Mühlradstempel-Besonderheiten

  • Hallo Bayernfreunde,

    der folgende Brief lief am 6.3.1865 von Landshut nach Haag.

    Der Absender genoss - als Postbeamter im Oberpostamt Landshut - persönliche Portofreiheit.
    Anstelle des bei anderen Briefen oft üblichen " franco 0 " o.ä. steht unten links " Glasl PAssistent" als Zeichen für die Portofreiheit des Absenders. (Auch der Briefinhalt ist unterschrieben mit "Anton Glasl k. Oberpost-Amts-Assistent".)

    Das alleine hätte ja schon genügt, um den Brief portofrei zu versenden. Warum neben dem Ortsabgangsstempel von Landshut noch der offene Mühlradstempel "269" aufgesetzt wurde, wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Erforderlich war es nicht. Aber gut aussehen tut's schon. :D

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Bayern-Kreuzer,

    ein wundervolles Stück - traumhaft schön und selten obendrein.

    Warum man das machte, weiß niemand - ich denke aber, dass wenn man in seinem Leben Hunderttausende Briefe mit Mühlrad- und Aufgabestempel verzierte, einfach die Routine überhand nahm und man jeden Brief, wenn er nicht gerade dienstlicher Natur war, mit seinem Mühlrad stempelte. Uns freut das doch ungemein, dass solche Schmankerl erhalten blieben. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo kilke,

    das ist ja ein tolles Stück mit dem kleinen oMR von Landshut.
    Ist mir bisher noch nie aufgefallen.
    Und die Bewertung im Sem zeigt ja, das einem so ein Stempel nicht oft über den Weg läuft.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Sammlerfreunde,

    im aktuellen Sem-Katalog, Los 1025 ist ein Brief von "20" Bamberg mit bisher nicht katalogisierte MR-Type

    mit weit auseinanderstehenden Ziffern und schmaler "0" im Angebot. Diese MR-Type wurde in der 2.Verteilung nach Arnstein weitergegeben.

    Von Bamberg sind mir keine 5 Belege bekannt. Der früheste mir bekannte Abschlag dieser Type ist auf einem Brief nach Norwegen vom 19.10.1855 (abgebildet im RB 42, Seite 2162).

    Ich zeige diese Type auf einem Brief von Bamberg nach Velburg vom 11.10.1856 auf 3 Kreuzer blau von Platte 2c.

    Gruss kilke

  • Hallo Sammlerfreunde,

    einer meiner "Lieblinge" ist der eingestellte Briefumschlag von "540" Schöllkrippen Uf in das Thurn- und Taxis- Postgebiet nach Frankfurt a/M

    an Samuel Eisenman in die Fahrgasse 117. Der Brief in der 1.Entfernung in den Postverein ist korrekt frankiert mit einer 3 Kreuzer blau von Platte 2b.

    Das wahrscheinliche Briefdatum ist vom 23.11.1853 oder 1854. Ein seltener Mühlradbrief aus der 1.Stempelverteilung.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    fast ein Idealbrief dieses Ortes - herzlichen Glückwunsch zu dieser Granate. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    ich kenne das Stück seit ca. 30 Jahren - Bayern sollte unentwertete Marken auf eingehender Post eigentlich nicht "nachstempeln", aber hin und wieder zuckte wohl doch die rechte (oder linke) Hand. Es könnte sich also um eine württembergische Drucksache nach Straubing gehandelt haben, bei der die nicht verlangte Kontrolle zuschlug.

    Alternativ wäre es auch möglich, gerade bei 1x Marken, dass ein württembergischer Reisender - aus Unwissenheit, Sparsamkeit oder Versehen - eine vorfrankierte Vertreterankündigung zur Post gab, die man in Straubing erst einmal abstempelte, ehe man sein Mißgeschick einsah und unter die Marke "in Baiern ungiltig" oder so ähnlich vermerkte.

    Möglich wäre sogar der Versuch einer Mischfrankatur, also eine Bayernmarke und diese hier auf einem Brief - aber das wird man bei einem losen Stück niemals heraus bekommen.

    Solche Zufallsentwertungen sind aber immer interessant und gesucht, auch wenn sie in loser Form mehr Spekulationen auslösen, als Gewißheiten erbringen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hello Sylvain,

    it was "314" - Miesbach, worth additional 10$ if you want.

    "914" would be very unusual on a stamp of No. 8 - 13, but not impossible. But to me it looks like a "3", not like a "9".

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    war eben dabei bei ebay Briefe einzustellen. Alles schon gescannt und vorbereitet und schon den Text im Angebot eingegeben (Nr. 15 mit etwas schwachen off. Mührladstempel 357 aus Oberammergau), nur das Datum des Briefes fehlte noch. Also schnell den Brief aufgeklappt und nachgesehen "Scherrenau, den 19ten Mai 1869". 8o Aber Hallo!!
    Jetzt interessierte mich plötzlich der Text aber schon. Es war zu lesen, dass eine Lieferung am Donnerstag den 20ten des Monats eintreffen wird, also am nächsten Tag. Nun konnte die Jahreszahl nur noch der Kalender bestätigen. In der Tat, der 20.5.1869 war ein Donnerstag!

    Folglich wurde der Brief am Mittwoch, den 19.5.1869 geschrieben. Gem. VO vom 9.3.1869, veröffentlicht am 13.3.1869, waren zur Entwertung nur noch die Ortsstempel zu verwenden. Der Mühlradstempel wurde in Oberammergau also mehr als 2 Monate nach diesem Datum verwendet. Da war ich platt. Einen so spät verwendeten Mühlradstempel hatte ich noch nicht gesehen.

    Der Brief wandert jetzt nicht als Angebot zu ebay sondern in meine Sammlung. :)

    Gruß
    bayernjäger

  • ... ich stelle immer wieder fest, dass Anbieter in der Bucht ihre Ware zu ausführlich beschreiben und so den gemeinen Bayern - Sammler der Möglichkeit berauben, auch mal eine Rosine zu schießen. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    Da der Expeditor in Oberammergau die Anweisung vom März anscheinend falsch verstanden und statt des Stempels offensichtlich das Stempelkissen eingeschickt hat, tue ich mich sehr schwer, mich bei der Beurteilung dieses Briefes Deinem Prädikat "Rosine" anzuschließen. Merke: Nicht alles , was selten ist, ist gleich eine Rosine. Da gehört schon auch noch eine gewisse Optik dazu. Das ist zumindest meine, wieder einmal völlig unmaßgebliche, Meinung.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    dann sagen wir, es ist ein stempeltechnisches Rosinchen, denn über 2 Monate ist schon heftig, auch wenn es noch spätere Verwendungen von Mühlradstempeln gibt. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 29. JUL. 1862 schickte die Fa. Carl Clauss aus Nürnberg einen doppelt schweren Brief nach Henfenfeld bei Hersbruck.
    In Nürnberg brachte man den dortigen Doppelkreisstempel mit dem oben bereits angeführten Datum an.
    Die Franco-Marken hat man allerdings vergessen zu entwerten.
    In Hersbruck am 30.7. angekommen, bemerkte der Postexpeditior diesen Fehler und entwertete die beiden Franco-Marken mit dem in Hersbruck verwendeten geschlossen Mühlradstempel 199.
    Derartige Nachentwertungen Sieht man auch nicht alle Tage.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    am 11.5.1856 wurde in Gunzenhausen ein Brief nach Schloss Seefeld Post Inning am Ammersee aufgegeben.
    (Die beiden Franco-Marken wurden mit nur einem einzigen sehr schwachen gMR 118 entwertet.
    Auf dem Transportweg erfolgte während des Bahnposttransportes eine Nachentwertung mit zwei gMR 406 der Bahnpost.)

    Dank eines Hinweises von kilke jetzt die richtige Beschreibung:
    Die beiden Franco-Marken wurden nicht entwertet.
    Auf dem Transportweg erfolgte während des Bahnposttransportes eine Nachentwertung mit drei gMR 406 der Bahnpost.
    Ein Stempel 406 mittig schwach gestempelt und darüber zwei kräftige 406.

    Gruß
    bayernjäger