Fingerhutstempel der Vormarkenzeit (VMZ)

  • Hallo woodkraft,


    du hast völlig recht. Gerade bei den bay. Fingerhutstempeln findet man immer wieder Briefe, bei denen der Datumseinsatz entweder komplett kopfstehend eingesetzt wurde oder aber nur der Tag oder der Monat auf dem Kopf stehen.


    Der Mühldorfer Postler hat aber immer den kompletten Datumseinsatz kopfstehend eingesetzt. Ich habe bisher noch keinen Mühldorfer Fingerhut gesehen, bei dem das nicht der Fall war.


    Bei Zweibrücken findet man den kopfstehenden Datumseinsatz sehr häufig. Ich würde meinen, dass sich hier Briefe mit richtig eingesetzten Datum und Kopfsteher die Waage halten.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayern-Kreuzer,
    die Zweibrücker hab ich mal etwas intensiver gesucht und es ist, wie du schreibst,
    mal so, mal so.
    Nur warum das nirgends erwähnt ist, wundert mich ein wenig.


    Letztens konnte ich diesen Brief von Burghausen nach Altötting bekommen.
    Die Qualität ist gut, und so wollte ich ihn nicht ziehen lassen.


    Viele Grüße von woodcraft

  • Hallo woodcraft,


    ein in jeder Beziehung schöner Brief. Den hätte ich auch nicht liegengelassen, wenn er mir über den Weg gelaufen wäre.


    Bei mir beschränkt sich das Sammeln von Fingerhutstempel fast ausschließlich auf Vorphilabriefe oder aber markenlose Briefe der Markenzeit (Dienstbriefe). Ich habe in der Literatur bisher auch noch keine Hinweise darauf gefunden, ob und von welchem Ort Stempel mit verkehrt eingesetztem Datum vorkommen - Ausnahme: Mühldorf.


    Bei meiner Sammlung geht es nur sehr zäh weiter.
    Es gibt häufig vorkommende Fingerhutstempel, die sieht man jede Woche.
    Es gibt aber auch Stempel, die kommen nur alle Jubeljahre mal auf den Markt. Nur ein Beispiel: Den FH-Stempel von Würgau suche ich seit vielen Jahren. Vor einigen Jahren war einmal ein Stempel in einer Deider-Auktion. Aber den habe ich dummerweise sausen lassen - das tut mir heute noch leid.
    Und es gibt Stempel, die ich noch nie gesehen habe, z.B. den roten Stempel von Kirchheimbolanden.
    Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. ;);)


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Und es gibt Stempel, die ich noch nie gesehen habe, z.B. den roten Stempel von Kirchheimbolanden.


    ... den es auch nur ein einziges Mal geben soll, wie mir ein Pfalzsammler mal berichtete ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern-kreuzer,
    bei den FH-Stempeln bin ich noch in der Anfangsphase, da finde ich noch so einiges.
    An Würgau denke ich da noch garnicht, das wird auch bestimmt etwas teurer.


    Und das Stadium, daß eine Sammlung einfach nicht mehr weiter gehen will, wo doch nicht mehr viel
    fehlt, kenne ich nur zu gut.


    Letzts Jahr hab ich mal begonnen meine Bayern-Belege umzusortieren. Jahrelang nach Orten gesammelt
    wurde es immer unübersichtlicher, das ging so nicht mehr weiter.
    Also erstmal Fingerhut- Zier- Rerserve- und die von+de Stempel separiert, Vorphila, Kreuzer und
    Pfennigzeit einigermaßen getrennt. So langsam wird's übersichtlicher.



    Hallo Bayern klassisch
    wenn es den roten Kirchheimbolanden nur 1x geben soll, kann es doch nur so sein, daß
    mal das falsche Stempelkissen benutzt wurde.
    Gibt es überhaupt ein Bild davon, oder hat jemand den Beleg schon mal gesehen?


    Was ich zum Thema noch zeigen kann ist dieser Brief als Regierungssache von Uffenheim nach
    Windsheim aus 1835 an das königl. Landgericht.


    Da ich immer noch Probleme mit alten Handschriften habe könnte ich bei dem Vermerk nur raten,
    mit A.... Anhang, Anlage kann's irgendwie nicht sein.


    viele Grüße von woodcraft

  • Hallo woodcraft,


    es gibt von einigen Fingerhüten nur 1 Exemplar - der eine wurde 10 Jahre nach seinem letzten Einsatz als Fahrpoststempel eingesetzt, der andere ins falsche Stempelkissen gehauen, einer als Aushilfsstempel requriert usw.. Oft kann man an den Preisen, die in der Sekundärliteratur genannt werden, etwas ablesen, aber oft hilft nur der wohlsortierte Heimatsammler weiter, der das/sein Gebiet seit 40 Jahren beackert.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo woodkraft,
    hallo Bayernfreunde,


    ich freue mich, dass sich hier im Forum noch ein weiterer für die bay. Fingerhutstempel der Vormarkenzeit interessiert.


    Dein Stempel aus Au bei München ist ja glasklar abgeschlagen und gerade aufsitzend; so hat man´s gerne. Schöner wird man den Stempel kaum finden.



    Der Stempel in Großbuchstaben läuft einem nicht jeden Tag über den Weg. Und in irgendwelchen Krabbelkisten wird man ihn vergeblich suchen. Insofern bin ich froh, dass ich ihn habe.



    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Guten Abend, woodcraft,


    dein Brief ging nach Griesbach in Niederbayern. Sehr hübscher Brief!


    Einen hätte ich auch noch, damit die beiden Sammlerfreunde im Thread nicht allein bleiben.
    Leider ist der Stempel von Altötting nicht sauber abgeschlagen, aber das Schriftbild und der mit roter Tinte geschriebene Hinweis auf die Dringlichkeit machten das für mich wieder wett.


    Viele Grüße aus Erding!

  • Hallo Bayernfreunde,


    nur von wenigen Fingerhutstempel-Orten gibt es verschiedene Stempeltypen.


    Bei "Au bei München" haben wir ja gerade 2 unterschiedliche Typen kennengelernt.


    Ein weiterer Ort mit 2 verschiedenen Stempeltypen, die sich gut unterscheiden lassen, ist Altötting.
    Der erste Brief mit "spitzem A" ist sowohl in der Vormarkenzeit als auch in der Markenzeit zu finden. (Leider ist das Datum "1.11." nicht aus dem Jahr 1849 sondern aus dem Jahr 1852.)
    Beim 2. Brief ist das "A" deutlich abgeflacht. Dieser Stempel ist nur aus der Markenzeit bekannt.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo,


    wenn dieser Abschlag von Au b. München bei weitem nicht so schön ist wie die bisher gezeigten, handelt es sich in meinen Augen um einen rätselhaften Abschlag.
    Mit 44 Kr. bezahlter Frankobrief (4. Gew.-St., 2. Entfernungsstufe) vom 19.9.1847 des Landgerichtes Weiler, zur Post gegeben in Röthenbach, nach Klosterneuburg bei Wien. Der Empfänger musste Zustellgebühren von 2 Kr. C.M. bezahlen.
    Was hat auf diesem Brief der Fingerhutstempel von Au bei München zu suchen?


    Grüsse von liball

  • Hallo liball,


    aus der Zeit vor und nach deinem herrlichen Brief kenne ich Briefe nach Österreich, die siegelseitig Münchener Stempel aufweisen - und zwar von rechts und links der Isar.


    Das ist einer der wenigen von Au - Glückwunsch dazu. München machte dann den Postsack mit der fremden und eigenen Post nach und über Österreich zu und sandte ihn nach Wien (oder Linz).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo erdinger,


    vielen Dank für Griesbach, ich hätte geschworen der Ort fängt mit P an.
    Dein Brief ist doch sehr schön, und der Stempel zeigt, daß ein arbeitender
    Postbeamter eben keine Maschine ist.


    hallo Bayern-Kreuzer,


    dein Au-Brief ist sehr schön, freut mich daß ich wenigstens mal einen
    gesehen habe, vielen Dank für's zeigen.
    Deine Ausführungen zum Altoettingstempel sind interessant. Ist mir auch
    schon aufgefallen. Wie kommt der Balken unter dem Datum zustande?
    Ist das ein mitdruckender Abstandshalter? Wie war eigentlich die
    Konstuktion der Fingerhutstempel? Hast du da Infos?
    Diesen Balken habe ich auch bei einigen anderen Fingerhutstempeln.


    viele Grüße von woodcraft

  • Hallo woodcraft,


    da zeigt du ja 2 sehr schöne Briefe, die die beiden unterschiedlichen Stempeltypen von Altötting zeigen.


    Der Unterstrich unter dem Monatsdatum findet sich bei vielen Fingerhutstempeln unterschiedlicher Orte. Es handelt sich ja dabei nicht um einen weiteren Trennstrich, wie er ansonsten zwischen Tag und Monat steckt, sondern um einen gerade Strich. Den Grund hierfür kenne ich jedoch nicht. Aber mit deiner Vermutung "Abstandshalter" könntest du schon recht haben. Das Datum im Stempel wurde ja jeden Tag neu gesteckt und vielleicht saßen die Tages- und Monatsziffer mit einem zusätzlichen Abstandshalter stabiler im Stempel und konnten sich nicht so leicht lösen; aber das ist nur eine Vermutung.


    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo liball,


    deinen Beleg finde ich interessant und zeigenswert, mir gefallen alte Belege gerade weil sie
    nicht so gleichförmig sondern individuell sind.


    hallo Bayern-Kreuzer,


    gerne würde ich Fotos oder Zeichnungen vom K1 sehen, um weiter spekulieren zu können, ich finde aber
    nichts in der Internetwelt. Ich hätte gerne mal einen solchen Stempel in der Hand.


    viele Grüße von woodcraft

  • Hallo liebe Bayernsammler,


    diesen Beleg möchte ich heute zeigen, gelaufen von Landau nach Lambrecht am 5.7.1840
    und gestempelt mit dem roten K1 Landau. Der Brief wurde spät aufgeliefert und wurde
    deshalb mit dem Nebenstempel "Nach Abgang der Post" versehen. Scheinbar hat der
    Postbeamte das falsche Stempelkissen erwischt und so wurde er in rot abgeschlagen,
    so meine Vermutung.


    viele Grüße von woodcraft

  • Hallo woodcraft,


    Zitat

    Scheinbar hat der Postbeamte das falsche Stempelkissen erwischt und so wurde er in rot abgeschlagen, so meine Vermutung.


    Landau hatte nur ein Stempelkissen zu dieser Zeit - das war rot. In der Vormarkenzeit wurde ja bunt gestempelt, auch wenn schwarz angesagt war; aber es hat keinen gekümmert.


    Einen Beamten gab es in Landau während der Kreuzerzeit aber wohl nicht - das war ein Postexpeditor, wenn ich nicht irre.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich habe diesen Nebenstempel nur in schwarz und
    dachte in dem sehr regulierten Postsystem von Bayern wäre die Stempelfarbe doch
    sicherlich angeordnet und falls das so war, war man damals so kostenorientiert, daß
    man das tolerierte?


    Falls ich mal einen mit schwarzem Nebenstempel finde, weiss ich jetzt, daß ich ihn
    kaufen werde.


    Vielen Dank an Dich für die kompetente Antwort, und viele Grüße von woodcraft