Beiträge von Jack der Walser

    Und hier einige Informationen über Jos. Ant. Delapierre in Aosta: Die Delapierre/Zumstein sind eine angesehene Familie aus Gressoney-St-Jean und Gressoney La Trinité, die sich mit der Zeit in mehreren Stämmen verteilt hat. Alle Stämme haben sich dank ihren erfolgreichen Handelsleuten, Bergsteigern, oder sogar Dichtern bekannt gemacht.

    Joseph Antoine Delapierre, der im Norden der Alpen auch als Joseph Anton Zumstein bekannt war, wurde in 1787 in Gressoney-la-Trinité geboren. Er begann seine Karriere als Handelsmann in Ravensburg zog dann nach Turin weiter und liess sich schliesslich in Aosta nieder. Er kaufte Waren im Süden um sie im Norden zu verkaufen, aber auch umgekehrt, je nach der politischen Situation …

    Eine Verwandtschaft mit den Zumsteins/Delapierre die in Kempten tätig waren ist leider schwierig zu etablieren. Ein Grund dafür ist: die wichtigste Quelle die wir haben sind die Kirchenbücher die leider nicht sehr alt sind (1686 für Gressoney La Trinité und 1721 für Gressoney St Jean). Dazu kommt: man brauchte in Gressoney immer wieder dieselben Vornamen und alle Familien hatten Knaben, die Jos. Anton hiessen! Eine schwierige Situation für den Familienforscher!


    Hallo liebe Freunde!

    Eine Frage: ich wollte vor kurzem Informationen haben über einen Kauf bei Stöckle (über eBay.de). Da wurde mir gesagt, dass alles leider verzögert wurde, da Herr Stöckle am 23. 12. 2020 verstorben sei.

    Kann jemand die traurige Nachricht bestätigen?

    Jetzt sollte man eigentlich nur an Weihnachten und an das neue Jahr denken! Machen wir, natürlich. Ich möchte aber heute einen Dank ausdrücken, einen riesigen Dank, an Filigrana. Seit 5 Jahren hat sie uns gezeigt wie interessant alte Postbelege sein können, und zwar auch für nicht Philatelisten!

    Filigrana, Du hast einer alten Walser Familie gezeigt, was man alles mit Korrespondenzen lernen kann. Bis jetzt, haben wir alte Kirchenregister, Notariatsakten und (seltene) Familien Archive studiert. Und plötzlich hast Du uns die Tore weit gemacht. Das singen ja auch die Regensburger Domspatzen. Und so kommen wir zurück an Weihnachten...

    Meine liebe Filigrana, die Walser aus der Schweiz wünschen Dir ALLES Gute! Und: es ist beschlossen, wir sehen uns wieder nächstes Jahr in Kempten!

    Liebe Stara!

    wir haben nichs Neues gefunden: der wohl ältestbekannte Brief ist aus dem Jahr 1741, als NZ in Memmingen war und Zum Schiff wohnte. Der Brief befindet sich im Stadtarchiv Kempten . Unser ältestes Stück ist auch aus dem Jahr 1844 und wurde aus Rorschach gesendet.

    Liebe Filigrana!

    dazu kommt, dass die Familie (von) Muralt auch ein sehr interessantes Geschlecht ist: wie die Pestalozzi, von denen wir schon früher gesprochen haben, sind die (von) Muralt eine vom Süden (Gemeinde Muralto, bei Locarno im Kanton Tessin) stammende Familie, die aus Glaubensgründe auswanderte. Sind heute in Zürich und Bern sehr respektiert!

    Hallo Stara, hallo Ralph,

    Was die Namen dieser Leute betrifft: es ist tatsächlich so, dass der Umgang mit der Schreibweise der Namen sehr locker war: in den Kirchenbüchern, aber auch in den Akten der Notare, war bis ende des 18 Jh. alles möglich. Man schrieb einen Namen, wie man ihn hörte. Die Zumstein hiessen also in Gressoney (eine deutschsprachige Gemeinde, die sich in einer französischsprachigen Region (Aostatal) , im italienischsprachigen Königreich Savoyen-Sardinien befindet :( Zumstein, zum Stein, Delapierre, de Lapierre, di Petra, etc, und die Rial (auf deutsch Bach/Zumbach), Real, Riale, Ryall, usw… Man merkt aber auch, dass mit der Zeit, die verschiedenen Stämme einer selben Familie sich auch dank einer eigenen Schreibweise unterscheiden wollten. Erst nach der Franz. Revolution wurden Pfarrer und Notare durch das Standesamt ersetzt, das strenge Regel einführte

    Daher ist der Brief von Stara ein sehr interessantes Beispiel!

    Dann noch eine Frage : Waldenburg (Württemberg), wirklich? Wir haben keine Spuren von Walsergeschäftsleute an diesem Ort. Wir kennen ja diesen Peter Rial aus 2 weiteren Briefen deiner Sammlung, liebe Stara: Briefe von 1780 und 1785, beide aus Ravensburg. Oder könnte man auch Waldsee lesen (dort waren immer Rials)? Was sagst Du dazu?

    LG

    Liebe Filigrana,

    Interessant: von den Linty's haben wir eigentlich noch wenig gesprochen. Es waren, wie die Delapierre, die Castell und Thedy Familien, die zunächst reich geworden sind, dann aber auch Wissenschaftler und hohe Beamten beim König von Sardinien gegeben haben...

    Liebe Freunde!

    Im Forum haben wir schon öfters das schöne Zumsteinhaus auf dem Residenzplatz in Kempten gesehen. Es wurde auch schon erwähnt, dass ganz daneben das alte "Landhaus" stehe. Dieses Gebäude wurde 1732 erbaut und gehörte ursprünglich zum Stift. Es diente während Generationen als Gasthaus, aber auch als Warenlager für die Zumsteins. Der Wirt und später auch Besitzer (ab 1835) des Landhauses war natürlich… ein Walser: der Jos. Ant Rial, aus Gressoney. Er arbeitete aber auch als reisender Geschäftsmann für die Firma Zumstein. Daher gibt es auch eine (bescheidene) Rial Korrespondenz.

    Hier einige Beispiele, zunächst mal ein Brief aus der Sammlung von Adriana, das das Landhaus erwähnt, dann folgen Belege aus dem Archiv der Familie Rial :