Bayern - Österreich 1819 bis 1842

  • Liebe Sammlerfreunde,


    ich möchte folgenden Brief vorstellen:
    Parteisache mit Vermerk "Porto jenseits zahlbar" vom kgl. bayer. Landgericht Lindau
    an das kaiserl. königl. Landgericht in Bregenz vom 28. September 1827. Zu dieser Zeit
    war die Teilfrankierung zwischen Bayern und Österreich zwingend vorgeschrieben.
    Hier haben wir einen unfrankierten Brief. Für die 9 km von Lindau bis Bregenz fielen
    6 Kreuzer Porto an. Innen Präsentiertvermerk vom selben Tag und Bezahlvermerk
    von 8 Kreuzer Porto.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    den hätte ich auch genommen (wenn ich ihn nur gesehen hätte!).


    Hier ein Pendant von Österreich nach Bayern und statt porto nun franko versandt. Linz bis 1/2 Loth vom 8.3.1835 über Braunau am Inn nach Ering in Bayern. Der Absender zahlte nur 4 Kr. CM für die österreichische Strecke. Der Empfänger in Bayern nichts, obwohl er nicht portobefreit war! Ich kenne nur 3 österreichische Briefe nach Bayern des Vertrages von 1819-1842, bei denen so verfahren wurde.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Hallo bayern klassisch,


    herzlichen Dank für das Zeigen dieses ebenfalls sehr interessanten Briefes.
    Der Brief von Lindau nach Bregenz war mit "Sofortkauf" eingestellt und ich
    habe ihn gleich gekauft. Es konnte ihn somit fast keiner sehen.


    Hallo Bayern-Nils,


    habe nicht aufgepaßt.
    Du kannst ihn gerne verschieben.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    ich möchte diesen schönen Brief, den ich heute vom Kemser Schorsch bekam, zeigen:
    Teilfrankobrief von Venedig nach Kempten vom 6. Februar 1842. Der Absender bezahlte
    14 Kr.C.M. bei der Briefaufgabe. Der Brief kam über Füssen (Durchgangsstempel) nach
    Kempten und der Empfänger bezahlte 3 Kr. rh. Porto von der Grenze bis Kempten.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Sammelfreund


    zwar habe ich keine so schööööönen Briefe, jedoch kaufte ich ein Los Belege, wegen einen für mich Wichtigen.


    Darin waren drei Belege erhalten, welche alle von Nürnberg im Jahre 1833 nach Steyer gesendet wurden.
    Der erste ist vom 16.02., der zweite vom 01.05. und der dritte vom 02.05. Nur beim 2. Brief steht vorderseitig f(anco) Gr(en)ze.
    Alle drei weisen vorderseitig eine "10" aus, auch siegelseitig jeweils eine blaue "10", jedoch unterschiedliche Rötel - warum?


    Wer kann mir die Unterschiede hier erklären?


    Danke für die Hilfe


    Ulf


    P.S. die Vorderseiten von 2.+3. Beleg als ein Scan...

  • Lieber Magdeburger,


    schönes Triple!


    Alle Briefe waren bis 1/2 Loth schwer und somit einfach. Nach dem PV von 1819 wurden 10 Kr. rheinisch bis zur Grenze bezahlt, weil bis 30.9.1842 noch der Grenzfrankozwang herrschte; ab da kamen 10 Kr. Conventionsmünze für den Empfänger hinzu.


    Die siegelseitigen Rötel dokumentieren oft den Ankunftstag.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulf


    Hier ist die Röteln, wie bayern klassisch nennt, die Ankunftsdaten.
    Sieht man ab und zu, aber bei meine Briefe eigentlich nicht so oft.
    Schöner Trippel :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber Bayern Klassisch


    Danke für die Hilfe.
    Auf die Idee des Ankunfttages hätte ich auch selbst kommen können, denn der erste Brief zeigt noch auf der Siegelseite empfa(ngen) 20. und beantw(ortet) 24. Febr. d(es) J (ahres) und im zweiten ist innen vermerkt "erhalten 05.May Ankunft".


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Mit Hilfe von bayern klassisch :) habe ich diesen schweren Brief bekommen. Mit 6 Loth (welche man mit schwache Rötelvermerk sehen kann) war der Brief in der 13. Gewichtsstufe. Deswegen ist der Brief auch etwas teuer für der Empfänger geworden. 9. September 1840 ist der Brief von Lauf nach Wien abgeschickt geworden.
    Der Absender hat Franko notiert - es war immer noch Franko Grenze - so der Brief ist nur bis die Österreichische Grenze bezahlt geworden. Wie viel der Absender bezahlt hat, ist jetzt nicht möglich zu sehen. Der Beitrag ist entweder nicht angeschrieben oder ist weggeschnitten. Aber ich vermute das es bis Grenze 1 Gulden 10 Kreuzer gekostet hat für eine Strecke bis 30 Meilen (ca Passau) und 6 Loth Gewicht. Der Absender in Wien hat für die Strecke in Österreich 2 Gulden 48 Kreuzer bezahlt.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    in deine Sammlung passt er perfekt. :)


    Deine Rechnung ist richtig - er war sehr teuer. Der Brief hat in rheinischer Währung über 4,5 Gulden gekostet, dem Wochenverdienst eines Briefträgers damals. So etwas kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen ...


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Danke für die Antwort :)


    Was auch aussergewöhnlich bei dieser Brief ist, ist dass der Brief nicht entweder als Parteisache oder Regierungssache abgeschickt ist. Meine andere Briefe von einem bayerischen Gericht in Bayern an den Magistrat in Wien sind entweder PS oder RS, und somit günstiger spediert geworden.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    das ist richtig. Es kam relativ selten vor, dass Behörden untereinander korrespondierten, aber nicht wissen konnten, ob es eine Regierungssache oder eine Parteisache war, in der sie tätig wurden. Ohne den Inhalt des Briefes hier zu kennen - oft wurden anonyme Informationen den Ämtern zugespielt, auf Grund deren sie ein Verfahren einleiteten. Was am Ende dabei heraus kam, wenn etwas dabei heraus kam, konnte man nicht wissen.


    Hätte man den Brief in Unkenntnis späterer Erkenntnisse als R. S. oder P. S. aufgegeben, was sich dann als falsch heraus gestellt hätte, dann hätte die Behörde gegenüber der Post evtl. ein Problem gehabt. So hat man den verauslagten Betrag von einem Gulden und 10 Kreuzern demjenigen am Ende weiter belastet, an den man einen Anspruch zu haben glaubte. Fand sich - wider Erwarten - niemand, der dafür gerade stehen musste, wurde das Franko als uneinbringlich abgeschrieben.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Die Zahl der Briefe hier ist eher gering. Damit kann man etwas machen :)


    Ich zeige hier einen eingeschriebenen Brief der von Augsburg über Bregenz nach Lindau gelaufen war. Von Augsburg nach der Grenze hat der Absender 18 Kreuzer Rheinisch bezahlt, es heisst der Brief lag in der 5. Gewichtsstufe in 3. Taxrayon. Dazu hat der Absender auch 4 Kreuzer Chargegebühr bezahlt.
    Der Empfänger in Dornbirn hat 12 Kreuzer CM bezahlt. Leider kenne ich die Taxstufen in Österreich nicht, aber auch hier könnte 5. Gewichtsstufe passen.


    Viele Grüsse
    Nils


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    in Österreich lag dein Brief sogar in der 6. Gewichtsstufe im 1. Rayon. In Bayern wurde das Loth mit 17,5 g gerechnet, in Österreich jedoch nur mit 16 2/3 g.


    Grüsse von liball

  • Liebe Freunde,


    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/IMG000355428bd7jpg.jpg]


    ich zeige einen mit 12 Kr. in Nürnberg grenzfrankierten Brief nach Dornbirn im Vorarlberg. Österreich taxierte ihn erst mit 2 Kr. Conventionsmünze. Diese strich man und gab ihn dem Boten, der ihn für 4 1/2 Kr. rheinisch zustellte. Es ist dies mein spätester Brief nach dorthin, der die Zahlung in der alten Reichswährung zeigt.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bayern klassisch,


    ein sehr interessanter Brief. Nach Dornbirn habe ich
    auch keinen späteren Brief in der Reichswährung.


    Nach Reutte in Tirol kann ich jedoch einen Brief
    von 1845 zeigen:
    Unfrankierter Brief von Füssen ins zwei Meilen
    entfernte Reutte in Tirol vom 31. Mai 1845.
    6 Kr.C.M. Porto wurden vermerkt. Nachdem
    dort noch meistens in Kr.rheinisch abgerechnet
    wurde, änderte man in 7 Kr.rh. Dazu kamen noch
    2 1/2 Kr.rh. Botenlohn. So wurden beim Empfänger
    9 1/2 Kreuzer rheinisch kassiert. Aufgabestempel
    Fingerhutstempel FÜSSEN und B.O.C. Stempel in rot.
    Ankunftsstempel REUTE ebenfalls vom 31. Mai.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    mit dieser Granate kann mein kleiner Brief nicht mithalten, ein wunderbares Stück. :P:P


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde


    Der Brief nach Dornbirn muss ein sehr später Kreuzer Rheinisch Brief sein.
    Ein späteren habe ich nach Dornbirn auch nicht.


    Nach Elbingealb habe ich aber einen gefunden der in Dezember 1846 von Immenstadt geschickt war. Mein Brief ist aber etwas anders als der fantastischen Brief von VorphilaBayern. Ich dachte dass der Brief der er hier zeigt nicht möglich war, ist es aber.


    Mein Brief ist aber möglich weil der Brief von Reutte mit Bote nach Elbingealb gebracht war und deshalb nicht von normalen Post gebunden war, so dass die Kreuzerwährung durchaus möglich war. Auch mein Brief ist mit 7 1/2 Kreuzer Rh nach Reutte taxiert geworden + die 4 Kreuzer Botenlohn nach Elbingealb.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    eingeschrieben mit Botenlohn - tja, wer so etwas hat, braucht dann wohl keine anderen mehr. ^^ Ein Traum!!


    Danke fürs zeigen dieses seltenen, schönen und extrem späten Briefes von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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