Hallo,
ich möchte hier mal einen Vergleich zwischen einem realen Porto- und einem fiktriven Francobrief zur Diskussion stellen, die hinsichtlich Gewicht, Entfernung und Tarifzeitraum vergleichbar / "identisch" sind.
1.)
Der reale Portobrief, der sicherlich in den unendlichen Tiefen dieses Forums schon mal versenkt wurde.
Portobrief - 0,5 Loth von Neustadt nach Straßburg vom 27 / 3 1835 an den dubiosen Schattenmann, der sich hier schon des öfteren rumgetrieben haben soll. (im Folgenden mit 1 Decime = 2,8 Kr. gerechnet).
Frankreich taxierte 8 Decimes (ca. 22 Kr.) als Porto für den Empfänger. Davon entfielen 5 Decimes (14 Kr.) auf den bayerischen Portoanteil (Vertrag vom 01.01.1822), die per Vergütungsstempel dokumentiert wurden und 3 Decimes (ca. 8 Kr.) innerfranzösisches Porto für einen Brief -7,5 g über eine Entfernung von knapp 60 km zwischen Weissembourg und Strassburg (Tarif vom 01.01.1828). Die Verrechnung mit Bayern erfolgte allerdings nicht mit 5 Decimes pro Einzelbrief sondern mit 10 Decimes (28 Kr.) pro Unze (30 g)., d.h. für den besagten Brief mit ca. 7,5 g, für den Schattenmann 22 Kr. berappen sollte, erhielt Bayern 28 : 4 = ca. 7 Kreuzer und Frankreich ca. 15 Kreuzer.
2.)
Der fiktive Francobrief (gleiches Gewicht, Entfernung usw.).
Der Schattenmann hat sich natürlich geweigert, die 8 Decimes zu löhnen und der Brief ging zurück. Da es sich um eine finanzielle Forderung in nicht unbeträchtlicher Höhe handelte, wurde einer weiteres Schreiben, diesmal als Francobrief auf den Weg gebracht.
Zu bezahlen waren 3 Kr. für Bayern bis zur Grenze und ab da wie oben 8 Kr. für Frankreich. In Summe fiel also mit 11 Kreuzer gerade die Hälfte des Betrags beim Portobrief an. Absender und Empfänger hätten sich z.B. bei einer regelmäßigen Geschäftsbeziehung also einiges einsparen und die beiden Postverwaltungen austricksen können ?????
Wenn denn die hier getätigte Überlegung stimmt oder wo hängt der Haken ???
und wie wurde die Verrechnung zwischen Frankreich und Bayern beim Francobrief vorgenommen ?
Gruß Klaus