirk wohnte. Unterhalb der Freimarke wurde noch notiert Im ?? Po nicht angemeldet, hier vermute ich eine Nachfrage bei einer polizeilichen Meldestelle. Kann jemand das Kürzel entziffern oder kennt die offizielle Bezeichnung?
    Immerhin ließ man sich Zeit mit den Nachforschungen: der Brief kam 27.7. in Aachen an und wurde erst am 20.8. zurück nach Coeln geschickt (vorderseitig oben notiert).

    Viele Grüße
    Michael

    Lieber Erwin,

    etwas rätselhaft, dieser Umschlag. Für mich sieht es so aus, als wenn radiert oder gereinigt wurde. Auch die 4 ist sehr blass. Neben der 4 ist noch ein Zeichen zu erahnen, erinnert mich an das Kürzel für Pfennige. Das Bestellgeld in Hannover lag aber meines Wissens bei 3 bzw. 6 Pfg. An der 1 des Wertstempels ist noch ein kleiner blauer Fleck. Der Rest des Entwertungsstrichs?
    Deine Überlegung für die 4 als Portoforderung ist einerseits plausibel, aber zum einen finde ich sie etwas klein geschrieben und Preußen notierte meistens mit blauer Tinte und nicht Blaustift, es fehlt der Hinweis "reicht nicht" o.ä. und für die 2. Gewichtsstufe hätte ich wie Dieter eine Gewichtsnotierung erwartet. Das entfiel manchmal, wenn die Unterfrankatur direkt bei der Briefaufgabe bemerkt wurde und der Absender nicht alles bezahlen konnte/wollte.
    Deine Überlegung ist wie gesagt plausibel, aber es bleiben ein paar Fragezeichen.

    Viele Grüße
    Michael

    Lieber Erwin,

    ein schön erhaltener Umschlag. Das nicht oder schlecht gesteckte Tagesdatum wäre ebenfalls ein Verstoß gegen die Vorschriften.
    Amüsant wäre ein Verwendungsjahr 1867, aber das ist bei einer Kopfganzsache sehr unwahrscheinlich.

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    danke.
    Bei der Ankunft am Zielpostamt wurde der Ausgabestempel abgeschlagen, hier am 30.10.
    (Aufgabe in Breslau am 29.10.), damit begann die Lagerfrist. Egal, ob ausgehangen oder ins Fach gelegt: die 3 Monate waren am 23.1. noch nicht um.

    Viele Grüße
    Michael

    Hallo nordlicht,

    in Hamburg gab es insgesamt 15 Franco-Stempel, in der Zeit 1866/67 aber nur 3.
    Altona: 2 Stempel
    Flensburg: 1 Stempel (theoretisch, keine Abb.)
    Kiel: 1 Stempel (theoretisch, keine Abb.)
    Lübeck: 3 Stempel (aber erst ab 1868)
    Das sind jetzt die Stempel, die mir beim Durchblättern aufgefallen sind, Quelle: Handbuch und Katalog der deutschen F(ranco)-Stempel von Ingo von Garnier
    Ist alphabetisch sortiert, nicht nach AD-Staaten

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier eine 1 Sgr.-Ganzsache von 1855/58 aus Breslau ins ca. 9,5 Meilen entfernte Constadt an Herrn Singer poste restante.
    Der Brief wurde jedoch nicht nachgefragt: Keine Nachfrage danach geschehen deshalb retour Post Exped(itor): Unterschrift. und noch mit der vs. Notiz retour 23/1 versehen.Es ging zurück nach Breslau, wo man jedoch mit dem Umschlag nichts anfangen konnte, rückseitig: Abs(ender) nach Sig(e)l u(n)d Handschrift nicht bek(ann)t
    Mit dem roten Rahmenstempel Unbestellbar ging es dann zur OPD, ebenfalls in Breslau, wo der Brief amtlich geöffnet wurde. Vorderseitig wurde mit roter Tinte Abs. Rosalie Singer notiert, der Brief mit dem Amtssiegel wieder verschlossen und dann zugestellt.

    Ein kleines Detail: Der Brief kam am 30.10. in Constadt an, wurde aber bereits am 23.1. wieder retour geschickt. Da waren die 3 Monate Lagerzeit noch nicht ganz um.

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    der folgende Brief ist nicht genau datierbar, aber der Aufgabestempel ist in der Literatur für die Zeit 1840-1850 belegt. Da die Entfernung <5 Meilen liegt, passt der Tarif von 1848 und natürlich von 1850.
    Der Brief zeigt die postalische Angabe Briefkasten und die Portotaxe 1 (Sgr.), da er unfrankiert eingeworfen wurde - der Versand von unfrankierten Reco-Briefen war erst ab Mai 1848 erlaubt. Zudem gab es den Hinweis Mann bittet diesen Brief gleich zu besorgen. Beide Angaben - Versand per Einschreiben und expresse Zustellung wurden von der Post ignoriert.
    Rückseitig findet sich keine postalische Angabe bzw. Stempel.

    Viele Grüße
    Michael

    Lieber Erwin,

    Wie konnte es dazu kommen?

    eine berechtigte Frage.
    Es gab Versuchsabschläge in violett (Berlin 1867). Violette Stempelfarbe war ansonsten im preußischen Postdienst ungebräuchlich, später im NDP sah es anders aus. Auch auf preuß. Innendienstformularen ist mir bis heute nichts dahingehend aufgefallen.

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein Postvorschußbrief von 1865 aus Potsdam nach Straach bei Wittenberg an den Barbier Johann Gottlieb Richter.
    Absender ist Pastor Preiß aus Bornstedt bei Potsdam (Bornstedt ist heute ein Bezirk in Potsdam und grenzte damals direkt an die Schlossanlagen von Sanssouci). Verschlossen ist der Brief mit einem großen Kirchensiegel, das sich auch als kleinerer Stempelabdruck im Brief wiederfindet.

    Vorderseitig findet man auch den Anlass zu diesem Brief:
    Kirchliches Aufgebot worauf Postvorschuß erhoben wurde 20 1/2 Sgr.
    Der Betrag wurde dann noch in Worten wiederholt.
    Zu dem Vorschußbetrag kam noch 1 Sgr. Porto (Entfernung < 1,5 Meilen) und der Minimumbetrag für Procura von 1 Sgr.
    Das Örtchen Straach hatte erst im Vorjahr eine Postexpedition II. Klasse erhalten, hinten wurde noch Bestellgeld notiert.
    Nicht den Vorschriften entsprechend war die violette Farbe des Auslagen-Stempels.

    Viele Grüße
    Michael

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief an den damaligen Buchhändler und späteren Verleger Velhagen & Klasing in Bielefeld. Wenn man Angaben zur Historie dieses Unternehmens sucht, findet man als damaligen Firmensitz immer nur die Angabe "Bielefeld". Der Verlagssitz war bis 1847 direkt am Alten Markt.

    Die Anschrift des Briefes weist einen Zusatz (Ort?) oberhalb von Bielefeld auf, den ich nicht entziffern kann:
    Die Herrn Velhagen und Klasing
    Buchhandlung zu
    ???
    in Bielefeld

    Viele Grüße
    Michael

    Ich muss dazu sagen, dass ich mit einem Tablet "arbeite"...

    kenne ich von meinem Tablet nicht. Den Beitrag hier schreibe ich gerade auf meinem Tablet.

    Vielen Dank.

    Das war vorher hier aber anders. Ich dachte eigentlich an eine Art Grundeinstellung wie bei word-Dokumenten. Dort kann man den Zeilenabstand festlegen und muss sich nicht die Finger durch betätigen der Shift-Taste brechen.

    Ja , das war früher anders. Diese Art der Formatierung beim Schreiben ist aber mittlerweile weit verbreitet und wurde jetzt auch von Woltlab übernommen. Das könnte man im Quellcode ändern, aber es würde wahrscheinlich in einem der nächsten kleinen Updates wieder überschrieben. Solche kleinen Updates kommen regelmäßig, ohne dass die Benutzer das bemerken. Die Admins hätten dadurch einen regelmäßigen Mehraufwand bei der Betreuung, den wir vermeiden möchten.

    Viele Grüße
    Michael

    Wenn man einen zusammenhängenden Text schreiben will, braucht man normalerweise keine ENTER-Taste. Man schreibt einfach weiter, die Software bricht den Text dann für alle Leser - egal ob Handy- oder Flatscreen-Nutzer - passend um.

    Wenn man die ENTER-Taste betätigt, wird ein neuer Absatz mit dem entsprechenden Abstand zum vorhergehenden Absatz erzeugt, wie hier (oberhalb).
    Möchte man nur bewusst innerhalb eines Absatzes mit einer neuen Zeile beginnen (wie hier), drückt man SHIFT+ENTER. So kennen es viele auch aus anderen Schreibprogrammen.

    Das Phänomen mit plötzlich wieder auftauchenden, gelöschten Wörtern ist mir nicht bekannt. Hat das sonst noch jemand auf seinem Gerät?

    Viele Grüße
    Michael