Österreich - Ausland

  • Liebe Freunde,


    Briefe mit Briefen sind eine sehr seltene Versandart des 19. Jahrhunderts gewesen. Das gilt sowohl für altdeutsche, als auch für österreichische oder auch schweizerische Briefe.


    Heute kann ich einen zeigen, der von Triest über Bayern und Württemberg nach Schaffhausen im Jahre 1863 lief. Bayern transitierte er geschlossen und in Württemberg lief er mit der Bahnpost bis Friedrichshafen und dort über den Bodensee.


    Das Franko von 20 Neukreuzern teilte sich in 15 Nkr. für Österreich und 5 Nkr. für die Schweiz. Dieser reduzierte ihren Anteil in 3 schweizer Kreuzer.

  • Hallo bayern klassisch,


    herrlicher Brief! :thumbup:


    Eben hab ich in Österreich-Sizilien geschrieben, dass ich wegen Dir nach Österreich ausweichen musste, und schon kommt ein "Österreicher" von Dir. 8)


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    danke für die netten Worte - ich habe auch 300% Katalog dafür bezahlt, da war die Besonderheit halt schon drin. 8o


    Von Österreich gibt es ja zahlreiche Teilfrankobriefe bzw. Briefe mit geteilter Frankoabgeltung, da wirst du locker fündig. Bleibt um so mehr von Bayern für mich übrig. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    heute möchte ich einen Brief aus Wien vom 11.7.1859 nach Estavayer in der Westschweiz vorstellen.


    Dazu habe ich einige Fragen:
    1. Frankiert mit 15 Neukreuzern (= 3 Sgr.) für den Postverein und 10 Neukreuzer (= 2 Sgr= 6x) für die Schweiz, ich dachte das würde reichen, was bedeuten die durchgestrichene 10 (Rappen?) bzw. 6.
    2. Kann es mit dem Krieg von 1859 Sardinien-Österreich zusammenhängen, dass der Brief über Baden (rückseitig badische Bahnpost) lief. Wie war der Laufweg von Wien aus?
    Ich dachte bisher, der normale Weg in die Schweiz wäre von Wien über Triest, Mailand in die Schweiz gewesen, doch eine kriegsbedingte Umleitung?
    3. Der 2-Kreisstempel "Payer..." kann ich leider nicht zuordnen. Hat jemand eine Ahnung?


    Vielen Dank im Voraus für die vielen Hinweise... 8) :D


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    Zitat

    1. Frankiert mit 15Neukreuzern (= 3sgr.) für den Postverein und 10Neukreuzer (= 2sgr= 6x) für die Schweiz, ich dachte das würde reichen, was
    bedeuten die durchgestrichene 10 (Rappen?) bzw. 6.
    2. Kann es mit dem Krieg von 1859 Sardinien-Österreich zusammenhängen, dass der Brief über Baden (rückseitig badische Bahnpost) lief. Wie war der
    Laufweg von Wien aus?
    Ich dachte bisher, der normale Weg in die Schweiz wäre von Wien über Triest, Mailand in die Schweiz gewesen, doch eine kriegsbedingte Umleitung?


    Zu 1.


    Österreich hat die 10 Nkr. Weiterfranko für die CH notiert - die CH hat sie in typischer Rötel abgestrichen und 6x daraus gemacht, die sie von Baden vergütet bekommen hatte. Ein Nachporto gab es nicht.


    Zu 2.


    Nein - auch vor dem genannten Termin (Lombardischer Krieg 1859) lief die Post aus Österreich (wenn es nicht gerade aus dem Vorarlberg war) regelmässig über Bayern (Ostschweiz) bzw. Baden (Zentral- und Westschweiz) per Bahnpost über München - Ulm - Efringen - Basel. Erst ab ca. 1860 kam Württemberg dazu, welches von Bayern im geschlossenen Transit bedient wurde, so dass es praktisch nie bayer. Transitstempel gab.


    Eine Leitung Wien - Triest - Mailand - Schweiz habe ich noch nie gesehen, weder davor, noch danach. Die Leitung der Post um die Alpen herum (die von dir genannte Route) war zeitaufwändig und von keiner Vereinspost präferiert worden. Seit April 1859 lief die Post auch nicht anders, Krieg hin, Krieg her.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo zusammen,


    @ Nils: vielen Dank! :)


    bayern klassisch: herzlichen Dank für Deine Erläuterungen. Den Laufweg habe ich verwechselt, aus Wien macht es natürlich Sinn über Bayern oder Baden, ich hatte im Hinterkopf immer Briefe aus Triest, die liefen über Verona, Mailand in die Schweiz. ^^


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    Zitat

    ich hatte im Hinterkopf immer Briefe aus Triest, die liefen über Verona, Mailand in die Schweiz


    soll ich mal was von der Ecke in die CH und nach Frankreich über Bayern und Baden zeigen?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... und was für eine Antwort ... :thumbup::thumbup::thumbup:


    Wer Triest nach Westen wünscht, bekommt auch Triest nach Westen - zweimal Frankreich, einmal die CH. Wohl bekomms.

  • Hallo Leitwege,


    du hast zeitgleich einen Beitrag mit mir hier eingestellt - der Scan ist sehr klein, ich kann das Jahr nicht lesen, aber über Mailand ist der, wenn er vor dem 1.10.1842 datiert, sicher nicht gelaufen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bayern klassisch,


    prompte Antwort. :thumbup: :thumbup: :thumbup: .


    Lt. Deiner Beschreibung des Briefes nach Schaffhausen war die Versendung aus Triest über Bayern und Baden westwärts möglich, aber auch über Italien/Lombardei, diese war jedoch teurer.


    Dann hat der Absender durch die Frankatur entschieden, welchen Weg er haben wollte?


    Viele Grüsse
    Christian

  • Dann hat der Absender durch die Frankatur entschieden, welchen Weg er haben wollte?


    So ist es - man darf dennoch nicht annehmen, dass dergleichen Briefe "in der Kiste" zu finden wären. Ungeachtet der Markenfrankatur, die mal mehr, mal weniger kostet wird, muss man sich für derartige Briefe schon etwas finanziell engagieren, sonst bleibt die Stelle "im Album" leer. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Guten Abend zusammen,


    kann mir jemand sagen, ab wann Österreich die vollständige Markenfrankatur ins Ausland zugelassen hat?


    Bei Bayern war es der 1.4.1854, gibt es so ein Datum von Österreich auch?


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo zusammen,


    wer kann mir bei diesem Brief weiterhelfen:


    In Bukarest/Rumänien geschrieben, aber erst in Pesth/Ungarn zur Post gegeben. Mit 9x frankiert für den PV, und franco gestempelt. Das Jahr ist April 1851, müsste das Barfranko nicht rückseitig notiert sein?


    Ausserdem dachte ich, dass der PV Preußen-Niederlande erst 1852 geschlossen wurde, bis dahin darum nur Teilfranko möglich war?


    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,


    toller Brief, den Du uns da zeigst :):)


    Ab 1859 dürfte Bukarest ja dem neu entstanden Staat Rumänien zugehören, in dem es dann ab 1861 zur Hauptstadt wurde,die Frage ist, zu wem es in 1851 gehörte?
    (Österr./Ungarn,Türkisch/Osmanisch, Russisch halte ich für Möglich...., weiss es jemand genauer?)


    Dann sollte es tatsächlich ein Brief mit Teilfranko sein, denn die 9Kr dürften nicht bis nach Holland gereicht haben.
    Evtl haben die Postler vergessen, den Bar zu entrichtende Teil siegelseitig zu notieren...)


    So oder so ein toller Brief...!


    PS: Spätestens wenn unser geschätzter @BK erholt aus dem Urlaub kommt dürften die offenen Fragen geklärt werden ^^:rolleyes:8)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

    • Offizieller Beitrag

    Ab 1859 dürfte Bukarest ja dem neu entstanden Staat Rumänien zugehören, in dem es dann ab 1861 zur Hauptstadt wurde,die Frage ist, zu wem es in 1851 gehörte?
    (Österr./Ungarn,Türkisch/Osmanisch, Russisch halte ich für Möglich...., weiss es jemand genauer?)



    Hallo die Runde


    Hier kurz etwas zu Bukarest: http://de.wikipedia.org/wiki/B…szeit_.281807_bis_1861.29


    Österreich hatte schon seit 18. Jahrhundert Post nach und von Bukarest gebracht. Aber diesen Teil war nicht unter die DÖPV geregelt.



    Viele Grüsse
    Nils