Hallo Ralph,
es ist meiner Meinung nach wie bei den vergleichbaren bayrischen Briefablagen - sie vollständig zusammenzutragen, ist sicherlich eine Lebensaufgabe. Aber man findet sie ab und zu.
Liebe Grüße
Jürgen
Hallo Ralph,
es ist meiner Meinung nach wie bei den vergleichbaren bayrischen Briefablagen - sie vollständig zusammenzutragen, ist sicherlich eine Lebensaufgabe. Aber man findet sie ab und zu.
Liebe Grüße
Jürgen
Hallo Ralph,
in Maderno gab es zu der Zeit noch kein Postamt, sondern nur eine Briefsammlung - "collettoria postale" -, die zur Kennzeichnung der Herkunft des Briefes mit einem entsprechenden Langstempel in Kursivschrift ausgestattet war. Dieser Herkunftsstempel wurde zweimal abgedrückt: einmal rechts oben am Briefrand und einmal auf den Briefmarken. Beim übergeordneten Postamt in Brescia erfolgte die eigentliche Entwertung der Briefmarken mit dem Punkt-Nummernstempel "6" von Brescia und es wurde der Ortsaufgabestempel (Kreisstempel) angebracht.
Die Frankatur entsprach dem 1869 mit dem Norddeutschen Postbezirk abgeschlossen Vertrag für den einfachen Brief (bis 15 g).
Beste Ostergrüße
Jürgen
Hallo Dieter,
Der Empfänger durfte für die ca. 30 km von Chiavari nach Genua 4 Decimen (0,4 Lire) bezahlen.
In Sardinien wurden bis Ende der 1850er Jahre die Gebühren auf den Briefen in Soldi angeschrieben.
1 Soldo = 5 Centesimi, die angeschriebenen 4 Soldi entsprachen also 20 Centesimi = 2 Decimi.
Beste Grüße
Jürgen
Hallo SETUBAL
Die Nachportomarken (Regno Segnatasse) wurden in der Region Genua verwendet. Das Nachtaxieren der Briefe wird in Genua erfolgt sein.
zu #414
Das ist für völlig neu. Kannst Du mir dafür die Grundlage - Gesetz, Dekret - benennen?
Meiner Meinung nach waren bei allen italienischen Postämter die Portomarken vorhanden und wurden direkt mit den Adressaten verrechnet.
Eine weitere Frage: Auf welchem Weg ist Deiner Meinung nach der Brief von Paris nach Como befördert worden?
Beste Grüße
Jürgen
Hallo Dieter,
aus dem Italienischen ist die Herleitung relativ einfach:
7 = sette = settembre
8 = otto = ottobre
9 = nove = novembre
10 = dieci = dicembre
Beste Grüße
Jürgen
Hallo Rolf-Dieter,
ein sehr schöner und interessanter Brief. Ich glaube allerdings nicht, dass der Brief Genua gesehen hat, daher solltest Du die Überschrift ändern.
Beste Grüße
Jürgen
Hallo,
der Honolulu Brief ist allererste Sahne....wow,
das stimmt auf alle Fälle.
Allerdings kann der Brief nicht durch den Panama-Kanal befördert worden sein. Den gab es 1869 noch lange nicht.
Jürgen
Hallo Ralph,
der zweite Brief lief nach Sohland / Spree.
Beste Grüße
Jürgen
Hallo Tim,
das ist ja phänomenal - ich bewundere (nicht erst seit heute) Deine Suchleistungen.
Ganz herzlichen Dank und beste Grüße
Jürgen
Liebe Sammlerfreunde,
Die nachstehend gezeigte italienische Ganzsachen-Postkarte zu 10 Cent. mit Wertstempel König Umberto ist philatelistisch nichts Besonderes. Obwohl eigentlich für den Inlandsverkehr vorge-sehen, wurden diese Karten häufig ins Ausland versandt: Die Gebühr war die gleiche. Interessanter ist schon die Entwertung mit einem Achteckstempel einer „collettoria“ 1. Klasse, einer Postanstalt mit einem eingeschränkten Leistungsangebot.
Noch interessanter ist der rückseitige Text. Ein Ingenieur Pavia bestellt in fehlerfreiem Deutsch bei dem Optiker und Mechaniker Ebert in Merseburg an der Saale zwei Zwicker (eine damals durchaus moderne bügellose Brillenform). Die Karte wurde am 2. Juli 1899 in ISELLE (TRASQUERA) abgesandt und kam zwei Tage später in Merseburg an.
Als ich nach diesem Ort bei Wikipedia gesucht habe, erfuhr ich zu meiner Überraschung, dass es sich dabei um den Bahnhof am Südportal des Simplon-Tunnels auf italienischem Gebiet handelt. Im italienischen Wikipedia wird noch auf die Zollstation auf der Straße zum Simplon-Pass hinge-wiesen. Als die Karte im Sommer 1899 geschrieben wurde, gab es den Simplon-Tunnel allerdings noch gar nicht. Mit den Bauarbeiten war erst ein Jahr zuvor begonnen worden. In Iselle befanden sich die Baustelleneinrichtung und die Unterkünfte für die mehreren Tausend Arbeiter, die sich bis 1906 unter schwierigsten Bedingungen durch den Berg bohrten und sprengten. Auch eine Poststelle befand sich dort.
Der Bau des Simplon-Tunnels war dem deutschen Ingenieurbau-Unternehmen Brandt, Brandau & Cie. übertragen worden, das auf Tunnelbau spezialisiert war. In einem zeitgenössischen Bericht habe ich die Bemerkung gefunden, dass „sich die Unternehmung mit einem tüchtigen Ingenieur-Personal umgeben hat“. Ich vermute, dass dazu auch der Ingenieur Pavia gehörte. Zu ihm habe ich allerdings keinerlei Angaben gefunden (was aber vermutlich an meiner unterentwickelten Fähigkeit zur Internet-Recherche liegt – vielleicht können hier Spezialisten helfen ?). Auffällig ist für mich sein fehlerfreies Deutsch, trotz des italienisch klingenden Namens.
Zum Optiker und Mechaniker Theodor Ebert bin ich im Merseburger Stadtarchiv fündig gewor-den. Er lebte von 1832 bis 1928 und hatte seit den 1880er Jahren einen Betrieb in der Mersebur-ger Innenstadt. Dieser war sehr breit aufgestellt, wie sich aus Rechnungen ergibt, die im Stadtarchiv aufbewahrt werden.
Ich würde nie auf die Idee kommen, dort aus dem Ausland eine Brille zu bestellen. Es muss wohl eine persönliche Beziehung zwischen dem Herrn Ebert und dem Ingenieur Pavia bestanden haben. Vielleicht kann ein Sammlerfreund zur Klärung beitragen.
Für mich ist es ein interessanter Fakt, dass eventuell ein Merseburger einen winzigen Beitrag zum Bau des gewaltigen Simplon-Tunnels beigetragen hat, der für Jahrzehnte der längste Tunnel der Welt war.
Beste Grüße
Jürgen
erstaunlich für mich, dass sich in einem "Kaff" mit 70 Einwohnern und 12 Häusern das
königliche wohllöbliche Landraths-Amt
befand.
Gruß
Jürgen
Liebe Freunde,
ich zitiere aus einem Artikel von Urs Herrmann in der Zeitschrift "Postgeschichte" Nr. 56 (1993) zum Grenzrayon Schweiz - Sardinien/Italien:
"Aber auch wenn sich nur eine der beiden Poststellen im schweiz.-sardinischen Grenzrayon befand, wurde die Korrespondenz aus Gründen der zwischenstaatlichen Taxverrechnung trotzdem mit R.L. markiert."
Liebe Grüße
Jürgen
Hallo Ralph,
dass Prusia auf Spanisch für Spanien steht
Das kommt mir spanisch vor.
Gruß
Jürgen
Hallo pappnase Andreas,
sebstverständlich kannst Du die von mir eingestellte Tabelle kopieren - sie ist zur allgemeinen Nutzung.
Gruß
Jürgen
Lieber Ralph,
ichabe mir den Vertrag herausgesucht.
Art. 8: "Die durch Postwerthzeichen unzureichend frankirten Korrespondenzgegenstände werden wie unfrankirte Briefe taxiert, jedoch nach Abzug des Werths der vom Absender verwendeten Postmarken."
Art. 4: "Das Porto des einfachen Briefes ... wird, wie folgt, festgesetzt:
2. auf fünf Groschen für den unfrankirten Brief nach Deutschland und auf sechzig Centimen für den unfrankirten Brief nach Italien"
Liebe Grüße
Jürgen
Lieber Andreas,
da ich Dein weiter gehendes Interesse voraus gesehen habe, habe ich die entsprechende Tabelle aus dem Unificato-Katalog für Postgeschichte von 2005-2007 (Bd. 2) kopiert.
Spalte 2 sind die Gebühren für den Absender, Spalte 3 die Dich bedonders interessierenden für dem Empfänger.
Liebe Grüße
Jürgen
Hallo Pappnase und Cusco (zweimal Andreas)
In Italien war "postlagernd" zwischen dem 01.11.1915 und dem 24.03.1947 eine gebührenpflichtige Sonderleistung. Innerhalb von Italien konnte die Gebühr sowohl vom Absender als auch vom Empfänger bezahlt werden. Für den Absender war die Gebühr geringer als für den Empfänger. Bei Briefen aus dem Ausland konnte diese Gebühr natürlich nur vom Empfänger bezahlt werden. Es gab insgesamt sieben Gebührenperioden. Zwischen dem 21.06.1927 und dem 30.09.1944 musste der Empfänger dafür 25 Centesimi bezahlen.
Liebe Grüße
Jürgen
Hallo Ralph und Dieter,
zwischen dem 01.11.1873 und dem 30.03.1879 war die Gebühr für einen einfachen Brief (bis 15 g) aus Italien nach Deutschland 30 Cent.. Wieviel Kreuzer der Empfänger in München eigentlich hätte zahlen müssen, weiß ich im Moment nicht. Das ergibt sich eventuell aus dem Postvertrag zwischen Italien und Deutschland von 1873.
Beste Grüße
Jürgen
Hallo,
das ist auch für mich neu und interessant. Gab es in Deutschland eine analoge Verfügung?
Gruß
Jürgen