Frankoabsatz im Inland

  • Aus kleinen Orten in der Provinz ergab sich vor allem vor 1810 gelegentlich die Notwendigkeit einen Frankoabsatz (Teilfranko) zu bilden.
    Hier auf einem Brief 1801 aus Kraiburg (nähe Mühldorf am Inn) der Bezeichnet wurde mit d´ampfing und rückseitig mit 6 kr bis Regensburg frankiert wurde. Von da nach Nürnberg noch einmal 6 kr Porto.
    Andere Briefe aus dieser kleinen Korrespondenz sind bezeichnet mit d´ mühldorf.
    Viele solcher Briefe findet man nicht, weil die Post aus kleinen Orten sehr rar ist.

  • Lieber Achim,
    ein sehr interessanter Brief.
    Interessant ist auch, daß Mühldorf am Inn bis 1802 zum Fürstentum Salzburg gehörte und am 2.12.1802 zum Kurfürstentum Bayern kam. Auch hatte Mühldorf bis dahin eine kaiserliche Reichspostexpedition (Thurn und Taxis). Natürlich auch ab 1802. Mühldorf gehörte zwar zu Salzburg, aber die Salzburger Post war hier nicht zuständig, denn der Ort befand sich auf dem kaiserlichen Reitpostkurs "München - Wien", die Obere Wiener Postroute.
    Ampfing gehörte zum Kurfürstentum Bayern und hatte eine kaiserliche Briefsammlung und der Posthalter übernahm die Beförderung der Sendungen von - und nach Mühldorf am Inn.
    Quellen: Vorphilahandbuch von Friedrich Pietz zu Ampfing und Mühldorf.
    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Danke Hermann für deine Erläuterungen, ich war wieder einmal zu bequem zur Recherche. Nun wird auch verständlich, warum, die Briefe von Kraiburg nach Nürnberg aus 1803 dann alle über Mühldorf gingen und nur noch einen Portosatz von 8 kr haben. einen davon zeige ich.
    Alle stammen aus dem Stadtarchiv Nürnberg.
    dankbarer Gruß Achim