Bayern-NDB

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Bei Fahrpost bin ich ganz ohne irgend ein Wissen ausgestattet. Nicht weil es nicht interessant ist, aber weil es noch leider kein Zeit dafür gibt. Ab und zu muss man ein Fahrpostbrief kaufen ob man will oder nicht. Hier war ich "gezwungen" weil es ein "Heimatbrief" war. Also von Vilsbiburg abgeschickt.


    Der Brief ist 23.6.1870 von Vilsbiburg abgeschickt. Den 25.6. ist der Brief in Leipzig gestempelt geworden, und dann weiter nach Königstein geschickt wo er 27.6. landete. Weiss jemand in welcher Reg.Bezirk dieser Königstein war? - der Stempel ist unten nicht zu deuten


    Kann jemand die Taxen interpretieren?


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr zwei


    Danke für die Antworte. :)


    Leider bin ich nicht ein grosser Deuter von dieser Briefe.


    Nur kann ich
    Vom königlichen Landgericht Vilsbiburg
    an das kgl. preuss. Amtsgericht Abthlg II, Königstein


    Sonst verstehe ich einige Wörter, macht aber keine Meinung


    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Nils


    unter dem Auslagestempel steht zwei Zahlen:
    Post..... 11 Kreuzer .......... 8 Kreuzer 19 Kreuzer ???? Postvorschuß
    Die 19 Kreuzer ergeben jedoch keine 5 Groschen, sondern mehr..., das Procura wäre mindestens 3 Kreuzer (je Gulden 1 Kreuzer) dazu paßt die Notierung pro(cura) und die 6 Groschen, also die Summe von 5 Groschen + 1 Groschen (Procura).
    Selbst dies in Kreuzer gerechnet, also 19 Kreuer Postvorschuß + 3 Kreuer Procura = 22 Kreuzer < 6 Groschen - wer will das verstehen.


    Die Entferung beträgt ca 40 Meilen und danach wären 14 Kreuzer Fahrposttarif zu zahlen.
    Rechnen wir jetzt die 22 Kreuzer + 14 Kreuzer = 36 Kreuzer = 10 1/2 Groschen und ich kann weiter grübeln.
    Zumindesten erscheinen die 11 Groschen Gesamtporto fast richtig - aber ob zu dieser Zeit in Sachsen noch Bestellgeld gezahlt wurde, da kann ich nicht weiter helfen.


    Dies meine Anmerkung bisher dazu, eventuell mehr, wenn sich anderes ergeben sollte.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Zumindesten erscheinen die 11 Groschen Gesamtporto fast richtig - aber ob zu dieser Zeit in Sachsen noch Bestellgeld gezahlt wurde, da kann ich nicht weiter helfen.

    Hallo Magdeburger


    Danke für deine Mühe. :)
    Ich bin nicht sehr viel kluger geworden, es hängt aber nicht an dich.


    Eine kleine Kommentar. Es ist schon 1870, so Sachsen ist nicht mehr ein Postgebiet.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Nils


    im NDP wurden die Bestellregelungen der ehemaligen AD-Staaten "intern" beibehalten. Einige Regelungen liefen während dieser Zeit aus.
    Die Taxierungen entnehme ich dem Post-und Telegraphenhandbuch Heft 29. Ansonsten beschäfte ich mich mit der Zeit eigentlich nicht.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo in die Runde,


    hier die Transkription der Adressseite:


    Vom königlichen Landgerichte Vilsbiburg an das königlich preußische Amtsgericht Abteilung II Königstein.


    Links schrieb man:


    Postablösung 11 Kr. Insinuation 8 Kr. = 19 Kr. No 2089 Jenseits angehörige Sache (daher auch porto verschickt!) Verlassenschaft der Wittwe des Wilhelm Anton Valter von Königstein Partei Sache Nro 1827 R (R stand für Retourantwort).


    Nils, bitte radiere den Schnäppchenpreis weg - es muss ja nicht jeder wissen, wir günstig du an deine Heimatsammlung gekommen bist. :D


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde


    Man lernt jeden Tag viel neues :) :) :)


    Fahrpost ist was aussergewöhnliches ;)


    (bk: der Preis unten rechts ist kein Kaufpreis. Der Brief ist etwas verspätet von Königstein nach Vilsbiburg als Portobrief gelaufen, also kurze Zeit her :D :D :D )


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,


    ich hoffe, ich darf diesen Beifang hier zeigen, auch wenn die Überschrift eher "vice versa" sein sollte, um ihn hier passend zu machen. ;)


    Am 19.4.1869 sandte man vom ehemals postalisch preußischen, staatsrechtlich aber oldenburgischen Idar (heute: Idar-Oberstein) mit einem Kistel (Gewicht 19 Pfund 13 Loth) als Nachnahme für 21 Thaler nach Nürnberg. Wann er dort ankam, weiß ich nicht.


    Es gibt eine Gebührensubstraktion von 38 f 47x zu 36 f 45x mit einer ermittelten Differnez von 2 f 2x.


    Hinten steht P 7 in blauer Kreide - wohl die 7. Entfernungsstufe.


    Ich fand ihn hübsch, auch wenn ich ihn natürlich nicht benötige.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch,


    schöner Brief, die rückseitige P 7 steht für die siebte Progressionsstufe, also Entfernung 30 - 40 Meilen. Die Entfernung dürfte ganz grob überschlagen etwa 36 Meilen betragen. Geht aus dem Inhalt hervor, was versendet wurde? Momentan komme ich nämlich leider nicht hinter die Taxierung. Im Tarif 1.1.1868-31.12.1873 galt für Pakete prof Pfund eine Taxe von 4 1/12 xr, Bruchteile wurden aufgerundet, so dass hier als Taxe 81,66 xr anfielen. Es war auf ganze xr, also 81 (1 fl 21 xr) abzurunden. Für die Nachnahme kam noch eine Prokuragebühr von 1 xr pro fl, hier also 21 xr hinzu. Irgendetwas fehlt also noch ?(


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo Sammlerfreunde,


    zunächst vorab, die Taxierung auf dem Begleitbrief ist richtig!


    Nachnahme 21 Thaler = angeschrieben als umgerechnet "630" Sgr. und anschl. wieder in 36 fl 45 xr umgerechnet.


    P 7 = 7. Progressionsstufe 30- 40 Meilen


    Paketgewicht 19 Pfd 13 Loth wir aufgerundet auf 20 Pfd


    Gewichtsporto folglich 20 x 4 1/12 (7. Prgr.) = 81, 66 xr, abgerundet auf 81 xr = 1 fl 21 xr


    Nachnahme Procura je Thaler 1/2 Sgr. = 10 1/2 Sgr. umgerechnet in 38 xr



    36 fl 45 + 1 fl 21 + 38 = 38 fl 44 xr Gesamtbetrag


    Der Brief ist unten etwas umgefaltet. Dort steht noch ein Betrag (leider nicht ganz zu lesen) für die Ortszustellung, der noch dazugerchnet wurde. Insgesamt mussten also die 38 fl 44 xr zzgl. des unten noch stehenden Betrages für die Zustellung gezahlt werden.


    Gruß
    bayernjäger

  • Liebe Freunde,


    vielen Dank für die Lösung der Gebühren - 3x zahlte der Empfänger für die Zustellung.


    Versandt wurden Farben.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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