Preussen - Thurn & Taxis

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Sammlerfreunde,

    der folgende Brief stammt aus dem Jahr 1825. Er wurde in Berlin aufgegeben, erhielt hier auch den Nebenstempel nach Abg: d: Post und lief über die preußische Rheinprovinz pr Wetzlar & Limburg / an der Lahn in das von der Thurn & Taxis-Post betreute Herzogtum Nassau.
    Adressat war Eduard Graf von Waldersdorff (* 1801, späterer kaiserlicher Kämmerer). Die Familie war seit Mitte des 17. Jahrhunderts in Molsberg ansässig.

    Etwas unklar ist für die Taxierung. Nassau gehörte zu den T&T-Gebieten mit Kreuzerwährung.
    Nun finde ich auf dem Brief keinerlei entsprechende Taxe. Die mit roter Tinte bzw. Rötelstift notierten Beträgr müssten allesamt auf Sgr. lauten.

    Kann hier eine Portobefreiung vorliegen ?
    Oder übersehe ich etwas ?

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael

    es existiert die Notierung von 6 1/2 unter dem Berlin Stempel, welchen ich als preussischen Anteil sehe. Weiterhin 8 3/4 was ich als Summe zzgl. taxischen Anteil interpretieren würde. Das 1/2 an Bestellgeld würde auf Thalerwährung schliessen lassen.

    Ich habe Dir sicherlich jetzt nichts neues geschrieben.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Michael

    ja leider kann ich Dir nicht wirklich weiterhelfen.

    Liebe Sammelfreunde

    ein Brief nach Taxis vom 05.06.1834 in Magdeburg aufgeben und an den "Herrn Aron Fränkel in Wannfried" gelaufen kann ich hier auch zeigen. Vorderseitig sind 4 1/2 ?? notiert worden.
    Siegelseitig ist der Durchgangsstempel von Mühlhausen (RB Erfurt) vom 08.Juni schwach abgeschlagen wurden sowie eine weitere Notierung von 3 1/4 ist vorhanden. Leider habe ich bisher nichts gefunden, ob in Sgr oder GGr zu dieser Zeit in Taxis gerechnet wurde.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Michael

    recht herzlichen Dank.
    Weist Du ab wann T&T in Silbergroschen rechnete - oder gibt es da auch Unterschied bei den einzelnen "Gebieten"?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Michael,

    zu dem 1. Brief hier: Könnten die 36 in der oberen linken Ecke nicht Kreuzer sein? Taxis hat stets großzügig reduziert; von daher würde ich das nicht völlig ausschließen wollen, zumal das mit dem Kreuzergebiet sicher stimmt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber bayern klassisch,

    das ist sicherlich eine gute Möglichkeit.

    Mich wundern dann nur 2 Dinge:
    - Das vom Empfänger zu zahlende Porto von 36 Kreuzern wurde ausgesprochen klein links oben notiert und die reduzierten Groschenbeträge wurden nicht durchgestrichen.
    - Der das Gesamtporto ermittelnde Postbeamte - vermutlich einer von Thurn & Taxis - berechnete die Summe in Groschen !?? Obwohl er in einem Kreuzer-Gebiet arbeitete?

    Viele Grüße
    Michael

  • Lieber Michael,

    das hat mich auch stutzig gemacht, aber ich wollte es mal eingeworfen haben.

    Bei Taxis wundert mich, was die Währungen angeht, nichts mehr. Ich könnte mir bei dem prominenten Empfänger durchaus vorstellen, dass er bei seiner Postexpedition ein Postfach unterhielt (5 Gulden im Jahr Kosten, mit Anschreibung 10 Gulden) und die Beträge der an ihn eingehenden Briefe nicht umständlich gestrichen, addiert oder auf den Briefen reduziert werden mussten, sondern einfach das Porto in der oberen linken Ecke angeschrieben und am Monatsanfang addiert und in Rechnung gestellt wurde.

    Aber das ist nur eine These, weil ich es nicht weiß. Vlt. kommen mal Taxis - Sammler, die sich hier auskennen und das Rätsel lösen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    folgende Briefhülle habe ich bekommen:
    vom 05.05. (innen wurde nachträglich 1826 notiert) von Magdeburg nach Wasungen bei Meiningen.

    Siegelseitig ist notiert "p(er) Erfurt" und 3 1/4 Ggr?.
    Vorderseitig wurde 14 Kreuzer und 4 Kreuzer komplett gestrichen und neu 23 Kreuzer notiert.
    Nach der Preussichen Portotaxe ab 01.01.1825 wären 4 Sgr bis Erfurt angefallen. Diese entsprechen auch in etwas 3 1/4 Gute Groschen.

    Dann muß ich leider passen...oder interpretiere ich da was falsch?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    was ich nicht ganz verstehe: Warum reduziert man Silbergroschen in Gutegroschen, die es 1826 nicht mehr gab? 4 Sgr. mal 3,5 ergeben die notierten 14x und mit der notierten Inlandstaxe von 4x komme ich auf 18x total. Woher kommen weitere 5x? Siegelseitig steht noch per Erfurt. Wenn man jedem Brief siegelseitig die Leitung aufnotiert hätte, hätte man viel zu tun gehabt ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bayern Klassisch

    einen Postvertrag habe ich leider nicht...
    In dem PV zwischen Preussen und Sachsen etwa zu dieser Zeit (1832) , hätte alles in GuteGroschen taxiert werden müssen.

    Der Brief ist auch sicher über Erfurt gelaufen. Möglicherweise wurden dort die siegelseitigen 3 1/4 GuteGroschen angegeben. Als Portobrief würde dies dann ja Preussen auch zustehen.

    Mich wunderte ein wenig, warum die gesamte Taxierung irgendwie gestrichen aussieht. Wie sich das Gewicht eventuell ausgewirkt haben könnte, erschließt sich mir auch nicht. Möglicherweise ist oben nicht eine 14 sondern eine 19 notiert worden.

    Fragen über Fragen...

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    19 hätte ich auch nicht ausschließen wollen, aber das wären dann keine 4 Sgr. bzw. 3 1/4 Ggr., von daher passte das nicht. Oder hat sich einer verlesen und 19 gelesen, womit die 23x erklärbar wären?

    Ich weiß es halt leider auch nicht ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief aus Neuwied (Preußen), vom 30. Januar 1817, nach Ebersdorf bei Lobenstein
    (Fürstentum Reuß jüngere Linie / Thurn und Taxissches Postgebiet) mit Auslage-
    stempel, der in Hof (Bayern) abgeschlagen wurde. Für Preußen und Thurn und Taxis
    (über Frankfurt am Main) fielen 6 Kreuzer Porto an. In Bayern weitere 12 Kr. Im
    Auslagestempel wurden daher 18 Kreuzer vermerkt. Von Hof bis Ebersdorf (26 km
    Luftlinie) fiel ein hohes Porto von 12 Kr. an (für Preußen und Thurn und Taxis über
    Gefell). Insgesamt bezahlte der Empfänger 30 Kreuzer Porto.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ich würde das Porto anders sehen - 6x für Preußen, 12x für den Transit von Taxis bis Aschaffenburg, in Nürnberg wurde das taxische Briefpaket geöffnet und die fremden Porti mit 18x, das eigene von Aschaffenburg bis Hof mit 12x angesetzt, siehe die typisch blaue Tinte von Nürnberg, wie wir sie ausnahmslos kennen.

    Unten lese ich 8 Gutegroschen, die ca. 34x entsprachen, so dass ich davon ausgehe, dass der Brief ab Hof 1 Ggr. = 4x gekostet hatte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammelfreunde

    am 21.09.1843 wurde ein Brief an:
    "Bei Einen Großherzoglich Sachs(ischen) Weimar'schen Wohllöblichen Stadt= Magistrat zu Neustadt in Sachsen Weimar"
    gesendet. Delcaration: "Hierbei eine graue ...... Rolle sign(iert) NM". Die Rolle wog 1 Pfund 22 Loth.

    Soweit ich es noch lesen kann, wurden scheinbar 12 1/2 Sgr. Franco bezahlt. Dies wurde nochmals später darüber geschrieben, gestrichen und daneben 4 1/2 notiert. Darüber ist scheinbar ein Bestellgeld von 1/2 Sgr. notiert wurden. Auch links oben wurden 3 3/4 notiert, scheinbar von gleicher Hand. Erklären kann ich dies nicht.

    Der Stempel "C2" zeigt die Richtung Erfurt an. Sicher wird sein, dass das Paket bis mindestens Halle mit der Bahn gelaufen ist. Möglicherweise von dort über Erfurt nach Neustadt. Theoretisch wäre auch möglich, dass er über Leipzig -> Altenburg gelaufen sein könnte.

    Siegelseitig befindet sich nur der Ankunftsstempel vom 23.09. von Neustadt in Rot. Warum in rot?

    Lassen sich durch die Zahlen eventuell der Laufweg eruieren?

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    ein sehr schöner Brief - eine "pappene Rolle" war im Spiel, aber zu den Taxen und Laufwegen kann ich wenig beitragen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • liebe Sammlerfreunde,
    ich habe hier einen Portobrief vom 14.9.1843 von MARKLISSA nach GERA. Vorderseitig ist in verschiedenem Rot eine 5 und eine 6 ausgeworfen. Rückseitig befindet sich in Rot der zweizeilige Ausgabestempel von Gera sowie in schwarzer Tinte eine 13 und 5nb Zeitz.
    Wer kann das Porto aufschlüsseln?
    beste Grüße
    preussen_fan
    Erwin W.