Würzburg - Basel 1841

  • Liebe Freunde,


    ein Portobrief aus Würzburg vom 14.12.1841 nach Basel wird von mir wie folgt gedeutet: Bayern setzte 8 Kr. an (bis wohin?). 6 Kr. kamen hinzu (wäre zuviel für Basel allein). Der Empfänger zahlte 14 Kr. total.


    Über Lindau und Zürich nach dorthin wären 8 Kr. zu wenig. Hätte man Baden zwischen geschaltet, müsste es 3 Portoanteile geben. Wer weiß Rat?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    Bayern sezte 8 Kr. an bis Augsburg (23 Meilen). Dort kam der Brief in das geschlossene Paket nach Basel über Württemberg und Baden. In § 10 des PV Baden-Bayern von 1810 wurden diese direkten Pakete vereinbart. Bayern bezahlte für diese Pakete an Württemberg 2 Kr. und an Baden 6 Kr. pro Loth.


    Basel dürfte 6 Kr. angesetzt haben, auch wenn es viel erscheint. Auf der anderen Seite hatte sich Basel im Postvertrag mit Baden 1822 verpflichtet, bei Briefen nach Bayern an Baden 8 Kr. pro Loth zu vergüten.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    danke für deine Erklärung. Da der Brief nur knapp 1/2 Loth wiegt/wog, hat Bayern 8 Kr. für ihn erhalten, jedoch 1 + 3 Kr. an Baden und Württemberg abführen müssen, so dass nur noch 4 Kr. in der Kasse blieben. Aber es waren 23 Meilen für 4 Kr. netto und 1 Meile für 6 Kr. netto an Basel?


    Hast du vergleichbare Briefe, anhand deren man die Abrechnungsmodalitäten nachvollziehen kann? Aus Baden und über Baden kenne ich aus dieser Zeit viele Briefe, die ab der Grenze nur 2 bzw. 3 Kr. für Basel kosteten. Daher wundern mich die 6 Kr. sehr, denn sie würden einen Brief in der 3. oder 4. Gewichtsstufe bedeuten, was nicht sein kann.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bayern klassisch,


    leider kann ich keinen derartigen Brief zeigen. Ich habe nochmals im Postvertrag von Basel mit Baden 1822 nachgesehen. In Art. 3 steht, dass Baden versucht auch mit Nürnberg, Memmingen usw. geschlossene Amtspakete mit Bayern zu vereinbaren. Es könnte also durchaus sein, dass es direkte Paketschlüsse mit Nürnberg und eventuell auch mit Würzburg gegeben hat.


    Dies ist jedoch noch keine Erklärung, warum Basel 6 Kr. angesetzt hat. Auch ich habe Briefe aus Russland, Preußen nach Basel, die in der Schweiz nur mit 2 Kr. belastet wurden. Es hat fast den Anschein, dass Baden nur bei Briefen aus Bayern 6 Kr. verlangt hat. Vielleicht hängt dies damit zusammen, dass Baden im Vertrag mit Bayern 1809 bis Lindau 6 Kr. angesetzt hat und dies weiter praktiziert hat, egal wie der Brief nach Basel kam.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    danke für deine interessannten Ausführungen - es bleibt noch einiges offen bei den bayerisch - schweizereischen Postverhältnissen, das kann man fest halten.


    Gerne würde ich die angesprochenen Briefe von dir hier sehen. :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bayern klassisch,


    hier der Brief aus St. Petersburg nach Basel aus dem Jahr 1841. Vom Absender bis zur badisch-schweizerischen Grenze bezahlt. Preußen als Vermittlungsland erhielt 61 1/2 Kopeken (rückseitig angeschrieben). Baden erhielt von Preußen 12 Kr. und Bayern auf der Route über Hof 10 Kr. pro Loth, die nicht angeschrieben wurden, da der Brief im stillen Transit durch Bayern (Münchner Vertrag) mit dem unmittelbaren Paketschluss Berlin-Karlsruhe nach Baden spediert wurde. Der Empfänger in Basel musste schließlich 2 Kr. Porto entrichten.


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    danke für die Beschreibung und das zeigen diesen interessanten Briefes, der die 2 Kr. Rate für Basel bestätig. Außer mir hätte da noch ein anderer Sammler ein starkes Interesse an dem Stück. 8o


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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