Beiträge von Bayern-WB

    Hallo mbehrends,


    zwei schöne Stempelbelege!


    Aber bei den Marken handelt es sich auf beiden Briefen um 2II5, also aus der Stöckelserie 5 (vulgo Platte 5).

    Das b ist dabei überflüssig, denn die 2II5 gibt es nur in der Type 2. Typ 1 ist die absolute Ausnahme.


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Kilian,


    herzlichen (wenn auch etwas neidvollen 😉) Glückwunsch zu dem seltenen Stöckelfehler.

    Ich weiß, wie schwer er zu finden ist, weil ich selbst seit Jahren intensiv danach Ausschau halte.


    Die Schwierigkeit, ihn zu finden, ist umso erstaunlicher, weil Du ja jetzt gezeigt hast, dass er sogar in zwei Auflagen auftritt.


    Das Auftreten in zwei Auflagen unterstützt aber auch meine in RE: MiNr. 9 II - 3 Kreuzer rot mit abgeschrägten Ecken - Marken und Postgeschichte

    vorgestellte Arbeitshypothese, dass mit der Stöckelserie (vulgo Platte) 8 bereits 1865, evtl. parallel mit der Stöckelserie 7 gedruckt wurde.


    Wie schon in meinem verlinkten Beitrag genutzt, möchte ich nochmal vorschlagen, die Stöckelserien durchzunummerieren. Die Stöckel stammen ja letztlich alle von demselben Urstempel. Nur die zum Druck verwendete Farbe wurde 1862 geändert.

    Damit kommt es zu keiner Verwirrung mit unterschiedlichen „Platten“-Bezeichnungen und es ist eindeutig, wenn man schreibt „Die 2V und die 9I wurden von der Stöckelserie 5, die 2VI und die 9II von der Stöckelserie 6 gedruckt.“

    Was Du in Deinem letzten Beitrag als Platte 3 und Platte 4 bezeichnest, wären dann die Stöckelserien 7 und 8.


    Beste Grüße

    Will

    Hallo Udo,


    da geht einem das Herz über beim Betrachten.


    Für mich ist das die erste Instruktionsmarke der 2I, die ich sehe und interessant sind dabei die „spitz nach außen gezogenen“ Ecken.


    Die 2I wurde mit Stöckeln gedruckt, die in Schriftmetall gegossen wurden und sehr rechtwinklige Ecken haben. Auch die gedruckten Marken haben recht rechtwinklige Ecken.


    Wenn also hier bei dieser Instruktionsmarke die Spitzen derart nach außen gezogen erscheinen, kann das meiner Meinung nach nur am verwendeten Papier liegen.

    Vermutlich ist es dickeres Papier („Schreibpapier“), das die Farbe ganz anders aufnimmt als das Seidenpapier (Druckpapier) und sie in die Ecken „verquetschen“ läßt.


    Da in der Literatur (Vogel/Peindl, Zieauff/Kleinhenz) für Stöckel (vulgo Platten) bei manchen Stöckelcharakteristika auch „spitze Ecken“ oder „spitz nach außen gezogene Ecken“ angegeben werden, muss man sich natürlich fragen, ob dies wirklich Stöckelmerkmale sind oder eher durch das verwendete Papier gegeben sind.


    In Zukunft müssen wir also neben dem Markenbild/Stöckel auch das Papier genauer in unsere Analysen miteinbeziehen.


    Beste Grüße

    Will

    Liebe Freunde,


    der Schorsch hat in der Sendung ein gepflegtes Hochdeutsch gesprochen.


    Sprachwissenschaftler siedeln nämlich das Hochdeutsche im Süden, u.a. Bayern und Österreich an.

    Im Norden wird Niederdeutsch gesprochen.


    Nix für unguad 😁


    Beste Grüße

    Will

    Liebe Freunde,


    ich stelle hier noch eine weitere 2IV mit dem von Vogel/Peindl als Plattenfehler III bezeichneten Stöckelfehler ein, weil auf beiden Marken noch zwei weitere Artefakte zu sehen sind.

    Am oberen Ende des I von DREI befindet sich ein weißer Punkt und darüber an der Rahmenlinie ein weißer Fleck.


    Die Frage ist, ob dieser Stöckelfehler immer nur in Kombination aller vier Merkmale auftritt oder ob es auch Marken gibt, bei denen eines oder mehrere der Merkmale fehlen.

    Das würde uns etwas über eine Evolution von Stöckelfehlern sagen und evtl. eine zeitliche Zuordnung gestatten.

    Auf das Thema “Vorstufen“ von Stöckelfehlern hat Staatswappen einige Beiträge vorher hingewiesen, weil sie bei Vogel/Peindl und SEM ja auftreten.


    Wer kann hier noch Belege einstellen?


    Beste Grüße

    Will

    Hallo Ralf,


    Im Vogel/Peindl steht hierzu noch, dass der PF XI die Vorstufe zum PF VIIe ist. Was somit nicht stimmen kann. …

    Ja, der Dreierstreifen ist mir lieb und teuer, weil er mindestens 10 Artefakte zeigt, die bei Nachprägung auftreten können.


    Diese können einzeln, aber auch in unterschiedlichen Zusammenstellungen vorkommen.


    Da ihr Autreten offenbar vom Auftreffen der Matrize auf das vorhandene Markenbild auf dem Stöckel abhängt, kann man meiner Ansicht nach nicht von einer Evolution eines Stöckelfehlers sprechen.


    Ich gebe Dir recht, dass die Aussage im Vogel/Peindl nicht stimmt.


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Kilian,


    mit den beiden von Dir eingestellten Briefen ist klar nachgewiesen, dass die Doppelraute bereits auf der 2b auftritt.

    Das erhärtet auch Deine Theorie, dass die 2b und 2c durch Nachprägung entstanden sind.


    Ich bin allerdings der Ansicht, dass es bei der 2b mehr als ein Stöckel mit der Doppelraute gab.


    Ich habe ebenfalls zwei 2b mit Doppelraute, die in der Rahmenlinie rechts oben über dem Wertziffernquadrat aber zusätzlich einen blauen Fleck zeigen. Dieser tritt in einer Deiner gezeigten losen Marken sowie auf dem Brief von April 1854 ebenfalls auf.

    Ursprünglich hielt ich diesen Fleck für eine Druckzufälligkeit. Es ist aber offensichtlich ein Stöckelfehler, denn er ist weder beim Reinigen noch bei der Neuzusammenstellung der Druckform verschwunden.

    Eine meiner Marken stammt nämlich aus der linken oberen Bogenecke, Deine und meine zweite aber offensichtlich aus dem Bogeninneren.


    Die Herstellung der Stöckel der 2b und 2c durch Nachprägung halte ich jetzt auch für sehr wahrscheinlich.

    Wie dieser Prozess erfolgte, ist mir aber noch immer nicht klar und die übrigen Fragen in meinem vorherigen Beitrag wären noch zu beantworten.


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Kilian,


    Du hast in RE: MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung Deine spekulative Erklärung sehr überzeugend dargestellt.

    Mit einer beweisbaren anderen Erklärung kann ich momentan nicht dagegenhalten. Daher nehme ich einmal kurz die Position des Advocatus Diaboli ein.


    1. Deiner Ansicht nach ist bei der 2b nur ein Stöckel nachgeprägt worden, erkenntlich an der Doppelraute.

    Aber sind Deine gezeigten 2b mit Doppelraute evtl. 2c?

    I.d.R. haben die 2c spitze Ecken. Aber es gibt auch 2c mit abgerundeten Ecken.

    Ich zeige hier nochmal meinen Dreierstreifen einer 2c, bei dem aber die linke Marke vier abgeschrägte Ecken hat. Man kann also eine lose Einzelmarke der 2c mit vier abgeschrägten Ecken leicht als 2b deklarieren.

    Kannst Du oder jemand anderer hier eine 2b mit Doppelraute auf einem Brief zeigen, der vor Dezember 1854 gelaufen ist?


    2. Die Doppelraute, aber auch die verstümmelte 3 im rechten unteren Wertziffernquadrat sehen aus, hätte die Matrize beim Nachprägen das Stöckel leicht verschoben getroffen. Müssten dann aber nicht auch andere Teile dieser Marke Beeinträchtigungen zeigen ?


    3. Auf manchen Marken ist die obere Rahmenlinie nach oben und gleichzeitig die untere Rahmenlinie nach unten verbreitert. Wenn die Matrize versetzt auf das Stöckel traf, sollten die Veränderungen doch in dieselbe Richtung erfolgen, oder?


    4. Warum finden wir durch die Nachprägung so viele Veränderungen an den äußeren (allen vier) Rahmenlinien, aber kaum bei den doch sehr dünnen inneren Rahmenlinien?


    Die Antworten auf diese Fragen würden mir zum Verständnis des Nachprägeprozesses sehr helfen.


    Beste Grüße

    Will

    Liebe Freunde,


    die häufigen und besonderen Stöckelfehler der 2c lassen an eine Nachprägung der 2 b denken.

    Ich kann das aber nicht recht glauben, weil ich nicht verstehe, wie dabei aus den runden Ecken der 2b die spitzen Ecken der 2c entstehen hätten sollen.


    Hat jemand eine plausible Erklärung?


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Kilian,


    jetzt habe ich verstanden, dass Du mit dezentrisch die dickeren Randlinien meinst.


    Dafür gibt Jürgen doch die plausibel klingende Erklärung, dass diese Stöckel etwas aus der Druckebene der übrigen Stöckel herausstand.


    Ich habe Marken, bei denen die linke und die obere Randlinie, andere, bei denen die linke und die untere Randlinie verdickt sind (was Du wohl mit dezentrisch meinst).

    Ohne hier eine belastbare Theorie aufstellen zu wollen, könnte man sich vorstellen, dass dies von der Richtung abhängig ist, in der der Drucker eingefärbt hat. Einmal von links oben nach rechts unten, das andere Mal von links unten nach rechts oben.


    Beste Grüße

    Will