Beiträge von Postgeschichte Kemser

    What ever Ralph....

    Angesichts der Tatsache, dass die Straße früher auch nicht länger oder kürzer war wie heute oder eine wesentlich dichtere Bebauung hatte, die fast die vierfache Anzahl an Hausnummern rechtfertigen würde, gehe ich davon aus, dass die Blaustiftnotizen keine Hausnummern sind - zumindest nicht in der Luisenstraße.
    Eine mir denkbare Möglichkeit wäre, dass über unbestellbare Sendungen Buch geführt wurde und es sich um eine Bearbeitungsnummer handelt. Gab es sowas ?

    Beste Grüße
    Schorsch

    Guten Morgen in die Runde,

    ....und noch ein "Unausgeschlafener"...

    Ursprünglich als 5 Pfg. Ganzsachenkarte von München II am 20. Juli 1884 nach Wiltz gesandt. (Ankunft 21. Juli)
    Mit 15 Cent Nachporto belastet wurde die Annahme der karte verweigert. (siehe Briefträgernotiz am Unterrand).
    Nach Abschlag des "Deburse"-Stempels (= Portoentlastung) ging die Karte am 23. Juli wieder retour nach München. Dort hatte der Empfänger (=Absender) 10 Pfg. Nachporto ("P.1." der Portokontrolle) zu berappen, was ihn offensichtlich nicht davon abhielt, die Karte neu (und diesmal richtig) mit 10 Pfg. Wappen zu frankierten und am 24. Juli nochmals auf die Reise zu schicken.
    Letztendlich erreichte die Karte dann am 25. Juli den Adressaten in Wiltz.

    Viel Spaß mit dem "Wirrwarr"...die Geschäftsbeziehung scheint ohnehin nicht ganz "spannungsfrei" gewesen zu sein. (siehe rs. Text: "....entweder die Hälfte der Faktura Nachnahme...sonst sende ich nichts ab.")

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo Ralph,

    nur zur Info: Ich glaube nicht, dass es sich bei den Blaustiftangaben um Straßennummer handelt sondern vielmehr um interne Arbeitsvermerke.
    Die Lousienstraße/Luisenstraße, die sich zwischen Invalidenstraße und Marschallbrücke erstreckt, hat auch heute noch weniger als 100 Hausnummern. Die Nr. 11 gehört übrigens zum Gebäudekomplex der Charite.

    Beste Grüße
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    bei Karten waren Verstöße wohl offensichtlicher - oder doch nicht?
    Anbei eine Drucksachenkarte von Dingolfing 25. MAI 1901 nach Augsburg.
    Als unfrankierte Postkarte behandelt (2x5 Pfg. abzgl. 3 Pfg. = 7 Pfg.), mit 7 Pfg. Nachporto belegt, dann aber wieder gestrichen.
    Die 7 Pfg. könnten bereits in Dingolfing notiert worden sein und wurden dann aber von der Portokontrolle Augsburg (links oben) wieder gestrichen. Offensichtlich ist der rückseitige Text noch als "Drucksachen-konform" durchgegangen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser




    Hallo in die Runde,

    mit den beiden nachfolgenden Ganzsachen möchte ich etwas zeigen, was man in der vorliegenden Form bzw. Zeitnähe wohl nur sehr selten dokumentieren kann - nämlich:
    Wann bzw. warum kam ein Reservestempel zum Einsatz ?

    1. Ganzsache/Frageteil von Garmisch am 7. Juni 1905 nach Hohenschwangau - Ankunft dort am 8. (.....) 05. Was beim Ankunftsstempel sofort ins Auge fällt, ist die fehlende Monatsangabe.
    Dies dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, warum am Folgetag der Reservestempel eingesetzt wurde.

    2. Da lief nämlich der Antwortteil der Ganzsache von Hohenschwangau (9. JUN 05) entwertet mit dem Reserve.K2 weiter nach München (Ankunft am gleichen Tage Abends)
    Offensichtlich war der Stempel erst wenige Tage vorher von Braungardt an die OPD München ausgeliefert worden. (siehe Vergleichsabschlag bei Helbig vom 5. JUN 05 !)

    Adressat war in beiden Fällen der holländische Bänker "L.C. (Lambertus Cornelis) van Engelenburg".

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


    Hallo Ralph,

    200 R. war zu der Zeit die Briefgebühr in der 1. Gewichtsstufe - 500 R. die Einschreibegebühr. Über die Länge einzelner Portoperioden müssten "Brasilianer" was sagen.
    Man findet die Einschreibebriefe in der 1. Gewichtsstufe (auch nach Bayern) häufiger als man denkt. I.d.R. sind sie im Netz einfach nur schlecht beschrieben - "Einschreiben nach Deutschland"...
    Trotzdem immer wieder hübsch anzusehen.

    Beste Grüße
    Schorsch

    Hallo Tim,

    danke für Deine Stichworte, aber auch in Altbayern formulieren wir i.d.R. ganze Sätze zum besseren Verständnis.
    So Leid es mir tut, aber ich kann mit den Stichworten nichts anfangen. Wo ist der Unterschied zwischen "origine rurale" und "boite rurale" - und wo ist der Zusammenhang zu meinem Beleg ?
    Besten Dank im Voraus für Deine Mühe einem alten Mann über die Straße zu helfen. 8)

    Grüße aus Lenggries
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    wenn auch diesmal wahrlich keine "Puppe", so doch ein Beleg, den man lange suchen muss:

    Postkarte aus Neuvy le Roi im Departement Indre et Loire vom 13. Oktober 1902 nach München, Eingang 15.10.1902.
    In der Schönfeldstraße war die "Zenzl" leider nicht anzutreffen, so dass die Karte mit 2 Pfg. Wappen für den Ortstarif freigemacht werden musste und in die Augustenstraße nachgesandt (18.10.02) wurde.
    Was noch auffällt, ist der kleine französische Einkreisstempel "OR" (oben mittig) - meines Wissens eine Art Landbrieträgerstempel. Wer genaueres dazu weiß - weitere Info gerne willkommen.
    Der Absendeort Neuvy le Roi hat übrigens auch heute nur etwas mehr als 1.000 Einwohner.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


    Hallo in die Runde,

    nachdem laut Anzeige die letzte Antwort auf dieses Thema mehr als 365 zurückliegt, möchte ich nachfolgenden Beleg hier zeigen.

    1 P. Ganzsache aus Malta (Valletta) am 19. Mai 1900 an die Firma Kupfer & Mohrenwitz adressiert und dort am 23. Mai eingetroffen.
    Am 18. Juni (!) hat man sich - aus welchem Grunde auch immer - besonnen, die Karte nach AMSTERDAM nachzusenden. Zu diesem Zwecke wurde sie mit 10 Pfg. Wappen mit Firmenlochung "K&M" frankiert. Die Neuadressierung zeigt eigentlich die typische rote Tinte der Rückbriefstelle. Leider hat die Karte keine weiteren Hinweise, dass sie auch wirklich dort behandelt wurde.
    Eine Weiterleitung aus Malta über Bayern nach den Niederlanden habe ich bis dato noch nicht registriert...:love:

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


    Hallo @M(

    der obere Brief müsste (unterstellt, dass die rs. fehlende Marke auch eine 60er war) bei einem Gesamtporto von 8,80 Mark über 820g gewogen haben - eher unwahrscheinlich.

    Der untere Brief ist - unterstellt man die angeschrieben 46g - mit 3,40 M. portorichtig frankiert.

    Zweifelsohne sind beide Briefe - ausweislich der Ankunftsstempel und Zensuren - postalisch auch tatsächlich gelaufen, doch denke ich, dass der Absender Philatelist war und seine "Pappenheimer" beim Postamt kannte. Andernfalls wäre es sicher nicht möglich gewesen, die Briefe mit ungültigen Postwertzeichen auf die Übersee-Reise gehen zu lassen. Der Zensurstelle wird die Frankatur wohl egal gewesen sein, so sie denn überhaupt wusste, was gerade "up to date" ist.
    Zum Absender selbst kann ich derzeit nichts sagen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    ich möchte gerne nochmals an die bisherigen Postings zur Versandform "Einschreiben-Rückschein" anknüpfen und folgenden Beleg zeigen:

    Deklariert als Einschreibebrief mit Rückschein (1. Gewichtsstufe) von Aschaffenburg 12. April 1889 nach Weehawken (Ank. New York 22.4.)
    Freigemacht ist der Brief jedoch nur mit der Briefgebühr (20 Pfg.) und der Einschreibegebühr (20 Pfg.) - die 20 Pfg. für den Rückschein fehlen und waren auch den Spuren nach zu urteilen nie frankiert.
    Dass die 20 Pfg. versehentlich nicht geklebt wurden, scheint mir angesichts der deutlichen Kennzeichnung (Rotstift) eher unwahrscheinlich.

    Meine Frage nun:
    Bestand die Möglichkeit die 20 Pfg. Gebühr direkt auf dem Rückschein zu frankieren?
    Vielen Dank im Voraus für Infos.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Guten Morgen in die Runde,

    nachfolgenden Beleg möchte ich zeigen:

    Brief aus Trieb in Oberfranken, aufgegeben über die Bahnpost Hof-Nürnberg am 14. Oktober 1915 adressiert nach New York.

    Links am Briefrand findet sich ein roter, zweizeiliger Rahmenstempel "Auf Befehl der Militärbehörde zurück." und der handschriftliche Hinweis "zu lang".
    In der einschlägigen Literatur findet sich zwar der Hinweis, dass "zu lange" Briefe durch die Zensurbehörde an den Absender zurückgesandt wurden, jedoch keinerlei Hinweis, wie "zu lang" definiert war.
    Kann hier jemand mit genaueren Daten weiterhelfen? Vielen Dank schon mal im Voraus.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser