Bestellung per Express

  • Hallo Alle


    Schaue hier ein Bestellung per Express aud Woyens nach Froeslev, Flensburg. Frankiert mit 2 mal 25 Pfge. Nr.35 am 30. August 1876. Ich weisst nur sehr wenig von diese Formularen aus Preußen. Am unten sind ein Quittung von der Boten, er hat 50 Pf. bekommen. Ich meine das es nichts mit dem Briefmarken zu tun, oder? Auf der Rückseite steht: Pro 50 Pf. möglich Procura, und PS(?) Woyens.


    Kann Jemand etwas mehr sagen zu dieser.


    Es ist nicht schön, aber ganz ungewöhnlich. Soll ich die Rändern abschnitten?




    Liebe Grüße, Jørgen

  • Hallo Jørgen,
    was für ein Traumstück! Nichts abschneiden, Formulare sehen meist so aus.
    Froeslev lag wohl im Landzustellbezirk von Flensburg, der Absender verlangte eine Zustellung per Eilboten. Es gab bis zum 1.6.1890 dafür keinen festen Tarif.
    1876 erhielt der Eilbote 10 Pf. für den Kilometer, mindestens aber 50 Pf. Die Eilbotengebühr in den Landbestellbezirk war vom Absender nicht auf dem Brief zu frankieren, aber er konnte einen Betrag bei der Post hinterlegen. Der Absender in Woyens bezahlte 50 Pf., was die Mindestgebühr war und für 5 Kilometer gereicht hätte Das Amt in Woyens verklebte die 50 Pf. in Marken, und schickte den Brief und das Formular nach Flensburg. Ein Bote von dort bestellte den Brief sofort, und quittierte, das er 50 Pf. von der Postkasse in Flensburg erhalten hatte. Wie die in Woyens eingezahlten 50 Pf. mit dem Postamt Flensburg verrechnet wurden, weis ich leider nicht.
    Die durchgestrichenen 100 Pf. der Quittung lassen ahnen, die 50 Pf. waren zu wenig ( Flensburg-Woyens 8 km), aber das hat mit dem sehr seltenen Dokument nichts mehr zu tun. Jørgen, ich schreibe es selten, ich beneide dich. Gratuliere
    Beste Grüsse Bernd

  • Hallo Bernd


    Sehr vielen Danke für Deine Informationen. Der Empfänger war ein Hofbesitzer in Froeslev (Frøslev) so es war warscheinlich in Landbestellbezirk.


    Viele schöne Grüße aus DK, Jørgen

  • Hallo Sammlerfreunde,


    zu dem anbei sei`s eingangs mal so gesagt: Es gibt hässlicherere Belege. 5 Pfennig für die Poka und 25 Pfennig für die Eilbestellung, macht die hier in lila und rot verklebten 30 Pfennige. Der Auftraggeber Gebrüder Gans / St. Johann (Saar) wünschte schnellste Zulieferung von 52 Meter T-Eisen 80x54 mm durch die Eisenwerke Krämer in St. Ingbert an die chemischen Fabriken in Louisenthal, einem Ortsteil von Völklingen (heute Luisental). Was für ein Glück, dass in St. Johann und in St. Ingbert noch soviel Zeit übrig war, solche Abschläge anzubringen.


    + Gruß !


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    na wenn das nicht sammlerisch hergestellt ist, denkt man sich beim Anblick der Vorderseite - bis man hinten liest, dass es reiner Bedarf ist.


    Stell dir vor, es gäbe keinen Text, oder es wäre eine Briefhülle, dann würde jeder sagen: Gemacht für Sammler.


    Um so besser zu sehen, dass es auch reinen Bedarf in höchster Vollendung gibt, wenn auch nur äußerst selten, wie hier. Ein Genuss! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,

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    auch im nachstehend abgebildeten Fall einer 4-Farben-Frankatur darf davon ausgegangen werden, dass es sich nicht um einen sammlerisch beeinflussten Beleg handelt. Sehr wahrscheinlich wird die am 9. Februar 1904 im elsässischen Straßburg per Eilbestellung aufgegebene Postkarte (5 Pf + Zusatzgebühr 25 Pf) von der späteren Inhaberin des Weinguts Deinhard in Deidesheim Emma Deinhard aufgegeben worden sein (vgl. Inhalt, Adressatin und Unterzeichnerin).

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    Es wurde 1849 von dem Inhaber der Koblenzer Wein- und Sektkellerei Deinhard & Co. Friedrich Deinhard (1812–1871) gegründet. Nach dem Tod von Friedrich Deinhard im Jahre 1871 übernahm sein Sohn Andreas Deinhard (1845–1907) die Leitung des Weinguts. Er war Mitglied der Kammer der Abgeordneten des Königreichs Bayern und Reichstagsabgeordneter.

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    Nach seinem Tod erbte seine Tochter Emma das Weingut und sein Schwiegersohn Leopold von Winning (1873–1917) übernahm die Leitung unter dessen Namen das traditionsreiche Weingut auch heute produziert. Wenn man ganz genau auf die beiden roten 10 Pf Germania Marken schaut, dann findet sich dort kleiner Farbunterschied, dem bei der nächsten BPP Prüfsendung noch weiter auf den Grund gegangen sein wird. Vielleicht handelt es sich dann ja sogar um eine 4 1/2 Farben-Frankatur. ^^

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    + Gruß
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    vom Pälzer
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    verwendete Quellen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Weingut_von_Winning
    https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Friedrich_Deinhard
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deinhard

  • Hallo Sammlerfreunde,


    anbei wieder ein doch sehr ansehliches Stück, welches diesmal "schmale" 3 Pfalzstempel mit 2 x Durchgang, 1 x die Ankunft und alle jene vom gleichen Tag vorweist. Auch hier waren im Jahre 1904 als Porto 5 Pf für die Postkarte und 25 Pf für die Eilbestellung fällig.


    Viele Grüße

    vom Pälzer