Liebe Freunde,
die jüngst verstrichene Auktion von Sigi Deider hatte mehrere Briefe aus Italien im Angebot, die nach Bayern gerichtet waren. Diese lobenswerte Präsenz schöner Briefe möchte ich hier mit ein paar Stüclen aus meinem Album weiterführen.
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Weil man im Leben immer mit den einfachen Dingen anfangen sollte, zeige ich hier einen ganz simplen aus Rom vom 25.9.1858 nach München, bei dem der deutsche Schreiber noch sicherheitshalber links unten im Kästchen "Monaco in Baviera" schrieb, auf italienisch also "München in Bayern". Ob es dieser Präzisierung wirklich bedurft hätte, stelle ich mal dahin.
Jedenfalls erreichte er am 1. Okt. 1858 seinen Empfänger - 6 Tage waren damals nicht so schlecht über die Alpen.
Es war eine Eigenheit der Postverwaltung des Kirchenstaates, dass man das Weiterfranko - hier 8 Bajocchi bei frankierten Briefen und die Impostazione bei unfrankierter Absendung gleichermaßen siegelseitig notierte.
Hier war die Leitung nicht vorgegeben, so dass man anhand der Höhe der Frankatur von 13 Bajocchi wusste, es sollte via Österreich nach Bayern gehen. Alternativ wäre auch die Versendung über die Schweiz und über Frankreich möglich gewesen, doch dazu kommen wir erst viel später. 5 Bajocchi waren für den Kirchenstaat für die Strecke bis Ferrara (Grenzaustauschpostamt zu Österreich) und 8 Bajocchi bekam Österreich als 1. Postvereinsaufgabepost. Bayern erhielt bei dieser Leitung nie etwas!
Das liegende X sagte auch, dass alle Gebühren bezahlt waren und Österreich und Bayern nicht nachzurechnen brauchten.
Liebe Grüsse von bayern klassisch